Kinder am Besten auf schmerzhafte Untersuchung vorbereiten
Hab ja schon geschrieben, das ich am Dienstag mit meiner Tochter zum Kinderarzt gehe, und sie dort Blut abgenommen bekommt. Nun sagte sie heute "Mama, ich krieg aber keine Nadel". Ähm, ja, was soll ich denn da drauf antworten? "Doch, mein Kind, eine große spitze Nadel in den Arm, und es tut weh", oder lieber "nein, das wird voll lustig beim Arzt". Habe dann nach 5 Minuten zu ihr gesagt, das es einen kleinen Picks gibt, und wenn sie schön lieb ist, bekommt sie auch eine Überraschung von mir.
Findet ihr das so ok, was ich gesagt habe? Wie habt ihr denn eure Kinder auf eine schmerzhafte Behandlung drauf vorbereitet? Kann ja auch eine Zahnbehandlung sein, die sind ja auch manchmal für Kinder sehr schmerzhaft.
Hallo,
ich finde es genau richtig, wie Du es gesagt hast. Wenn Du zu Deiner Tochter gesagt hättest, dass sie keine Nadel bekommt, hättest Du ja wissentlich angelogen, und das muss ja auch nicht sein. Ich würde ihr auch nicht sagen, dass es weh tun kann, denn dann hätte sie Angst, würde sich verkrampfen und es würde deutlich mehr weh tun beim Blutabnehmen.
Meine Mutter hat es bei mir immer so gemacht, dass sie mir grob gesagt hat, was mich erwartet, denn ich habe immer sehr genau nachgefragt. Sie hat mir dann aber auch immer gesagt, dass es nicht weh tut. Als ich älter war, sagte sie manchmal, dass es ein wenig unangenehm werden kann. Sie hat mir aber nie Angst gemacht, sondern eher die Angst genommen. Ich wurde auch immer mit kleinen Belohnungen gelockt und beruhigt. Bei den meisten Ärzten bekommen die Kinder ja ein kleines Geschenk, dass sie sich stolz aus einer Bos heraussuchen dürfen. Zusätzlich hat meine Mama mir bei längeren Arztbesuchen immer etwas versprochen. So habe ich zum Beispiel, als mir Zähne wegen der Zahnspange gezogen werden mussten, eine Sonnenbrille bekommen. Das war für mich natürlich Anreiz, den Arztbesuch ordentlich zu absolvieren. Durchschaut habe ich die Sache erst später.
Was ich wichtig finde, ist wie der Arzt sich zu dem Kind verhält. Meine Kinderärzte haben mich immer abgelenkt beim Impfen oder Blut abnehmen, indem sie mich etwas gefragt haben und ich dann einfach erzählen konnte. Das hat geklappt, bis ich es durchschaut habe, aber da war ich dann schon älter und hatte vor dem Arzt nicht mehr so viel Angst. Daher finde ich es wichtig, dass der Kinderarzt gut mit Kindern umgehen kann und ihnen die Angst nehmen kann (habe leider schon gehört, dass manchen Ärzten dieses Einfühlungsvermögen fehlt). So fassen die Kinder Vertrauen zum Arzt und der nächste Arztbesuch ist nicht mehr so schlimm.
Hallo Pepsi, ich denke dass es schon richtig ist, dem Kind zu sagen, was es in etwa bei der Untersuchung erwartet. Ich habe es mit meinem Sohn vor der Blutabnahme auch gemacht und würde es auch wieder tun. Auch wenn mein Sohn das Wissen um eventuelle Schmerzen der Blutabnahme nicht gnädig gestimmt hat, wusste er dann wenigstens worum es geht.
Was meinem Sohn auch ein wenig geholfen hat "Verständnis" für das Vorgehen zu bekommen, war zwei Bücher zum Thema Kinderarzt und Krankheit, beispielsweise aus der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?"
Wichtig war auch das Verständnis der Kinderärztin und der Arzthelferinnen. Allerdings kennen diese mein Kind und dessen Macken auch schon länger. Damit sie sich Zeit nehmen konnten, haben wir extra einen Termin in der Zeit bekommen, in der "Termine nur nach Vereinbarung" vergeben werden.
Eine Überraschung für danach finde ich auch eine gute Idee, allerdings sollte das nicht ausarten. Bei uns war maximal etwas für 2 Euro drin.
Es ist absolut wichtig, dass man dem Kind wirklich sagt, was auf das Kind zukommt und auch zugibt, wenn es weh tun wird. Das Kind soll ja Vertrauen zum Arzt aufbauen, falls es um wichtige Sachen geht und wenn das Kind dann im Hinterkopf hat, dass du und der Arzt es schon mal angelogen habt, dann wird es kaum noch andere Untersuchungen über sich ergehen lassen.
Also immer klipp und klar sagen, wenn etwas weh tun könnte, dass es nunmal weh tun kann. Falls es nachher dann doch nicht weh tut, kannst du immer noch sagen, dass es ja doch nicht so schlimm war und das Kind vertraut dem Arzt noch mehr. Also immer schön die Wahrheit sagen.
Hallo,
bei mir war das früher so, dass der Arzt irgendeine Geschichte erzählt hatte und ich Fragen beantworten durfte- zu irgendeinen Thema. Und dann war die ganze Sache sehr schnell erledigt.
Wenn der Arzt gut ist und sofort die richtige Blutbahn (ich glaube es ist die Vene, da dort das Blut schon sauerstoffarm ist) trifft, spürt man kaum einen Schmerz. Sag deiner Tochter, dass wenn sie Tapfer ist, irgendeine Kleinigkeit mit dir machen kann. Das motiviert unheimlich.
Viele Grüße
Heute war ja der große Tag beim Kinderarzt. Ich habe meiner Tochter schon die Tage als erklärt, das wir mal schauen wollen, welche Farbe ihr Blut hat, und das es einen kleinen Picks gibt. War auch alles super, sie hatte keine Angst davor.
Und auch heute beim Kinderarzt lief es echt klasse. der Arzt desinfizierte den Arm, ich drehte ihren Kopf weg, und erklärte ihr, das sie da jetzt nicht hinschauen soll. Dann kam die Nadel in den Arm, sie zuckte nur, aber es gab kein Gebrüll. Allerdings hat der Arzt die Vene nicht richtig getroffen, da sie beim Picksen kurz gezuckt hat. Also noch mal ein Picks in den anderen Arm. Auch hier kein Gebrüll oder so.
Als Belohnung gabs vom Kindersarzt eine Tapferkeitsurkunde und Aufkleber, und von Mutti auch noch mal 2 Belohnungen, einmal ein Stempel von Disney princess, und dann noch einen Haarreif von Disney Princess. Es gab ja auch 2 Pickser, da musste sie auch 2 mal eine Belohnung für kriegen. Ich hätte echt schwören können, das sie schon tage vorher anfängt zu schreien, weil sie eigentlich sehr schnell am Weinen ist. Aber da kann man mal wieder sehen, wie sehr einen die eigenen Kinder überraschen können.
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