Wann für das Abi lernen?
Ich schreibe in zwei Wochen Abitur in den Fächern Informationstechnik, Mathe, Englisch und Religion. Für Englisch muss man kaum etwas lernen, da man dort eine Textvorlage bekommt, ebenso verhält es sich mit Religion, wo ich mir nur noch mal anschauen werde, was wir die zwei Jahre so über gemacht haben. Außerdem werde ich mir die verschiedenen Operatoren wie „Geben Sie wieder“, „Skizzieren Sie“, „Erläutern Sie“ und so weiter alle einmal anschauen, sodass ich weiß, was ich bei welchem genau zu tun habe. Ansonsten kann man sich auf die beiden Fächer wohl nicht mehr vorbereiten.
In Mathematik und Informationstechnik sieht es natürlich etwas anders aus. Der große Vorteil hier ist, dass sich die Aufgabentypen immer ähneln. In Mathe bekommen wir immer zwei Analysis-Aufgaben, eine Vektorgeometrie-Aufgabe und eine Stochastik-Aufgabe und in Informationstechnik bekommen wir immer Aufgaben zur technischen Informatik, Betriebssystemen, Netzwerktechnik, objektorientierte Programmierung und zu Datenbanken. Das heißt, ich weiß genau, auf was ich mich vorbereiten muss und was ich üben muss.
Ich persönlich bevorzuge es, alleine zu lernen, aber da ist jeder anders eingestellt. Ich kenne einige vom Wirtschaftsgymnasium, die eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet haben und sich gemeinsam auf das Abitur vorbereiten. Für mich wäre das nichts, weil ich mein eigenes Lerntempo habe und mich auch zu leicht ablenken lasse, wenn andere anwesend sind. Aber für die Schüler, die vielleicht noch Unterstützung brauchen, kann so eine gemeinsame Lerngruppe sicherlich hilfreich sein. Das muss jeder für sich entscheiden.
Letztendlich ist es einfach wichtig, dass man sich insoweit vorbereitet, dass man sich auch sicher fühlt. Bei manchen genügen vielleicht ein paar Wochen zur Vorbereitung, andere brauchen dagegen Monate.
Ich habe etwa drei Monate vorher damit angefangen, für mein Abitur zu lernen. Das hat mir auf jeden Fall auch sehr gut gereicht und ich habe keine Probleme mit der Zeit bekommen. Stattdessen konnte ich meinen Plan so verfolgen, wie ich es auch wollte und es hat sehr gut geklappt. Dabei habe ich mir etwa zwei Monate Zeit genommen, um den kompletten Stoff noch einmal zu wiederholen und zu lernen. Den restlichen Monat habe ich dann noch einmal dafür genutzt, um alles Gelernte noch einmal durchzugehen und auch verschiedene Aufgaben zu üben. Mehr hätte ich meiner Meinung nach, auch nicht machen können und von daher hatte ich dann auch nie das Gefühl, dass ich zu wenig gelernt hätte.
Ich denke, dass es auf jeden Fall wichtig ist, sich genügend Zeit zum Wiederholen zu nehmen. Bevor man irgendwelche Aufgaben lösen kann, sollte man sich genügend Zeit dafür nehmen, um noch einmal alles Wichtige zu lernen. Somit kann man sich den Stoff dann noch einmal aneignen und es ist ja auch normal, dass man im Laufe der Jahre auch einiges wieder vergessen hat. Das kann man dann noch einmal lernen und wiederholen.
Zum Schluss sollte man sich auf jeden Fall auch Zeit dafür nehmen, um verschiedene Aufgaben zu lösen, wie sie auch im Abitur dran kommen könnten. Zudem sollte man sich den ganzen Stoff noch einmal durchlesen und vielleicht auch noch einmal mit Freunden zusammen wiederholen. Außerdem kann man sich dann auch gegenseitig bei verschiedenen Aufgaben helfen und somit hat man dann auch etwas Abwechslung beim Lernen.
So, da ich gerade meine schriftlichen Abitur-Noten erfahren habe, gebe ich dazu auch mal kurz eine Rückmeldung. Zur Einschätzung erst einmal die Vorgeschichte: In Geschichte und Englisch so durchschnittlich 12 Punkte, Matheschnitt war im Einserbereich, Deutsch so etwa 11 Punkte. Dazu muss ich aber sagen, dass mein Lernaufwand nie sonderlich groß war und ich auch mal für eine Klausur einfach nichts gemacht hatte. Dafür doch recht gute Vornoten.
Beim Geschichts-Abitur hatte ich mir eigentlich vorgenommen, so etwa 2 Wochen vorher angefangen. Es mündete dann aber in eine 45 Minuten-Dokumentation zur DDR, da eigentlich klar was, dass das Thema dran kommt. Zudem am Abend vor der Prüfung noch mal 3 Stunden den Hefter durchgeblättert und wichtigste Sachen zusammengeschrieben. Resultat: 13 Punkte, Schnitt der Klausuren vorher so etwa 11 Punkte. Hat sich also definitiv gelohnt, vorher mal rüberzuschauen.
Englisch (LK) und Deutsch habe ich zur Vorbereitung am Abend davor jeweils etwa eine Stunde kurz den Hefter überflogen und dabei vor allem Kritikpunkte der vorherigen Klausuren beachtet. In Deutsch wurden es (Kolumne) dann 13 Punkte (besser als erwartet), in Englisch trotz gutem Gefühl leider nur 12 Punkte, da die Lehrer meinten, wegen meiner Schrift einen Punkt abziehen zu müssen.
Mathe habe ich mich trotz der guten Vornoten am meisten vorbereitet und immerhin so 5 - 6h lang Abituraufgaben der vorherigen Jahre durchgerechnet. Mit den 14 Punkten hier (LK) hätte ich trotzdem nicht gerechnet. Hier hat sich das Vorbereiten meiner Meinung nach am meisten gelohnt, da man an solche Aufgaben dann doch irgendwie gleich anders herangeht.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich aufgrund von Threads wie diesen hier das Gefühl hatte, viel zu wenig getan zu haben. Insgesamt wurde es aber doch sehr zufriedenstellend für mich. Muss aber dazu sagen, dass das natürlich nicht allgemeingültig ist und ich mir einige Zusammenhänge bspw. in Geschichte einfach gut merken kann. Wer aber vorher in den Klausuren keine Probleme hatte, sollte auch nicht zu viel Zeit für das Abi opfern müssen.
delpiero224 hat geschrieben:Insgesamt kann ich sagen, dass ich aufgrund von Threads wie diesen hier das Gefühl hatte, viel zu wenig getan zu haben. Insgesamt wurde es aber doch sehr zufriedenstellend für mich.
Es ist aber auch schwer von den Beiträgen hier Rückschlüsse zu ziehen, inwiefern dass hier geschilderte zum einen tatsächlich auch der effektiven Lernzeit entspricht (wenn man mal alle kleinen Pausen und Ablenken zwischendrin abzieht) und noch viel wichtiger, inwiefern das nun eine Steigerung zum üblichen Lernpensum darstellt.
Wenn hier jemand schreiben würde er hat sich 2 oder 3 Monate auf das Abitur vorbereitet, dann macht das ja bei 4 oder 5 Prüfungsfächern unterm Strich vielleicht 2 oder 3 Wochen Vorbereitung pro Fach. Und wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, dann gab es da durchaus Schüler, die schon 2 Wochen vor jeder Klausur angefangen haben zu lernen und dass nach auch 2-3 Stunden am Tag. Solche Vorbereitungszeiten können also für den ein oder anderen völlig normal sein, weil er immer zeitig anfängt zu lernen oder immer viel lernt.
Genauso gibt es eben auch Leute, die von Haus aus immer nur 1 Tag vor einer Arbeit mal kurz den Hefter überflogen haben. Für die ist es dann ja schon ein riesiger Mehraufwand, wenn sie beim Abitur 2 oder 3 Wochen vorher mal anfangen etwas zu machen. Man sieht also dass viele Aussagen hier nur ganz schlecht vergleichbar sind.
Ich persönlich denke ja auch, dass man durchaus auch mit wenig Aufwand ein gutes Abitur meistern kann, wenn man grundsätzlich einigermaßen fit ist und mitgearbeitet hat. Es kommt aber auch immer auf die Fächer und die Themen an. In Laberfächern wie den Sprachen zum Beispiel, kann man an sich ja auch völlig ohne Vorbereitung etwas zu Papier bringen. In naturwissenschaftlichen Fächern steht man aber eben blöd da, wenn man die Formel nicht kennt oder den Lösungsweg. Dann ist da eben die Aufgabe ganz schnell zu Ende.
Auf die leichte Schulter sollte man die Abiturprüfungen aber nicht nehmen. Wenn man von Haus aus schon immer wenig Probleme hatte und nie viel lernen musste, dann kann man auch an das Abitur lockerer herangehen, aber wer eh für normale Arbeiten schon viel lernen musste, der wird mit 1 oder 2 Wochen Vorbereitungszeit kaum hinkommen.
Dass meine Aussagen nicht allgemeingültig sind, habe ich ja auch extra noch mal mit angefügt. Ich wollte nur aufzeigen, dass, wenn man auch vorher mit wenig Lernen und dafür mehr Mitarbeit im Unterricht gut durch die Klausuren kommt, man sich vor dem Abi nicht so große Sorgen machen muss, wie es doch immer wieder passiert.
Der beschriebene Zeitaufwand war insgesamt addiert, das messen gestaltete sich nicht als allzu schwierig, da ich immer nur den Abend davor, dann aber auch ohne größere Pausen genutzt haben. Wer aber auch für andere Klausuren in der Oberstufe zig Stunden lang lernen musste, sollte sich natürlich darauf gefasst machen, dass das zum Abi noch mal gesteigert werden sollte.
Wenn ich einen Tipp habe, so besteht er vor allem darin, nicht nach meinem Exempel vorzugehen, da ich damals vor zwei Jahren zu wenig auf Büffeln und zu sehr auf Fortuna in Kombination mit meiner nicht unbeträchtlichen Improvisationsgabe gesetzt habe. Dass es dann mit beachtlichem Notenschnitt dennoch gut funktioniert hat, ist vor allem einer Verkettung glücklicher Umstände zuzuschreiben.
Es hätte aber auch fatal nach hinten losgehen können, und für mein Studium habe ich nunmehr einen Paradigmenwechsel hin zu einer rigideren Lernmoral vollzogen, die sicherlich schon in der Vorbereitungszeit für das Abitur kultiviert werden sollte, wenn man nicht unbedingt derart auf Risiko setzen will, wie ich es damals tat (sollte aber auch hinzufügen, dass ich in Österreich meinen Schulabschluss gemacht habe - das Niveau ist nicht unbedingt niedriger, aber die Prüfungsmodalitäten sind weniger streng und formell, insofern war die Atmosphäre recht entspannt).
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-44871-20.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3411mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4479mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5950mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen