Pubertierenden Jugendlichen schon Kondome geben?
13 ist zu früh? Hast du dir mal die Statistiken angeschaut, wann die Kinder ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen?
Ja und ja. Statistiken sind mir bekannt. Allerdings fließen hier eben auch viele "Teenies" mit ein, die aus sozialschwachen Familien kommen, wo es an Aufklärung gerade zu mangelt, es "cool" ist möglichst früh und mit möglichst vielen Partner Erfahrungen zu sammeln. Aber mal ehrlich: daran kann man sich wohl kaum orientieren. Und wer das tut, ist selber Schuld. Und ja, ich persönlich finde 13 Jahre sehr früh.
Na ja, ich habe noch keine Kinder, aber ich denke, dass es auf jeden Fall wichtig ist, sie so früh wie möglich aufzuklären. Aus falschem Schamgefühl oder vielleicht sogar wegen religiösen Glauben oder weil man denkt, dass es etwas Schlimmes ist, es nicht zu tun, halte ich für absolut falsch.
Ich meine heutzutage kann so viel passieren und mit kann sich mit so vielen Krankheiten anstecken. Natürlich ist es vielleicht unangenehm mit seinen Kindern darüber zu reden, aber lieber einmal ein peinliches Gespräch, als wenn dann irgendetwas passiert, was man hätte verhindern können.
Ich kann mich gar nicht so recht erinnern, wie das bei mir war. An ein Gespräch mit einen Eltern fehlt mir wirklich jeder Erinnerung. Ich denke, man bekommt das auch sehr schnell durch das Umfeld mit (Fernsehen, Zeitschriften etc.)
Ich habe keine Kinder, kann dennoch meine Erfahrungen äußern. Ich finde es sehr gut, wie du es mit der Verhütung in die Hand nimmst. Es ist sehr verantwortlich, dass man den Kindern in diesem Alter schon Kondome kauft, auch wenn sie diese vielleicht noch nicht verwenden. Irgendwann kommt mit Sicherheit eine Situation in der sie diese gebrauchen können und sie froh darüber sind, dass du ihnen welche gekauft hast.
Meine Mutter hat mir nie welche gekauft. Wir haben öfters welche in der Schule bekommen und ich habe sie auch aufbewahrt. Verwendet habe ich sie zwar nie, aber ich war mir sicherer und fand es gut, dass welche in der Schule verteilt werden.
Bei uns zuhause war das Thema Verhütung eigentlich eh nie so das Thema. Mit 16 Jahren, als ich meinen ersten richtigen Freund hatte, welchen ich heute immer noch habe, habe ich mir selbstständig ein Termin beim Frauenarzt geholt und habe mir die Pille verschreiben lassen. Ich habe meiner Mutter davon erzählt und ich habe gemerkt, dass auch sie erleichtert war.
Ich denke für manche Eltern ist es nicht selber verständlich, dass sie anfangs für solche Sachen sorgen sollten. Viele denken wohl, dass die Kinder schon selbst zu einem kommen werden, wenn es soweit ist. Ich finde diese Auffassung aber nicht in Ordnung. Meist passiert sowas nicht dann, wenn man es plant und planen kann man Sex sowieso nicht. Die Kinder trauen sich dennoch nicht oft, auch wenn es soweit ist, ihre Eltern nach Kondomen zu fragen. Viele finden es auch peinlich, sich welche selbst zu kaufen und hoffen das auf den Partner oder verzichten darauf.
Bei meinem Freund und mir hat uns seine Mutter die Kondome anfangs besorgt. Wir hatten ihr dies gesagt, dass wir welche brauchen und sie hat uns eine Packung gekauft und sie uns ins Zimmer gelegt. Sie hat auch nie weiter nachgefragt, sondern einfach nur das gemacht was du auch machst. Versuchen den Kindern irgendwie unter die Arme zu greifen!
Aufklärung so früh wie möglich über alle Gefahren sind wichtig. Aber ich finde es nicht unbedingt richtig die Kondome einfach dem Nachwuchs zur Verfügung zu stellen. Da würde ich eher meine Mädels schnappen und ihnen in der Apotheke oder Drogerie vorführen, das es nicht peinlich ist sowas selber zu kaufen.
Denn damit kann ich auch davon ausgehen, das sie sich die Kondome beschaffen, wenn Mama mal keinen Nachschub gekauft hat. Und das früher Sex nicht unbedingt auf sozial schwache Familien zurück zu führen ist, sollte eigentlich auch bekannt sein. Sicher mag es dort häufiger vorkommen. Aber auch die Kinder von den besser betuchten sammeln schon recht früh ihre Erfahrungen. Nur eben mit dem Unterschied, das sie mit dem Thema Verhütung da nicht so sehr allein gelassen werden.
Man kann davon ausgehen, dass Kinder auch ohne die Ermunterung zur Verfügung gestellter Kondome Sex haben. Mir ist dann lieber, daß es mit Verhütung geschieht. Wie Punktedieb aber schon richtig erkannt hat, ist Hilfe zur Selbsthilfe da wohl der vielversprechendere Ansatz.
Gerade der unverkrampfte Umgang mit Sexualität ermöglicht den Jugendlichen sich umfassend zu informieren und zwingt sie nicht dazu, sich ihr Wissen aus der Bravo zu holen UND er macht es Ihnen auch möglich selber Kondome zu kaufen, bzw. auf deren Verwendung zu bestehen.
Würde ich allerdings, darum gebeten werden, würde ich die Verhüterlis natürlich zur Verfügung stellen, eben damit das Taschengeld nicht dafür investiert werden muss und in Folge davon an den Kondomen gespart wird.
Ich habe selber keine Kinder und kann mich überhaupt nicht mehr an das "große" Gespräch mit meiner Mutter erinnern - funktionierendem Verdrängungsmechanismus sei Dank. An sich finde ich es wichtig Kinder frühzeitig aufzuklären und ihnen auch die Gefahren, wie zum Beispiel AIDS, klar zu machen. 13 finde ich dabei nicht unbedingt zu früh, aber das ist natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich! Bei mir war 13 für ein ernsthaftes, sinnvolles Gespräch zu früh, weil ich das alles als lächerlich abgetan habe, da ich mit 13 zwar durchaus interessiert an Jungs war, aber mir nie hätte vorstellen können Sex zu haben. Jedenfalls glaube ich, dass meine Mutter mich mit ca. 13 aufgeklärt hat. Bis dahin hat man aber dann doch vieles schon mitbekommen. Nur haben weder ich noch meine Freundinnen uns vorstellen können irgendetwas davon jemals zu tun.
Das einzige was ich übertrieben finde und wohl eher zu Unwohlsein seitens des Kindes führt, ist dass du dir tatsächlich das Ablaufdatum aufgeschrieben hast und dann neue Kondome zu Verfügung stellst, wenn die anderen abgelaufen sind. Wenn das Kind sexuell aktiv ist, muss es sich zwischendurch sowieso neue besorgen, wenn nicht, dann fühlt es sich höchstens kontrolliert. Und gerade in dem Alter versucht man sich abzunabeln und wenn man dann das Gefühl hat ausgerechnet wenn es um Sex geht von der Mutter kontrolliert zu werden, ist das nicht gerade förderlich. Das führt unter Umständen dazu, dass das Kind erst Recht nicht über das Thema spricht. Also jedenfalls nicht mit der Mutter /den Eltern.
Lieber unauffällig eine offene Packung im Bad stehen lassen. Bei Bekannten klappt das ganz gut. Die Mutter hat einfach eine Menge Kondome in eine Schachtel gelegt und füllt öfter auf, damit keiner auf die Idee kommen könnte, dass jemand mitzählt oder so. Allerdings hat sie ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Kindern, sie reden über vieles sehr offen, auch über Sex. Die Kinder würden nie auf die Idee kommen, dass sie versucht sie zu kontrollieren.
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