Ausgelernte Erzieherin und kein Job - Wo bewerben?
Meine Freundin ist nun seit fast einem Jahr fertig mit ihrer Ausbildung zur Erzieherin, wer sich damit auskennt weiß das es eine langjährige und komplizierte Ausbildung ist und man einfach nur froh ist, wenn man es geschafft hat.
Nach ihrer Ausbildung jedoch fand sie keinen Arbeitsplatz. Sie hat sich an sehr vielen Kindergärten, Ganztagsschulen usw. bei uns in der Gegend beworben doch leider ohne Erfolg. Zur Zeit arbeitet sie in einer Behindertenschule als Integrationhelferin. Sie meint das kann man als Überbrückung machen, aber auf Dauer könnte sie das nicht.
Gestern fragte sie mich in welchen Bereichen man sich denn noch bewerben könnte mit der abgeschlossenen Ausbildung zur Erzieherin, was für Türen und Möglichkeiten stehen einem denn offen?
Eine frühere Mitschülerin von mir aus meiner Ausbildung zur Erzieherin arbeitet beim Jugendamt in der Erziehungshilfe. Eine andre hat sich als SOS Kinderdorfmutter beworben und arbeitet nun in Schweden in einem SOS Kinderdorf.
Ausserdem kann man auch in Kinderheimen, Waisenhäuser und Mutter Kind Heimen als Erzieherin arbeiten. Denn auch dort büssen ja die Kinder betreut werden , während die Mütter ihre Ausbildung oder Schule fertig machen.
Erzieherin ist eigentlich ein sehr vielseitiger Beruf und je nach dem, wo sie ihre Praktikas in der Ausbildung absolviert hat, hat sie auch gute Chancen in Kinderheimen, Waisenhäuser und SOS Kinderdörfern in Deutschland und Ausland zu arbeiten.
Wenn sie allerdings in SOS Kinderdörfern arbeitet, muss sie sich darüber im Klaren sein, dass sie auch ein wenig ihr Privatleben aufgibt und eine Ersatzmutter für die Kinder ist. Dort sind meist nur 2 oder 3 Kinderdorfmütter, die einer Gruppe zugewiesen sind, damit die Kinder nciht allzuoft die Bezugsperson wechseln. Die SOS Kinderdofeltern haben meist Wochenschichten, wo sie auch in dem Haus wohnen, wo die Kinder leben und haben dann ein paar Tage frei, wo dann die andre "Mutter" einspringt.
Deine Freundin soll mal beim Jugendamt vorsprechen und sich beraten lassen. Das Jugendamt hat bestimmt viele Möglichkeiten, wo Erzieherinnen eingesetzt werden können. Durch Schulungen kann sie ihre Ausbildung auch noch die nötige Weiterbildung geben, wo sie noch mehr Chancen hat.
Ich bin auch Erzieherin, und schon seit etwa 3 Jahren auf der Suche nach einem Job. Das Problem ist, das man als Berufsanfänger keinerlei Erfahrungen und Zusatzqualifikationen besitzt, die heutzutage aber zwingend erforderlich sind. Dazu zählen zum Beispiel Leitungserfahrung, Montessori - Zusatz Ausbildung, Fortbildungen im Sprachbereich, eine oder zwei Fremdsprachen sportliche und musische Fähigkeiten etc. Ich könnte da noch einige aufzählen. Und da ich direkt nach der Ausbildung meine Zwillinge bekommen habe, finde ich jetzt nichts.
Außerdem werden in vielen Kindergärten und Jugendeinrichtungen bevorzugt nur noch Praktikanten eingestellt, da diese einfach billiger sind. Ich arbeite in einer stationären Einrichtung für Kinder und Jugendliche, mache dort aber nur Fahrdienst, wo man keine Ausbildung für braucht. Vorher hab ich in der Gruppe gearbeitet für 15 Stunden in der Woche, jetzt werden nur noch Praktikanten eingestellt. Und in dem Kindergarten, wo meine Kinder sind, gibt es zur Zeit 5 Praktikanten.
Dazu kommt noch, das Erzieherinnen eigentlich eine sehr schlechte Ausbildung haben, und man möchte dazu übergehen, das Erzieherinnen richtig studieren müssen. Mittlerweile ist es schon ganz oft so, das viele Erzieher Stellen mit Pädagogen besetzt sind, die weniger verdienen, wie sie eigentlich wert sind, aber dafür mehr Ahnung und Fachwissen mitbringen.
Möglichkeiten als Erzieherin zu arbeiten bieten in erster Linie Kindergärten, stationäre Kinder und Jugendeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Alten und Pflegeheime, Krabbelgruppen, und Schulen mit pädagogischer Nachmittagsbetreuung. Auch in Privatfamilien kann man als Erzieherin arbeiten.
Mittlerweile gibt es viele Erzieherinnen, und eben mehr als benötigt werden. Ich bekomme das immer mit , weil meine Mutter ja eine Kita leitet und ab und zu auch Angestellte sucht, beziehungsweise einfach Bewerbungen bekommt. Viele haben wirklich keinerlei Berufserfahrung und haben sich auch nicht die Mühe gemacht Praktika zu absolvieren, was sehr schade ist. Man sollte sich neben der Jobbewerbung auch immer noch um einen Praktikumsplatz bemühen, und wenn möglich nicht nur einen sondern viele.
Das hat zwei Vorteile: Der potentielle Arbeitgeber sieht, dass man schon praktische Erfahrungen gesammelt hat und das man sich bemüht hat. Und dann gibt es auch solche Tagesstätten, die eigentlich niemanden suchen, aber wenn derjenige sein Praktikum super absolviert hat und gezeigt hat, wie sehr er seinen Beruf mag, dann wird man mit etwas Glück übernommen oder sie schieben einen in die Schublade und suchen sich die Bewerbung raus, wenn sie mal jemanden suchen, weil sie wissen, dass derjenige top war. Des weiteren sind Weiterbildung und Zusatzqualifikationen immer nicht schlecht.
Mit der Ausbildung zu Erzieherin kann man in Kindergrippen (wobei hier oft noch die Zusatzqualifikation vorhanden sein muss), Kindergärten, im Hort, Behindertenschulen als Betreuerin, Kinderheimen mit Zusatzqualifikation, oder im Jugendamt arbeiten. Voraussetzung hier ist aber immer ein gutes Zeugnis und Weiterbildungen/Zusatzqualifikationen.
pepsi77 hat geschrieben:Dazu kommt noch, das Erzieherinnen eigentlich eine sehr schlechte Ausbildung haben, und man möchte dazu übergehen, das Erzieherinnen richtig studieren müssen. Mittlerweile ist es schon ganz oft so, das viele Erzieher Stellen mit Pädagogen besetzt sind, die weniger verdienen, wie sie eigentlich wert sind, aber dafür mehr Ahnung und Fachwissen mitbringen.
Ich weiß ja nicht, wo du deine Ausbildung gemacht hast, aber die Schule, die ich Besuche, kannst du bestimmt nicht so betiteln. Auch für viele andere Schulen würde ich dieses Vorurteil nicht gelten lassen. Nur weil Du schlechte Erfahrungen gemacht hast, heisst das nicht, dass es ebenso für andere gilt.
@asukau: Es gibt sehr viele Möglichkeiten für deine Freundin, einen Job zu finden, aber eine richtige, volle Stelle wird immer schwierig, denke ich.
Ja, wie gesagt: KiTa/KiGa (vor allem jetzt, da auch 2Jährige aufgenommen werden), evtl. auch Kinderkrippe? OGS, vielleicht auch Ganztagsschulen bis zur 7. Klasse ( oder nur Hausaufgabenbetreuung), Jugendzentren, Jugendämter, Heime, Tagesgruppen. Zur Not könnte sie auch als Überbrückung zum Jugendamt gehen und sich dort als Tagesmutter "bewerben". Wenn man mehrere Kinder zu Betreuen hat, lohnt sich dies auch. Und da sie bereits ausgebildete und anerkannte Erzieherin ist, braucht sie dafür keine Zusatzausbildung.
Natürlich ist es so, dass Einrichtungen ganz gerne Leute nehmen, die viel Erfahrung haben. Nach der Ausbildung kann man damit nicht punkten und hat daher erst mal schlechte Karten. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber bei uns muss man ein Jahr in einem Kindergarten oder einem Bereich mit Kindern gearbeitet haben um den Abschluss zu bekommen, dass ist dann das Anerkennungsjahr. Dort muss sie ja auch schon in einer Einrichtung gewesen sein und vielleicht holt sie sich dort einfach eine Empfehlung oder fragt dort mal an.
Man kann als Erzieher im Kindergarten, einer Kindertageseinrichtung, einem Pflegeheim oder Kinderheim oder auch als Tagesmutter arbeiten. Ich denke, dass auch erst mal jede Halbtagsstelle weiter helfen würde. Zudem kann man den Einrichtungen ja auch ein Praktikum anbieten, damit man sich besser kennenlernt.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich als Erzieherin selbstständig zu machen, und zwar als Betreuerin. Es geht hier um Menschen, die aufgrund von Krankheiten oder als Opfer von Drogen und Alkohol nicht mehr in der Lage sind, eigene Entscheidungen zu treffen. Die Betreuerin besucht solche Menschen dann in deren Wohnung oder es wird ein anderer Treffpunkt vereinbart. Sie hilft und macht Behördengänge mit ihnen. Bemüht sich um das Ausfüllen von Formularen und Anträgen. Sorgt dafür, dass sie ihr Geld bekommen. Allgemein ist sie Ansprechpartner für alles. Die Städte, Sozialamt, teilen die Betreuer ein. Ob hier noch eine Zusatzausbildung vorgesehen ist, weiß ich nicht. Aber das wäre zu erfragen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-46627.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3150mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4218mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5666mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen