Halloween in Deutschland

Dass aus Amerika viele über den großem See Schwappt, wissen wir ja alle. Eine Sache, die es noch nicht so ganz geschafft hat, ist Halloween. In Amerika wird der Tag vom 31Oktober auf den 1sten November traditionell gefeiert,Kinder gehen in gruseligen Verkleidungen von Haus zu Haus und fordern "Süßes oder Saures". In amerika is es dann erlaubt-sofern man keine Süßiskeiten bekommt- die Bäume mit Wc-Papier zu verunstalten oder ähnliche Streiche zu spielen.

Bei uns am Dorf geht es seit ein, zwei Jahren langsam los, dass das auch zelebriert wird, wobei noch bei weitem nicht jeder von dem Brauch weis und somit auch nicht darauf vorbereitet ist. Kaum einer hält in der heutigen Nacht Süßigkeiten bereit.Würde hier einer Streiche spielen am heutigen Tag, gäbe es definitv Ärger.

Kennt ihr Städte/ Dörfer/ kleine Gemeinden in Deutschland in denen der Brauch ähnlich den Umgängen zu Hl drei König bereits angenommen wurde?Ich vermute ja dass es darum geht, die Bösen geister zu vertreiben? Allerheiligen/Allerseelen, also der erste und zweite November sind ja Tage die den Toten gewidmet sind, also könnte ich mir vorstellen dass es darum geht in der Nacht zuvor die Bösen unter Ihnen zu vertreiben?Ähnlich wie während der Raunächte in Bayern, in denen im Frühjahr die bösen Geister vertrieben werden?

Oder ist Halloween ein heidnischer Brauch und hat also nichts mit dem darauffolgenden kirchlichen Feiertag zu tun? Und wie wurde Halloween ursprünglich gefeiert?Seit wann gibt es Halloween? Oder sollte es zuletzt eine Erfindung der Wirtschaft sein, die einfach einen weiteren Tag eingeführt hat an dem sie jährlich so richtig Geld verdienen kann? ich denke da an sowas wie den Valentinstag- gehört Halloween auch in diese Kategorie?Und weiß jemand genau, woher Halloween kommt?

Ihr seht, Fragen über Fragen. Ich hoffe einer unter euch ist Halloween -Experte und kann mich da aufklären, denn ich finde den Brauch faszinierend

Siehe Die Bedeutung von Halloween.

Ich habe da mal ein wenig versucht die ganzen Mythen und Geschichten in einem zusammenhängendem Text zusammen zu fassen und eigentlich lässt sich die allgemeine Geschichte ganz gut darin erkennen.

Ich persönlich finde den Brauch nicht besonders gut, denn dahinter steckt ein schrecklicher Brauch von Kelten, bei dem sogar, Geschichten zufolge, Kinder geopfert wurden. Sicher ist das für die Kinder was schönes, weil sie sich sicher darüber freuen, dass sie Süßigkeiten einsammeln können, aber ich finde dahinter sollte eine andere Tradition stecken, als die Huldigung Todengötter usw.

Oh, da sieht man mal was man eigentlich feiert. Interessant finde ich - auch nach dem Lesen deines Textes - den Brauch nach wie vor. Allerdings weniger schön. Erstgeborene zu opfern macht den Brauch nicht eben sympathisch und dass gerade Kinder diesen Brauch in Amerika so fanatisch feiern ist angesichts der Ursprünge sehr makaber.

Da frage ich mich wirklich, wie viele Menschen in Amerika darüber Bescheid wissen denn dort gibt es ja einen regelrechten Hype um diesen Tag. Dass die Wirtschaft diesen Tag liebt ist klar, denn an dem ganzen Zubehör und schnickschnack lässt sich viel Geld verdienen. Aber dass auch Eltern und Kinder diesen tag so lieben, wo der Urpsrung doch so grausam ist, macht mich etwas stutzig.

Wobei ich allerdings einräumen muss, dass auch in Deutschland fast niemand mehr weiß, was wir an den Feiertagen eigentlich feiern. Die Antworten, die bei regelmäßigen Umfragen zu Ostern und Weihnachten gemacht werden, bringen oft haarsträubende Antworten zu Tage

Vor etwa zwei Stunden hat es hier geklingelt. Vielleicht waren das ja irgendwelche Kinder, ich hab es nicht rechtzeitig zur Tür geschafft, weil ich gerade im Bad war. Bislang ist mir aber noch nicht aufgefallen, dass dieser Brauch hier übernommen würde. Natürlich mal abgesehen von Kneipen- und Discothekenbetreibern, die die Thematik natürlich schön ausschlachten.

Ich bin sehr froh, dass der Brauch in diesem Sinne noch nicht nach Deutschland gekommen ist. Von mir kriegt garantiert niemand Süßigkeiten - im Gegenteil, ich würde mich mal gepflegt aufregen.

Warum soll ich mich bitteschön auf ein Fest vorbereiten, dass in unserem Land null Tradition hat? Man muss ja nicht alles machen, nur weil es die Amis machen - das geht mir sowieso auf die Nerven. Demnächst fangen wir noch an zu Thanksgiving Truthähne zu füllen. Mal ganz abgesehen davon, dass Halloween seinen Ursprung gar nicht in den USA hat.

Bei uns in Deutschland gehen am Martinstag Kinder mit Laternen auf die Straße, klingeln an den Häusern, singen ein Lied und bekommen dann etwas Süßes. Das hat hier Tradition. Damit bin ich einverstanden, und als Kind habe ich das auch gern gemacht. St. Martin ist, glaube ich, am 11. November - so genau weiß ich das nicht, korrigiert mich, wenn ich etwas falsches erzähle. Das ist in anderthalb Wochen! Und überhaupt - einmal im Jahr reicht so etwas ja wohl.

Interessant finde ich den Brauch auch, aber das heißt noch lange nicht, dass ich den hier haben will. Dennoch werde ich mich später heute Abend in die Stadt begeben - meine Stammkneipe hat nämlich anlässlich dieses "Feiertags" Biergutscheine verteilt...

Bei mir hat diese Jahr gar niemand geklingelt um Süßigkeiten zu bekommen. Schade, denn ich hatte diesesmal tatsächlich was vorbereitet.

Ich denke schon, dass dieses "Süßes oder Saures" immer mehr Anhänger hier findert. Es macht den Kids ja auch Spaß um die Häuser zu ziehen und Sachen abzuzocken oder eben Streiche zu spielen.

Letztes Jahr war mein Kind 9 und ich wollte ihn nicht allein im Dunkeln losziehen lassen. Also habe ich mir mein liebstes Mittelalter Kleid übergeworfen, habe mein Gesicht grün und gelb und hexenhaft gefärbt und mich überhaupt als Hexe verkleidet. Am ersten Haus begrüßte uns eine alte Dame. Natürlich schickte ich mein Kind vor um Süßes oder Saures zu forden. Ich war ja nur mit um aufzupassen, dass das Kind auch heil wieder nach Hause kam. Und was sagte die Dame da? "Aber gib deiner Schwester auch was ab!". Okay. Gut, dann teilen wir uns die Schokobons. Ich mag die sowieso viel lieber als "Mein kleiner Bruder". Gefühlte zehn Sunden später saßen wir dann bei meiner geliebten Oma auf dem Sofa. Mein Kind durchforstete all seine bekommenen Schätze. Und ich wollte nur noch nach Hause.

Eine Woche später hat die Nachbarin von meiner Oma sie angesprochen und ihr von den Kindern erzählt, die zu Halloween geklingelt haben. Meine Oma sagte natürlich, sie hätte sowieso nichts und hat nur ihren Enkeln aufgemacht, Als ihr die Nachbarin dann von einem kleinen Jungen erzählte, der mit seiner Schwester unterwegs war und dass beide so toll verkleidet waren, mußte auch meine Oma lachen. Aber schön zu wissen, dass ich mit 30 noch als die große Schwester eines 9 Jährigen durchgehe.

Ach ja, die Streiche die wir gespielt haben, die haben mir echt Spaß gemacht, das reichte von "Zahnpasta auf Türklinke schmieren" bis zu "alles mit Toilettenpapier umwickeln".

In dem Sinne: Happy Halloween. Auch den Erwachsenen

Ich habe mal gelesen, dass es wohl ein alter keltischer Brauch sein soll - kann mich da jetzt auch irren. Zu Allerheiligen versuchten die Menschen, durch kleine Spenden an bettelnde Kinder, ihren Verstorbenen das Leben im Fegefeuer leichter zu machen in dem sie was Gutes taten.Warum das dann vermehrt in Amerika gefeiert wird als hier, weiß ich allerdings auch nicht aber so langsam, wird es ja auch bei uns immer populärer.

Letztes Jahr rannten uns die kleinen Gespenster und Hexen die Bude ein und binnen kurzer Zeit hatten wir nichts mehr. Dieses Jahr haben wir unseren Vorrat dann vergrößert, weil wir ja jeden Spass mitmachen und an unsere verstorbenen Verwandten dachten. Was soll ich sagen, es kamen zwei mal welche vorbei und wir haben nun eine Jahresvorrat an Süßigkeiten.

Bei uns haben heuer auch zum ersten mal Kinder geklingelt, und zwar sehr penetrant - ich hab dann schon alleine aus Prinzip nicht aufgemacht.

Grundsätzlich kann ich mich mit diesem in unserem Land doch recht neumodischen Brauch nicht so recht anfreunden. Wie hier schon gesagt wurde, irgendwie fehlt es da einfach an einer gewissen Tradition und wahrscheinlich wissen die wenigsten, was sie da genau feiern. Außerdem geht es mir auf den Keks, dass sich hier innerhalb weniger Jahre schon so ein riesiger kommerzieller Aktionismus breitgemacht hat und man schon Ende August die ersten Halloween-Deko-Artikel kaufen kann.

Bei uns kommt am 11.11. der "Belzmärddl" (Pelzmärtel, St. Martin) und beschenkt die braven Kinder; die ungezogenen Kinder werden (natürlich nur theoretisch ) in den Sack gesteckt. Außerdem gibt es traditionell einen Laternenumzug, bei dem die Kindergartenkinder ihre selbst gebastelten Laternen durchs Dorf tragen und Lieder singen, das ist immer richtig schön!

Zu diesem Tag habe ich daher eine viel größere Beziehung als zu Halloween; diese Halloween-Aktionen würde ich jedenfalls nicht vermissen, wenn sie wieder abgeschafft werden würden.

Bei uns waren es 20 Kinder, eigentlich hatte ich noch mehr erwartet, aber es sollte eben nicht sein. Ich überasche die Kinder jedes Jahr mit einer neuen Halloween Dekoration und das merken sie sich und dann kommen sie auch wieder.

Diesjahr hatte ich den Durchgang zu unserer Gadarobe, den kann man sehen, wenn man die Wohnungstür öffnet, mit einem roten japanischen Toritor (das Merkmal für ein japanisches Heiligtum) geschmückt. In dem Gadarobenraum selber hatte ich alles ausgeräumt, um Platz zu haben, dann hatte ich lange mit einem dunklen Waldmotiv bemalte Papierbahnen von der Decke herabhängen lassen. Davor stand dann im Raum eine Blumensäule und auf der Säule saß eine Steinfigur, ein asiatischer Reisbauer, mit gesenktem Kopf, so dass man nur den Hut auf dem Kopf sehen konnte. Hinter der Figur war aus einem großen Stück Tonpapier ein Geist befestigt und davor hatte ich dann noch grünen Organzastoff gehängt, damit alles etwas verschwommener ist. Natürlich noch Spinnen weben und dann auf dem Fußboden Laub ausgestreut, in dem Laub war eine Holzkiste, in der die Opfergaben lagen. Ein paar Stofftiere und Plastiktiere verteilt und fertig war meine asiatische Halloweendeko.

Die Kinder durften nicht durch das Tor treten, sondern mussten sich lang machen um an die Opfergaben zu gelangen, oder mussten eine lange Grillzange nehmen. Alle hatten ihren Spaß und ich mache mir schon Gedanken, was ich nächstes Jahr mache.

Leider ist es etwas eng im Flur und man kann es nicht so gut fotografieren, aber hier noch drei Bilder

Ganz unabhängig von Sinn oder Unsinn von Halloween (ich glaube warum es etwas zu feiern gibt interessiert eh die wenigsten) denke ich das Halloween sich in Deutschland nie so wirklich durchsetzen wird, weil zur ungefähr gleichen Zeit St. Martin ist und das hier noch groß gefeiert wird, zudem nicht ganz unähnlich mit Laternen und von Tür zu Tür ziehen. Das verkleiden nun ja das haben wir in Deutschland in vielen Teilen ja dann auch schon zu Karneval.

Ich habe letztens einen Bericht gesehen das in den Jahren wo Karneval ausgefallen ist, sich die Kostümhersteller darauf geeinigt hatten Halloween zu unterstützen um die Umsatzeinbußen wieder einzufahren, mittlerweile werden 15% von den Umsätzen durch Halloween gemacht

St. Martin wird bei uns gar nicht gefeiert und auch die Heiligen drei Könige gehen nur gezielt in die wenigen katholischen Haushalte hier im Norden.

An Halloween waren einige Kinder unterwegs, die mir begegnet sind. Sie waren teilweise sehr phantasievoll verkleidet, andere waren mit einem Schal vor dem Mund und einer Kaputze notdürftig ausgerichtet um auch etwas abzubekommen. Der Realmarkt hat bei uns ein größeres Event veranstaltet, da kamen sicher einige her. Ich kann aber nicht genau sagen, was dort geboten wurde, ich habe es nur am Rand in dem Prospekt gelesen. Ich habe selbst auch keine Kinder, so kam es für mich weniger in Frage.

Ich finde es nicht schlimm, wenn die Kinder zu Halloween unterwegs sind, wobei der ursprüngliche Brauch wirklich nicht feierlich ist. Aber ich denke, dass sich trotz allem der Halloweenbrauch hier in Deutschland nicht lange halten wird, denn sicher sind viele Leute gar nicht auf die Kids vorbereitet und schimpfen vielleicht auch, wenn es klingelt mit ihnen oder alte Leute erschrecken sich total etc. Warscheinlich ist es auch eine Modeerscheinung.
Ich jedenfalls hatte ein paar Naschis im Hause, denn macht ja auch Spaß, wenn sich die Kinder freuen. Aber zu mir (ich wohne etwas abseits der Straße) hat sich nur ein Junge verirrt.

Bei uns hier im Norden, insbesondere an der Nordseeküste wird zu Silvester "Rummelpottlaufen" gegangen, das ist ganz verbreitet, die Kinder verkleiden sich und singen ein plattdeutsches Lied und bekommen dann etwas Süßes. Ist also fast so ähnlich.