private Krankenversicherung
Hallo liebe Talkterianer,
ich habe schon fleißig gesucht, aber nichts zu dem Thema gefunden. Ich möchte / muss mich ab nächsten Jahr privat krankenversichern, weiß aber nicht wo.
Ich hatte schon ein Gespräch bei der Debeka und war danach eigentlich auch ganz begeistert. Doch dann hat mir mein Kollege von der HUK Coburg vorgeschwärmt. Doch gerade bei der sollen die Beiträge ja in den nächsten Jahren steigen.
Kann mir einer von euch weiter helfen? Mir sind ja nicht nur die Beiträge sondern vor Allem die Leistungen und die Kundenzufriedenheit wichtig. Ich bin für jeden Tipp oder Erfahrungsbericht dankbar.
Na dann bring ich noch einen dritten Kandidaten ins Spiel: Die Hallesche Leben - bei der bin ich und kann sie nur empfehlen.
Ich habe dort einen Vollversicherung mit 1 Bettzimmer, Chefarztbehandlung, Zahnersatz, Selbstbehalt von 600 Euro usw. mit Beitragsrückerstattung für 220 Euro im Monat, exklusive Krankentagegeld (brauche ich nicht, arbeite auch im Krankheitsfall weiter weshalb der Anspruch entfällt). Die Hallesche Leben ist in dem Punkt wirklich top, da die Beiträge bei Nichtinanspruchnahme wie gesagt auch rückerstattet werden.
Das Modell in der Form lohnt sich aber nur, wenn Du selbstständig in irgendeiner Form bist, auch im Krankheitsfall arbeitest (dann kann man sich das Krankentagegeld sparen, macht die Versicherung im Schnitt 30 Euro billiger) und nicht oft krank bist (=> hoher Selbstbehalt).
Die Leistungen bei der Halleschen Leben (Tarif: NK2) sind auch nicht von schlechten Eltern, es wird fast alles bezahlt, sprich: Ich kann ohne Überweisung zu einem Facharzt gehen, muss nicht jeden Müll vorher anmelden usw. Dafür kostet sie eben etwas mehr, zahlt dafür flink und hat ein breites Leistungsspektrum.
Im Grunde nehmen sich die privaten Versicherungen nicht viel, es kommt halt darauf an was Du willst und was Du brauchst!
1.) Brauchst Du auf absehbare keinen Zahnersatz, dann nimm eine Versicherung die hier kaum was zuschießt => drückt den Beitrag. Ich hab mich trotzdem für einen vollwertigen Schutz auf 100 - 75 -75 % Basis entschieden, man weiß ja nie.
2.) Du bist nicht oft krank und wenn kannst Du das locker alleine bezahlen? Dann nimm einen hohen Selbstbehalt => drückt den Beitrag. Ich habe einen Selbstbehalt von 600 Euro gewählt, weil ich in 2 Jahren vielleicht einmal zum Arzt muss und mir dann die 20 - 50 Euro die das kostet (muss man ja zuerst so zahlen) locker leisten kann (und die sowieso absetzen kann). Durch den hohen Selbstbehalt und den dadurch wesentlich niedrigeren Beitrag im Monat spare ich über 2 Jahre gesehen deutlich mehr ein als mich der Arzt in dem Zeitraum kostet.
Auch so spare ich mit dem Selbstbehalt noch ordentlich, da ich schon seit über 5 Jahren dort bin und man eine Beitragsrückerstattung bekommt, wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt, sie also nichts zahlen muss. Momentan sind das bei mir 3 Monatsbeiträge, heißt: Ich habe bisher die Versicherung nicht in Anspruch nehmen müssen, in 5 Jahren knapp 470 Euro an Kosten für den Arzt und Medikamente gehabt und in diesem Zeitraum knapp 2200 Euro an Beitragsrückerstattung bekommen weil ich durch den hohen Selbstbehalt niemals die Versicherung in Anspruch nehmen musste.
Spätestens im 5. Jahr lohnt sich das also, wenn man z. B. Arztkosten von 590 Euro hatte (somit aufgrund des 600 Euro Selbstbehaltes selber zahlen muss) aber 3 x 220 Euro zurückerstattet bekommt, weil man die Versicherung nicht zahlen ließ. Das kann man aber auch anders lösen, indem man die Rechnung z. B. nicht einreicht. Wenn man nur einmal zum Arzt wegen irgendeiner Minibehandlung muss lohnt sich das auch noch, da das oft nur 20 - 50 Euro kostet, man aber in dem Tarif schon im ersten Jahr 220 Euro zurückbekommt. Kommt halt immer drauf an, was einem lieber ist. Mehr Sicherheit kostet mehr Beiträge (z. B. kein Selbstbehalt), mehr Risiko mehr "eigenes" Geld (z. B. wenn man jedes Jahr für 500 Euro zum Arzt muss).
3.) Du gehst nicht zu Heilpraktikern, legst keinen Wert auf 1 Bettzimmer, Behandlung durch den Chefarzt oder direkten Zugang zu Fachärzten? Dann lass auch das weg, drückt den Beitrag auch erheblich.
Wichtig ist, wie dein Kollege schon sagte, die Beitragsstabilität. Ein Versicherungsvermittler kann Dir das in einem Programm locker zeigen ob hier was nach oben, unten ging oder gleich blieb. Die Hallesche ist z. B. sehr stabil in ihren Beiträgen, andere Versicherungen ködern meist mit niedrigen Beiträgen für die gleiche Leistung um die 150 Euro um dann stetig teurer zu werden. Aber wie gesagt, Beitragsentwicklungen kann man sich fast überall anzeigen lassen.
Also das ganze ist ein ziemlich weites Feld - wenn Du noch Fragen hast....
Hallo, vor Beitragserhöhungen bist du niemals gefeit. Jede Versicherung muss über kurz oder lang die Beiträge wegen der gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen anziehen.
Ich bin schon seit fünfzehn Jahren Kunde der Debeka und habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Auch die von dir erwähnte Huk ist in im Preis- Leistungsverhältnis Spitze. Es gibt sicher auch noch andere gute Versicherungen, hier fehlt mir aber die Übersicht, da ich niemanden persönlich kenne der dort versichert ist. Die üblichen Versicherungsvergleiche nutzen dir nicht viel, da du bei Privatversicherungen das versichert bekommst, was du möchtest. Da kostet jeder Baustein extra. Außerdem ist es immer stark abhängig ob du männlich oder weiblich bist und das Einstiegsalter spielt auch eine große Rolle. Es gibt aber auch Vergleiche der Versicherungen hinsichtlich der Beitragsstabilität, und da stehen die zwei von mir genannten Versicherungen mit an oberster Stelle.
Du musst dir im Prinzip vorher genau im Klaren sein was du möchtest. Bei mir war es so, dass ich auf Krankenhaustagegeld gerne verzichte. Da musst du schon jedes Jahr für fünf Tage im Krankenhaus liegen, damit sich das rechnet. Wichtig für mich ist das Zweibettzimmer (Einzelzimmer wäre mir zu langweilig), Chefarztbehandlung muss nicht sein, wird aber oft im Paket mit anderen Versicherungen angeboten, ordentliche Zahnersatzversicherung (denn die Kosten sind richtig hoch) und natürliche volle Kostenübernahme bei den normalen Behandlungen. Es gibt nämlich auch Tarife, wo nur das gezahlt wird, was auch die gesetzliche Kasse gezahlt hätte. Da stehst du spätestens dann dämlich da, wenn dein Arzt den 2,3 fachen Satz abgerechnet hat und du nur den 1,7fachen Satz (oder so ungefähr) erstattet bekommst.
Wenn du genau weist, womit du dich versichern willst, kannst du Preisvergleiche anstellen. Bei der Debeka bekommst du sogar mehrere Monatsbeiträge zurück, wenn du keine Leistungen abrechnest. Bei mir lohnt sich das jedes Jahr. Ich sammle die Rechnungen und schaue zum Jahresende, ob die Beitragsrückerstattung (etwa fünfhundert Euro) besser ist als die Arztrechnung über Einhundert Euro einzureichen. So etwas sollte beim Preisvergleich unbedingt berücksichtigt werden.
Noch ein Tipp, dein Beitrag ist vom Einstiegsalter abhängig, also unbedingt noch vor deinem nächsten Geburtstag abschließen und überlegen, was man braucht. Solltest du dir in zehn Jahren überlegen, dass die Zahnersatzversicherung doch sinnvoll ist, bezahlst du den Zuschlag für das Alter, in dem du dann bist. Manche Versicherungen bieten auch noch einen auf den jetzigen Beitrag fälligen freiwilligen Zuschlag an, damit du im Alter gegen höhere Preise / Beitragserhöhungen abgesichert bist (nach dem Motto "jetzt mehr zahlen, später weniger"), das lohnt sich aber wirklich nicht. Wenn du mal hochrechnest was du da in dreißig jahren zusätzlich einzahlst und was dir als Sparpotential in Aussicht gestellt wird. Gruß Hooker
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