Babyfotos und Blitzlicht

Es ist mal wieder soweit, in der Verwandtschaft gab es Nachwuchs. Die Geburt ist soweit sehr gut verlaufen (war auch nicht das erste Kind) und Mutter und Kind sind wohlauf.

Nun ist es so, dass ich in der Verwandtschaft gemeinhin als Hauptverantwortlicher in Sachen Fotografie angesehen werde. Klar, ich fotografiere gerne, habe zudem auch das Glück, dass ich über eine ganz passable Spiegelreflexausrüstung (digital) verfügen kann. Dazu gehört auch ein anständiger Blitz. So ging es nicht wirklich lange, bis man mich zum fotografieren des Kleinen im Spital aufforderte. Kein Problem, mache ich gerne. Schliesslich ist der Kleine noch noch nicht wirklich schnell, fast noch ein Stil(l)leben.

Natürlich ist es im Spital düster. Da fehlt einfach etwas Licht. Mit Stativ möchte ich dort nicht anmarschieren. Bleibt die Möglichkeit eines Blitzes. Ich könnte mit meinem indirekt via Decke fotografieren, dazu noch den Diffusor. Aber eben, immer wieder gehört, kleinen Kindern schadet der Blitz in den Augen.

Wie ist das nun. Ist das ein Märchen? Oder gibt es da wirkliche medizinische Fakten? Eigentlich kenne ich das nur vom Höhrensagen, aber wirklich einmal jemanden getroffen der diesen Sachverhalt wirklich bestätigen konnte oder vielleicht gar selbst betroffen war, das habe ich nicht. Vielleicht weiss ja jemand hier im Forum was Sache ist. Also bitte nicht "ja natürlich ist das gefährlich, weiss doch jedes Kind!". Ich bin auf der Suche nach Leuten die kompetent Auskunft erteilen können und über entsprechendes Wissen verfügen.

Es geht einfach darum, dass der Reflex bei den Kleinen noch nicht so ausgeprägt ist und Die Kleinen die Augen nicht schnell genug schließen. Es könnte dann dazu kommen kann, das das Auge, wie bei der Schneeblindheit geschädigt wird.

Aber einen Tipp, wie du deinen Blitz umfunktionieren kannst. Mein Mann hat sich eine Tüte von Kornflex (diese milchigen Pergamenttüten) oben über das Blitzgerät gestülpt und festgebunden. So kannst du auch ohne an die Decke zu blitzen den Blitz indirekt einsetzen.

Erscheint mir nicht schlüssig, bijin. Das bei den Kleinen Körperreflexe noch nicht voll ausgebildet sein sollen, das kann ich ja nachvollziehen. Aber es ist mit Sicherheit nicht so, dass bei Erwachsenen die Körperreflexe (z.B. der Augenlieder oder der Pupillen) schnell genug sind um "rechtzeitig" auf einen Fotoblitz zu reagieren. Das ist absolut unmöglich. Beweis sind die vielen "rote Augen"-Aufnahmen. Immer wenn ein Blitz nahe der optischen Achse ist, dann wird das Licht im Auge reflektiert und kommt auf derselben Achse wieder zurück und bildet sich dann auf dem Foto rot ab. Kein Auge kann schnell genug reagieren. Daher gibt es technische Tricks wie die stroboskobartigen Vorblitze die den Pupillen genug Zeit lassen sich zu schliessen. Ebenfalls hilfreich ist es einen nicht eingebauten Blitz zu verwenden, da die oben aufgesetzt weiter von der optischen Achse entfernt sind und das im Auge reflektierte Licht nicht auf dem Foto abgebildet wird.

Das aber nun bei einem Kleinkind das Auge beschädigt werden kann (wie du schreibst analog der Schneeblindheit), das möchte ich nun abgeklärt wissen. Gibt es da entsprechende Hinweise? Ausser dem Hörensagen? Vielleicht gar ein Link auf einen medizinischen Bericht?

Danke übrigens für den Basteltip, aber mein Blitzgerät ist von der wirklich guten Art, schwenkbar und neigbar, mit abnehmbaren Diffusoraufsatz etc. pp. Da denke ich ist ein Vorsatz mittels einer Kornflextüte nicht nötig.

Ob das Blitzlicht dem Augenlicht des Kindes schadet, kann ich leider nicht beurteilen, da ich kein Augenarzt bin. Jedoch habe ich gelesen, dass man helle Lichtquellen meiden sollte, da diese die Augen des Kindes blenden. Da ich selbst bald ein Baby bekomme, habe ich mich als Hobbyfotografin ebenfalls informiert und bin auch auf keine wirklich durchdringende Antwort gestossen. Ich möchte ja auf keinen Fall, dass ich mein Kind blende und später für Spätfolgen beim Augenlicht verantwortlich bin.

Als persönliche Empfehlung nehme ich als Maß, dass ich auch nicht gern vom Blitz eines Fotoapparats geblendet werden möchte und daher würde ich entweder die Empfindlichkeit der Belichtung hochsetzen oder den Blitz schohnend einsetzen bzw. an die Decke richten. Falls es möglich ist, kann man das Baby auch in einem helleren Raum fotografieren oder man wartet mit den Aufnahmen, bis es aus dem Krankenhaus entlassen wurde und man es zu Hause bei Tageslicht fotografieren kann.

Zur Zeit bin ich auf derselben Welle wie du, ps-mieze. Niemand weiss genaues. Ich fotografiere nun bei voll offener Blende, was ja auch schöne Effekte gibt in Bezug auf der extrem kleinen Tiefenschärfe. Den Blitz habe ich zuhause gelassen, da er sicher nicht so angenehm ist für den Kleinen. Dennoch würde ich mich über eine entsprechende Stellungnahme eines Ophtamologen freuen.