Kann ich mit meinem Leben machen was ich will?
.daviD hat geschrieben:Wenn man es legalisieren würde, dann würde die Selbstmordrate erheblich steigen, es würde schon fast normal werden. Es ist ähnlich, wie mit dem Abtreiben; damals hätte man es niemals erlaubt und heute ist es fast schon normal, weil die Menschen sich daran gewöhnt haben und man es allgemein legalisiert hat (bis zu einem bestimmten Monat der Schwangerschaft natürlich).
Bitte? Glaubst du ernsthaft, ein einziger der selbstmordgefährdeten Menschen sich wirklich um die Gesetzeslage kümmert? Wenn man versucht sich umzubringen geht man davon aus, am Ende auch tot zu sein. Und damit ist es einem egal, ob man eine "Straftat" begangen hat oder nicht. Und selbst Abtreibungen sind in unserer Gesellschaft sehr wohl immer noch kontrovers diskutiert, nicht nur "christliche Moralapostel" sind dagegen.
Fainne hat geschrieben:Wenn ich von Freunden wüsste, dass sie den Entschluss gefasst hätten Selbstmord zu begehen, würde ich sie nicht daran hindern. Sicher kommt es auch auf die Situation drauf an, aber wenn ich wüsste, dass der-/diejenige schon länger mit dem Gedanken spielt, dann habe ich meiner Meinung nach einfach nicht das Recht mich derart einzumischen und sie zu zwingen ein Leben zu leben, das sie nicht leben möchten.
Ich möchte deinen Standpunkt zwar nicht in Frage stellen, allerdings kann ich persönlich diese Einstellung nicht nachvollziehen. Ich meine, wenn ich von einem Freund weiß dass es ihm schon länger schlecht geht versuche ich sowieso schon vorher ihm zu helfen damit es ihm besser geht und er gar nicht erst an Selbstmord denkt. Wenn es dann allerdings doch zu solchen Überlegungen und sogar Handlungen kommt, würde ich für meinen Teil sehr wohl versuchen zu tun was in meiner Macht steht um ihn davon abzuhalten. Ich wüsste kein einziges Beispiel für eine Sitaution in der ich den Selbstmord eines Freundes "gutheißen" bzw. akzeptieren könnte - außer der von mir vorher schon genannte Punkt es läge eine wirklich schwere Krankheit ca. im Endstadium vor. Nennt mich deswegen gerne egoistisch - ich möchte meine Freunde jedenfalls lebend um mich rum behalten.
Fainne hat geschrieben:Gesetzt dem Fall ich lese im Internet von einer mir unbekannten Person, dass sie sich umbringen wird mitsamt Datumsangabe, würde ich vielleicht doch etwas tun. Angekündigte Selbstmorde können schließlich auch ein Hilferuf sein, manchmal weiß man sich einfach nicht mehr anders zu helfen.
Widerspricht sich das nicht ein wenig zu dem was du davor geschrieben hast? Zu der Beispielsituation, ein Freund würde schon länger über Selbstmord nachdenken (damit müsstest du ja auch davon schon wissen, insofern wäre es eine andere Art der Ankündigung, aber eben durchaus bekannt). Und diesem Fremden würdest du helfen, weil du seine Beweggründe nicht kennst, aber einem Freund nicht weil du meinst seine Beweggründe wären in Ordnung?
steffi11191 hat geschrieben:Natürlich gibt es auch Selbstmordversuche, die über lange Zeit hinweg geplannt wurden. Aber auch dann müssen doch ernsthafte psychische Probleme vorherrschen. Niemand der im Vollbesitz seiner geistgen Kräfte ist, kann sich täglich mit dem eigenen Tod auseinandersetzen und gemütlich das eigene Ableben planen.
Die wenigsten Suizide passieren im Affekt, viele Menschen quälen sich jahrelang mit dem Gedanken bis sie sich dazu entschließen ihr Leben zu beenden. Schließlich hat man nur das eine Leben und da sollte man sich das doch gründlich überlegen. Ich bin der Meinung, dass man sich sehr wohl im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte mit seinem eigenen Tod beschäftigen und diesen auch planen kann.
steffi11191 hat geschrieben:Es gibt Menschen, die unbedingt sterben wollen und die versuchen es so oft, bis es klappt. Aber viele greifen in ihrer Verzweiflung zu diesem Weg,da sie glauben, keinen anderen Ausweg mehr zu haben. Und diesen Menschen muss man schon helfen. Die sehen einfach keine Alternativen. Die es aber immer gibt. Und die man ihnen nur aufzeigen muss.
Nicht unbedingt weil man glaubt keinen anderen Ausweg mehr zu haben. Vielleicht haben diese Leute auch einfach keine Lust mehr darauf zu warten, dass ihnen endlich etwas positives widerfährt. Vielleicht bringen einen die vielen negativen Erfahrungen der letzten Jahre auch erst an diesen Punkt, so dass man selbst wenn man wüsste, dass es einem in ein paar Jahren wieder besser geht, diese Zeit bis dahin nicht mehr erleben möchte. Ich verstehe absolut nicht warum andere Menschen das dann nicht akzeptieren können und meinen über anderer Leute Leben bestimmen zu müssen.
Damit meine ich nicht, dass man wenn man sieht, dass ein anderer Mensch gerade Selbstmord begehen möchte nicht einschreitet. Ich kenne unsere Gesetzeslage und das Letzte das ich möchte ist eine Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung.
Ich fände es einfach schön, wenn mehr Verständnis für dieses Thema aufgebracht würde und nicht jeder immer damit ankäme, dass auch wirklich jedem Menschen geholfen werden kann.
Selbstmord begehen zu wollen ist meines erachtens eine unwiderrufliche Sache. Zumindest, wenn man körperlich ansonsten gesund ist. Was erwartet man für danach. Der Tod kommt garantiert. Ihn durch Selbstmord vorzuziehen halte ich nicht unbedingt für Problemlösend. Natürlich kann man mit seinem Leben machen, was man will. Niemand kann einen vor dem freitod schützen, wenn man es selbst geplant hat. Bei erfolgreichem Selbstmord kann man nicht bestraft werden, das ist schon mal klar. Bei Misserfolg allerdings droht einem die Klapse. Da wird dann der Seelendoktor eingeschaltet. Das könnte man wirklich als Strafe ansehen. Mit Pillen vollgepumpt zu werden im Landeskrankenhaus.
Hauptsache ist beim Selbstmord jedenfalls, wenn man es für sich geplant hat, niemanden anderes zu gefährden. Führt ihn irgendwo abgelegen durch und gut ist es dann. Jeder muss es für sich selber abmachen, wie er mit seinem Leben klar kommt.
Leider ist es so eine Sache mit der "freien Selbstbestimmung" in unserer Gesellschaft. Wirkliche Freiheit gibt es nicht. Selbst, wenn du mit deinem Tun niemandem schadet, versuchen einige Gesetze, dir bestimmte Handlungen zu verbieten, die eigentlich nur dich etwas angehen!
Also ich persönlich sehe es ja so, dass alles erlaubt sein sollte, was niemandem schadet. Darunter fiele auch das Recht, mit seinem eigenen Körper zu machen, was man möchte. Also auch, sein Leben zu beenden, wenn man es für richtig hält, aus welchem Grund auch immer. Aber so ist es in Deutschland ja leider nicht. Nach einem Suizidversuch, oder sogar, wenn man nur äußert, dass man an Suizid denkt, kommt man gleich mal in die psychiatrische Anstalt, denn wer nicht leben wolle, sei ja schon einmal nicht "normal", sei "krank". "Zur Not" überwachsen sie dich jede Sekunde, beobachten dich, stellen dich mit Medikamenten ruhig, manipulieren dich, stecken dich in eine Zwangsjacke, nehmen dir jede Möglichkeit von Selbstbestimmung!
So lange du nicht tust, was sie für dich für richtig halten. So lange du ihrer Meinung nach "krank", oder falsch, handelst. So ist das in diesem Land mit Freiheit, mit freien Entscheidungen. Raus kommst du aus der Anstalt erst wieder, wenn du so tust, als seist du "normal". Ob einen das alles noch kranker bzw. erst einmal richtig krank gemacht hat, kümmert sie doch nicht. Es geht nur darum, in der Gesellschaft zu "funktionieren", das heisst, zu machen, was sie von einem verlangen, "normal" zu sein.
In der Schweiz ist es übrigens ein wenig anders. Da wird auch straffrei aktive Sterbehilfe angeboten. Dort kann man sich von einem Arzt Kapseln holen und sich damit selbst töten. Straffrei. Deswegen reisen einige Menschen aus Deutschland, die sich ihr Leben nehmen wollen, in die Schweiz, um dort zu sterben.
Ja, du hast schon Recht damit, dass man mit seinem Leben, so lange man keinen anderen Menschen gefährdet, machen kann, was man will. Jedoch muss man auch manchmal mit Strafen rechnen.
Ja, in dem Sinne könnte dann auch jeder Selbstmord begehen. Aber überleg doch mal, was passieren würde, wenn sich jeder Mensch auf der Welt gleich umbringen würde, nur weil er gerade eine Depression hat oder traurig ist? Richtig, es gäbe bald keine Menschen mehr.
Des weiteren müsste man auch überlegen, wie es für die Angehörige wäre. Zu erfahren, dass der eigene Bruder oder sonst was gerade Selbstmord begangen hat? Das wäre für mich ein schreckliches Gefühl, zumal man durch eine Therapie sehr viel wieder hinkriegen kann.
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