Habt ihr homosexuelle Nachbarn? Schützt euch blos!
An Deiner Stelle würde ich Deiner Bekannten gratulieren - dazu, dass sie offensichtlich sehr viel freie Zeit und auch sonst wohl keine Probleme hat
Dass man vielleicht so seine Vorbehalte gegen Homosexuelle hat, ist noch irgendwie nachvollziehbar, unabhängig davon ob diese Vorbehalte gerechtfertigt sind oder nicht. Sich aber Gedanken darüber zu machen, was die die lieben Nachbarn über sie denken, weil die Nachbarn unübersehbar schwul sind, das hat ja wirklich eine ganz andere Qualität.
Dass eine solche Einstellung ausschließlich Folge einer intoleranten Erziehung ist, glaube ich weniger. Die Erziehung legt meines Erachtens lediglich den Grundstein. Der täglich gepflegte Umgang spielt sicher eine genau so große Rolle für die Entstehung einer solchen Meinung.
Mein bester Freund ist schwul. Von daher habe ich das Thema Intoleranz oft live und in Farbe miterleben müssen. Und es macht mich ehrlich gesagt immer noch wütend wenn ich sehe wie abwertend und intolerant sich manche Menschen ihm gegenüber verhalten. Und das was in diesem Threat schon erwähnt wurde, nämlich die Angst von heterosexuellen Männern vor schwulen Männern habe ich sogar bei meinem ehemaligen Lebensgefährten wahrnehmen müssen.
Ich finde es ehrlich gesagt traurig was deine Bekannte da zu dem Thema abgelassen hat. Außerdem verstehe ich nicht ganz warum sie glaubt, dass wegen der Sexualität eines Nachbarn Rueckschluesse auf ihre Person gezogen werden. Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun.
Ich verstehe das auch nicht. Ein sehr guter Arbeitskollege von mir war schwul, und es hat nicht abgefärbt. Diese Intoleranz anderem gegenüber nervt mich gewaltig. Ist ja nicht nur bei Homosexuellen so, sondern bei vielerlei Sachen die etwas von der erdachten Norm abweichen. Ebenso werden Behinderte ausgegrenzt oder auch alte Menschen. Ich verstehe das nicht, und hoffe das meine Kinder, sofern sie Homosexuell sind nicht mehr mit solchen Sachen zu kämpfen haben.
Ich finde es immer wieder irgendwie merkwürdig, wie eigentlich immer geäußert wird, dass man ja so tolerant sei und dass man nichts gegen "andersartige" Menschen, wie auch immer das nun definiert sei, hätte. Wo sind denn dann die Intoleranten? Es ist wie mit schlechten Fernsehserien, irgendwie weiß doch jeder, was darin vorkam, obwohl natürlich niemand freiwillig zugibt, sie zu sehen. Ich möchte hier wirklich niemandem auf den Schlips treten! Ich meine auch niemanden hier persönlich. Es fällt mir nur allgemein auf, dass alle immer beteuern, sie seien ja so tolerant, aber irgendwer tuschelt dann ja doch. Ich hoffe, es wird nicht missverstanden, was ich meine. Oder wir haben hier im Forum tatsächlich das Glück, dass hier eher die toleranten, bedachten Menschen unterwegs sind.
Aber zum Thema: Es ist schlimm, dass Menschen, die sich auf welche Art auch immer von den "Massen" abheben, diskriminiert werden. Das betrifft bei Weitem nicht nur Homosexuelle. Aber gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass eben viele Menschen intolerant sind und aggressiv oder ängstlich gegenüber "Fremdem" reagieren. Irgendwie habe ich mich fast damit abgefunden. Das heißt nicht, dass ich nicht versuchen würde, Vorurteile zu beseitigen, aber wenn ich merke, dass es nicht klappt, habe ich so auch etwas, um nicht deprimiert zu sein. Indem ich mir einfach sage "So sind sie leider, viele Menschen".
Dabei denke ich, haben es Homosexuelle eigentlich schon recht weit gebracht, mit der Gleichberechtigung. Natürlich sind noch nicht alle Ziele erreicht, aber immerhin ist Homosexualität nicht mehr verboten und es gibt schon einige Menschen mehr in der Gesellschaft, die Homosexualität akzeptieren wie Heterosexualität auch, als vergleichsweise vor beispielsweise noch dreißig Jahren.
Diskriminierung gibt es aber weiterhin. Ich persönlich bin der Meinung, dass man eigentlich alle Lebensweisen akzeptieren sollte, die niemandem schaden. Denn es geht uns ja wohl eigentlich gar nichts an, was nun ein anderer Mensch so in seinem Privatleben macht.
Interessant dabei erscheint mir, dass viele, die sich für überaus tolerant halten, weil sie gegen Homosexuelle nichts (mehr) haben, wieder in die Intoleranz verfallen, wenn es um andere "Abweichungen" geht. Wie viele der Menschen, die sagen würden, wenn einer schwul oder lesbisch sei, mache es ihm nichts aus, würden es plötzlich wieder eklig und krank finden, würde vor ihnen einer stehen und sich nicht etwa als Schwuler oder Lesbe, sondern als Masochist outen, oder als Fetischist diverser (nicht andere Menschen schädigender) Arten? Ich habe hier im Forum schon abwertende Äußerungen wegen lächerlicher Äußerlichkeiten gelesen, da wurde schon alles als "krank" oder "eklig" bezeichnet, von Männern mit langem Haar bis hin zu Röcken als Männerbekleidung. Natürlich immer nur von einzelnen Usern, also wer weiß, dass er nicht so intolerant ist, sollte sich bitte nicht angesprochen fühlen. Ich meine wirklich nur die Menschen, die tatsächlich untolerant gegenüber irgendwelchen oberflächlichen Privatangelegenheiten fremder Menschen sind.
Dabei sollte das doch genauso Privatsache sein und uns nichts angehen. Ich habe irgendwie den Eindruck, das, was man heute offiziell noch "igitt finden" darf, hat sich einfach gewandelt. Eine wirkliche Toleranz gegenüber privaten Dingen anderer Menschen gibt es leider noch lange nicht und ich weiß nicht, ob es sie jemals geben wird. Die Intoleranz ist nicht verschwunden, sie verschiebt und verformt sich nur.
In meiner Klasse ist auch Junge, der sich vor knapp einem Jahr geoutet hat. Als er es mir bzw. der gesamten Clique mitgeteilt hat war es überhaupt kein Problem und wir freuten uns über seine Offenheit. Doch irgendwie gelang die Information auch zum Rest der Klasse, was anfangs zu ziemlichen Diskussionen geführt hat. Den Mädchen war das eigentlich egal, sie waren eher etwas traurig, da der Junge sehr gut aussieht. Aber bei den Jungs kam es anfangs zu sehr bösen Kommentaren und Stichellein, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Auf einmal hatten alle Angst von dem Typen angestarrt oder gar angemacht zu werden, was völliger Schmarrn war, da er bereits seit einiger Zeit einen festen Freund hatte. Zum Glück hatten sich die bösen Kommentare bald wieder gelegt und sie liesen ihn in Ruhe.
In meinen Augen ist das völlig egal, ob jemand hetero,- bi- oder eben homosexuell ist. Jeder hat doch das Recht sein eigenes Leben zu führen und kann lieben wen er möchte. Ich kann die Diskussionen gar nicht verstehen, denn jeder Mensch ist doch gleich und verdient eine Chance verdient sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu leben.
Ich denke so ist es doch immer: der Mensch ist skeptisch gegenüber den Dingen, die ihn nicht selber direkt betreffen. Ich bin mir fast sicher, dass wir dieses Problem der Intoleranz gegenüber Homosexuellen nicht in diesem Ausmaß hätten, wenn jeder einen schwulen oder lesbischen Freund/in, guten Bekannte/n oder ein Familienmitglied hätte.
Wenn man lange Zeit einen guten Freund hat, der sich dann irgendwann als schwul outet, wird man ihn deswegen kaum verurteilen wollen und können. Stellt sich jedoch heraus, dass ein Lehrer oder ein Arbeitskollege, mit dem man weiter nichts zu tun hat, schwul ist - ja dann kann man es sich erlauben dagegen zu sein.
Es ist erschreckend, dass es immer noch viele Leute gibt, die darin was schlimmes oder abartiges sehen und sich selber dann noch so plump damit in Verbindung bringen. Warum sollten die Leute denn schlecht über sie denken oder reden? Sie hat ihn doch nicht gezwungen, dort einzuziehen. Wenn es wirklich so schlimm wäre, wie sie tut, dann kann sie doch gar nichts dafür.
Man mag dann immer behaupten, dass es die älteren Generationen sind, die in dieser Hinsicht noch so verklemmt und verbohrt in ihrer Einstellung sind. Ich kenne aber auch Leute in meinem Alter, so um die 30 Jahre für die das ein absolutes No-Go ist. Sie finden es echt, sorry für den Ausdruck, widerlich, dass es Menschen gibt, die gleichgeschlechtliche Partner haben.
Mir ist das ehrlich gesagt so was von egal, von den Homosexuellen geht doch auch keiner gegen einen Hetero los und beschimpft ihn als Heterosau oder so. Ich kann die Diskussion darum auch immer nicht verstehen, solange alle glücklich sind und mich nicht versuchen in ihre Schien zu ziehen, dann sollen sie doch machen was sie wollen.
Jedem das Seine aber wer eben diese Meinung hat, den kann man meist auch nicht vom Gegenteil überzeugen, dass sitzt so tief, meist ja auch schon durch die Erziehung im Elternhaus und eben auch durch die Zeiten in denen der Jenige aufgewachsen ist, dass man da gar nichts machen kann außer den Kopf zu schütteln.
Dass auch jüngere Menschen homosexuellenfeindlich sein können, kann ich bestätigen. Ich bin jetzt 22 Jahre alt und habe auch Kontakt zu jüngeren Jugendlichen, und aus meiner Schulzeit vor einigen Jahren weiß ich noch, was von Leuten ab dreizehn Jahren so auf dem Schulhof zu hören war. "Schwuchtel" war das Schimpfwort Nummer eins, und wenn es um Schwule ging, dann wurde auch immer schön abwertend über diese getuschelt. Lesben kamen etwas "besser" weg, wurden aber auch eher negativ gesehen. Also sind jüngere Menschen wirklich leider nicht zwangsläufig toleranter.
Aber irgendwie wundert es mich auch nicht. In letzter Zeit sind mir immer mehr Aussagen in öffentlichen Medien aufgefallen, in denen eigentlich negativ über Homosexuelle, besonders männliche, berichtet wurde. Und in Comedy-Sendungen macht man auch immer gerne abwertende "Schwuchtel-Witze". Das kann man natürlich als "Humor" abtun, aber ich finde, es sagt schon etwas über verbreitete Denkweisen in unserer Gesellschaft aus, wenn öfters lustig gemeint behauptet wird, dass ein Mann schwul sei, aus irgendwelchen klischeehaften Gründen wie langem Haar oder aufgrund bestimmter Berufe, und so weiter. Und man diese angebliche "Schwulheit" dann dazu nutzt, die Person lächerlich zu machen, als sei es ein Stigma, schwul zu sein.
Aber in einem Punkt kann ich Stance nicht zustimmen. Es gibt auch Homosexuelle, die sich über Heterosexuelle negativ äußern. Sprüche wie "Scheiß Heten!" existieren tatsächlich. Das mag eine Reaktion darauf sein, selbst oft diskriminiert zu werden. Gegenüber denen, die einen schlecht behandelten, werden dann auch Aggressionen wach, und es wird dann schon wieder dumm verallgemeinert. Viele Menschen scheinen einfach nichts dazu zu lernen und nicht zu bemerken, dass sie sich mit denen, die sie diskriminieren, bloß auf eine Stufe stellen, indem sie einfach "zurück diskriminieren" und genauso dumm verallgemeinern und mit Hass statt mit Toleranz reagieren. Homosexuelle und Heterosexuelle sind eben auch nur Menschen und auch in der Hinsicht gleich: Ob einer frei von Vorurteilen ist oder nicht, bestimmt nicht die Sexualpräferenz.
Ich lasse wirklich jeden so leben wie er es für richtig hält und ich würde bestimmt auch nicht lästern wenn ein Schwuler mein Nachbar wäre. Aber verstehen und nachvollziehen kann ich es nicht wenn einer schwul oder lesbisch ist oder wird, wie auch immer. Ich bin in der Hinsicht einfach wohl spießig und denke, das Gott nicht ohne Grund eine Frau und ein Mann erschaffen hat, und das man eben beide dafür braucht das man sich fortpflanzen kann.
Wenn wir alle jetzt schwul oder lesbisch werden würden, dann würde die Menschheit aussterben.
Die Erziehung spielt sicher eine wichtige Rolle. Allerdings gibt es sicher auch einige Menschen, die einfach generell einen Sündenbock brauchen, um ihre eigene Frustration abzubauen. Sogenannte Randgruppen sind dann natürlich oft willkommen. Manche Leute sind dann trotz einer recht toleranten Erziehung vorurteilsbeladen gegenüber bestimmten Personengruppen.
Ich denke, dass das größte Problem aber nicht die Leute darstellen, die offen gegen Homosexuelle, Transsexuelle oder auch Ausländern auftreten. Viel schlimmer finde ich die Leute, die grenzenlose Toleranz heucheln, eigentlich aber ziemlich intolerant sind. Von solchen Leuten hört man dann gerne solche Aussagen wie: ich habe ja nichts gegen Schwule, aber... Das finde ich viel ätzender als wenn jemand offen sagt, dass er mit Homosexuellen nicht viel anfangen kann.
Diese offene Ablehnung habe ich noch nicht so oft erlebt. Ich war vor einigen Jahren mal in einer Dönerbude, wo meine Begleitung und ich direkt dumm angemacht wurden, übrigens von einem anderen Gast. Die Aussage zielte genau darauf ab, uns als Homosexuelle herunterzuputzen. Allerdings habe ich solche Sprüche bisher nur dieses eine Mal erlebt.
Unterschwellige Ablehnung hingegen habe ich häufig erlebt, auch in der eigenen Familie. Es gibt in meiner Familie auch jemanden, der zwar immer beteuert, wahnsinnig tolerant und aufgeschlossen zu sein. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Gerade beim Thema Homosexualität und auch gegenüber Ausländern fallen immer wieder Bemerkungen, die durchblicken lassen, welche Meinung diese Person wirklich vertritt. Schlimm finde ich die Einstellung, dass immer alles in Ordnung ist, solange es die eigene Familie nicht betrifft. Solange im Fernsehen ein Schwuler gezeigt wird oder die Tochter von entfernten Bekannten lesbisch ist, ist die Welt in Ordnung. Wenn sich dann aber der eigene Sohn oder die eigene Tochter outet, ist das für viele Menschen direkt eine ganz andere Situation und plötzlich nicht mehr akzeptabel. So etwas finde ich sehr gruselig und absolut verlogen.
Ich denke auch, dass es nur wichtig ist, dass die Beteiligten glücklich werden und niemandem schaden. Richtig schlimm und sehr beschämend finde ich die Einstellung deiner Bekannten. So ein Verhalten finde ich unmöglich und ich kann nicht nachvollziehen, dass diese Frau sich selbst scheinbar in ihrem Leben durch diesen schwulen Nachbarn beeinträchtigt fühlt. Die Probleme, die deine Bekannte hat, kann ich absolut nicht ernst nehmen, da sie Dinge sieht, die einfach nicht da sind. Warum sollten die anderen Leute ausgerechnet über sie schlecht denken, nur weil sie einen homosexuellen Nachbarn hat. Für solche Leute wie deine Bekannte kann man sich wirklich nur fremdschämen.
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