Traumnovelle - Geschichte einer Ehe

HI,
ich habe hier mal einen Buchtip für all diejenigen, die auch mit älteren Schriftstellern noch etwas anfangen können Die Rede ist von Arthur Schnitzler, ein Zeitgenosse Siemund Freuds, der uns ja alle ein Begriff ist. Freud war ja Vorreiter in Sachen Psychoanalyse und seine Ansichten wurden von Arthur Schnitzler geteilt. So ist sein Werk die "Traumnovelle" auch sehr stark psychologisch angehaucht und geht vor allem auf den Bereich der Traumdeutung ein.

Sein Buch beginnt ganz harmlos, Eltern bringen ihre kleine Tochter ins Bett. Und gehen auf einen Maskenball. An diesem Abend geschehenfür beide Ehepartner einschneidene Dinge und plötzlich, ohen Vorwarnung wird von beiden das ganze Leben und vor allem die Ehe der beiden, in Frage gestellt.

Man muss dazu sagen, dass das ganze Buch nur EINEN einzigen Abend erzählt. Dennoch wird es nicht langweilig oder langatmig, da sich wie gesagt die Ereignisse überschlagen. Der Ehemann wird fast von einer Prostituierten verführt bis er merkt, dass es sich da um ein sehr junges Mädchen handelt. Kurze Zeit später sieht er eine geheimnisvolle Frau und will sie unbedingt wieder sehen. Ob ihm das gelingt wird nicht verraten

Seine Ehefrau wird im Traum an ihre Urlaubsflirt erinnert und bringt ihren Mann in Gedanken um. Sie betrügt ihn in Gedanken und als beide Ihre Gedanken und Taten einander beichten, steht plötzlich die Ehe auf dem Spiel.

Ich habe das Buch verschlungen, es nimmt viele ungewöhnliche Wendungen. Wem das Buch zu "antiquiert" erscheint, kann es mit "Eyes wide shut" versuchen. Das ist die Verfilmung des Buches. Tom Hanks und Nicole Kidman haben darin die Hauptrollen. Allerdings lehnt sich der Film nur an das Buch an, weicht von diesem stellenweise aber stark ab. Dennoch ist der Kern des Geschehens der gleiche

An alle die das Buch gelesen haben: wie hats euch gefallen? Habt ihr daraus was mitgenommen? Wie fandet ihr im Vergleich dazu den Film?

Den Film habe ich nicht gesehen, Vergleichen kann ich also nicht. Aber das Buch habe ich gelesen. Es ist schon einige Jahre her, aber es ist mir so gut im Gedächtnis geblieben, wie nur wenige. Die Anlage der Charaktere und der Handlung ist einfach genial gelöst. Und ich finde eigentlich gar nicht, dass Schnitzler da so altmodisch ist. Erstens ist seine Sprache auch für Zeitgenossen noch leicht zu verstehen. Zweitens beschreibt er da eine Situation, die auch heute so ähnlich ein Paar noch in ernsthafte Probleme bringen kann.

Ich habe allerdings auch schon Leute erlebt, die die Nase rümpften, weil sie meinten, Schnitzler könne doch nicht Weltliteratur sein, wenn er solche Themen so deutlich behandelt. So verschieden sind halt die Meinungen. Als Einstieg in die Weltliteratur halte ich ihn aber durchaus für geeignet.