Sparen oder lieber "leben"

Sparen finde ich sehr sinnvoll und auch angebracht, allerdings denke ich, dass man es damit auch durchaus übertreiben kann, und leider habe ich davon abgesehen auch kein sonderliches Talent zum Sparen oder momentan nicht die Möglichkeit dazu – das kann man jetzt sehen wie man will. Tatsache ist aber, dass ich momentan nur kleinere Summen beiseite legen kann, aber das tue ich tatsächlich auch, bis ich diese Summen für irgendeine Aufwendung hergeben muss. Im Endeffekt spare ich also momentan nicht wirklich, was bei meinem sehr kleinen Gehalt auch nicht möglich ist, weil meine Fixkosten mein Gehalt beinahe komplett aufbrauchen. Ich verteile mein Geld eher sinnvoll, sodass ich meine Fixkosten davon bezahlen kann, auch die, die gebündelter kommen, wie beispielsweise meine Kfz-Versicherung, die ich halbjährlich bezahle.

Ich war wohl schon immer jemand, der gerne gelebt hat und ich gebe für das Leben auch nicht gerade wenig Geld aus, obwohl ich seit geraumer Zeit doch deutlich mehr vergleiche als vorher und mit meinem Budget auch wirklich sehr gut hinkomme. Würde ich nun mehr Geld verdienen, dann würde ich sicherlich versuchen, einen festen und vor allem etwas größeren Betrag monatlich zur Seite zu legen, und das sollte ich auch mit Leichtigkeit schaffen, denn ich gehe mit meinem Geld durchaus sparsam um, auch, wenn ich einiges kaufe oder mitmache, das man vielleicht als nicht unbedingt notwendig bezeichnen könnte. Ich lebe trotzdem bei Weitem nicht über meine Verhältnisse und versuche, umsichtig zu sein, was das Geldausgeben angeht. Außerdem spare ich auf bestimmte Verwendungszwecke und versuche, schon frühzeitig zu planen, um zu wissen, welche Summen ich benötige und was ich innerhalb eines bestimmten Zeitraums zusammenbekommen kann.

So spare ich momentan also, so gut ich kann, denn wir wollen im April eine kleine Reise innerhalb Deutschlands mache, für die ich einiges an Geld benötige, das ich momentan noch nicht beisammen habe. Sollte ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt feststellen müssen, dass mir Geld fehlt, dann kann ich die Reise nicht antreten und ich werde dann auch entsprechend nicht buchen, aber so, wie ich es mir ausgerechnet habe, müsste ich gut hinkommen und das, was ich an Geld benötige, auch bis dahin zusammengespart haben. Ohne konkreten Verwendungszweck zu sparen, fällt mir momentan allerdings bedeutend schwerer, wobei ich glücklicherweise aber sagen kann, dass ich ab diesem Jahr mehr arbeiten kann und auch mehr Geld verdiene, sodass ich tatsächlich einen größeren Überschuss haben werde, wenn meine Fixkosten von meinem Gehalt abgebucht wurden. Ich werde es also mit dem Sparen auch nach dem Urlaub weiterhin probieren, auch, wenn ich weiß, dass ich mir das Leben sicherlich davon nicht nehmen lasse.

Ich habe mir angewöhnt, immer einen gewissen Notgroschen zur Verfügung zu haben. Man weiß ja nie, was passieren wird und ehe man sich versieht, ist man auf diesen Notgroschen irgendwann einmal angewiesen. Daher gebe ich nie das ganze Geld aus und versuche sparsam zu haushalten. Trotzdem aber gönne ich mir hin und wieder mal etwas Besonderes.

Ich bin ganz klar für "leben". So ganz verstehe ich die Leute auch nicht, die ihr Leben lang immer nur sparen. Wofür spart man denn genau? Um das Geld im Alter ausgeben zu können? Um es an die Kinder zu vererben, damit diese es mal besser haben? Es ist doch quatsch, wenn man dafür sein eigenes Leben nicht genießen konnte. Und wenn die Kinder und Enkel es dann genauso machen, haben irgendwann 3 Generationen geknausert ohne etwas von dem gesparten Geld gehabt zu haben.

So ein kleines Geldpolster ist natürlich nicht verkehrt aber auf lange Sicht würde ich nicht sparen. Die bspw. 10.000€, die ich heute zurücklege, sind in 50 Jahre nicht mehr dasselbe wert. Warum also sollte ich es riskieren Verlust zu machen? Ich möchte auch keinen Haufen Geld fürs Alter ansparen. Was soll ich dann damit, wenn ich nicht mehr richtig fit bin? Da genieße ich doch lieber jetzt, wo ich noch jung bin, alles in vollen Zügen und lebe vielleicht später etwas sparsamer. Urlaub im Garten kann ich mit 70 Jahren genießen. Jetzt möchte ich wegfahren und noch einiges sehen.

Ich bin der Meinung, dass es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sparsamkeit und Leben geben sollte. So finde ich es wichtig, dass man genügend Geld auf der Seite hat, womit man mal Dinge überbrücken kann oder Geräte austauschen kann die kaputt sind. Aber man sollte sich zwischendurch auch mal etwas gönnen, dabei muss es nicht immer ein Urlaub sein, sondern es kann auch mal etwas neues zum anziehen oder etwas anderes sein, was man gerne mag. Es gibt ja Menschen, die sparen selbst an Kleinigkeiten und gönnen sich gar nichts, das finde ich schon schade.

Ich persönlich versuche eigentlich immer hier ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen, wobei mir Urlaub an sich nicht so wichtig ist. Mir ist eher wichtig, dass ich mir auch mal etwas gönne, zum Beispiel ein gutes Essen, Kino oder Dinge für meine Hobbys. Ich möchte nicht auf alles verzichten zugunsten des Sparens, das fände ich sehr schade und auf Dauer würde mich das wohl auch unglücklich machen. Aber es ist dennoch wichtig zu sparen, damit man auch etwas hat, falls mal ein Notfall eintritt. Ich würde also nicht mein ganzes Geld in Vergnügungen stecken und am Ende bleibt nichts davon übrig.

Ich denke, dass Sparen nicht unbedingt heißen muss, dass man nicht lebt, sondern eher dass man sich nicht jeden Luxus gönnt. Allerdings kenne ich auch welche aus unserer Nachbarschaft, die ihr ganzes Leben penetrant gespart haben, und das immer noch tun, obwohl sie schon ein riesiges Vermögen angehäuft haben und immer noch arbeiten, obwohl sie das Pensionsalter schon längst überschritten haben. Da fragt man sich dann schon, was das für einen Sinn haben soll, außer dass sich die Kinder über ein riesiges Erbe freuen dürfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Situation glücklich macht.

Auf der anderen Seite kenne ich ein Paar aus unserer Verwandtschaft, die auch fünfzig Jahre lang hart gearbeitet haben, und ihre aufgebaute Gärtnerei nun um einige Millionen Euro verkauft haben. Die gönnen sich jetzt auch ihren verdienten Luxus, indem sie Reisen machen, usw.

Ich spare auch eher gerne, aber nicht so, dass ich an Lebensstandard einbüßen muss. Man muss ja nicht immer das teuerste kaufen, und man kann besonders bei Lebensmittel und beim Transport sehr viel einsparen, und durch das Verzichten auf unnötigen Kram. Dafür gönne ich mir dann gerne elektronische Geräte, die ich mir ohne das Sparen nicht leisten könnte. Ich finde es insbesondere bei jungen Menschen unvernünftig, wenn diese aufs Sparen komplett verzichten. Denn wenn man nie Geld auf die Seite legt, kann man nie große Investitionen tätigen, wie zum Beispiel eine Eigentumswohnung oder ein Haus, oder ein Auto. Darüber hinaus kann es schon sehr belastend sein, wenn man in finanzielle Not gerät, und zu wissen, dass man ein mehr oder weniger großes Polster hat, nimmt einem eine große Sorge. Ich denke, man sollte einfach ein gutes Mittelmaß zwischen Sparen und "Leben" finden, wobei jeder selber wissen muss, wie viel Lebensqualität er einbüßen will.

Man sollte erst einmal sein Leben richtig versuchen zu planen, dann lässt sich nämlich auch mit einen gewissen Plan sparen. Wenn man nämlich nur so in den Tag lebt, wird man wohl kaum zu finanziellen Reserven gelangen. Diese können dann im realen Leben ganz schnell einmal sehr wichtig werden. Daher plädiere ich immer für ein festes Ziel, denn mit einen Ziel vor den Augen lassen sich beide Dinge gut kombinieren.

Ich finde dass es auch von der persönlichen Situation abhängt wie man sich verhalten soll. Wenn ich gerade so über die Runden komme und von der Hand in den Mund lebe dann erübrigt sich die Frage nach dem Sparen. Hier kann man die Sache nur vertagen und auf bessere Zeiten hoffen. Sparen ist zwar gut, aber was nutzt es wenn ich mir ein paar Euro jeden Monat abknapse die im Endeffekt nur einen geringen Sparbeitrag bringen und ich dafür auf andere wichtige Dinge verzichten muss die ich dringend zum Leben benötige. Allerdings hat solche Situation nicht unbedingt etwas mit einem angenehmen Leben zu tun.

Wer gut verdient und alles verprasst weil er Spaß daran hat, bitteschön. Da hat man wenigstens die Genugtuung dem Staat ein Schnippchen zu schlagen weil man einer drohenden Inflation und massiven Geldentwertung zuvorkommt weil man eben später nichts hat. Sollte sich hier auch einmal die persönliche Situation in das Negative drehen dann wird man als Sozialfall umsorgt weil man ja eben keine Reserven mehr hat die man einsetzen kann.

Jeder muss zusehen wie gut er zurecht kommt. Mir persönlich wäre es nichts wenn ich jeden Monat meine sauer verdienten Moneten auf Teufel komm raus heraus haue ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Ich spare gerne für mein großes Ziel, aber ich vergesse auch nicht mir das Leben angenehm zu machen. Auf materielle Dinge und Statussymbole lege ich keinen großen Wert, allerdings Reisen wir sehr gerne. Auch bin ich unheimlich froh dass wir unser Haus schon vor Jahren saniert haben und die umfangreichsten Reisen durchführten wo sie noch relativ preiswert waren. Gerade bei den Reisen war die Preisentwicklung explosiv so dass ich heute ewig darauf sparen müsste.

Wie überall ist also ein gesundes Mittelmaß gefragt. Wo das liegt muss jeder für sich selbst in Erfahrung bringen. Auch sollte man sein Verhalten in dieser Hinsicht regelmäßig reflektieren. Gerade in jungen Lebensjahren mit dem ersten verdienten Geld hat man andere Prioritäten was den Konsum und die Altersvorsorge betrifft was auch vollkommen in Ordnung ist, aber spätesten wenn man eine Familie gegründet hat sollte das anders werden.

Ich selbst gehöre zu denen, die eher sparen als auszugeben. Das heißt aber nicht, dass ich mir nichts gönne. Ich schau einfach, dass ich es nicht übertreibe und nur wenig ausgebe oder auf irgendwelche Sales warte. Dies liegt aber auch an meiner persönlichen Situation. Ich studiere und zahle Studium, Zugticket, Essen, ... alles selbst und wechsle meine Jobs öfters. Als Aushilfe ist es schwierig einen unbefristeten Vertrag zu bekommen und auch wenn ich in meinen bisherigen Jobs immer ziemlich gut bezahlt wurde, bin ich im Moment wieder arbeitslos und auf Jobsuche. Das Geld muss also reichen, bis ich wieder etwas gefunden habe.

Ich hab aber auch Kollegen in meiner früheren Arbeitsstelle gehabt, die ihr ganzes Geld komplett für Kleidung, Make-Up, Schmuck, ... ausgegeben haben und das waren Leute, die, im Gegensatz zu mir, eine abgeschlossene Ausbildung in dem Bereich haben und Vollzeit arbeiten. Die haben also sehr viel mehr verdient als ich und da hab ich mich auch schon manchmal gefragt, was die sich alles kaufen. Selbst wenn meine Situation besser wäre, würde ich nicht so viel kaufen.

Man muss wohl einfach für sich selbst schauen, was besser ist. Spart man lieber (falls man überhaupt genug Geld verdient, um zu sparen) oder genießt man sein Leben und lebt in den Tag hinein.

Gerade erfüllt sich unser großer Traum mit der Reise nach Amerika. Für dieses Vorhaben mussten meine Frau und ich zusammen beinahe 2 1/2 Jahre sparen, was natürlich eine Menge Zeit ist, wir hoffen jedoch das sich diese Zeit, in der wir eben gespart haben, durch den Urlaub Ausgleicht oder sogar übertroffen wird. Geht übrigens an die Westküste.

Ich sehe das Leben so an das man in bestimmten Perioden des Lebens sparen muss um es dann wiederum für einen seiner Träume ausgeben kann. Auch wenn die Zeit in der man spart ziemlich hart sein kann, schafft man dieses mit einem klaren Ziel vor Augen ohne Probleme, war bei uns zumindest so.

Sparen ist immer sinnvoll, falls mal ein Haushaltsgerät defekt ist und schnellstmöglich ersetzt werden muss, dann ist es schon hilfreich, wenn man für solche Fälle etwas auf Seite gelegt hat oder für Geld für einen Urlaub spart, aber man sollte es auch nicht allzu sehr übertreiben und allzu geizig werden, ab und zu finde ich sollte man sich auch mal was gönnen.