Spenden: Für Tiere oder Menschen?
Hallöchen,
Jetzt vor der Weihnachtszeit sieht man in der Stadt vermehrt Plakate: Spendenaufrufe für Kinder, aber auch für (bedrohte) Tiere. Ich habe mich nun gefragt,wofür man sich nun entscheiden sollte, wenn man sich dazu entscheidet zu spenden?
Ganz klar, mir tun die Menschen in Afrika leid, ebenso die Kinder mit Krebs oder unheilbaren Krankheiten und ich denke schon, dass ihnen geholfen wird, wenn man diese mal zu einer Delfin-Therapie schicken kann, wenn genug Geld zusammen kommt oder so.
Andererseits ist der Mensch ja auch dafür verantwortlich,dass es so viele bedrohte Tierarten gibt, denn wir vernichten ja Nahrungsquellen und ihre Rückzugsmöglichkeiten. Also sollten wir auch helfen, die Art zu erhalten.
Aber sollte man die Tiere über den Menschen stellen, oder haben es gerade die Tiere verdient, weil sie sich selber nicht helfen könne? Wobei sich die Menschen, die derart hilfebedürftig sind,auch nicht wirklich helfen können.
Wenn ihr die Wahl habt, für was und aus welchem Grund würdet ihr euch entscheiden?
Liebe Grüße
winny
Hi,
also ich sehe das Thema "Spenden" eher skeptisch. Hierbei stehen die einzelnen Oranisationen welche die Spenden einsammeln und dann auch einsetzen sollen in der kritik. Ich habe bereits vieles über Vereine gelesen, die nur einen Bruchteil dieser Gelder anderwertig eingesetzt haben und da kriege ich nunmal einen dicken Hals wenn ich höre, dass z.B. der Vorstand viele Millionen einsackte.
Ob für Menschen oder Tiere, sollte man sich die Frage stellen, was man überhaupt erreichen kann wenn man nur einige Euros spendet. Ich für meinen Teil gebe eher was einem Obdachlosen an Geld, aber viel lieber etwas zu essen oder zu trinken, weil ich dann weiss dass dieses nicht für Dinge wie zigaretten oder Alkohol ausgegeben wird.
Ich spende sowohl für Tiere als auch für Menschen und auch immer wieder an unterschiedliche Vereine. Das Risiko, dass die Vorstände Geld veruntreuen können und auch die Verwaltung eine Menge kostet, gehe ich ein. Wenn von 100 gespendeten Euros 10 an hilfsbedürftige Menschen/Tiere gehen, ist das doch immer noch besser als nichts. Das Geld, das ich gebe, brauche ich ja selber nicht dringend.
Ob ich an Menschen oder an Tiere spende, überlege ich mir vorher gar nicht so genau und teile es auch nicht halb-halb auf oder so. Wenn ich mal wieder was spenden will, entscheide ich spontan. Neulich habe ich für AnimalsAsia (oder so ähnlich) gespendet, weil ich zufällig irgendwo etwas über die gelesen hatte. Natürlich schaue ich mir zumindest kurz die Internetseite an, ob die seriös aussieht und überlege, ob ich den Namen schon mal gehört habe.
Ich spende ausschließlich für Menschen, und zwar ganz konkret hier Amensty International und hier Ärzte ohne Grenzen. Da weiß ich mit Sicherheit, dass das Geld auch dort ankommt, wo es hilft und nicht erst in diversen dunklen Bürokratenkanälen versickert. Auch meine Kinder spenden freiwillig einen kleinen Teil ihre Taschengeldes für diese Ärzte.
Tierschutz kommt für mich aus mehreren Erwägungen nicht mehr in Frage:
1) Vermehrt stehen Tierschutzvereinen Menschen vor, die ihre eigenen Probleme mit dem Leben zuerst regeln sollten, statt sich in Machtspielchen auf dem Rücken des angeblichen Tierschutzes zu verstricken.
2) Viele Vereine sind einfach schlichtweg dubios und finanzieren nur die Villa des Vorstandes auf einer südlichen Insel.
3) Ich gebe kein Geld aus, damit sich andere in typischem Konsumverhalten ihres unerwünschten Haustierbestandes entledigen können, um danach frei für neues zu sein.
Eigentlich weder noch. Grundsätzlich halte ich Spenden für sehr heikel. Nehmen wir einmal Spenden im direkten Umfeld. Also "Strassenkünstler" oder Bettler oder was auch immer. Bei diesen Münzen abzudrücken halte ich für sehr ungeschickt. Staatlich gibt es doch so einige soziale Auffangbecken, da muss keiner hungern oder frieren, wenn er nicht will. Ironischerweise verlängert man mit solchen Spenden meist die Leidenszeit eines Betroffenen, der sich mittels Spenden noch länger auf der Gasse rumtreibt anstatt relativ schnell einzusehen, dass er etwas in seinem Leben ändern muss und bereit ist auch entsprechende Hilfsangebote anzunehmen. Daher gebe ich niemals Geld. Wenn einer wirklich schlecht ausschaut und nach Geld für etwas zu essen fragt, dann kann es schon einmal vorkommen, dass ich ihn zum nächsten Essensstand mitnehme und ihn dort etwas aussuchen lasse, einen HotDog oder eine Bretzel oder was auch immer. In etwa 50% der Fälle wird dieses Angebot abgelehnt!
Wenn es um Hilfe ins Ausland geht (für die hungernden Kinder in Biafra oder so) dann wird es noch heikler. Solche Hilfe ist meist wirklich kontraproduktiv. Nehmen wir einmal das Beispiel von Lebensmittelhilfe. Die meisten Hilfswerke kaufen diese Ware hier in Europa/Amerika ein und fliegen dann das Material in das Zielland, sagen wir irgendwo in Afrika. Nun ist es eigentlich immer so, dass eine solche Hungersnot durch eine Dürre, häufig in Zusammenhang mit Bürgerkrieg, verursacht wurde. Das ist aber meist relativ lokal. Zudem heisst das nicht, dass es dort keine Rinder oder Getreide mehr geben würde, es hat einfach zu wenig und die Kosten für das noch vorhandene Getreide war einfach sehr hoch. Dies lässt sich übrigens auch für die Hungersnöte in Mitteleuropa in den Städten nachweisen. Die Weizenlager waren bei weitem nicht leer. Nur wurde Weizen ein Spekulationsobjekt und dementsprechend teuer. Das gemeine Volk konnte sich nicht genug Weizen leisten. Ähnlich verhält es sich in einer Dürrezone. Wenn nun die Hilforganisationen oder die vereinten Nationen europäischen oder amerikanischen Weizen nach Afrika schicken, dann können die Händler ihren Weizen gar nicht mehr verkaufen, da die Leute ihren Weizen jetzt ja gratis von den Hilfswerken bekommen. Der Markt bricht zusammen und die Bauern werden keinen Weizen mehr anbauen, da ja kein Markt vorhanden ist. Also gibt es im Jahr darauf noch weniger Weizen.
Und es stellt sich dann noch die Frage warum der Weizen nicht zu Marktüblichen Preisen in Afrika eingekauft wurde. Dann hätten diese Länder die gut produzieren können eine grössere Nachfrage und können etwas verdienen. Dann haben sie Geld um zu investieren und die Produktion entsprechend zu steigern. Aber wenn wir in das Nachbarland Weizen aus Europa spenden, dann können diese Bauern die ja Weizen produzieren auch nicht ins Nachbarland exportieren, der Anreiz zur Produktionssteigerung fällt weg.
Somit gibt es nur ganz wenige Organisationen die aus meiner Sicht unterstützt werden sollten. Es sind dies grundsätzlich solche, welche das einheimische Gewerbe nicht konkurrenzieren. Dazu zähle ich zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen. Diese verdienen unsere Hochachtung!
Die fragile Wirtschaft in Afrika verdient es von uns nicht torpediert zu werden und faire Preise für ihre Produkte zu bekommen. Warum exportiert zum Beispiel die EU subventioniertes Milchpulver nach Afrika? Wenn man dort helfen will, dann ist es viel sinnvoller solche Exporte einzustellen und für den Kaffee faire Preise zu bezahlen!
Hallo zusammen,
Ich muss gestehen, dass ich selbst auch schon oft vor dieser Frage stand. Bisher habe ich mich ehrlich gesagt meistens für die Tiere entschieden, weil sie wie der Threadersteller schon gemeint hat, nichts für ihre Notlage können und sie von uns verschuldet ist. Würde es uns Menschen nicht geben, wären sie nicht auf Hilfe von uns angewiesen - das ist für mich ein Grund, ihnen nun zu helfen. Allerdings kann ich kleine Kinder und überhaupt leidende Menschen auch nicht ganz hinten anstellen. Ich spende zum Beispiel auch recht gern für die Krebsforschung, da diese meiner Meinung nach sehr wichtig ist und nicht vernachlässigt werden darf.
Genauso haben Menschen in Afrika auch Hilfe verdient. Allerdings finde ich es ziemlich sinnlos, dass die Spendengelder oftmals für ein paar Liter Wasser ausgegeben werden - das hilft zwar für den Moment, aber auf lange Sicht gesehen bringt das gar nichts. Wenn Spendengelder vermehrt für die Erbauung von Schulen oder Brunnen verwendet würden, dann wären sicher auch mehr Menschen bereint, etwas zu geben. Ich habe übrigens vor ein paar Jahren mit Freunden eine kleine Spendenaktion an unserer Schule veranstalltet, bei der wir für von dem Ebola-Virus betroffene Gorillas gesammelt haben. Es sind dabei knapp 350 Euro herausgekommen, die direkt - und nicht über eine Organisation - gespendet wurden.
Viele liebe Grüße,
Carolinchen
Hallo
Ich sehe das Thema spenden auch sehr kritisch, da man in letzter Zeit recht viele Berichte über veruntreute Spendengelder in den Medien hört.
Wenn ich spende, spende ich für Menschen. Allerdings spende weniger für die armen Kinder in Afrika sondern viel mehr für Kinder in unserem Land denen es auch sehr schlecht geht. Keine Frage haben die Kinder in der dritten Welt das Geld oder viel mehr die Hilfe mindestens genau so nötig, aber ich finde, dass es auch in unserem Land sehr viel leiden gibt, auf das wir gar nicht so recht achten. Bei den meisten Spendenshows, die im Fernsehen laufen, wird das Geld in der Dritten Welt eingesetzt.
Wie schon erwähnt wurde ist es auch sehr wichtig die Forschung zu unterstützen, damit bestimmte Krankheiten irgendwann geheilt werden können. Von der Forschung profitieren alle.
Mfg Christinanson
Ich habe bisher nur 2-3 mal kleiner Beträge an den deutschen Tierschutzbund gespendet. Dort kann man selber auswählen wofür die Spenden eingesetzt werden und da es eine große Organisation ist, denke ich schon, dass mein Geld auch dort ankommen wird. Eine Gewissheit dafür gibt es natürlich nie.
Ich spende lieber für Tiere, da Tiere sich nicht gegen das was wir Menschen machen wehren können. Beispielsweise sind viele Tierarten durch unsere Schuld zum aussterben bedroht.
Mein Freund hingegen würde wenn überhaupt für den Regenwald spenden, weil das etwas ist was uns allen zugute kommt.
Ich finde Spenden sind wichtig, sowohl für Tiere als auch für Menschen.
Das Problem ist aber nicht das Spenden selbst, sondern eher die Organisationen, die den Großteil des Gedles für die internere Verwaltung verwendet. Klar, die Leute müssen auch bezahlt werden und so, aber wieso geht da soviel Geld drauf? Etwa in den Vorstand? Deshalb unterstüzte ich mit meinem Geld lieber die kleinen regionlen Einrichtungen, wo ich weiß, dass die meiste Kohle auch wirklich als Spende verwendet wird. Dies ist zum Beispiel ein Tierheim in meiner Nähe oder eine Suppenküche, die warme Gerichte für bedürftige Kinder kocht.
So habe ich für mich eine gute Mischung gefunden, sowohl etwas für die Tierwelt als auch für den Menschen zu tun. Natürlich ist es auch wichtig für die armen Menschen in Afrika zu spenden, aber dann sollten die Organisationen mit mehr Transparenz arbeiten. Denn wieso sollte man vermeintliche Organisationen noch reicher machen, damit sich das Management noch größere Gehälter zahlen kann?Ich will jetzt auch nicht alle über einen Kamm scherren, aber leider gibt es genug schwarze Schafe, die letztendlich den guten Organisationen - die korrekt arbeiten - schaden! Und die Medien schaukeln das ganze dann noch hoch und schon ist eine große Mißtrauenwelle in der Luft die dazu führt, dass viele Menschen sich fragen, ob ihre Spende auch wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Und spenden entweder garnicht oder weniger!
Ob man nun lieber frü Menschen oder Tiere spenden sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich versuche für beide Bereiche zu spenden, kenne aber auch viele die sagen,dass sie nur für Tiere oder nur für Menschen spenden würden! So lange es aber Menschen gibt, die bereit sind etwas abzugeben, ist es egal ob die Spende Tieren oder Menschen zu Gute kommt, Hauptsache die Spende kommt dort auch wirklich an!
lg mimi
Hallo zusammen,
ich habe auch schon einige male gespendet, sowohl für Tierheime etc. als auch an Stiftungen zugunsten kranker / Hilfebedürftiger Menschen. Zur Zeit hängen ja wieder verstärkt Plakate aus & auch im TV wird wieder viel für Stiftungen geworben und zum Spenden aufgerufen, was ich auch in Ordnung finde.
Mir persönlich ist es allerdings wichtig, dass mein gespendetes Geld Leuten in Deutschland zugute kommt. Bitte nicht falsch verstehen - bin wirklich die letzte, die "rechte" Gedanken hegt & natürlich tun mir die Leute in Afrika, die kaum etwas haben unendlich leid aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es in Deutschland mehr als genügend Hilfebedürftige Menschen gibt und man doch zuerst an die denken sollte.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-47581.html
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