Geld ausgeben, was man nicht hat?
Ich hab letztens was wirklich unschönes gehört. Und zwar von der Bekannten einer Bekannten (natürlich). Die hat ein kleines Kind und bekommt Harz IV. Anstatt der Kleinen regelmäßig etwas Geld wegzulegen, wenn sie es mal braucht kauft die Mutter sich selbst Luxus-Kleidung, geht ins Fitnessstudio (beziehungsweise geht nicht dahin,sondern hat nur ein Abo) und lässt sich brav alle 2 Wochen die Nägel machen. Mal abgesehen davon wird geraucht wie ein Schlot. Summa Summarum sind das ungefähr 150 Euro im Monat, die sie eigentlich gar nicht hat. Sie jammert immer, dass sie kein Geld hat, aber für so was hat man es?
Ich weiß nicht, ob man sich so was "gönnen" muss, wenn man kein Geld und obendrein ein Kind hat, und ich denke,dann wäre das Geld wirklich besser aufgehoben, wenn man etwas zurücklegt. Aber am Kind und am Essen zu sparen, um ins Fitnessstudio gehen zu können, das finde ich schon merkwürdig.
Wie seht ihr das und wie würdet ihr das machen, wenn ihr euch in dieser Situation befinden würdet?
Ganz ehrlich? Ich finde das unverschämt und verantwortungslos dem Kind gegenüber. Man muss als Elternteil doch zusehen, dass man seinem Kind etwas bieten kann und dazu gehört auch, dem Kind die Zukunft abzusichern.
Gut, nicht jeder verdient ausreichend, aber dann heißt es eben, selbst mal etwas zurückzustecken. Denn Fingernägel, Fitnessstudio und Co sind Dinge, die ich nicht unbedingt brauche. Das sind eigentlich schon eher Luxusgüter, die mir das Leben verschönern.
Wenn ich aber sowieso schon arbeitslos bin, was ja wirklich passieren kann, dann muss ich zumindest den Standard so anpassen, dass die Kinder nicht leiden.So egoistisch zu sein, seine Wünsche permanent über die des auf mich angewiesenen Kindes zu stellen, finde ich wirklich empörend und total verantwortungslos. Das macht mich doch sehr wütend wenn ich so etwas höre.
Und ich kann es auch nicht nachvollziehen. Jeder der sein Kind liebt, stellt doch automatisch solch grundlegende Absicherungen des Kindes in den Vordergrund. Wenn es auch beim Kind um irgendwelche Luxusgüter ginge ist es wieder etwas anderes. Denn ob ein Kind nun wirklich 15 Barbiepuppen oder 30 Spielzeugsautos braucht, sei auch wieder dahingestellt.
Aber hier scheint es ja wirklich um die Grundversorgung und die zukünftige Absicherung zu gehen. Da finde ich ihr Verhalten extrem egoistisch und es zeugt von keiner großen Kinderliebe.
Wäre ich in der Situation, würde ich wohl oder übel meinen Lebensstandard umstellen und meine Gewohnheiten ändern. Klar, das wäre wahrscheinlich nicht leicht. Aber man macht es dem Kind zu liebe gern. Außerdem kann man sich aus der Arbeitslosigkeit ja wieder befreien. Das kann unter Umständen sehr schwer sein und ist oftmals wohl von Rückschlägen begleitet, aber mit genügend Fleiß und Mut zur Veränderung ist es meiner Meinung nach machbar.
Wir haben auch mal über 2 Jahre Hartz bekommen. Aber ich habe sehr viel Wert darauf gelegt, das es meinen Kindern gut ging. Sie hatten anständige Klamotten, und mussten nicht in altmodischen Fetzen rumlaufen. Ok, ich habe die Sachen auf Flohmärkten und bei Ebay gekauft, was ja schon günstiger wie im Laden ist. Aber die Sachen waren alle top in Ordnung. Auch haben meine Kinder zu Weihnachten tolle Geschenke bekommen. Ich wäre auch gerne ins Fitnessstudio gegangen, aber dafür hätte die ganze Familie Abstriche machen müssen, und das kommt für mich nicht in Frage.
Ich weiß ja jetzt nicht, was du unter "Geld zurück legen" verstehst, aber wir haben auch nicht jeden Monat Geld aufs Sparbuch gepackt. Erstens hatten wir keins übrig, und zweitens brauchen sie das nicht wirklich. Bei uns machen das die Großeltern, sie legen jeden Monat etwas Geld für die Kinder weg.
Ich war zum Glück noch nie in der Situation auf staatliche Hilfen angewiesen zu sein, ich war auch noch nie arbeitslos. Aber dass kann man ja heute schneller werden als man denkt.
Dann ist natürlich sparen angesagt, aber nicht an der falschen Stelle! Denn zuerst würde ich mal auf alles unnötige verzichten, meinem Sohn soll es an nichts mangeln, vor allem muss der Kühlschrank immer voll sein! Ich hätte kein Problem damit auf meinen persönlichen Luxus zu verzichten und würde dann lieber meinem Sohn etwas kaufen.
Kurz gesagt, ich finde das Verhalten dieser Frau unter aller Kanone! Wenn man ein Kind hat, dann darf man nicht so egoistisch sein und nur an sich denken. Mein Kind kommt bei mir immer an erster Stelle, und dass sollte bei jedem Vater und jeder Mutter so sein!
Ich war auch "mal" einige Monate arbeitslos und habe vom Geld von der ARGE gelebt. Es hat zwar geklappt, aber es war sehr hart, jedoch habe ich an mir selbst Abstriche gemacht und nicht an meinem Kind. Das könnte ich niemals, denn es ist nicht die Schuld des Kindes, das seine Mama "arbeitslos" ist und das sollte man niemals an seinem Kind auslassen. Sparen sollte man, jedoch nicht an der falschen Stelle (an seinem Kind). Meinem Sohn hat es bislang noch nie an etwas gefehlt.
Ich finde es sehr egoistisch, wenn man nur an sich denkt (neue Kleidung, Nagelmodellage usw.) und das "nötige" Geld, das man bis zum Monatsende für Lebensmittel benötigt, für sich selbst auszugeben und man am Ende sozusagen ins "Minus" gehen muss, nur damit man "überleben" kann. Ich denke an Lebensmittel sollte man nicht sparen, das heißt aber nicht, das man das ganze Geld für "unnötige" Lebensmittel ausgeben sollte, sondern für Lebensmittel, die man auch wirklich benötigt.
Heutzutage ist es wichtig, seinem Kind schon ein Vorbild zu sein und so ein egoistisches Verhalten ist keinesfalls ein gutes Vorbild für ein Kind!
Wir sind (noch) auf staatliche Unterstützung angewiesen, da mein Mann zur Zeit recht schlecht verdient. Ich käme aber nie auf die Idee, dem Luxus zu frönen. Im Gegenteil: Ich schleppe in der Woche fast 20kg Obst nach Hause, meine Kinder sind Klamottentechnisch immer für eine Saison im Voraus ausgestattet und ich hatte jetzt Anfang November alle Weihnachtsgeschenke beisammen. Auch erfülle ich gern ab und an meinen Kindern kleine Wünsche, die ungern bis Weihnachten oder Geburtstag warten wollen.
Ich denke mal, die Kinder können am wenigsten für die finanzielle Situation verantwortlich gemacht werden. Daher sollten sie auch mindestens das bekommen, was ihnen zusteht; gesundes Essen, Wettergerechte und löcherfreie Kleidung, ein warmes Heim, Bildung, Erziehung und Liebe.
Ich finde solche Extremfälle immer schlimm. Damit werden alle Bezieher von ALG2 über einen Kamm geschert und man kann sich nicht einmal gescheit dagegen wehren. Die Medien unterstützen dies ja noch kräftig.
Ich selbst habe noch nie irgendwelche Sozialleistungen in Anspruch genommen, allerdings kenne ich zwei Personen, die aktuell Hartz 4 beziehen und völlig unterschiedlich leben.
Einer der Leistungempfänger lebt so, wie die Frau aus dem Eröffnungsthread - und das bereits seit 8 Jahren. Er hat zwar kein Kind, allerdings ist für Dinge, die vielleicht erforderlich sind, oft kein Geld da, z.B. für Lebensmittel. Das meiste Geld investiert er in Zigaretten, hochwertige Kleidung und Wochenendtrips nach Holland.
Hartz 4 ist meiner Meinung nach eine Übergangslösung, daher kann von den Betreffenden auch verlangt werden, dass sie sich während der Zeit, in der sie Sozialleistungen beziehen, ein wenig einschränken. Das trifft für mich auf Kleidung ebenso zu wie auf Zigaretten. Spätestens wenn in einer einkommensschwachen Familie Kinder leben sehe ich es als sehr problematisch an, wenn beide Eltern rauchen und fast die gesamten Leistungbezüge für Zigaretten (oder Alkohol, unnötig viele Elektronikartikel, überproportional viel Kleidung) ausgegeben werden.
Bei der Ernährung sollten nicht allzu viele Abstriche gemacht werden, ganz besonders nicht bei Kindern, da diese viele wertvolle Nährstoffe benötigen, um sich optimal zu entwickeln.
Das ist schon sehr unverschämt und als Mutter sollte man sich nicht so verhalten. Immerhin hat man auch Verantwortung für ein Kind und das sollte nicht leiden nur, weil man nicht arbeiten gehen kann oder will. Das Kind kann ja am wenigsten für die miese finanzielle Situation und deswegen sollte man dann auf den eigenen Luxus verzichten.
Sicherlich kann man sich auch mit Arbeitslosengeld etwas gönnen, aber nicht jeden Monat und man sollte seinem Kind trotzdem das bieten, was es braucht. Bei Essen hört es dann wirklich auf. Das sollte einfach vorhanden sein und dafür bekommt man ja auch das Geld und nicht dafür, dass man im Luxus lebt und das Kind hungert.
Man bekommt ja nicht gerade viel Geld, wenn man arbeitslos ist und deswegen muss man eben damit lernen zu haushalten. Dann muss man auch erkennen, dass gemachte Nägel und das Fitnessstudio einfach nicht mehr drin sind. Man soll sich so einen Luxus ja auch nicht leisten können, sonst wären alle zu Hause und würden ihr Leben genießen.
Ich würde an der Stelle der Frau schnellstmöglich meine unnötigen Verträge kündigen und mir nicht mehr die Nägel machen lassen. Außerdem würde ich mir schnellstmöglich eine Arbeit suchen und für mich mit dem Rad fahren und nur Wege mit dem Kind abfahren, wenn es das braucht. Ansonsten würde ich versuchen, dass das Kind trotzdem noch ein schönes Leben hat, und würde dann eher eine Jahreskarte fürs Schwimmbad für das Kind kaufen.
Ich finde es auch krass, wie manche mit Geld umgehen. Ich meine, wenn die Mutter arbeiten gehen und mehr als genug Geld verdienen würde, dann kann sehr letztlich mit dem Geld machen, was sie will. Solange ihr Kind nicht darunter leidet ist es sicherlich dann auch kein Problem. Doch das Kind dann zu vernachlässigen, das grenzt schon an wahrer Vernachlässigung, bei der eigentlich eingegriffen werden müsste.
Das Problem ist: Sicher kann man nicht alle Hartz IV-Empfänger über einen Kamm scheren. Doch ich arbeite in einer Bank und sehe, wie viele dieser Menschen leben. Und Tatsache ist das viele gerade jüngere Betroffene Geld für Konsumgüter jeglicher Art ausgeben. Und das sind Sachen, die selbst ich mehr als Arbeitender nicht leisten möchte, weil ich vieles davon einfach zu teuer finde. Die Klassiker sind dabei das erwähnte Fitnessstudio, Pay-TV oder auch Handyverträge. Wie man teilweise so viel Geld für so etwas ausgeben kann ist mir unbegreiflich. Und vorher soll denn das Geld kommen? Natürlich ist klar, dass dann zum Beispiel Kinder auf der Strecke bleiben
Wenn ich mir vor Augen halte, dass „Luxus-Kleidung“, „Rauchen ein Schlot“ und eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft für insgesamt 150 Euro monatlich schon gar nicht umsetzbar sind, wobei ich das Nagelstudio mal komplett unter den Tisch fallen lasse, dann bleibt in meinen Augen eigentlich nur stehen, dass Du das Problem etwas hochstilisierst. Selbst, wenn diese Bekannte ausschließlich für „Luxus-Kleidung“ diese monatliche Summe ausgeben würde, erkenne ich den Punkt noch nicht, der das Ganze zum Luxus macht, sofern sie sich nicht nur jeweils ein T-Shirt im Monat kauft. Ich gehe also davon aus, dass diese Bekannte 150 Euro monatlich als ihr Geld ansieht, das sie für sich selbst verwendet. Wofür sie dieses ausgibt, bleibt zunächst mal ihr selbst vorbehalten, würde ich meinen.
Dass sie wiederum von Hartz IV lebt, ist meiner Meinung nach noch kein Indiz dafür, dass sie wirklich wenig Geld hat, denn als Mutter stehen ihr doch alle möglichen Gelder zu. Sie bekommt nicht nur den Regelsatz für sich alleine, sondern sicherlich auch noch für ihr Kind, außerdem vermutlich Wohngeld, außerdem Kindergeld und möglicherweise auch noch Unterhalt vom Vater des Kindes – bestenfalls den Kindesunterhalt und zusätzlich einen Betreuungsunterhalt. Da kann schon ein stolzes Sümmchen bei rumkommen. 150 Euro monatlich empfinde ich wiederum nicht als unglaublich viel für eine erwachsene Frau, die sicherlich auch ihre Bedürfnisse hat und sich nicht selbst knechten muss, nur, weil sie Mutter ist.
Dass sie deshalb an ihrem Kind spart, finde ich auch eine ziemlich weit hergeholte Behauptung, die zunächst näher beleuchtet werden und genauer belegt werden müsste. Allein das Jammern dieser Bekannten, kein Geld zu haben, sagt nämlich noch rein gar nichts aus und ich denke, dass sicherlich so ziemlich jeder mal aussagt, kein Geld zu haben. Ich tue das beispielsweise gern dann, wenn ich sehr wohl Geld habe, aber eben nicht ausreichend, um irgendetwas Unsinniges mitzumachen, wofür ich das Geld in meinen Augen nur aus dem Fenster werfen würde. Auch kann eine solche Bemerkung sicherlich mal fallen, wenn man sieht, was anderen recht problemlos möglich zu sein scheint, wenn man mal eine größere Anschaffung plant und merkt, dass man kaum Geld zur Seite legen kann etc. - „kein Geld“ ist also sicherlich falsch, denn sie bekommt und hat ja welches. Diese Aussage ist also generell verkehrt, nicht nur im Fall dieser Bekannten.
Darüber hinaus denke ich aber auch, dass ein erwachsener Mensch grundsätzlich darauf schauen sollte, dass er sich durchaus auch mal etwas gönnt. Egal, ob es nun ein Fitnessstudio-Besuch ist, neue Gelnägel oder das Shoppen allein oder mit Freunden. Es ist wohl wichtig, dass man sich selbst kleine Freuden bereitet, weil man sonst nicht selten irgendwann wirklich psychischen Schaden zu nehmen beginnt. Ich finde es sinnvoller, etwas Geld auszugeben und durch diese sich daraus ergebenden kleinen Freuden auch entsprechend besser aufgestellt zu sein, was meine Psyche angeht, denn ich denke, dass man es als Mutter sicherlich nicht immer leicht hat und solche kleinen Freuden im Alltag, die man sich selbst bereitet, davon erheblich ablenken und auch einiges wiedergutmachen können. Sofern das Kind also tatsächlich nicht leidet, wovon ich einfach mal ausgehe, sehe ich hieran nichts Verwerfliches.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-47597.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3411mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Kosmetik in München 1417mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Sumapede · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Kosmetik in München
- Lohnen sich Asien Fonds? 4479mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5952mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen