Habt ihr homosexuelle Nachbarn? Schützt euch blos!
Angeregt durch ein Telefonat mit einer Bekannten bin ich doch etwas empört und überrascht von Intoleranz bei vielen Menschen. Sie erklärte mir ganz entsetzt das ihr neuer Nachbarn wohl ein Schwuler ist, oh Gott. Für sie ist das wohl quasi zu vergleichen mit Pest oder sonst was ansteckendem. Sie ist der Meinung, das nun alle in der Straße schlecht über sie denken, weil ein Homosexueller neben ihr wohnt, der doch tatsächlich auch mal Männerbesuch empfängt.
Also mir fehlten echt die Worte, und ich bekam keinen gescheiten Satz heraus. Ist das tatsächlich das denken von so vielen? Das Homosexualität immer noch was ekeliges ist? Im Grunde ist es doch egal welches Geschlecht man liebt, Hauptsache man ist überhaupt in der Lage zu lieben, oder sehe ich das falsch?
Ich hatte während der Schulzeit auch 2 sehr gute Freunde die auf Männer standen, einer ist sogar mit seiner Jugendliebe verheiratet. Ich fand es nie schlimm oder abstoßend. Macht das tatsächlich eine tolerante Erziehung oder ist die Menschheit so Zwiegestalten?
Ich muss dir wohl leider zustimmen, es gibt immer noch Menschen in deren Köpfe 'Andersartigkeit' nicht unterzubringen scheint. Ich hatte mal einen Angestellten, der schon ganz offensichtlich 'schwul' rüber kam, er war halt ein Paradiesvogel, wie man so schön sagt.
Und an einem Abend trat ein Gast an mich heran, um mir in vollem ernst mitzuteilen, dass mein Kellner wohl vom anderen Ufer wäre. Sie und ihr Mann hätten sich wohl sehr unwohl in seiner Gegenwart gefühlt und würden wohl zukünftig unser Lokal meiden, falls ich nichts unternehmen würde.
Mehr als der Dame dennoch einen schönen Abend zu wünschen und als sie dann weg waren den Kopf zu schütteln, habe ich im Endeffekt auch nicht zu Stande gebracht. Verwundert war ich allerdings das Alter des Pärchens, die ich auf nicht älter als 45 geschätzt habe.
Einen ähnlichen Fall gab es in meinem Ausbildungsbetrieb, wo ein Gast beim Frühstück lautstark einen Kollegen 'geoutet' hat und darauf hin einen anderen Tisch verlangt hat.
Ich verstehe die Aufregung in keinem Fall, zwei meiner besten Freundinnen sind ein lesbischen Paar, ein guter Kollege befindet sich einer schwulen Beziehung und mein Lieblingsbarkeeper bezeichnet sich selbst als 'Schwulette'. Geschadet hat es mir bisher nicht.
Also ich finde so ein Verhalten auch sehr lächerlich grad in der heutigen Zeit. Aber leider leider Gottes, ist das immernoch sehr "normal" so zu reagieren, was ich persönlich absolut nicht nachvollziehen kann.
Ich selbst kenne mehr als genug homosexuelle Männer & bin mit vielen auch schon jahrelang befreundet. Kenne aber auch viele Leute, die genauso reagieren wie Deine Freundin, was ich sehr schade finde.
Mich stört die Intoleranz vieler Menschen enorm und ich muss sagen, dass mir da nicht die Worte fehlen würden, diese Bekannte "zur Schnecke" zu machen. Sie sollte sich schämen, so zu denken. Ich denke wie du, dass man froh sein sollte, dass Menschen fähig sind zu lieben. Egal, ob sie einen gleichgeschlechtlichen Menschen lieben oder einen gegengeschlechtlichen Menschen. Ich glaube, ich wäre ausgetickt, wenn ich sie am Telefon gehabt hätte und wenn sie dann solche Äusserungen gemacht hätte.
Homosexuelle Menschen sind Menschen wie du und ich. Aber auch in der heutigen Zeit glauben viele noch, dass Homosexualität abfärben könnte und deswegen ist es auch für homosexuelle Paare immer noch schwer ein Kind zu adoptieren, wenn man nicht grade Patrick Lindner heisst und ein Promi ist. Eben weil viele Leute denken, dass ein schwule Männer auch nur schwule Kinder großziehen können und die Kinder nie ein "normales" Sexleben führen können.
Hat deine Bekannte Kinder? Was macht sie, wenn eines ihrer Kinder schwul ist und sich outet? Desinfiziert sie dann die Wohnung, weil sie glaubt, dass es auch auf die anderen Kinder abfärben kann?
Ich kann solche Menschen einfach nicht verstehen und ich muss sagen, dass ich sehr viele Bekannte habe, die schwul sind. Von diesen Leuten hat mich aber noch nie jemand enttäuscht. Sie sind immer für mich da gewesen.
Ich glaube dass das Verhalten deiner Freundin nicht selten ist, leider! Für viele Menschen ist das einfach absurd das es so was gibt, verstehen kann ich das nicht wirklich. Unsere Gesellschaft sollte da in den letzten Jahren eigentlich einiges an Toleranz dazu gelernt haben.
Bei haben in unserem Haus auch einen Homosexuellen und ich finde das auch überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil, er ist sehr nett und freundlich und ist wahrscheinlich auch einfach nur froh wenn man ihn so nimmt wie er ist. Aber auch die alten Omi´s hier in der Nachbarschaft sieht man öfter tratschen und mir ist auch schon zu Ohren gekommen das es dabei um ihn ging. Ich glaube auch gerade für ältere Leute ist das schwer zu begreifen. Meine Oma ist wirklich eine ganz liebe, aber wenn es um so ein Thema geht, reagiert sie regelrecht geschockt und wie du oben schon geschrieben hast, wird sich Verhalten als ob die Menschen die Pest haben.
Meine Eltern haben in ihrem Haus auch einen neuen Nachbarn bekommen, der sich anfangs noch als Mann dargestellt hat und irgendwann einmal zu meinen Eltern gegangen ist und ihnen Bescheid gegeben hat, das er Transsexuell ist und sich als Frau um operieren lässt. Die Geschichte ist schon hart, er hat jahrelang mit einer Frau zusammengelebt und sogar 2 Kinder, obwohl er sich nie in seinem Körper wohlgefühlt hat und vorallem hat er sich nicht getraut sich zu outen, was ich mir auch als schwierig vorstellen kann, da eben in unserer Gesellschaft noch viel zu viele Vorurteile herrschen.
Ich finde das ganze einfach traurig, die Menschen sollten genauso behandelt werden wie wir es uns auch wünschen behandelt zu werden.
Ja ich glaube das ist die Denke von sehr vielen. Schon Wahnsinn, das es die noch gibt, aber ich glaube die die wirklich "tolerant und offen sind, sind deutlich in der Unterzahl.
Über Homosexualität wird immer noch oft hinter der vorgehaltenen Hand gesprochen und die meisten Vorurteile sind immer noch aktiv und in den Köpfen der Leute vorhanden, wie auch zu vielen vielen anderen Themen wo man das noch so mitbekommt. Ich hoffe das es nicht mehr allzulange dauert, vor 15 Jahren war ich als Scheidungskind z.B. auch noch ein ziemlicher Aussenseiter, mittlerweile sorgt Nicht-Scheidungskind sein für offene Münder.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Toleranz der Menschen, was Homosexuelle betrifft einen Rückwärtssalto gemacht hat. In meiner Jugend, ich bin Jahrgang 62 waren es eigentlich nur die "Alten", die abwertend und angeekelt reagierten.
Seit Aids und irgend welchen schrecklichen Pädophilenstorys, assoziieren viele Menschen bei einem homosexuellen Mann immer gleich das Schlimmste. Komischerweise nur bei den Männern, die Frauen sind dann eben Emanzen, aber da wird dann nicht mit Ekel oder Angst reagiert. In vielen Köpfen sind Gedanken, wie: der hat Aids und kann mich anstecken, oder der vergeht sich an kleinen Jungs und diese Gedanken bekommt man auch nicht mit Aufklärung aus den Köpfen heraus.
Ich hatte einen schwulen Arbeitskollegen, der oft und lange krank war, der rief mich an, als ich mit meinem Sohn schwanger war, um mir mit zuteilen, das er HIV+ ist, weil er meinte, ich solle es von ihm persönlich erfahren. Aber was sollte mich das erschrecken, wir hatten nie vom gleichen Apfel abgebissen oder ähnliches gemacht, falls man sich durch solche Albernheiten überhaupt anstecken kann. Aber ich fand es sehr lieb von ihm, dass er es mir persönlich gesagt hatte, damit ich keine Angst um mein Kind habe, wollte er mir eventuelle Fragen beantworten.
Leider ist es auch heute noch so, dass viele Menschen alles was ein bisschen anders ist gleich eklig oder assozial finden. Ich selbst habe kein Problem mit homosexuellen Menschen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie genauso sind wie ich, nur dass sie eben mit einem gleichgeschlechtlichen Partner ins Bett gehen.
Während eines Nebenjobs in der Schulzeit waren mein damaliger Freund, der Chef und ich die einzigen heterosexuellen (von ungefähr 20 Angestellten) im Geschäft. Natürlich fand ich es, gerade mitten in der Pubertät, anfangs ein wenig irritierend, zwei knutschende Männer zu sehen. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt und festgestellt, dass es sich um ganz normale - und übrigens sogar besonders nette - Menschen handelt.
Prinzipiell habe ich mit der Zeit gemerkt, dass viele Homosexuelle anfangs unheimlich vorsichtig sind und erstmal auf Distanz gehen. Erst wenn sie sehen, dass man nicht ablehnend wegen ihrer Sexualität ist, tauen sie auf und verhalten sich meist sehr aufgeschlossen. Natürlich kann man das auch nicht verallgemeinern, aber ich habe eben die Erfahrung gemacht, dass die eigene Lockerheit irgendwann zurückkommt.
Wenn ich so eine Bekannte hätte würde ich sie mal fragen, was es sie eigentlich angeht, mit wem ihr Nachbar Sex hat. Denn das ist für mich der einzige Unterschied zwischen einem Schwulen und einem Hetero.
War vor ein paar Jahren auch so schockiert. Eigentlich dachte ich bis dahin, dass nur die älteren Leute so komisch auf Schwule reagieren (die, die noch den ersten schwulen Kuss in der Lindenstraße mitgekriegt haben), und zumindest die unter 30 kein Problem damit haben. Mittlerweile sieht man es ja überall und die meisten Leute kennen auch Schwule/Lesben persönlich.
Vor ein paar Jahren war ich also auf einer Geburtstagsparty, wo eine wilde Diskussion losging über Schwule. Da fiel auf, dass vorallem die jungen Männer scheinbar panische Angst vor Schwulen haben. Viele meinten, sie könnten sich einen Homosexuellen nicht in ihrem Freundeskreis vorstellen, weil sie Angst hätten, dass er sie mal anmacht oder sich in sie verliebt. Da blieb mir erstmal die Spucke weg: Für wie unwiderstehlich halten die sich eigentlich? Nicht jeder Schwule steht auf jeden Mann. Und schon garnicht auf einen mit solch hinterwäldlerischen Ansichten!
Außerdem wurden Argumente gebracht wie "Schwule sollten nicht heiraten dürfen, weil die sich eh nicht treu sind" (aber die Heteros?) oder das altbekannte "wenn Gott nichts gegen Schwule hatte, warum hat er dann nicht Adam und Hans geschaffen". Hat mich echt vom Hocker gehauen, weil die Schwulengegner in der Gruppe alle Anfang 20 waren!
Bei älteren Leuten verstehe ich es teilweise, sind halt in einer anderen Zeit aufgewachsen. Damals gab es wahrscheinlich genauso viele Schwule wie heute, nur haben die meistens geheiratet und Kinder bekommen aus Angst vor einem Outing. Als ich meiner Mutter erzählt habe, dass einer meiner besten Freunde (der eigentlich ihr Traumschwiegersohn für mich war) schwul ist, war sie ziemlich besorgt. Sie fragte, wie er damit zurecht kommt und ob er später auch noch akzeptiert werden würde. Die geouteten Homosexuellen im Alter meiner Mutter sind halt oft die, die allein leben und nicht viele Freunde haben. Konnte sie dann aber beruhigen, weil das hoffentlich später, wenn wir alt sind, nicht mehr so ist und das hoffe ich wirklich!
Herje, darüber haben wir heute in der Schule diskutiert! Ich bin in meiner Klasse die einzige Lesbe & dann natürlich "was exotisches". Ständig kommen dämliche Fragen, die man einem Heterosexuellen nie stellen würde, aber nun gut, ich bleib immer freundlich. Dann wollte die eine Bilder von mir & meiner Freundin sehen, habe ihr dann auch welche gezeigt. Unter anderem war da auch ein Kussbild (man konnte uns noch nicht mal richtig drauf sehen, weil die Haare im Weg waren) und da meinte doch eine wirklich sagen zu müssen "Ih, das ist ja widerlich".
Also ich war erstmal sprachlos, weil sie vorher total nett schien, aber seitdem sie das nun weiß, macht sie mich permament damit fertig. Ich brauche nur eine aus der Klasse anschauen, da kommt sofort von ihr "Ey, sie schaut dir auf den Po!" Was natürlich total peinlich ist, wenn man die Leute kaum kennt & es noch nicht mal stimmt nun behauptet sie sogar, meine beste Freundin & ich wären zusammen, nur weil wir uns gut verstehen!
Weil es ja anscheinend immer so ist, dass Schwule & Lesben sich sofort verlieben und man nicht mit denen befreundet sein kann. Ein Mann & eine Frau können doch auch befreundet sein, ohne Gefühle, aber das verstehen viele nicht!
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