Bezahlung der Lehrer von Schülern bestimmen lassen

vom 13.11.2008, 21:36 Uhr

Schüler bestimmen die Boni von Lehrern, somit den Lohn

finde ich (sehr) gut
17
19%
finde ich nicht gut
66
73%
ist mir eigentlich egal
8
9%
 
Abstimmungen insgesamt : 91

Hi,

gerade habe ich auf spickmich.de gelesen, dass es eine neue Idee für ein Lohnsystem für Lehrer gibt. Irgendwelche Bildungsexperten meinen dabei, dass es vernünftiger wäre und besser wäre, wenn man zukünftig die Schüler entscheiden lässt, wie die Lehrer bezahlt werden sollen.

So sollen es gehen: Lehrer erhalten Basislöhne, die durch Boni aufgestockt werden können. Dabei füllen Schüler Umfragen aus und eine neutrale Instanz wertet diese aus.

Ich halte das für den größten Quatsch, den ich die letzten Jahre zur Bildung gelesen habe. Ich glaube nicht, dass Schüler in der Lage sind zu entscheiden, wie viel Geld ein Lehrer bekommen soll. Das halte ich wirklich für utopisch. Ich weiß auch nicht, was die sich unter einer neutralen Instanz vorstellen, aber ich glaube nicht, dass die umsonst arbeiten wird, was wiederum wieder ein netten Papierkrieg ergeben würde. Ich denke, dass der Unterricht dadurch sehr verschlechtert werden würde, denn Schüler entscheiden nicht immer nach dem Unterricht, sondern auch nach den Noten, die sie von den Lehrern bekommen.

lg, weeedy

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin aus denselben Gründen wie du dagegen, dass die Schüler das Gehalt des Lehrers bestimmen. Allerdings finde ich die Idee mit dem Grundgehalt + Bonus nicht schlecht. Wenn alle Lehrer dasselbe Geld bekommen, egal wie sehr sie sich einsetzen, ist es kein Wunder, dass viele kaum was für die Schüler tun.

Zusätzliche "Prämien" würde ich z.B. dafür vergeben, wenn der Lehrer AGs betreut oder an Fortbildungen teilnimmt.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kreativer Vorschlag. :lol:

Nein wirklich, extrem dünngeistig ein solche Vorschlag. Aber passend zu der herrschenden Orientierungslosigkeit im didaktischen Bereich. Veränderungen die gemacht werden weil nur Veränderung etwas bewegen, und niemand möchte sich ja Stagnation vorwerfen lassen wollen.

Dann möchte ich diesen Niederwattbirnen einmal sagen was passiert. Die Lehrer möchten den Bonus, das ist ja der Sinn eines solchen. Dazu bräuchten sie den Goodwill der Schüler. Somit ist der Dozent in einer Abhängigkeit der Schüler. Der Dozent wird versuchen sich bei den Schülern beliebt zu machen. Wie macht er dies? Mit einer Anpassung des Verhaltens entsprechend den Wünschen der Schüler.

Nur wenige Schüler erkennen den Wert eines Lehrers noch in den Zeiten in denen sie bei ihm unterrichtet werden. Ein Großsteil mag den Lehrer der am wenigsten Druck aufsetzt und vielleicht auch des öfteren einmal einen Film während der Stunde zeigt. Oder die junge Dozentin die vielleicht auch einmal eine etwas zu tief geschnittene Bluse trägt.

Eine wirklich selten dämliche Idee, wirklich.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Studia hat geschrieben:Ich bin aus denselben Gründen wie du dagegen, dass die Schüler das Gehalt des Lehrers bestimmen. Allerdings finde ich die Idee mit dem Grundgehalt + Bonus nicht schlecht. Wenn alle Lehrer dasselbe Geld bekommen, egal wie sehr sie sich einsetzen, ist es kein Wunder, dass viele kaum was für die Schüler tun.
Zusätzliche "Prämien" würde ich z.B. dafür vergeben, wenn der Lehrer AGs betreut oder an Fortbildungen teilnimmt.

Das mit den Fortbildungen würde ich aber wenn nur vergüten, wenn er das nicht während der Unterrichtszeit macht, denn da fällt wirklich schon genug aus. früher hat mich das nicht wirklich gestört, aber wenn man dann jetzt Abitur macht und das eben zentral gestellt wird in baden-Würtemberg ist das das eben nicht mehr egal, denn man muss ja auf dem gleichen Niveau sein wie alle anderen auch.

Allerdings hast du Recht, Lehrer sollten sich schon durch besonderes Engagement einen kleinen Bonus verdienen können, das fände ich auch gut. Wobei sie das ja in gewisser Weise schon können. AGs können auch als Deputatstunden angerechnet werden.

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» weeedy » Beiträge: 818 » Talkpoints: -3,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich frage mich ja wirklich wer auf diese Idee gekommen ist. Denn sowas kann nicht funktionieren. Allein schon weil lernen harte Arbeit ist. Was würde da für Schüler näher liegen als die Lehrer besser zu bewerten, die sie weniger "hart rannehmen" oder ihren Unterricht mit Filmen vollpflastern. Das gefällt Schülern, bringt der Bildung wenig und ist kein Grund besser bezahlt zu werden, als der Klischeehafte Latein-Emeritus, der den Schülern mehr beibringt als drei solche Filmlehrer zusammen, auch wenn die Schüler ihn vielleicht weniger gut leihen können.

» listen_and_talk » Beiträge: 204 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


So ein Quatsch. Wenn man mich als Schülerin gefragt hätte welcher meiner Lehrer am besten bezahlt werden sollte hätte ich meinen Kunst Lehrer gewählt. Wir haben bis zur 9. oder 10. Klasse keine Klausuren in Kunst geschrieben und konnten relativ frei an unseren Projekten arbeiten. Natürlich hat mir das wesentlich mehr Spass gemacht als im Mathe Unterricht zu sitzen, fast täglich Aufgaben zu lösen, danach den Unterricht mit einer Ladung Hausaufgaben zu verlassen und auch noch fast jeden Monat auf eine Klausur lernen müssen. Aber mein Spassfaktor sagt doch überhaupt nichts darüber aus wie gut oder schlecht dieser Mathe Lehrer seinen Beruf ausübt.

Ich finde es aber schon gut, wenn Lehrer in irgendeiner Weise eine Rückmeldung über ihre Leistung bekommen würden. In fast jedem anderen Beruf ist es doch normal, dass man durch Vorgesetzten mitgeteilt bekommt ob man seine Sache gut macht und was man noch verbessern könnte. Das ist doch auch für einem selber total wichtig, denn man möchte sich ja verbessern und weiter entwickeln und das kann man ja eigentlich nur, wenn man weiss wo die eigenen Defizite liegen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ja, da hast Du recht. Nur bei Lehrern ist das wirklich nicht der Fall. Bei uns haben zwar manche diese Evaluationsbögen durchgegeben und ausfüllen lassen, aber ich finde, die sollten verpflichtend sein. Außerdem müssten jeder Lehrer daraufhin ein Gespräch mit dem Rektor oder einem anderen Lehrer haben in dem er Rechenschaft bezüglich der Bewertungen ablegen muss.

So kann man verhindern dass Lehrer die sich daneben verhalten gänzlich unbemerkt bleiben.

» listen_and_talk » Beiträge: 204 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie kurzsichtig ist dieser Vorschlag denn? Oh super, Lehrer hat das Los gezogen und eine Klasse bekommen, wo er von vorne unten durch ist. Na, wie werden wohl die Bewertungen ausfallen? Selbst wenn er der beste Lehrer des Landes ist, wird er am wenigstens verdienen, wenn er das ganze menschlich nicht rüberbringen kann. Oder noch besser, der Playboytyp bekommt eine Mädchenklasse und die sind hin und weg von ihm, aber fachlich ist er eben nicht so top. Na, was für Wertungen wird er wohl bekommen.

Kann man vielleicht mal diesen "Experten" verbieten (genau wie den Schulministern), das diese anfangen, solche Vorschläge nur den Vorschlägen wegen zu unterbreiten. Dann würde vielleicht mal etwas vernünftiges dabei herauskommen, vor allen Dingen aber würde man von solch geistigen Ergüssen verschont bleiben, die mit der Realität nichts gemein haben und demnach auch nicht durchsetzbar sind.

Wenn ich mir mal überlege, was, wenn dieser Vorschlag theoretisch realisiert werden wollte, da für ein administrativer Aufwand entstehen würde, das ist totaler Humbug. Diese Arbeitskraft, die dort verschwendet werden würde, könnte man besser andersweitig einsetzen.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich schließe mich Euren Meinungen an, denn ich kann die Arguemnationen auch am eigenen Leib nachvollziehen, ich hatte damals auch Lehrer die ich einfach nicht ausstehen konnte, obwohl Sie fachlich wirklich was drauf hatten. Schüler denken eher emotional anstatt objektiv und das würden einigen sehr guten Lehrern das Genick brechen und widerrum anderen ein dickes Portmone bescheren (Schülern bessere Noten geben, mehr Freiraum, wenige Hausaufgaben etc.).

Wenn das Schulsystem so etwas wie eine Boni Zahlung zum Fixgehalt vorzieht, sollten Sie dies aus Fakten sprechen lassen. Zum Beispiel das persönliche Engagemont (AG´s leiten, erscheinen bei Lehrerbesprechungen, Neue Ideen einbringen die zu Verbesserungen der Schule beiträgt ...) oder sogar nach Fehltagen (diejenigen die immer da sind und kaum oder sogar keine Krankenscheine haben, bekommen mehr...). Nach Noten der Schüler ist widerrum schwer, denn es ist überall bekannt das es schwerer ist eine Hauptschulklasse (oder ähnliche) zu unterrichten als eine Gymnasiumklasse.

Was ich mir außerdem gut vorstellen kann bei deren Überlegung mit der "Schülerbewertung" ist, das die Lehrer noch mehr unter psychischen Druck leiden werden. Es ist jetzt schon sehr schlimm geworden wie groß die Angst der Lehrer vor den Schüler ist, aber wenn dann noch die Schüler über Ihre Existenz entscheiden sollen, na dann prost Mahlzeit. (Ich muss dazu sagen ich bin kein Lehrer oder ähnliches, jedoch sehe ich dies oft in unseren Schulsystem vor).

Ich bin mal gespannt was passieren wird...

» koschiko » Beiträge: 104 » Talkpoints: 0,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist meiner Meinung nach eine sehr absurde Idee. Schüler würden einen Lehrer in den meisten Fällen nciht objektiv beurteilen, sondern Sympathie und Antipathie würden da eine relevantere Rolle bei der Beurteilung spielen. Die Lehrer würden da nicht nach Leistung bezahlt werden, sondern wie "cool" er ist und nicht, wie gut er ist.

Lehrer die wirklich gut sind, sind in den Augen der Schüler meist spießig und uncool und würden dann die schlechtere Bewertung bekommen. Man sollte lieber den Lehrern öfters mal einen Vorgesetzten in die Klasse setzen, der den Unterricht wirklich objektib beurteilen kann und danach dann auch den Bonus bzwl. die Prämien der Lehrer berechnen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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