Trennung - Kind beim Vater lassen?
Ich habe eine Freundin mit vier Kindern und quasi drei Vätern dazu. Mit dem Mann, der der Vater der ältesten Tochter ist, hat sie nie zusammengelebt. Der Vater der beiden jüngsten Kinder, hat das mittlerste Kind wie sein eigenes aufgenommen. Die Grosseltern des ältesten Kindes kümmern sich quasi seit ihrer Geburt immer wieder um das Kind. Hatten ( zum Teil eingeklagtes) Besuchsrecht und so weiter. Vorallem haben sie Geld. Meine Freundin hingegen bezieht ausser dem lohn ihres Mannes, der für eine sechsköpfige Familie natürlich nicht reicht, noch unterstützende Sozialhilfe. Für viele Freizeitaktivitäten der ältesten Tochter kommen die Grosseltern auf. Diese betrachten zwar alle Kinder als ihre Enkel und beschenken auch alle zu Weihnachten, aber für insgesamt vier Kinder zahlen sie keine Balletstunden oder Klavierunterricht. In den Genuss kam nur die älteste Tochter. Was auch in meinen Augen zum Teil verständlich ist.
Vor wenigen Monaten teilte die älteste Tochter nun mit, sie möchte beim Vater leben. Die Mutter hat sie gehen lassen, wenn auch schweren Herzens. Die Möglichkeiten die das Kind bei ihrem Vater und den Grosseltern hat, kann sie ihr in den Ausmass nun mal nicht bieten. Und sie weiss auch, das sie den Machtkampf mit vorallem den Grosseltern verlieren würde. Vorallem die anderen drei Kinder meiner Freundin leiden unter der Situation. Fragen wo die Schwester ist und können es trotzdem nicht nachvollziehen. Vorallem der mittlerste hing sehr an seiner grossen Schwester und vermisst sie sehr.
Liebe Schwarzweisswelt. Du hast geschrieben du hast noch mehr Kinder, wenn auch aus einer anderen Beziehung. Ich denke, es geht nicht nur darum, wie gehen die Elternteile damit um, sondern auch, wie gehen die Kinder damit um.
Die Idee mit dem wochenweise finde ich gar nicht mal schlecht. Vielleicht kann sich das Kind auch täglich einfach neu entscheiden, wo es schlafen will.
Wenn deine Kleine es auch wünscht beim Vater zu leben und du weisst, das sie dort ordentlich und vorallem liebevoll betreut wird, dann solltest du zustimmen. Immerhin geht es doch um das Wohl des Kindes. Solche Regelungen wie Wochenweise wechseln finde ich für ein Kind unmöglich. Denn es weiss am Ende nicht mehr wo es wirklich hingehört.
Dadurch das ihr nur 2 Häuser entfernt wohnt sollte ein täglicher Kontakt zwischen dir und deiner Tochter, wie auch den Geschwistern möglich sein. So wie es scheint, wollt ihr euch ohne Streit einigen. Dann macht es und vielleicht zieht ihr nach ein paar Monaten auch wieder alle zusammen.
Hallo,
ich habe auch schon eine Scheidung hinter mir, und einen Sohn aus dieser Ehe. Für mich war es klar, das er bei mir bleibt, denn der Vater arbeitete und kümmerte sich schon eh nicht besonders zu der Zeit. Erst jetzt nach 7 Jahren nähern die beiden sich richtig gut an.
In eurem Fall würde ich vielleicht das Kind entscheiden lassen. Vielleicht hängt es ja ebenso an dir, wie am Papa. Wir haben es so geregelt, das mein Sohn unter der Woche bei mir ist und am Wochenende nun meist beim Papa. So ist es für alle okay, und vor allem mein Sohn fühlt sich so wohl. Er braucht auf keinen zu verzichten. Wochenweise tauschen würde ich nicht machen, ich würde drauf tippen, das euer Kind dann vielleicht garnicht weiss, wo sein richtiges zu hause ist. Es gibt doch Familienberatungsstellen, die euch allen bestimmt gut helfen können. Und vorallem so, das keiner leiden muss.
Das ist eine sehr schwierige Entscheidung. Ich kenne 2 Fälle aus meiner Familie, wo die Kinder beim Vater aufwachsen. Bei der einen Familie war der Vater arbeiten, und die Mutter betreute die Kinder, und dieses hingen auch sehr an ihr. Allerdings hat sie die Familie von heute auf morgen verlassen. Sie geht jetzt ganztags arbeiten, und ihre beiden Kinder leben beim Vater, seiner neuen Freundin und den Großeltern in einem großen Haus. Wenn sie die Kinder behalten hätte, dann hätte sie nicht arbeiten gehen können, und ihren Kindern nicht so viel bieten können.
Allerdings haben die Kinder das sehr schlecht verkraftet, der Sohn war 6 Jahre alt, und die Tochter war 4 Jahre alt, wo sie weg ist. Sie wollten am Anfang gar nicht mehr zu ihrer Mutter und sie besuchen, und haben nur geschrien. Beide wurden aggressiv, und benahmen sich bei der Mutter einfach unmöglich. Mittlerweile haben sie zwar regelmässigen Kontakt, aber eine richtige Mutter - Kind Beziehung ist es nicht.
Da ihr aber das zusammen regeln wollt, wird es für eure Tochter ja nicht so überraschend dann sein. Ich würde auch nicht unbedingt sagen, das ein Kind immer zu seiner Mutter gehört. Es gibt durchaus Fälle, wo das Kind sehr auf den Vater fixiert ist, wie in meiner zweiten Familie. Dort hatte die Mutter nicht so den Kontakt zum Kind, und der Kleine war total auf den Vater fixiert. Der Vater konnte kochen, die Wohnung sauber machen, und kannte sich mit der Kindererziehung einfach besser aus wie die Mutter. Und der Kleine war fast 2 Jahre bei seinem Vater, und jetzt wohnt er bei der Mutter, die erst mal ihr eigenes Leben in den Griff bekomen musste.
An eurer Stelle würde ich das mit der Tochter besprechen, das der Papa 2 Häuser weiter weg zieht, und das sie dann beim Papa wohnen darf, und manchmal auch bei dir, und das sie dich aber immer besuchen darf, wenn sie möchte, und auch mal bei dir schlafen. Ich finde es aber gut von d einem Mann, das er sich um die gemeinsame Tochter kümmern möchte, das ist ja bei vielen Männern nicht selbstverständlich.
Hallo Schwarzweisswelt, es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr Du Dir Gedanken um das Wohl Eurer gemeinsamen Tochter machst. Auch wenn es OT wird: das sollte das Jugendamt ruhig auch mal erfahren
Dass Du und Dein Mann trotz räumlicher Trennung doch nahe beieinander wohnen bleibt ist sicher von Vorteil für das Kind und auch für Eure Beziehung könnte das sicher gut sein. Trotzdem würde ich eher davon abraten, dass Kind wochenweise oder täglich "zu wechseln", denn auch ich denke, dass ein Kind Konstanz braucht.
Sinnvoller fände ich es, wenn das Kind unter der Woche bei einem Elternteil sein Zuhause hat, am Wochenende dann bei dem anderen Elternteil. Das schließt natürlich nicht aus, dass das Kind auch unter der Woche den anderen Elternteil sowie die Geschwister sieht und besucht. Denn auch für eine Dreijährige wird die (hoffentlich nur zeitweilige) Trennung schon recht schwer zu verkraften sein, da sollte sie wirklich wissen, wo ihr Zuhause ist.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wieso du meinst, dass das Kind zur Mutter gehören würde. der Vater war ja wohl ebenso an der Zeugung beteiligt oder etwa nicht? Klar ist das Bild der Mutter, die sich um das Kind kümmert und im Lebens sonst nichts zu tun hat in unserer Gesellschaft teilweise noch sehr präsent, aber es ist heutzutage auch nicht mehr so unüblich, dass sich der Mann um die Kinder kümmert und alleinerziehende Väter sind keine Seltenheit. Und wenn du doch selbst einsiehst, dass das Kind einen engeren Bezug zum Vater hat, als zu dir, dann wäre die Sache für mich meiner Ansicht nach klar. Davon mal abgesehen hast du doch wohl schon einige Kinder bei dir, wenn du schreibst, dass die kleine noch Schwestern hat und dann solltest du doch genug mit den Kindern zu tun haben und brauchst nicht noch ein weiteres, wieso sollte dein Mann nicht auch ein Kind behalten dürfen, wenn es doch bei ihm bleiben möchte?
Also für mich wäre der Fall an sich offensichtlich, ich würde das Kind beim Vater lassen und ich denke auch nicht, dass sich die Beziehung zu dir deswegen verschlechtert, ihr seht euch doch trotzdem recht oft. Auch wird sie sicherlich mit ihren Schwestern keine großen Probleme haben, eher habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich mit Geschwistern weniger streitet, wenn man sie nicht täglich sieht und man sich nicht auf der Pelle sitzt. Ich wüsste daher wirklich nicht, was dagegen spricht, wenn die kleine zu deinem Mann geht, anstatt zu dir, Männer können bei der Kindeserziehung ebenso beteiligt sein, wie die Frauen und wenn das Kind am Vater hängt, ist das nur ein Grund mehr, es da zu lassen. Für dich wird das letzten Endes nur eine Entlastung sein, denn du hast ja auch schon Kinder bei dir, die du versorgen musst und da ist es doch nicht so schlimm, wenn eines der Kinder beim Vater lebt, man kann sich ja regelmäßig besuchen.
Mit welchem Recht und welch dummer Borniertheit Frauen immer noch glauben das Kinder zu ihnen gehören zieht mir die Schuhe aus.
Bei meiner Trennung, verursacht durch meine Frau, weil sie frei sein wollte hat mein Sohn, damals 2 Jahre und 8 Monate seiner Mutter ganz klar gemacht das er zu ihr nicht wollte. Er hat so lange geschrien und getobt bis ich ihn abgeholt habe und er wieder bei mir war.
Heute ist Mama Vergangenheit und fehlt auch nicht. Ich glaube die Angst der Frauen ist es, zu sehen das wir Männer die Erziehung vielleicht besser und leichter schaffen als sie selbst.
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