Realisieren der Tatsachen

vom 11.11.2008, 14:39 Uhr

Mein Onkel liegt seit Anfang August im Krankenhaus und lag bis letzter Woche auf der Intensivstation. Er wurde an einer Herzklappe operiert und hat zwei Beipässe bekommen. In der Nacht nach der OP gab es Komplikationen und er musste wieder belebt werden. Ursache waren innere Blutungen und die Ärzte wussten nicht woher sie kamen. Danach haben sie ihn erstmal für zwei Wochen ins künstliche Koma versetzt bis alles wieder stabil war. Das seine Lunge zusammen gefallen war, bevor sie ihn wieder beleben konnten wurde er künstlich beatmet und hatte als er wieder wach wurde einen Luftröhrenschnitt bekommen.

Das alles hat er gar nicht so richtig mitbekommen, weil er trotzdem viel geschlafen hat und auch viel zu schwach. Mittlerweile ist er völlig da muss aber alles wieder neu lernen, sprechen kann er ganz gut nur schreiben kann er nicht mehr weil die Motorik fehlt genauso wie das laufen. Es werden alle Rehamaßnahmen erfüllt die erfüllt werden müssen damit er wieder laufen und schreiben lernen kann. Vor vier Tagen hat ihm seine Frau dann erzählt was los gewesen ist und was alles passiert ist mit ihm. Seitdem ist er in ein tiefes Loch gefallen, was ich nicht nachvollziehen kann ich bin aber auch nicht in solch einer Situation, aber er kann doch auch froh sein das er es überlebt hat.

Meine Tante muss jetzt erstmal den Arzt um Rat fragen damit er betreut werden kann um alles Stück für Stück zu verarbeiten. Natürlich stelle ich mir das schwer vor, vor allem weil ich auch denke das er Zukunftsängste haben wird, weil er ja nicht weiß was aus ihm wird, ob er jemals wieder arbeiten gehen könnte usw. liegt es vielleicht daran das er in diesem Loch gefallen ist oder an der ganzen Krankengeschichte. Ich kann das schwer einschätzen. Ich sehe aber was mein Onkel für Fortschritte macht und das es ihm vom Körperlichen her immer besser geht.

Jetzt wo er realisiert hat was passiert ist, kann ihm das vielleicht auch helfen weiter zu kämpfen denn man sieht ja das es sich gelohnt hat zu kämpfen.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gerade bei Operationen und gesundheitlichen Problemen dauert es immer etwas, bis man realisiert hat, was überhaupt passiert ist. Es ist sicherlich ein Schock, wenn man praktisch in einem guten Zustand (bis auf Herzklappe und so) operiert wird und wenn man einige Tage später aufwacht, muss man neu lernen wie man geht, spricht etc. Das ist total der Schock und das dauert nun einmal, bis man das auch verarbeitet hat. Schließlich ist man nicht gerne praktisch über Nacht vollkommen hilflos, fast wie ein Kleinkind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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