Wann das erste Mal zum Frauenarzt?
Das erste Mal beim Frauenarzt war ich selbst mit 16 Jahren. Ich bin wegen der Pille danach hingegangen und habe mir beim gleichen Besuch auch dann gleich die "normale" Pille verschreiben lassen. Aufgeregt war ich natürlich schon sehr, aber das lag mit Sicherheit an der besonderen Situation und der mangelnden Vorbereitungszeit. Bei meinem damaligen Freund und mir ist damals also einmal das Kondom gerissen und da ich mit gerade einmal 16 Jahren natürlich Angst vor einer Schwangerschaft hatte, habe ich dann beim Frauenarzt angerufen und wegen der Pille danach gefragt. Ich durfte auch sofort vorbeikommen. Auch ich habe mir für den ersten Frauenarztbesuch eine Ärztin ausgesucht, da ich den Gedanken als sehr unangenehm empfand, von einem Mann an intimen Stellen berührt und über meinen Körper ausgefragt zu werden. Inzwischen sehe ich das ein wenig lockerer, aber als Jugendliche ist es einem schon unangenehmer.
Ich wurde dann auch erst einmal freundlich empfangen, mein Anliegen wurde geduldig angehört und dann erklärte mir die Ärztin, was sie bei der Untersuchung machen würde, welche Fragen sie stellt und welchen Hintergrund Fragen und Untersuchung haben. So hatte ich dann vor der Untersuchung auch keine Angst und diese war auch schnell und schmerzlos vorbei. Alles in allem war mein erster Frauenarztbesuch kein unangenehmes Erlebnis und er hat mir auch die Angst vor weiteren Kontrollbesuchen genommen.
Generell würde ich aber sagen, dass man ruhig schon etwas früher zum Frauenarzt gehen sollte, bevor es dann einmal "notwendig" ist, einfach, weil man sich dann auch gedanklich viel besser vorbereiten kann und nicht gleich von der Situation überfahren wird. Man hat dann ausreichend Zeit, sich den richtigen Frauenarzt oder die richtige Frauenärztin zu suchen und sich über den Ablauf einer ersten Untersuchung im Vorfeld schon zu informieren. Ich denke, mit 13 oder 14 hat man ein gutes Alter für den ersten Frauenarztbesuch erreicht - man steht in der Pubertät und es ist in aller Regel rechtzeitig, bevor es mit den Jungs losgeht, so dass man sich auch rechtzeitig über die für einen selbst am besten passende Verhütungsmethode informieren kann.
Wenn man (noch) keinen Sex hat, somit auch nicht die Pille braucht und keine Beschwerden hat, ist es doch nicht nötig, zum Frauenarzt zu gehen. Klar, wenn der erste Freund dann da ist und der Wunsch, miteinander zu schlafen, ist ein Frauenarzt-Besuch natürlich sinnvoll, um ein entsprechend sicheres Verhütungsmittel zu bekommen. Aber ohne Freund (und somit auch entsprechend ohne Sex mit einem Mann) und wenn die Menstruation keine Beschwerden macht, sehe ich keinen Sinn darin, schon mit vierzehn zu gehen.
Ich war das erste Mal mit zwanzig beim Frauenarzt, weil ich nach einem passenden Verhütungsmittel für mich gesucht habe. Mir wurde dann auch die Pille verschrieben. Heute ärgere ich mich, weil ich mir im Nachhinein gewünscht hätte, dass der Frauenarzt sich wirklich mit mir persönlich befasst und mir hilft, das zu finden, was für mich am besten ist. Alle Frauenärzte, bei denen ich bisher war, haben mehr oder weniger zu allem ja und amen gesagt und betrachteten die Pille als das ultimative Verhütungsmittel.
Von daher finde ich es ziemlich schlimm, dass jungen Mädchen so bedenkenlos geraten wird, zum Frauenarzt zu gehen, wenn sie anfangen, Geschlechtsverkehr zu haben. Ich will damit nicht sagen, dass man die Pille nicht nehmen sollte, wenn man das gerne möchte, aber meiner Meinung nach informieren Frauenärzte einfach überhaupt nicht wirklich ausreichen über all die verschiedenen Optionen, was Verhütung angeht.
Ich war das erste Mal mit acht oder neun Jahren beim Frauenarzt. Meine Brust fing da schon an zu wachsen und das tat weh. Und meine Hausärztin war sich unsicher und wollte das abgeklärt haben.
Ich fand den Besuch grausig. Die Praxis war damals, Anfang der 80er Jahre einfach kalt und steril und der Frauenarzt ein alter Mann. So habe ich es damals empfunden.
Meine Mutter ging auch nicht gerne zum Frauenarzt und das ganze Thema Sexualität etc. wurde im Elternhaus totgeschwiegen. Da ich auch die Pille nie brauchte, meine Periode mehr oder weniger regelmässig kam und ich absolut nie Beschwerden hatte, war ein Besuch auch nie nötig.
Das nächste Mal war ich dann 25 Jahre alt. Entschieden zu spät. Würde ich nie wieder machen. Also bitte mich nicht als Beispiel nehmen. Der Besuch ging einigermassen. Die nächsten beiden Frauenarztbesuche waren dann weniger toll.
Nun bin ich 36 Jahre alt und war viermal in meinem Leben beim Frauenarzt. Wie gesagt, ich brauche keine Pille, mit meiner Menstruation habe ich absolut keine Probleme. Trotzdem ist es sicherlich nicht gut. Und ich nehme mir seit zwei Jahren vor, mich mal wieder bei einer Frauenärztin blicken zu lassen. Aber mehr ist daraus auch nicht geworden.
@ Wawa
Ein Frauenarztbesuch hat doch nicht unbedingt was mit der sexuellen Orientierung zu tun. Ein Frauenarzt macht ja mehr, als Verhütungsmittel verschreiben. An sich geht es doch eher um die Untersuchung. Für die hat ein Allgemeinarzt einfach nicht die Geräte. Und krank werden kann man auch ohne das man eine sexuellorientierte Beziehung hat.
@LittleSister: Ich sehe das ganz ähnlich wie Wawa. Zum Arzt geht man aus zwei Gründen: Entweder weil man wirklich krank ist oder eben zur Vorsorge (Verhütungsmittel schließe ich da mal mit ein). Hat man aber noch nie Sex (mit Männern) gehabt und liegen keine Beschwerden vor, ist der Frauenarzt-Besuch doch nur unnötiger Stress. Gerade als Teenager hat man so schon genug um die Ohren und ist verunsichert genug, wenn dann kein Grund vorliegt und man, da sowieso kein Freund da ist, auch nichts an Verhütungsmitteln braucht, sehe ich da keinen Grund für. Nur asexuell muss eine Frau deshalb auch nicht gleich sein, gibt viele, die erst spät (mit achtzehn oder auch erst Anfang Zwanzig) den ersten Freund hatten und nichts vermisst haben.
Es gibt aber auch Erkrankungen des weiblichen Körpers die nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun haben und/ oder auch keine wirklichen Beschwerden bereiten. Krebs merkt man körperlich meist erst, wenn es zu spät ist. Veränderungen im inneneren des Körpers auch.
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