Abgeschlossene Ausbildung aber keinen Job
Hallo zusammen,
leider ist es heute nicht mehr so das man auch in seinem Betrieb übernommen wird in dem man auch seine Ausbildung abgeschlossen hat. Viele Jugendliche stehen nach der Ausbildung wieder auf der Straße. Das Problem daran ist ja, dass man nicht als einziger oder einzige die Ausbildung beendet hat, sondern auch viele andere Jugendliche und somit suchen natürlich auch viele wieder eine neue Stelle.
Was soll man in diesem Fall machen? Eine neue Ausbildung beginnen bei der die Jobaussichten besser stehen? Ins Ausland gehen, weil dort vielleicht gerade mein Beruf gesucht wird? Wie würdet ihr verfahren?
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Hallo Laufmasche,
auch ich habe zu denjenigen gehört, die nach der Ausbildung arbeitslos waren. Ich war während meiner Ausbildung Beamte auf Widerruf, sodass der Beamtenstatus mit dem Ende der Ausbildung automatisch endet. Im Falle einer Einstellung wäre ich neu vereidigt worden und dann auch nicht mehr auf Widerruf verbeamtet gewesen.
Für uns Auszubildende war damals unglücklich, dass keine neuen Stellen freigemacht wurden. Beamte, die in Pension gingen, sorgten ebenfalls nicht für neue Stellen, da die freigewordenen Arbeitsplätze direkt gestrichen wurden. Daher waren alle Auszubildenden, die mit mir gelernt haben, nach ihrer Ausbildung arbeitslos und sind die verschiedensten Wege gegangen.
Ich selbst habe mich, als ich erfuhr, dass keiner von uns übernommen werden würde, gleich nach Alternativen umgesehen. Eine neue Ausbildung anzuschließen, kam für mich damals nicht in Frage, ich wollte endlich arbeiten. Da ich vor meiner Ausbildung eine Wirtschaftsschule besucht hatte, in der ich die wichtigsten Fertigkeiten rund um die Büroorganisation erlernt habe, habe ich mich einfach auf gut Glück als Sekretärin und Schreibkraft auf verschiedene Stellen beworben.
Und ich hatte tatsächlich Glück: Zwar wurde ich nur für drei Monate befristet eingestellt, aber dafür direkt im Anschluss an meine Ausbildung. Und für mich war am wichtigsten, dass ich damit einen Grundstein und auch eine Argumentationsgrundlage für meine folgenden Stellen geschaffen hatte. Mittlerweile bin ich - zugegebenermaßen mit Unterbrechungen - immer noch in diesem Beruf tätig und froh, dass ich diese Möglichkeit hatte und nutzen konnte. In meinem Ausbildungsberuf zu arbeiten, wäre gar nicht unbedingt mein Ding gewesen, obwohl ich es damals (und auch heute) nicht in Ordnung fand, dass der Staat ausbildet, um nicht zu übernehmen.
Für mich käme es nicht in Frage, nach meiner Ausbildung auszuwandern, ich denke, da gibt es noch eine Reihe an anderen Möglichkeiten, sei es wirklich auf die Ausbildung aufbauend oder in eine ganz neue Richtung gehend. Das Auswandern empfinde ich als einen krassen Einschnitt, der gut und reiflich überlegt und durchgeplant sein will. Auf gut Glück geht das meist schief. Und ich bin ehrlich gesagt auch der Meinung, dass die meisten Ex-Auszubildenden noch nicht die Tragweite des Auswanderns überblicken können, sodass ein solches Unternehmen in den meisten Fällen sicherlich von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
LG,
moin!
Ich habe auch eine Ausbildung gemacht, nach der ich von meinem Betrieb nicht übernommen worden wäre. Der Betrieb wurde aus Altersgründen geschlossen, bevor ich die Ausbildung regulär hätte beenden können, so dass ich dann einen Antrag stellen musste, um die Gesellenprüfung ein halbes Jahr früher ablegen zu können. Das hat auch funktioniert, aber wenn ich danach als Geselle hätte arbeiten wollen, hätte ich auf der Straße gestanden. Ich habe zwischendurch mal aushilfsweise bei einer Meisterin aus der alten Firma gearbeitet, die sich selbstständig gemacht hat. Allerdings wäre es für mich nie eine Perspektive gewesen, in diesem Bereich weiterhin zu arbeiten, da der Job weder in intellektueller noch finanzieller Hinsicht befriedigend war.
Ich habe schließlich angefangen zu studieren und bin sehr froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Mittlerweile bereue ich, dass ich überhaupt eine Ausbildung gemacht habe, da so etwas einfach verschwendete Lebenszeit ist. Falls jemand in seinem Bereich definitiv keinen Job findet, würde ich ihm daher auch raten, sich unbedingt weiterzubilden. Ein Studium in dem Bereich, in dem die Ausbildung gemacht wurde, ist sicher eine bessere Wahl, als sich arbeitslos zu melden. Falls jemand keine Lust auf ein Studium hat und ausschließlich in seinem Ausbildungsberuf arbeiten möchte, würde ich an seiner Stelle versuchen, hierfür sinnvolle Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Ich weiß gerade nicht (mehr), wie es mit dem Besuch der Meisterschule aussieht, wenn man keinen Job und somit auch keine Gesellenjahre vorzuweisen hat. Falls so etwas im Handwerk dennoch möglich ist, sollte man es auch in Anspruch nehmen.
Ansonsten denke ich auch immer, dass man flexibel sein muss. Für mich ist es immer vollkommen unverständlich, wenn jemand irgendwo auf dem Land wohnt, einen seltenen Beruf gelernt hat, arbeitslos ist und dann ablehnt, in eine andere Region zu ziehen. Ein Umzug in eine andere Stadt ist doch wohl das Mindeste, das man für seinen Wunsch-Job tun kann. Deutschland ist ein relativ kleines Land und hier werden auch keine riesigen Distanzen zurückgelegt, so dass ich der Meinung bin, dass es mit einer ziemlichen Faulheit zusammenhängt, wenn jemand nur im Bereich 50 Kilometer um seinen Wohnort herum nach einem Job sucht. Wenn man arbeitslos ist, muss man flexibel sein.
Auch ein Job im Ausland kann sicher eine gute Chance bieten. Sofern die in Deutschland erworbenen Qualifikationen anerkannt werden, ist das doch eine gute Situation und der Aufenthalt im Ausland kann auch eine Chance sein - man sieht andere Menschen, einen anderen Lebensstil und macht Erfahrungen, die man vielleicht in seiner Heimat nicht machen würde.
Es gibt natürlich auch hoffnungslose Fälle, also vor allem Leute, die in so seltenen Berufen mit hoher Arbeitslosigkeit eine Stelle suchen, dass die Suche beinahe aussichtslos ist. In dem Fall muss man sich auch eingestehen, dass man in absehbarer Zeit wohl nichts findet und muss anfangen, nach einer Alternative zu schauen. Auch wenn es sich dann vielleicht nicht um den absoluten Traumberuf handelt, muss man bereit sein, bis zu einem gewissen Grad Kompromisse einzugehen. Ich bin mir auch sicher, dass jemand, der offen für Neues ist (einen neuen Wohnort, eine Weiterbildung, einen beruflichen Kompromiss) so gut wie nie länger arbeitslos sein wird.
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