Die richtige Altersvorsorge schon in jungen Jahren?
Wir haben vor kurzem das Angebot bekommen über unsere Firma eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen. Dabei wird ein frei wählbarer Teil des Brutto-Gehalts vom Arbeitgeber einbehalten und in einen speziellen Fond eingezahlt, wodurch man Steuern und Sozialabgaben spart.
Nun war das abgesehen von Schulzeiten, wo man in Sozialkunde mal das Rentensystem behandelt hat, eigentlich das erste Mal, dass ich mich wirklich mit Altersvorsorge auseinandergesetzt habe. Ich bin momentan im dritten Jahr meiner Ausbildung und überlege jetzt ob ich eine solchen Vertrag abschließen soll. In meinem Fall würde ich da ich noch in der ausbildung bin pro Monat 25 Euro investieren, was für mich momentan noch relativ viel ist.
Was meint ihr dazu? Sollte man schon so früh wie möglich anfangen für die Rente zu sparen auch, wenn solche Beträge durch das noch eher geringe Einkommen etwas wehtun? Oder kann man scih damit eher Zeit lassen bzw. ab welchem Alter sollte man damit anfangen? Wie handhabt ihr selbst diese Sache?
Ich bin mir momentan etwas unsicher. Ich habe bisher eben noch nie groß über mein zukünftiges Rentnerdasein nachgedacht, was denke ich mit 22 auch nicht wirklich verwunderlich ist. Andererseits sollt ich vielleicht lieber jetzt schon anfangen auch eher kleine Beträge anzulegen, da der Zinseszins-Effekt ja erst nach ca. 30 Jahren für wirklich hohe Kapitalsteigerungen sorgt wodurch es eben auch sinnvoll sein kann über einen langen Zeitraum nur kleine Beträge anzulegen. Außerdem scheinen mir die Konditionen einer betrieblichen Altersvorsorge sehr gut zu sein. Was sind eure Erfahrungen in diese Richtung?
Hallo,
mein Mann und ich haben für uns und unsere Kinder auch eine zusätzliche Rentenversicherung abgeschlossen. Jeweils schon in jungen Jahren. Ich finde das sehr wichtig, denn ich möchte später etwas mehr als 300 Euro Rente haben. Ich kenne genug Omis dir nur jammern weil sie nicht genug haben um einen schönen Lebensabend zu verleben, das ist echt sünde. Das soll uns und unseren Kindern nicht so gehen, also knapsen wir jeden Monat was ab, so das es später nicht ganz so eng aussieht.
Ich finde das auf jeden Fall wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Schließlich wird die gesetzliche Rente mehr und mehr gekürzt. Wenn das so weiter geht bleibt, uns dann im Alter nicht mehr genug leben wenn wir nicht selbst zusätzlich vorsorgen. Und je eher du anfängst einzuzahlen, desto mehr hast du am Ende zusätzlich. Denn bei den meisten Sparplänen steigen die Zinsen proportional zu den Jahren, die das Ganze läuft.
Ich habe zur Zeit nur einen Bausparvertrag, um mir ein Eigenheim leisten zu können. Aber das ist ja auch eine Art der Altersversorgung. im Augenblick studire ich noch und habe daher kein nennenswertes Einkommen, aber sobald ich in Lohn und Brot bin, werde ich definitiv noch darüber hinaus vorsorgen.
Mein Freund hat eine Lebensversicherung, die als Altersversorgung gedacht ist. Und er nimmt an einem ähnlichen Programm teil, wie es dir nun angeboten wird.
Wir beide sind Anfang 20. So gesehen also auch noch ziemlich jung, um uns darum Gedanken zu machen. Aber wie schon gesagt, eigentlich kann man nicht früh genug damit anfangen. Denn sonst steht man nachher praktisch mit leeren Händen da.
Ich würde dir also auf jeden Fall raten daran teilzunehmen, vor allem wenn dir gute Konditionen geboten werden.
Bei einem meiner Arbeitgeber wurde mir auch eine sogenannte Betriebsrente als Vermögenswirksame Leistung angeboten. Das ist wohl Teil des hessischen Tarifvertrags in meinem Beruf. Vom Arbeitgeber gab es damals einen Anteil von 80 Euro im Monat. Diese wurden mir zusätzlich zu meinem Bruttolohn einbezahlt. Ausserdem musste ich einen Eigenanteil von mindestens 50 Euro im Monat leisten. Das gute an der Versicherung war, das das Geld vom Bruttolohn abgezogen wurde und dann der Rest erst versteuert wurde. Ich hatte also Netto nicht viel weniger raus, als wenn ich diese Versicherung nicht abgeschlossen hätte. Ein weiterer Vorteil der Versicherung war, das sie auch Berufsunfähigkeit mit umfasste. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hatte ich damals noch nicht und ich war da schon 30 Jahre alt.
Nun zu den grossen ABER. Mir wurde noch innerhalb eines Jahres gekündigt. Das ich von dem bißchen Arbeitslosengeld was ich damals bekam, keinen vollen Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil zahlen konnte, musste ich denen mühsam begreifbar machen. Wir sind dann auf einen Mindestbeitrag von um die 30 Euro rum runter. ich bewarb mich nach der Kündigung natürlich weiter. Einer der Betriebe in denen ich mich vorstellte, hätte den Vertrag nicht übernommen sondern mir was Neues angeboten. Der Betrieb der mich dann anstellte, zahlte gar keine Vermögenswirksame Leistungen. Da ich da so schlecht verdiente, liess ich den Vertrag auf dem Mindestbeitrag weiterlaufen.
Zwei jahre nach Vertragsabschluss erkrankte ich. Eine psychische Erkrankung. Diese führte dazu, das ich Erwerbsunfähigkeitsrente beantragte und auch bewilligt bekam. Erst wollte die Versicherung nicht zahlen, weil ich ja nicht Berufsunfähig war. Ich erklärte denen dann mehrfach, das Erwerbsunfähigkeit höher ist als Berufsunfähig und Erwerbsunfähigkeit ja BErufsunfähigkeit mit einschliesst.
Ich musste dann Unmassen Fragebogen ausfüllen. Ausserdem eine Schweigepflichtsentbindung für alle Stellen die mich wegen der Erkranung behandelt hatten abgeben. Ich hatte zwischenzeitlich eine Rehamassnahme gemacht. Auch dort wurden Unterlagen angefordert. Unter anderem kam die Versicherung da an einen Selbstauskunftsbogen. Dinge die für meine psychische Erkrankung typisch sind, zeigte ich schon vor Vertragsabschluss. Nur war mir das gar nicht bewusst zu dem Zeitpunkt.
Desweiteren hatte ich als Teenager mal eine Psychotherapie gemacht. Diese wurde nach der Mindestanzahl der damals von der Krankenkasse bewilligten Stunden durch die Therapeutin beendet und ich als gesund entlassen. Bei Vertragsabschluss dachte ich da gar nicht mehr dran. War aber auch recht blauäugig weil ich den Antrag den der Vertreter ausgefüllt hatte, nur kurz überflogen hatte. Laut dem Antrag habe ich auch keine Probleme mit den Augen. Ich trage aber eine Brille.
Im Endeffekt lehnte die Versicherung die Zahlung der Rente ab. Einer der Hauptgründe für die Ablehnung war, das ich in der Selbstauskunft an die Klinik angegegeben hatte, das mir Freunde ( Freunde, die keine Ärzte sind oder eine vergleichbare Qualifikation haben) geraten haben, mir professionelle Hilfe zu suchen. Ich habe noch mal mit einer Sachbearbeiterin telefoniert. Die biss sich an meinen Selbstverletzungen fest. Mir war das aber gar nicht klar, das das krankhaft ist. Und aktenkundig wurde das auch erst 2 Jahre nach Vertragsabschluss. Ich habe mir dann das Geld was in der Versicherung drinne war, auszahlen lassen und weiss, das ich dort nie wieder eine Versicherung, egal welcher Art, abschliessen werde.
Was ich damit sagen will: Es ist in meinen Augen schon sinnvoll recht früh was abzuschliessen. Dann sind die Beiträge noch nicht so hoch. Und ich hätte mit 18 Jahren rum auch nicht gedacht, das ich mit Anfang/ Mitte 30 Rente beziehen werde. Hätte ich das in jungen Jahren bedacht, würde ich finanziell heute besser da stehen.
Ich würde definitiv dazu raten, wenn du das Geld im Monat irgendwie sparen kannst! Ich bin Student und habe auch schon eine Renten-und Berufsunfähigkeitsversicherung. Das sind 50€ im Monat, die ich mir echt ziemlich absparen muss, aber besser ist das wohl. Nicht nur, weil ich so schon abgesichert bin, sondern durch die Zinseszinseffekte wenn man nur 3 Jahre vorher anfängt zu sparen, mehrere 10000 € in 25 mehr angespart hat...genaueres gibts dann bei der Beratung sicher vorgestellt
Naja, ehrlichgesagt, habe ich mich damit auch noch nicht groß beschäftigt. Man ist ja schließlich noch jung und die Rente noch ganz weit weg.
Aber ich glaube man sollte das schon möglichst früh angehen und bei mir wird es eigentlich auch Zeit mich damit mal zu beschäftigen. Ich bin nur allgemein nicht so der Spartyp und irgendwie fällt mir das auch relativ schwer was vom Gehalt abzuknappsen, vor allem für etwas was für mich noch in weiter Fene liegt.
Wo kann man sich denn eigentlich mal gut über Altersvorsorge informieren lassen? Wenn man zur Bank geht oder Versicherungvertreter danach fragt, habe ich immer das Gefühl, dass die einem nur möglichst schnell das aufschwatzen wollen, womit sie am meisten verdienen.
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