Neue Sommerreifen oder alte Winterreifen?

Ich stehe gerade vor der Überlegung, was jetzt im Winter besser ist. Wir haben 4 neue Sommerreifen auf unserem Auto drauf, und eigentlich bin ich der Meinung, das diese bestimmt besser sind, als unsere 4 alten Winterreifen. Denn ich habe eigentlich nicht das Geld, noch mal 4 neue Winterreifen zu kaufen. Ausserdem fahren wir nicht sehr viel mit dem Auto, und wenn wirklich mal viel Schnee liegen sollte, können wir das Auto auch stehen lassen, weil wir es nicht wirklich brauchen.

Was denkt ihr, was besser ist? 4 neue Sommerreifen, oder lieber 4 alte Winterreifen, wo das Profil nicht mehr das Allerbeste ist?

Solange das Profil noch die geforderte Mindesttiefe aufweist (siehst du an den Markierungen im Reifenprofil) und die Reifen noch nicht älter als ca. 7 Jahre sind, solltest du die Winterreifen benutzen. Die haben eine weichere Gummimischung als Sommerreifen und haften deshalb bei Kälte besser auf der Straße.

Außerdem kannst du belangt werden, wenn ein Unfall passiert, auch wenn du nicht in erster Linie Schuld bist, dass du keine angemessene Bereifung hast, falls du bei Schnee mit Sommerreifen herumfährst. Die sind einfach nicht für Schnee gedacht und auch nicht für niedrige Temperaturen..

Weder noch würde ich sagen. Entweder im Winter gute Winterreifen mit noch genug Profil oder Ganzjahresreifen das ganze Jahr über. Die Sommerreifen sind bei dem, was sie zum Beispiel für dieses Wochenende vorausgesagt haben garantiert nicht die richtigen Reifen und schlechte Winterreifen sind genauso wenig sicher. Lasse dein Auto komplett stehen, wenn ihr nicht die richtigen Reifen habt und die Wetterverhältnisse nicht nach Sommerreifen sind.

Wie alt sind denn die alten Winterreifen? Ich würde ehrlich gesagt schon neue Winterreifen holen. Gerade jetzt soll der Winter ja anfangen und da würde ich persönlich nicht mit Sommerreifen herumfahren (mal abgesehen davon, haben wir nicht Winterreifenpflicht? Da würde dir die Option Sommerreifen sowieso nicht offen stehen).

Notfalls leih dir das Geld, aber die Sicherheit ist wirklich wichitger. Ich hab auch kein Geld um meine Winterreifen (hab ich vorträglich zum Geburtstag bekommen) drauf machen zu lassen, aber das muss ja sein.

Der Irrglaube vieler Menschen ist, dass sie glauben das man Winterreifen nur dann benötigen würde, wenn Schnee und Eis ist. Das Problem ist, sobald es plus drei Grad hat dann kann es gefrieren. So kann es zwar sein das fast nirgends Eis ist, aber an einer Stelle, bei der dann über Tag kein Sonnenstrahl hin kommt auf einmal eine Eisfläche ist. Natürlich hat man dann auch nicht unbedingt die Besten Chancen mit Winterreifen, also bei purem Eis, aber die Winterreifen bekommen wieder besser griff.

Abgesehen davon, solltest du die Sommerreifen egal wie gegen die Winterreifen tauschen, da du dir sonst die Sommerreifen ruinierst. Was das Reifenprofil und das Alter der Reifen betrifft, so haben ja schon ein paar vor mir geschrieben was du beachten solltest.

Selbstverständlich solltest Du (gerade bei dem bevorstehenden Wochenende) schleunigst Deine Winterreifen aufziehen. Solange diese die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe haben, passiert Dir zunächst auch nichts. Allerdings solltest Du hierbei versicherungstechnisch beachten, dass mittlerweile viele Versicherer von einer Mindestprofiltiefe von 4mm für Winterreifen ausgehen, damit sie im Falle eines Unfalls komplett bezahlen und Du keine Teilschuld bekommst.

dass mittlerweile viele Versicherer von einer Mindestprofiltiefe von 4mm für

Das stimmt so nicht. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt meines Wissens nach immer noch bei 1,6mm! Rein von der Vernunft her sollten es gerade bei Winterreifen 4mm sein.

Desweiteren ist die Bereifung den Wetterverhältnissen anzupassen. Das wäre bei dir nicht der Fall, wenn du Sommerräder im Winter fahren würdest, es sei denn du hast Glück und der gesamte Winter ist kein Winter . Wirst du aber sonst mit Sommerrädern erwischt, wird es teuer.

Sorry dass ich Dich da leider korrigieren muss, aber das stimmt so. Selbstverständlich ist gesetzlich weiterhin eine Mindestprofiltiefe von 1.6 vorgeschrieben (die auch für Winterreifen gilt). Dennoch verliert ein Winterreifen bei einer Profiltiefe von unter 4mm die Eigenschaften, die einen Winterreifen eben ausmachen, nämlich die gute Haftung auf rutschigen Untergründen. Dies können die Versicherer (ich meine hier nicht die Haftpflicht sondern die Kasko) im Falle eines Schadens als grob fahrlässig Einstufen und somit die Haftung ausschließen.

Selbstverständlich gilt das nicht für jeden und alle, sondern kommt auch auf die einzelnen Vertragsbedingungen an. Bei einem Vertrag, in dem grobe Fahrlässigkeit ausgeschlossen ist, wird die Versicherung auch zahlen müssen, wenn falsche Bereifung (und dazu gehören nun mal Winterreifen mit einer Profiltiefe unter 4mm) nachgewiesen werden kann.

Naja, dazu müßte die Versicherung aber nachweisen, das gezielt fahrlässig gehandelt wurde, indem Reifen verwendet worden sind, die eine geringere Profiltiefe als 4mm aufweisen, aber deutlich mehr als 1,6mm.

Sicher, sollte die Profiltiefe unter 2mm liegen, dürfte der Vorsatz der Fahrlässigkeit gelten, keine Frage, darüber aber sicher nicht, es sei denn, der Reifen ist schon sehr alt oder hat Risse/Brüche oder Verformungen oder hat sich dem Zustand des Autos angepasst (nicht gepflegtes Auto, Reifen dementsprechend, das kann auch schon als Fahrlässig gelten, hingegen ein TOP gepflegtes Auto mit allen Eintragungen und allen Inspektionen zur richtigen zeit, aber Reifen unter den 4mm, da wird, je anch schwere des Unfalls von der Fahrlässigkeit abgesehen).

Daher, so pauschal kann man das ganze leider nicht sehen, unstrittig ist aber dennoch, ab Temperaturen von unter 7 Grad plus greifen die Winterreifen besser als die Sommerreifen, egal, ob die Sommerreifen neu sind oder nicht. Diese haben aufgrund der häteren Mischung einen deutlich längeren Bremsweg und würde im Falle eines Falles die Fahrlässigkeit darstellen, in dem dann die Versicherung sich verweigert.

Was ich nie verstehen kann, ist, wie Leute auf die Idee kommen, ein Auto haben zu wollen, aber dann die Betriebskosten vernachlässigen. Man weiß nicht erst seit gestern, das die Reifen älter sind, sondern eigentlich schon länger, im Idealfall hat die Werkstatt das ganze im Rahmen der Inspektion mitgeteilt. Oder der TüV, weil es einfach in den Zeitrahmen gepasst hat.

Nun aber auf biegen und brechen Geld sparen zu wollen, indem man ungeeignete Reifen aufzieht oder drauflassen möchte, das kann ich nicht verstehen. Egal, wie kurz der Weg ist (und sei es nur zum Briefkasten 100m weiter), das ganze ist ein massives Sicherheitsrisiko, nicht nur für dich, sondern für alle Verkehrsteilnehmer.

Also zu allererst denke ich, dass wenn du nicht die Sicherheit deiner sowie auch Anderer gewährleisten kannst, das Auto überhaupt nicht auf der Strasse bewegen solltest. Ich weiß zwar nicht wie fit du bist, wenn es um das Auto geht aber du solltest ebenfalls nachdenken wieso überhaupt zwischen Sommer- und Winterreifen unterschieden wird.

Sommerreifen haben eine recht "harte" Mischung, welche es ermöglicht bei einem recht geringen Verschleiß die beste Haftung auf der Strasse zu gewährleisten. Diese ist für die Strasse im Sommer optimiert und deswegen im Winter auch eher ungeeignet. Der Winterreifen hat hingegen eine weichere Mischung, welche bei Kälte besser greift.

Deswegen sind beide "Optionen" unbedacht und bringen bei derartigen Situationen welche momentan herrschen wenig. Sollte es zum Unfall kommen, kann es passieren, dass du bei einem "unverschuldeten" Unfall eine Teilschuld bekommst da du fahrlässig gehandelt hast.