Wer hilft, wenn das Baby da, aber die Mutter krank ist?
Eine meiner Freundinnen hat sich in den letzten Tagen der Schwangerschaft einen komplizierten Knöchelbruch zugezogen, den sie nun auskurieren muss. Sie hat mittlerweile entbunden, muss aber noch operiert werden, und hat einen langen Heilungsprozess vor sich. Auch der Vater kann nicht zuhause bleiben; er hat Angst, dass er arbeitslos wird, da er sich noch in der Probezeit befindet.
Nun ist das Baby da, aber die Mutter krank und der Vater nur am Wochenende daheim. Wer kann mir sagen, an wen sich die Freundin wenden kann, um Hilfe zu erhalten?
Hallo!
Die Krankenkasse bezahlt im Normalfall eine Familienhilfe für Haushalt . Deine Freundin soll sich mal erkundigen. Da kann man auch Bekannte oder Verwandte nehmen, denen man vertraut und die bekommen dann von der Krankenkasse ein Entgeld für den Haushalt.
Für das Kind sollte das Jugendamt zuständig sein. Das heisst, dass das Jugendamt eine Familienhilfe für die Erziehung vorbeischickt und das Kind versorgt. Auch die wird dann vom Jugendamt bezahlt und dieser Job kann auch auf Anraten der Mutter von einer vertrauten Person übernommen werden.
Ich denke auch, dass deine Freundin ein Gespräch mit ihrer Krankenkasse führen sollte. Ihr steht in ihrem Fall eine Haushaltshilfe zur Verfügung. Solange sie im Krankenhaus oder in einer späteren Reha ist, sollte die Möglichkeit bestehen, das Kind bei sich zu haben. Sie wird vermutlich eh nicht auf ihr Kind verzichten möchten und ein Knöchelbruch behindert zwar ihre Mobilität, aber nicht ihre sonstige Gesundheit. Sie kann sich also unter Anleitung der Ärzte und des Pflegepersoals um das Kind kümern, gegenballs muss sie halt länger im Krankenhaus bleiben.
Ich denke auch, dass es für sie auf jeden Fall möglich sein sollte, eine Haushaltshilfe in Anspruch zu nehmen.
Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, eine(n) Verwandte(n) oder eine Freundin / einen Freund dafür einzusetzen:
Ich selber habe im Geburtshaus entbunden, d.h. ich bin nur wenige Stunden nach der Entbindung wieder nach Hause. Wenn man das Wochenbett zu Hause verbringt ist es aber natürlich schwierig, gleichzeitig den Haushalt zu führen, sich von der Geburt zu erholen und das Neugeborene angemessen zu versorgen; ich habe daher damals auch eine Haushaltshilfe beantragt.
Den Job der Haushaltshilfe hat aber letztendlich mein Mann erledigt. Er hat sich unbezahlten Urlaub genommen und der Verdienstausfall wurde dann zum Großteil von der Krankenkasse übernommen; das gleiche Prinzip hätte auch gegolten, wenn z.B. meine Mutter oder eine gute Freundin unbezahlten Urlaub genommen und dadurch einen Verdienstausfall erlitten hätte.
Wir mussten lediglich ein Attest bzw. eine Bestätigung des Geburtshauses vorlegen und einige Formulare ausfüllen. Alternativ wäre natürlich auch eine professionelle Haushaltshilfe bezahlt worden, aber das wollte ich nicht.
Ich denke, der Fall Deiner Freundin ist ja noch etwas krasser, d.h. sie ist ja nach der OP wirklich sehr eingeschränkt in ihrer Bewegungsfähigkeit. Da müsste also auf jeden Fall eine Haushaltshilfe drin sein. Sie sollte sich daher schnellstmöglich bei der Krankenkasse danach erkundigen da es ja evtl. auch etwas dauern kann, bis der ganze Bürokratie-Kram erledigt ist.
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