Ausländische Kraft, die im Haus wohnt?
Hallo,
es geht mal wieder um meine Großeltern. Inzwischen sind sie so alt und eingeschränkt (körperlich), dass sie ihren großen Haushalt nicht mehr alleine führen können. Da es auch gesundheitlich nicht mehr so gut aussieht haben wir die Angst, dass es bald für einen von den beiden zu Ende sein könnte und der andere Partner dementsprechend alleine ist.
Wir denken nun darüber nach, eine ausländische Haushaltshilfe zu engagieren, die eben mit im Haushalt wohnt. Mehr als genug Platz wäre auf jeden Fall da.
Auf was müssen wir da speziell achten? Gibt es gute Agenturen, die solche Leute vermitteln? Hat jemand gute oder negative Erfahrungen gemacht?
LG,H
Hallo,
wir hatten schon oft Au Pairs aus Polen, Tschechien und so. Aber die waren ja nicht zum putzen, sondern zur Kinderbetreuung und zum Deutsch lernen.
Warum soll es bei euch denn eine ausländische Dame sein? Also vielleicht könnt ihr mal beim Arbeitsamt nachfragen, aber die Person müsste ja dann kinderlos und alleine sein, damit sie bei deinen Eltern wohnen kann. Also ich würde mich beim Arbeitsamt beraten lassen, auch wegen Krankenversicherung und so.
Hallo,
also grundsätzlich könnten wir natürlich auch eine Deutsche gebrauchen, aber sie muss eben im Haus mitwohnen und es reicht nicht, wenn sie "nur" tagsüber da ist.
Ich habe nun von ausländisch gesprochen, weil ich schon öfters gesehen und gehört habe, dass ausländische Frauen hier nach Deutschland kommen für ein halbes Jahr (länger dürfen sie wohl nicht), hier in Haushalten bei speziell alten Menschen wohnen und dort den Haushalt machen. Dafür gibt es wohl spezielle Agenturen zur Vermittlung, aber ich habe mich bisher damit nicht beschäftigt und kenne mich somit auch leider nicht genau aus.
LG,H
Der Vater von Freunden meiner Eltern hatte bis zu seinem Tod voriges Jahr auch immer wechselnde Frauen aus Polen und benachbarten Ländern bei sich, weil er die Hilfe gebrauchen konnte und man ihn auch nicht ganz alleine im Haus lassen wollte. Die Frauen wurden immer über eine darauf spezialisierte Agentur vermittelt und soweit ich weiß hat er auch nie Probleme mit ihnen gehabt. Manch eine konnte im Garten besser zupacken und manch eine hatte nicht so den grünen Daumen (der Garten war dem alten Mann sehr wichtig), aber insgesamt war er mit allen wohl zufrieden.
Ich denke, solche Agenturen achten sehr darauf, wen sie herüberholen. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Plätze immer noch "heiß begehrt" sind in den ehemaligen Ostblockstaaten, und dann können sich die Agenturen wohl die zuverlässigsten Frauen heraussuchen.
Unser früherer Nachbar hatte jahrelang immer eine Frau aus Polen im Haus, die sich mit um seine bettlägerige Ehefrau kümmerte. Die erste Pflegehilfe wurde ihm von einem Bekannten empfohlen. Sie kam aus Polen, blieb 3 Monate und fuhr dann wieder zurück. Als sie ging, kam eine andere, die von der ersten empfohlen wurde. Die blieb auch 3 Monate, dann kam die nächste. Die Frauen haben also immer selbst einen Ersatz gesucht. Viele waren Krankenschwestern und Altenpflegerinnen, manche kamen auch mal wieder.
Unserem Nachbarn blieb damals keine andere Möglichkeit, da er seine Ehefrau auf keinen Fall ins Pflegeheim geben wollte und eine deutsche Pflegekraft, die den ganzen Tag über da ist, fast unbezahlbar ist. Die Polinnen kamen gern, weil sie bei ihm in 3 Monaten soviel verdienten wie in Polen in einem Jahr.
Ich habe mal im Fernsehen gesehen, dass es für diese Arbeiten wirklich Vermittler gibt. Allerdings weiß ich nicht, wo man die findet. Außerdem wurde gesagt, dass solche Beschäftigungsverhältnisse meistens illegal sind. Leider habe ich nicht genau aufgepasst, aber ich denke, dass das Schwarzarbeit ist. Das würde auch erklären, dass die Pflegehilfen beim Nachbarn immer nur 3 Monate blieben: Solange gilt ja ein Touristenvisum, wenn ich mich nicht irre. Eine Arbeitserlaubnis ist das ja aber immer noch nicht.
Falls du dir sowas überlegst, musst du dich wirklich genau informieren. Wenn deine Großeltern aber noch keine 24Stunden-Hilfe brauchen, kannst du dich auch mal bei der Krankenkasse informieren, in wie weit die eine Haushaltshilfe bezahlt.
Hallo,
also eine Haushaltshilfe haben sie momentan, aber es geht gesundheitlich immer weiter bergab und es wird Zeit, sich über eine Hilfe Gedanken zu machen, die wirklich rund um die Uhr da ist und helfen kann. Beide können zwar noch selber laufen, sind aber inzwischen so weit, dass sie kaum noch Treppen laufen können.
Im Keller finden sich aber leider Keller und Vorratsräume sowie Getränkeraum und Kühltruhen. Allein solche Gänge sind außerhalb der Zeiten, in denen die momentane Haushaltshilfe da ist, unumgänglich. Die Krankenkasse zahlt nur eine Hilfe für 20 Stunden pro Woche, was pro Tag dann viel zu wenig ist.
Auch beim waschen und essen machen brauchen die beiden inzwischen eine Hilfe, geschweige denn von Bügeln, Putzen und Waschen.
Ich hoffe mal, dass es auch einen legalen Weg gibt, jemanden aus dem Ausland oder gerne auch eine Deutsche, was aber wohl schwieriger sein wird im Finden, zu beschäftigen. Anmelden und versichern würden wir die Frau selbstverständlich. Vielleicht hat ja noch jemand konkretere Erfahrungen und kann mir auch sagen, wie ich so jemanden finden könnte, ohne Kontakte zu haben.
LG,H
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