Achtung - gefährliche Produkte aus China!

vom 14.08.2007, 22:15 Uhr

Die fertigende Industrie in China boomt – und exportiert Produkte aller Art in alle möglichen Länder auf der ganzen Welt.

So zum Beispiel Zahnpasta – die nun von der US Gesundheitsbehörde zurückgerufen wurde. Konkret geht es um die Zahnpasta der Firma Ming Fai Enterprises International, die vor allem an Hotels in den USA, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, der Schweiz, Großbritannien und Irland geliefert wird. In der Zahnpasta wurde das Frostschutzmittel Diethylglykol (DEG) nachgewiesen.

Im Juni gab es schon einmal so einen Fall, auch da wurde Frostschutzmittel in chinesischer Zahnpasta (vertrieben durch Colgate) nachgewiesen und vom Markt genommen.

Auch chinesisches Spielzeug ist betroffen: Vor kurzem musste in Deutschland "Fisher-Price Sesamstraße - Kleine Musikinstrumente" (Mattel) vom Markt genommen werden (viel zu hoher Bleigehalt). Auch ein in China hergestelltes Spielzeugauto von Mattel soll möglicherweise bald vom Markt genommen werden, auch hier angeblich unerlaubte Bleizusätze.

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



hallo zusammen,

daran sieht man mal wieder, das es sich nicht immer lohnt seine produktionen ins ausland zu verlegen. die kosten die damit verbunden sind gehen sicherlich auch in einen mehrstelligen betrag.

allerdings ist sowas auch immer für die jeweiligen länder ein vorteil, denn manche firmen ziehen so wieder zurück in die alte heimat und sichern so arbeitsplätze.

liebe grüße von der
laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wer sagt denn das die Produktion ins Ausland verlegt wurde? Hierbei handelt es sich um eine Produktion von China aus, auch wenn die betreffenden Konzerne das Zeug abnehmen. Dem ist jedoch keine Produktionsverlagerung vorausgegangen.

Die Firmen werden auch nicht ihre Produktion in die Heimatländer zurückverlagern, sondern Konventionalstrafen kassieren und die Produktion höchstens in ein anderes Billiglohnland verlegen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



hallo subbotnik,

aber mattel ist definitiv keine chinesische firma oder ?
also haben diese sicherlich mal, wenn auch nicht erst vor zwei jahren, ihre produktion ins ausland verlegt.

liebe grüße von der
laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Warum? Man muss ein Werk oder die Produktion an sich nicht verlagern, sondern muss es nur woanders herstellen lassen - das hat nichts mit einer generellen Produktionsverlagerung zu tun, sondern nur mit einer Produktionserweiterung bzw. einer Auftragsvergabe an chinesische Firmen.

Vielleicht hat Mattel nur die Produktionskapazitäten erweitert für bestimmt Produkte und diese dann im Ausland angesiedelt - schließlich hat Mattel in über 42 Ländern Produktionsstandorte. Und wenn das Spielzeug recht neu ist wurde es vielleicht sogar von Anfang an dort hergestellt, und damit trat gar keine Produktionsverlagerung auf.

Da weder ich noch Du (momentan) einen Beweis dafür haben, was nun stimmen könnte, würde ich weder das eine noch das andere behaupten wollen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Eigentlich geht es hier weniger um die Produktionsverlagerung in ein Billiglohnland, als vielmehr um die Tatsache, daß chinesische Firmen es mit den Inhaltsstoffen ihrer Produkte nicht so genau nehmen. Ich habe das Gefühl, daß es in China deutlich mehr um die größtmögliche Gewinnspanne mit allen Mitteln geht, als in so manch kapitalistischem Land.
Auf der anderen Seite wundert es mich, daß die Firmen, die die Produkte abnehmen und in ihrem Programm aufnehmen, nicht erst mal in das Labor zu einem ausgiebigen Test schicken. Spätestens dort wäre es dann an das Tageslicht gekommen.
Es ist erschreckend, was die Chinesen alles in das Material für Kinderspielzeug mischen!!! Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, ob sie dieses Spielzeug auch ihren Kindern geben, oder ob es nur für den Export bestimmt ist...

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nun wurden genauere Zahlen veröffentlicht: Mattel muss über 18 Millionen in China gefertigte Spielwaren zurückrufen, davon befinden sich ca. 1 Million in Deutschland, darunter Barbie Puppen und Batman Spielzeuge.
Grund der Rückrufaktionen: zu hoher Bleigehalt und teilweise leicht abfallende kleine Magnete, die von Kindern verschluckt werden können (bisher angeblich 3 durch verschluckte Magneten verletzte Kinder).
Reaktion an der Börse: Mattel -3,69 % auf USD 22,70

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Schon eine bittere Sache für Mattel, das wird ihrem Ruf dann wohl doch etwas schade. Aber besser sie rufen zurück, als das irgendwie versucht wird das ganze zu vertuschen.

In den USA soll es nun schon die ersten Klagen gegen den Konzern geben.

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» paulinschen » Beiträge: 693 » Talkpoints: -1,98 » Auszeichnung für 500 Beiträge


hallo zusammen,

mittlerweile wurde die rückrufaktion noch erweitert.
eine liste der zurückgerufenen spielzeuge findet man hier :
http://www.mattel.de/service.php?action=topfaq&qid=1187036381&f=

liebe grüße von der
laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Der Skandal um Mattels Rückrufaktion von in China produziertem Spielzeug zieht immer weitere Kreise. Mittlerweile habe ein Honkonger Geschäftsmann Selbstmord verübt, nachdem ihm die Exportgenehmigung entzogen wurde. Sein Unternehmen, das seit mehr als 10 Jahren für Mattel Spielzeug produzierte, sorgte für die 2. Rückrufaktion, da es die bleihaltige Farbe verwendet hatte.
Die chinesische Regierung allerdings ist empört darüber, daß aufgrund einzelner Fälle die gesamte Spielzeugindustrie angegriffen wird. Das ist verständlich, wenn man sich die Zahlen der chinesischen Spielzeugexporte des vergangenen Jahres betrachtet. Diese lagen bei schlappen 17,8 Mrd. Dollar! Nette Summe. Und wenn man sich nun noch vor Augen führt, daß 20.000 Fabriken mit über 4 Millionen Arbeitnehmern für diese Zahlen sorgen, kann man schon verstehen, daß sich die Regierung in Peking ernsthafte Sorgen macht. Immerhin stellt die chinesische Spielzeugindustrie 75 Prozent aller weltweit produzierten Spielzeuge her.

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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