6.12. - Der geheimnisvolle Nikolaus

vom 06.11.2008, 09:39 Uhr

Seit die Kinder nicht mehr ans Christkind, sondern an den Weihnachtsmann glauben, habe ich das Gefühl, dass der Nikolaus immer mehr in den Hintergrund rückt. In unserer Kindheit und auch in der Kindheit meiner Kinder hat der Nikolaus noch eine große Rolle gespielt.

Am 5. Dezember waren meine Kinder beschäftigt ihre Schuhe zu putzen. Das erste mal, da war mein Sohn nicht mal 2 Jahre alt . Da war er auch noch ohne seine Schwester und das Jahr drauf war seine Schwester grade mal 9 Monate und machte schon mit. Sie saßen auf der Treppe und hatten einen Lappen in der Hand und putzten wie wild die Winterschuhe, damit der Nikolaus auch leckere Sachen hineintun kann.

Dann stellten sie die Schuhe vor ihre Kinderzimmertür. Am Abend waren meine Kinder auch mucksmäuschenstill und waren auch schnell im Bett verschwunden. Denn irgendwie hofften sie ja, wenn sie schnell schlafen, dass sie vielleicht dann in der Nacht auch den Nikolaus hören. Bevor sie allerdings ins Bett gegangen sind, stellten sie auf einen Hocker im Flur ein Glas Milch und ein paar Kekse, damit der Nikolaus sich stärken kann, wenn er dann weiter gehen muss.

In der Nacht habe ich natürlich die Schuhe gefüllt, die Kekse vom Teller genommen und die Milch ausgetrunken. Außerdem habe ich noch ein paar dünne weiße Fäden auf den Hocker gelegt, wo die Kekse und die Milch drauf gestanden haben. Morgens waren beide dann total aufgedreht. Sie rannten erst mal zu dem Hocker wo der leere Teller und das leere Glas drauf stand und brüllten "Der Nikolaus hat alles aufgegessen und getrunken" und "Da sind weiße Haare vom Nikolaus, die hat er bestimmt aus seinem Bart verloren". Dann erst ging es zu den Schuhen, die vor ihrer Zimmertür standen .

Die Illusion, dass es den Nikolaus wirklich gibt hatten meine Kinder sehr lange und selbst, als sie wussten, dass der Nikolaus eine Legendengestalt ist und er das ja unmöglich alles bewerkstelligen kann die zig 1000 Kinder zu beglücken, war es immer noch geheimnisvoll in unserem Haus, wenn der Nikolaustag sich näherte und die Milch und die Kekse standen auch noch im Flur, als die Kinder lange nicht mehr an den Weihnachtsmann glaubten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie noch immer glauben wollten und sich selber die Illusion nicht nehmen wollten.

Wie gestaltet ihr den Nikolaustag bzw. den Nikolausabend? Einfach nur Schuhe rausstellen und fertig, oder macht ihr da auch eine kleine Zeremonie oder Feierlichkeit draus?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Irgend wann war meinem Sohn auch klar, dass es den Nikolaus nicht gibt, spätestens als ich den Nikolaus in seiner Judogruppe spielte und er mir beim Anziehen der Tarnung behilflich war. Aber an Nikolaus machen wir schon etwas besonderes, wir beschenken unsere Nachbarn. Ich fülle für jede Wohnung im Haus (jetzt sind wir mit uns sechs Parteien) kleine Tütchen und dann schleichen wir uns am 5. durch das Treppenhaus und binden die Tütchen an die Türgriffe, natürlich auch für unsere Tür, damit die Nachbarn nicht wissen, wer es war. Da wir nun zwei neue Nachbarn haben, bin ich gespannt, wie die darauf reagieren, die Einen sind etwas muffelig, aber der andere ist ganz nett. Aber bekommen tut jeder was bei mir. Außerdem ist an Nikolaus der Geburtstag meines Mannes, da wird dann immer alles besonders, besonders. ;)

Lustig finde ich, dass eigentlich jeder darauf wartet, dass die anderen endlich ins Bett gehen, damit die kleinen Gaben, die statt Süßigkeiten gekauft wurden, oder die extra leckeren Süßigkeiten in die geputzten Schuhe kommen. Wir machen das nämlich auch heute noch mit dem Schuheputzen, obwohl Sohnemann 17 ist und wir dem entsprechend älter, aber es gehört für den Tag dazu. Ohne Schuhe putzen, kein Nikolaus.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Im Kindergarten meinten die Erzieherinnen auch, dass man den Kindern zeigen sollte, dass der Nikolaus nicht selber kommt. Und es machte jedes Jahr ein Vater in der Gruppe, der sich dann auch vor den Kindern umzog. Ich fand das einfach schlimm, wie man Kindergartenkindern diese Illusion schon nehmen kann. Denn was ist schöner, als an was zu glauben, was einem Freude bereitet.

Ich habe dem ganzen vorgebeugt, indem ich sagte, dass der Nikolaus ka nicht alles alleine machen kann und deswegen auch viele viele Helfer braucht. Denn stutzig wurden die Kinder ja schon, wenn in jedem größeren Kaufhaus ein Nikolaus rumrennt und Sachen verteilt.

Der "richtige" Nikolaus wurde bei mir immer als Bischof dargestellt mit einem wirklich kostbaren Kostüm und einem großen Wanderstock . Er sah edel aus. Und die Helfer waren dann die vielen roten Männer mit dem dicken Bauch, die überall zu sehen waren. Die Kinder haben das geglaubt ich denke, dass man Kindern die Illusion nicht zu früh nehmen sollte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei mir war es so, dass ich eher durch die anderen Schulkinder erfahren habe, das es den Nikolaus nicht gibt. Es wurde nämlich am Tag nach dem Nikolaus immer diskutiert wer der Nikolaus war, der Tags zuvor auf seinem Pferd durch die Stadt ritt.

Den Nikolausabend gestalten wir heute kaum anders als jeden anderen Abend. Schuhe werden natürlich rausgestellt, aber sonst passiert nichts. Es ist halt auch so, dass der Nikolaus nachts kommt und deswegen weder am Abend vorher noch am Tag danach richtig gefeiert wird.

Es gibt bei uns auch lediglich Schokolade und keine teuren Geschenke, wie das in anderen Familien so Brauch ist.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei meinem Sohn im Kindergarten wird alles noch sehr traditionell gehalten, d.h. der Nikolaus kommt und verteilt dort die Geschenke, nachdem alle Kinder etwas gesungen oder vorgetragen haben. Sie üben vorab schon Nikolaus und Weihnachtslieder und Gedichte, die vor dem Nikolaus dann vorgetragen werden.

Doch mittlerweile weiß jedes Kind in Léons Gruppe, das es den Nikolaus nicht gibt und so erkennen sie nach kurzer Zeit recht schnell, wer sich unter dem Kostüm versteckt hat. Ich finde das heutzutage der Nikolaus unter gegangen ist, denn überall, in jedem Kaufhaus schwirren die Nikoläuse herum und verteilen Geschenke, sodass das Kind gar nicht mehr weiß was es glauben soll. Ich finde es sehr schade, das der Brauch so unter gegangen ist, denn früher in meiner Zeit war es auch so, das der Schuh vor die Türe gestellt wird und am nächsten Morgen voll mit Süßigkeiten, Nüsse und Mandarinen war.

Es war damals wirklich sehr schön und so handhaben wir es zuhause auch noch, das der Schuh vor die Türe gestellt wird und am nächsten Morgen voll dasteht. Mein Sohn freut sich dann immer unheimlich, obwohl er von seinen Freunden weiß, das es den Nikolaus gar nicht gibt.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde den Nikolaus toll, es steigert noch mehr die Vorfreude aufs Weihnachtsfest. Bei uns wurden dann abends immer die Stiefel geputzt, so sauber waren sie nicht mal als wir sie kauften :lol: und dann rausgestellt.

Am nächsten morgen war dann eine Kleinigkeit und ein bisschen was zum Naschen drin. Selbst als ich nachher größer war fand ich es immer noch toll, nur, dass ich dann aufgestanden bin um nachzusehen, was es gab wenn ich gehört habe, dass der Nikolaus da war und wieder ins Bett gegangen ist. :wink:

Jetzt freue ich mich darauf, meiner Tochter den Nikolaus zu erklären und mit ihr Schuhe zu putzen. Noch mehr freue ich mich allerdings auf ihr Gesicht am nächsten Tag wenn er da war. Ach die Weihnachtszeit ist schon toll.

» MedTech » Beiträge: 126 » Talkpoints: -6,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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