Erstes verdientes Geld
Mein Sohn hat über talkeria sich in kürzester Zeit seinen ipod touch erarbeitet. Wie ihr sicherlich nachvollziehen könnt, steckt dahinter eine Menge Fleißarbeit. Ich bin mächtig stolz auf ihn, den Papa hat ihm kein solches Gerät kaufen wollen und er hat sich selber einen Weg überlegt, um zu so einem Teil zu kommen. Soweit so gut, als er das Gerät unheimlich stolz in den Händen hielt, hatte ich mir so überlegt, was ich in diesem Alter mir als größere Anschaffung zugelegt habe und was ich alles angestellt habe um es zu bekommen.
Ich war als Dreizehnjähriger unheimlich scharf auf einen Radiorecorder. Dazu muss man wissen, dass in der ehemaligen DDR solche Geräte ein Vermögen gekostet haben und auch die meisten Erwachsenen sich so etwas erst nach langer Ansparphase kaufen konnten (ein kleiner Farbfernseher ohne Fernbedienung kostete ca. fünftausend Mark, ca. der achtfache Monatsverdienst). Zurück zum Thema, ein großes Sponsoring von Eltern, Großeltern und anderen „Begüterten“ fiel also aus, die hatten selber nichts. Also hatte ich beschlossen, mein Geld selbst zu erarbeiten. Ein Jugendschutzgesetz in heutigem Sinne gab es nicht, so dass man auch als Minderjähriger einen Nebenjob haben durfte. Ich habe also von April bis September in einem Theater als Statist gearbeitet, stand dort fast täglich bei mehreren Vorstellungen von 10:00 bis teilweise abends 22:00 Uhr auf der Matte, bin zum Veranstaltungsort gelaufen um das Fahrgeld zu sparen und habe auch in mehreren Filmen als Statist mitgemacht (wenn ihr mal „Schneeweißchen und Rosenrot“ seht, da bin ich dabei). Zum Ende dieser Zeit war ich ziemlich geschlaucht, hatte mir das Rauchen angewöhnt und hielt 1350 Mark in den Händen (Steuerfrei).
Ich wusste irgendwoher, dass es in großen Bezirksstädten auch ausländische Geräte zu kaufen gab, in diesem Fall waren es Geräte von Sanyo und der Kaufpreis betrug genau 1350 Mark inklusive Reinigungskassette und Ohrhörer. Da man als Minderjähriger zwar arbeiten durfte, aber nicht das Geld für größere Anschaffungen ausgeben durfte, hatte ich im Warenhaus angerufen und gefragt, ob so ein Gerät da ist, ob sie es mir reservieren würden und ob ich das Radio kaufen darf wenn ich eine Bestätigung der Eltern mitbringe. Nachdem das alles geklärt war habe ich mich mit meinem Geld in den Zug gesetzt und bin die fast einhundert Kilometer zum Ziel meiner Wünsche gefahren. Wenn ich mir das heute so vorstelle, glaube ich nicht dass ich meinem Sohn das in diesem Alter erlaubt hätte.
Jedenfalls habe ich dieses Radio wirklich geliebt, gehegt und gepflegt und unheimlich lange Freude daran gehabt.
Was habt ihr für euer erstes selbst verdientes Geld gekauft, was habt ihr für Erinnerungen daran wenn ihr zurückdenkt und welche Wege seid ihr gegangen, um die Moneten überhaupt in den Händen zu halten?
Von meinem ersten selbstverdienten Geld habe ich mir ein Handy gekauft. Ich wollte unbedingt eines haben und meine Mutter weigerte sich mir eins zu kaufen, auch zum Geburtstag oder zu Weihnachten habe ich keins bekommen. Dass war vor etwa zehn Jahren und da war es bei uns im Freundeskreis und auch in der Klasse noch nicht üblich, dass jeder mit einem Handy in der Tasche herum lief. Trotzdem wollte ich auf jeden Fall eines besitzen.
Geld von meinem Taschengeld dafür zu sparen fiel für mich flach, ich bekam zwar ausreichend Taschengeld, aber ich habe auch immer alles ausgegeben, Also habe ich mir in den Sommerferien einen Ferienjob besorgt. Meine beste Freundin kam im selben Betrieb unter und so war die langweilige Arbeit zumindest etwas lustiger. Wir haben nichts anstrengendes machen müssen, wir haben für ein kleines Reisebüro gejobbt. Unsere Aufgabe bestand darin Kataloge zusammen mit einem Anschreiben in Umschläge zu packen und diese mit der Frankiermaschine abzustempeln, die bestückten Umschläge wurden dann in Kisten für die Post gepackt. Dass war eine sehr eintönige Sache, aber die Bezahlung war recht gut. Wir bekamen 12 DM in der Stunde und wir waren 2 Wochen lang 5 Stunden am Tag auf der Arbeit. Also hatte jede von uns 600 DM. Davon konnte ich mir dann mein Handy leisten. Was ich mit dem restlichen Geld gemacht habe weiss ich gar nicht mehr, wahrscheinlich Klamotten gekauft.
Dieses Handy war lange Zeit mein ganzer Stolz, denn es war dass erste Mal, dass ich für etwas selbst gearbeitet habe. Ich habe immer gut darauf aufgepasst, zumindest viel besser als auf Gegenstände die ich einfach nur geschenkt bekommen habe.
Mein erstes von Nachhilfe verdientes Geld ist meistens einfach für Kleinigkeiten ausgegeben worden. Hier ein Lipgloss, da ein Schokoriegel, daher ist mir hier mein erster Kauf nicht wirklich in Erinnerung.
Etwas wirklich großes, was ich mir zusammengespart habe durch Nachhilfe, war mein Führerschein. Dafür habe ich lange Geburtstags- und Weihnachtsgelder gespart sowie 3 Nachhilfeschüler gehabt, denen ich ein- bis zweimal wöchentlich Nachhilfe gegeben habe. So hatte ich einen Batzen Geld (für damalige Verhältnisse) auf dem Konto, der langsam durch die Rechnungen von der Fahrschule dahingeschmolzen ist. Es war gar nicht so einfach zu sehen, wie das Geld weniger und weniger wurde, denn ich wusste, wie lange und schwer ich dafür gespart habe. Aber ich war sehr froh, als ich den Führerschein hatte. Und ich war sehr stolz, dass ich ihn mir selbst finanziert habe, da meine meisten Freunde ihn von den Eltern bekommen habe. Die meisten schätzen daher ihren Führerschein anders als ich.
An meinen ersten Wunschkauf, den ich mir vom Taschengeld zusammengespart habe, erinnere ich mich noch sehr gut. Ich muss noch im Kindergarten gewesen sein und habe daher vielleicht 50 Pfennig oder maximal 1 Mark Taschengeld bekommen, also nicht wirklich viel. Aber ich habe mich in eine Haarbürste im Müller verliebt. Es war eine Holzbürste für Kinder, und die Struktur des Holzes war doch grüne und orange-farbene Naturfarben unterstrichen. Sie hat um die 6 Mark gekostet, was für mich damals ein Vermögen war! Ich habe lange gespart und mir beim Bäcker nie etwas zum Schlecken gekauft wie sonst, und konnte sie dann ganz stolz von meinem eigenen Geld kaufen! Ich hatte die Bürste jahrelang und habe den Kauf nie bereut. Die Bürste lag einfach super in der Hand und das Haar ließ sich damit ganz leicht bürsten.
Als ich dann deutlich längeres Haar hatte, habe ich immer Mamas Bürste benutzt, aber bis dahin habe ich bestimmt 5 Jahre lang nur meine Bürste in die Hand genommen. Meine Brüder haben die Bürste dann übernommen, und sie haben die Bürste immer noch! Seit bestimmt 19 oder 20 Jahren ist die Bürste in Gebrauch, sie sieht aber noch überhaupt nicht schäbig aus. Ab und an wird sie gereinigt, aber ansonsten ist sie noch wie eh und je! Ich kann mich immer wieder daran erfreuen, wenn ich sie daheim sehe!
Ich erinnere mich sehr gut an den Aufstand den meine Mama gemacht hat, als ich mir von meinem ersten selbstverdienten Geld (mit 16 / 400DM im Monat Praktikumsvergütung) Buffalo Plateauschuhe gekauft habe. Die kosteten damals 270 DM und hatten Schlangenhautoptik und eine Knaller Holzplateausohle von 10cm oder so Ich war überglücklich aber meine Mama konnte nicht nachvollziehen wie ich soviel Geld dafür ausgeben konnte.
Meinen Führerschein habe ich auch selbst bezahlt, und es stimmt, auch die meisten meiner Freunde bekamen ihn von Eltern oder Großeltern bezahlt. Ich habe Führerschein und mein erstes eigenes Auto (einen Renault 5 ) selber von meiner Ausbildungvergütung bezahlt. Ich bin auch der Meinung das man diese Dinge dann noch etwas mehr zu schätzen weiß.
Als Kind habe ich von meinem Taschengeld immer Sammel Briefmarken gekauft. Ich habe mit 14 angefangen zu jobben, erst putzen, dann Zeitung austragen. Ab 16 Ausbildung. Aber ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr an das 1. erinnern, dass ich gekauft habe.
Aber meinen Führerschein habe ich auch selbst bezahlt und mein 1. Auto habe ich im Sonderangebot gekauft für 999 DM .
Mein erstes selbstverdientes Geld habe ich mir in einer Bank erarbeitet, in der ich über die kompletten Sommerferien einen Ferienjob machen konnte. Die Arbeit war sehr gut bezahlt, aber ich musste wirklich die ganzen sechs Wochen hart arbeiten und hielt dann etwa 3.500 Mark in den Händen.
Zunächst hatte ich eigentlich geplant, davon eine Reise in die USA zu unternehmen, Ich wurde aber während der Sommerferien 18 Jahre alt und hatte noch keine Planung bezüglich des Führerscheins.
Eine Mitbewohnerin meiner Schwester brachte mich dann auf die Idee, das verdiente Geld in einen Führerschein zu investieren. Und nachdem ich zwischenzeitlich ein wenig Angst bekommen hatte, mutterseelenallein in die USA zu reisen, kam mir dieser Gedanke ganz gelegen.
Also habe ich zunächst etwas Geld für Klamotten ausgegeben und mich dann direkt im Anschluss an die Sommerferien für den Führerschein angemeldet, den ich auch gemacht habe. Ich bin nach wie vor sehr froh und glücklich darüber, dass ich mir erstens den Führerschein selbst bezahlen konnte, denn meinen Eltern wäre es damals nicht möglich gewesen, ihn mir zu sponsern, und gleichzeitig bin ich froh, dass ich den Führerschein nicht während oder nach meiner Ausbildung machen musste, denn da hätte mir das Geld wegen Abzügen für Miete, Lebenshaltungskosten etc. sicherlich nicht für einen Führerschein gereicht.
Mein erstes selbstverdientest Geld habe ich mir mit 15 oder 16 verdient, als ich in den Ferien in einem Kaufhaus (einer großen Kaufhauskette) einen Ferienjob hatte und komplett die ganzen Ferien durch gejobbt habe. Den Ferienjob hatte ich damals auch nur über Beziehungen bekommen und war heilfroh, mir so etwas Geld dazuverdienen zu können.
Wie auch immer, von meinem ersten selbstverdienten Geld habe ich mir damals eine Radiorecorder gekauft, so einen Art "Ghettoblaster", nur dass er damals eben nur mit Radio und zwei Cassettendecks ausgestattet war. Ich weiß noch genau, wie ich ihn mir damals ausgesucht hatte und was es für ein tolles Gefühl war, mir mit meinem selbstverdienten Geld etwas leisten zu können..
Als ich das Gerät hatte, war ich mächtig stolz drauf und habe mit dem Teil unzählige Kassetten aufgenommen, jeden Sonntag habe ich Stunden vor dem Radio verbracht, um mir die TopTen anzuhören und meine Lieblingssongs mitzuschneiden. Und wehe, der Titel wurde am Ende ausgeblendet oder ein Moderator hat zwischen gequatscht. Schon witzig, wenn man sich so zurückerinnert und wie sich im Laufe der Jahre das alles verändert hat.
Erstes selbstverdientes Geld? Gute Frage. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich so zurückdenke, hatte ich in meiner Kindheit und Jugend kaum materielle Begehrlichkeiten. Jedenfalls nichts Großes, was ich mir nicht so vom (übrigens eigentlich eher geringen) Taschengeld hätte kaufen können. Beziehungsweise die einzigen großen Dinge, die ich mir wünschte, habe ich mir dann für Geburtstag und Weihnachten aufgespart. Demnach kam ich auch nie dazu, Geld zu verdienen.
Klingt wahrscheinlich blöd, aber bis zu meinem Auszug von Zuhause habe ich gar kein Geld verdienen müssen. Weil ich nie mehr brauchte, als was zu essen, Kleidung um nicht nackt herum zu laufen und sonst so Kleinkram, den man sich dann halt zusammengespart hat. Hat so seine Vorteile, sehr idealistisch veranlagt zu sein.
Ja Zeiten ändern sich . Die Ansprüche ändern sich aber nicht wirklich, wenn man das Ganze immer im Verhältnis sieht. Klar, gab man sich früher mit ganz anderen Sachen zufrieden aber das lag einfach nur daran, dass ein ganz anderes Angebot existieren, gerade in der DDR. Meine Eltern kommen auch aus der ehemaligen DDR und erzählen mir immer, wie sie sich über ein Holzauto gefreut haben als 8 Jährige. Ich finde, man muss das alles im Kontext sehen: ein Holzauto damals entspricht heute wohl eher einem Handy, obwohl ich keinesfalls der Meinung bin, dass Kinder in diesem Alter ein Handy besitzen sollten. Die Entwicklung dahin ist dennoch irgendwie auch lustig.
Nun gut, zum eigentlichen Thema: Vom ersten selbstverdienten Geld habe ich mir damals einen Urlaub mit meiner Freundin geleistet. Ich hab 3 Wochen in einer Wäscherei gearbeitet. Mein Stundenlohn betrug ganze 3,58 €. Das hat dann im Endeffekt gerade so für einen (schönen) Ostsee- Urlaub gereicht.
Das Gefühl, etwas selber sich erarbeitet zu haben, ist schon ein tolles Gefühl. Man fühlt sich so Eltern- unabhängig. Ich glaube, dass das mit keinem finanziellen Bonus der Eltern zu vergleichen ist.
Ich erinnere mich noch ganz genau, was ich mir damals von meiner ersten Mark als kleines Kind gekauft habe. Ich bin in einen Totto Lotto Laden gegangen und habe mir dort einen sehr sauren Kaugummi gekauft. Ich glaube die hießen Schockwave oder irgendwie so. Die waren wirklich extrem sauer .
Von meinem ersten Lehrlingsgehalt bin ich erst mal dick einkaufen gegangen. Es hat keine zwei Wochen gedauert bis alles ausgegeben war und leider wird das Gehalt viel zu schnell zur Gewohnheit. Man fragt sich wie man ohne Gehalt überhaupt auskommen konnte. Zurzeit bin ich aber auf dem Spartrip.
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