Sozial Tafel wird immer dreister ausgenutzt
Ich wohne mit meiner Familie direkt neben der Kirche und deren Gemeindehaus. Jeden Donnerstag dindet hier die Tafel statt, das heißt sozialbedürftigte kommen und können dort billig einkaufen. Das dort über der Hälfte der Leute früh um 10 Uhr schon sturzbetrunken ist und teilweise im Park gegenüber den ersten Rausch ausschläft nervt mich shon länger, da ich ja immer dort lang vorbei laufen muss. Aber das was ich leztens beobachtet habe, setzt dem ganzen die Krone auf, da kommt so ein Frau in ein paar Fetzen gekleidelt zur Tafel gehutschelt, mit Handwagen. Wenn sie dann in etwa eine Stunde später wieder geht, ist sie voll beladen und humpelt durch den Park.
Auf der anderren Seite angekommen gehts ihr wieder super und schon kommt auch der riesige Luxus-Mercedes vorgefahren. Jetzt lädt der Mann alles ein und die Frau zieht sich wieder ihre guten Klamotten an. Wie kann das bitte sein!!! Ich dachte, dass die immer einen Nachweis bringen müssen sozialbedürftig zusein. Also wenn es nach mir ginge wären dort verschärfte Kontrollen und alle Leute müssten erstmal "pusten", denn meiner Meinung nach haben dort Schluckis nichts zu suchen. Geht das in eurer Stadt genauso zu? Ist das etwa der Normalzustand? Ist doch nicht mehr normal oder?
Und bitte kommt jetzt nicht mit Sprüchen wie, ach die armen Schluckis, das sind doch auch nur Menschen, mein Vater oder besser mein ERZEUGER gehört genau in diese Gruppe, von daher weiß ich was für miese Drecks...... das sind.
Wie kann man nur solch einen Service derart Ausnutzen, ich mein die Leute sollen doch froh sein wenigstens dieses bisschen Hlfe zu erhalten und dann wird es so schamlos ausgenutzt.
Deinen Ärger kann ich sehr gut nachvollziehen! Leider wird unser Sozialsystem immer dreister ausgenutzt, was wohl auch hier der Fall ist. Soweit ich weiß muß man für die Tafeln einen Nachweis haben, dass man ALG4-Empfänger ist, ist das aber schon getrickst, müsste man diese Person direkt bei der Bundesagentur für Arbeit anzeigen.
Ich finde es auch das Allerletzte, wenn Leute, deren Partner überdurchschnittlich gut verdienen, bei eigener Arbeitslosigkeit dann offiziell behaupten sie seien getrennt, Geld für eine eigene Wohnung und die komplette Einrichtung einstreichen, monatlich ihr sicheres Geld bekommen und vom Partner das Geld noch zusätzlich haben. Ich kann das nicht verstehen, ich fände das dermaßen erniedrigend, dass ich niemals freiwillig so etwas in Anspruchnehmen würde. Zum Glück kenne ich solche Fälle nicht persönlich, denn ich würde in meinem Bekanntenkreis so etwas nicht mitansehen!
Ich kenne das leider auch in unserer Familie ist eine Schwester, die vier Kinder hat und den Ehemann. Keiner ging zu der Zeit arbeiten und lebten von Hartz IV. Sie wollten auch nur für viel Geld arbeiten gehen, ansonsten waren sie sich für alles zu schade. Dann hatten sie die Genehmigung bekommen das sie zur Tafel gehen dürfen und sich dort alles holen könnten was sie brauchten. Sie nahm dann auch ihre Mutter mit die sich dann dort auch bedienen durfte.
Bis dahin ist ja alles normal, aber ihr Mann arbeitete nach kurzer Zeit dann wieder und gingen dann immer noch dort hin und ließen sich bedienen, was ich echt frech fand, denn Menschen die es wirklich benötigen denen steht das einfach eher zu als einer Familie die auch ohne Tafel klar kam und nicht jeden Cent umdrehen mussten um überleben zu können. Ich finde es auch immer wieder traurig das es so Charmelos ausgenutzt wird und den Hilfsbedürftigen abgelehnt wird zu Unrecht. Ich finde dort sollte es viel strengere Kontrollen geben, damit so was halt nicht mehr passieren kann.
Ich verstehe sehr gut, dass Du Dich so aufregst, dass die Tafel in Deiner Stadt ausgenutzt wird. Gerade dass Mercedes-Fahrer zur Tafel gehe finde ich nicht Ordnung ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sich so ein Auto leisten kann, kein Geld für Lebensmittel hat.
Bei den Alkoholikern bin ich ein wenig unentschlossen. Natürlich sollten sie ihr Geld besser für Lebensmittel als für Alkohol ausgeben, aber Alkoholismus ist eine Sucht, und einfach kein Alkohol mehr trinken ist damit nicht so einfach.
In meiner Stadt ist es so, dass man eine Karte von der Stadt benötigt, die man braucht, um bei der Tafel etwas zu bekommen. Die Karte muss beantragt werden, sodass wirklich geprüft wird, ob die Bedürftigkeit entsprechend hoch ist. Irgendwelche Sozialschmarotzer, die unlegitim Hartz 4 bekommen, können so zwar auch bei der Tafel einkaufen, aber ich denke, dass das nicht so viele sein dürften. Das System scheint mir auf jeden Fall gerechter zu sein als das, was Du beschreibst.
Ich denke, dass Du Deine Beobachtung ja vielleicht den Tafelmitarbeitern mitteilen könntest. Die Mitarbeiter wollen ja auch, dass die Lebensmittel den richtigen zugute kommt. Und wenn einige Schmarotzer kommen und einkaufen und manche Dinge dann aus, wenn etwas später ein wirklich Bedürftiger kommt, dann kann das den Mitarbeitern ja auch nicht egal sein. Vielleicht könnte man bei Euch auch eine andere Lösung zur Verteilung der Lebensmittel finden.
Normalerweise müssen die Menschen, die solche Stellen in Anspruch nehmen, einen Nachweis erbringen, dass sie wirklich bedürftig sind und die Abgabe von Lebensmitteln ist auch begrenzt. Ausserdem sind das in der Regel Sachen bei denen das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder Obst und Gemüse das schon ein bisschen angeschlagen ist. Ich glaube kaum, dass man damit einen Handel aufziehen kann und ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass jemand, der sich einen Mercedes leisten kann Lust hat sich von 3 Tage altem Brot und ähnlichen Sachen zu ernähren.
Und bitte kommt jetzt nicht mit Sprüchen wie, ach die armen Schluckis, das sind doch auch nur Menschen, mein Vater oder besser mein ERZEUGER gehört genau in diese Gruppe, von daher weiß ich was für miese Drecks...... das sind.
Auch wenn es irgendwo verständlich ist, dass du deine Probleme mit deinem Vater auf andere Alkoholiker projizierst - das SIND Menschen und sie haben ein Recht wie Menschen behandelt zu werden. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll dort auch eine Suchtberatungsstelle einzurichten aber für solche Sachen ist ja komischerweise nie Geld da.
Ich sehe das ähnlich wie Cloudy. Bei uns muss man sich auch beim Arbeitsamt einen Nachweis holen, dass man dort bei der Tafel Essen holen darf. Ich bin zwar auch Hartz IV Empfängerin, aber ich schäme mich zu sehr, als dass ich dort mein Essen holen würde. Denn in meinen Augen haben es andere nötiger als ich. Da mein Freund einen kleinen Nebenjob hat und wir dadurch ein wenig mehr Geld jeden Monat zur Verfügung haben, sehe ich es nicht ein, dass ich mir bei der Tafel das Essen hole und anderen mehr hilfebedürftigen Menschen, denen es sicherlich noch schlechter geht als mir, das Essen wegzunehmen. Solange ich es mir noch leisten kann, kaufe ich im Supermarkt und nach Angebot ein. Für mich wäre es die allerletzte Lösung dort zu schnorren. Anders kann ich es leider nicht ausdrücken. Und das dort in der Nähe immer wieder alkoholisierte Menschen stehen, lässt sich nicht vermeiden, denn oft sind es solche Menschen, die ganz unten im System angekommen sind und es aus eigener Kraft nicht mehr aus dem tiefen Kreislauf herausschaffen. Letztendlich ist es den Betreibern der Tafel sicher nicht egal, aber sie haben auch keine Möglichkeit solchen "Alkis" unter die Arme zu greifen.
Dass es auch Menschen gibt, die dies ausnutzen, sei jetzt dahingestellt. Deine Annahme, sie würde dort betrügen, um an die Lebensmittel zu kommen, halte ich für vage. Die Lebensmittel sind längst nicht so frisch, wie man sie im Supermarkt vorfindet. Außerdem kann sie ja einer abgeholt haben, der zu ihrer Familie gehört. Und das sie vielleicht andere Kleidung anhatte, rührt vielleicht daher, dass sie sich etwas eigen vorkommt, noch in ihren normalen Sachen dort etwas mitzunehmen. Denn ich kann mir soweit grundsätzlich nicht vorstellen, dass man mit dem "Pass" für die Tafel betrügen kann.
Ich bin ziemlich geschockt, wie der Threaderöffner hier Menschen aburteilt und in einen Schublade presst, ob diese nun passt oder nicht. Alkoholomismus ist eine Suchterkrankung aus der man alleine nicht mehr rauskommt. Ich finde Menschen die Alkohol trinken auch nicht gut, trotzdem sind es Menschen und kein Dreck.
Ich selbst beziehe seit etwa einem halben Jahr Lebensmittel über die Tafel. Ich beziehe aus gesundheitlichen Gründen Erwerbsunfähigkeitsrente die unter dem Sozialhilfesatz liegt und beziehe deshallb noch ein paar Euro ergänzende Sozialhilfe. Zur Tafel zu gehen habe ich auch lange nicht gewollt. Habe immer gedacht, ach das geht auch so.
Hier braucht man, um über die Tafel Lebensmittel zu bekommen, quasi einen Verdienstnachweis. Eben halt einen Rentenbescheid, oder Sozialhilfebescheid. Bis zu welchem Nettoeinkommen man den Tafelberechtigungsschein bekommt, weiss ich aber nicht. Hier ist auch auf dem Gelände der Tafel der Genuss von Alkohol und Drogen untersagt. Trotzdem sehe ich ab und an mal jemand mit seiner Bierflasche. Gut finde ich das auch nicht. Aber solange die Menschen sich gesittet benehmen, niemand belästigen, nicht aggressiv sind, denke ich, sollte man die Kirche im Dorf lassen.
Zu der Frau mit dem Mercedes. Bist du dir sicher das der Mann der die Frau abholt ihr Ehemann oder Partner ist? Es könnte auch ein Freund sein, der sie nur abholt. Und zum wechseln der Kleidung, vielleicht schämt sie sich ihrer normaler Kleidung und zieht sich deshalb um? Ich habe auch Klediungsstücke die ich zur Tafel nicht unbedingt anziehen würde. Einfach aus Angst das mich jemand fragen könnte, wie ich zu solcher Kleidung komme. Aber auch in meinem Leben gab es mal gute Tage, als ich mir so Sachen noch kaufen konnte oder die geschenkt bekam. Genauso trage ich Buffalo Schuhe, die im Laden nicht gerade billig sind. Die habe ich zu einem mehr als günstigen Preis über das Internet bekommen.
Die Lebensmittel die man hier bekommt, sind an sich in Ordnung. Aber ich bin da auch hart im nehmen. Klar sind auch abgelaufene Sachen dabei. Klar ist das Obst und Gemüse nicht mehr ganz frisch. Aber Handeln, sprich weiterverkaufen kann man die sicherlich nicht mehr.
Ich finde es schade, wie immer wieder einzelne rausgezogen werden und man damit anfängt gegen alle zu Hetzen. So toll ist es nicht, teilweise zwei Stunden zu warten bis man endlich dran ist bei der Tafel um dann mit teilweise so gut wie nichts da raus zu gehen.
Als hier vor Jahren die Tafel aufgemacht wurde, fand ich das eine gute Sache. Hätte mir jemand erzählt, das ich irgendwann man Lebensmittel über die Tafel beziehen würde, hätte ich denjenigen ausgelacht. Nein sowas wird mir doch nicht passieren. Nicht weil ich mir zu schade war, da Lebensmittel zu beziehen, sondern weil ich nie dachte, das ich mal so bedürftig sein könnte. Und dieses bedürftig sein kam dann ganz schnell.
Ich finde es sehr schade, das es Menschen gibt, die weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, u.a. mit Menschen die in die Alkoholsucht gelangt sind, alle in einen Topf zu stecken.
Ich kann mir gut vorstellen, das es den Menschen nicht leicht fällt zur Tafel zu gehen und dort "Stunden" zu warten, bis sie endlich hinein dürfen um sich Lebensmittel zu kaufen. Ich sehe es, wenn ich bei meinen Eltern bin immer wieder, das die Menschen dort wirklich lange warten müssen und sich Schlangen bilden. Jedoch hat jeder der dort wartet ein Nachweiß in der Hand, den er vorzeigen muss. Ohne diesen kann er dort nicht einkaufen.
Ich denke, ohne nichts über diese Frau zu wissen, sollte man über niemanden urteilen. Wenn dir das "Leben dieser Frau" soviel bedeutet und du so neugierig bist, dann frage sie doch einfach mal selbst, denn urteilen über Menschen, die man nicht kennt, ist sehr leicht, jedoch näher nachhaken, wieso sie zur Tafel geht und in den Mercedes einsteigt und sich umzieht, das ist wiederum eine andere Sache, die sich nicht jeder traut nach zu fragen.
Wenn das so stimmt, ist das wirklich keine schöne Sache. Zumindest zu dieser Mercedes-Geschichte fällt mir auf Anhieb auch keine plausible Erklärung ein. Obwohl es wäre zum Beispiel möglich, dass die Frau Hartz-IV-Empfängerin ist, und jetzt einen Lebensabschnittsgefährten hat, der über mehr Mittel verfügt. Dann hat sie aber weiterhin Anspruch auf ihre Arbeitslosenunterstützung und damit auch auf die Tafel.
Normalerweise muss man da auf jeden Fall nachweisen, dass man bedürftig ist. Ein paar Bekannte von mir beziehen Hartz IV und gehen da auch einkaufen. Ich bin immer ganz neidisch was die da für tolle Sachen bekommen. Ich bin Studentin und habe weniger Geld zur Verfügung als ein Hartz IV Empfänger. Insgesamt ist es vielleicht etwas mehr, aber ich muss ja auch so Dinge wie meine Krankenversicherung selbst bezahlen, zum Beispiel. Ich würde da auch wirklich gern hingehen, aber ich darf das nicht...
Was die Alkoholiker betrifft: Da solltest Du nicht so hart urteilen. Ich kann Dich zwar verstehen, wenn Du in der Hinsicht ein gebranntes Kind bist, aber denen geht es nicht gut. Die haben kein leichtes Leben und stecken bis zum Hals der Sch**ß*. Das sieht man dann auch daran, dass sich solche Leute vor sich selbst so weit erniedrigen, dass sie zum Beispiel Rasierwasser saufen, wenn nichts anderes zur Verfügung steht...
Ich habe eine kurze Zeit selbst bei der Tafel ehrenamtlich ausgeholfen. Ich habe nach einigen Wochen wieder aufgehört, aber nicht wegen den sogenannten Kunden, sondern wegen den Helfern. Es war so unmöglich, die haben soviel selbst abgestaubt und sich sogar gegenseitig beobachtet, verpetzt oder heimlich Sachen eingesteckt. Die meisten waren selbst Tafel-Berechtigt, hätten sich also auch anstellen dürfen und Lebensmittel bekommen. Aber was da abging, war einfach zu viel und ich habe keinen Sinn mehr darin gesehen zu helfen. Schade, weil ich mich echt darauf gefreut habe, aber diedortigen Helfer haben eher sich selbst geholfen, als den Kunden.
Ist sicher nicht überall so, ich kann nur über meine gemachten Erfahrung sprechen und möchte nicht verallgemeinern.
In der Zeit in der ich dort geholfen habe, wurde eine Frau mal rausgeschmissen, weil sie betrunken angekommen ist. Ansonsten waren sicher einige Alkis dabei, ich rieche das ja ganz schnell. Dann waren sehr viele Russinnen dabei, sehr viele wirklich arme Schlucker und ganz viele nette Leute. Ich habe aber ehrlich gesagt noch nie einen Mercedes draußen stehen gesehen. Ständig hört man das, aber ich war lange genug dabei und es stand nie jemand mit einem ansehnlichen Auto vor der Tür. Und selbst wenn, meine Güte, man kann einen Mercedes schon für ein paar Hundert Euro haben. Sagt doch nichts über die finanzielle Situation der Leute aus.
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