gebrauchte Kleidung = Almosen?
Ich habe eine Tochter, die gerade mit der Schule begonnen hat. Da sie von den Großeltern sehr verwöhnt wird, hat sie immer die neuesten Sachen zum Anziehen. Nun habe ich die Mutter einer Schulfreundin gefragt, ob sie vielleicht das Gewand möchte, das meiner Celina nicht mehr passt. Meine Tochter ist sehr groß, ihre Freundin trägt zwei Kleidergrößen kleiner, da würde das doch perfekt passen! Die Kleider sind sehr schön und gepflegt, manchmal ist ein kleines Fleckchen drauf, aber für Spielplatz und Garten würde das doch genügen, oder?
Ich weiß, dass es der Mutter der Schulfreundin finanziell nicht so gut geht, sie ist alleinerziehend und nicht wirklich reich. Doch sie war ganz entrüstet, als ich ihr das angeboten habe. Das Gewand ihrer Tochter könne sie immer noch selbst kaufen, und sie braucht keine Almosen, hat sie ganz böse gemeint. Dabei habe ich es ja nur gut gemeint!
Hallo,
ich finde, wenn man jemandem Kleidung gibt sind das keine Almosen. Ich geb auch gern mal was ab, auch Freunden die nicht unbedingt arm sind, aber zum weg werfen sind manche Sachen einfach zu schade. Vielleicht hast du deine Bekannte auf dem falschen Fuß erwischt. Erkläre ihr das du es nicht böse gemeint hast, und es nicht als Almosen ansiehst, sondern das die Sachen dir am Herzen liegen und gern noch weiter getragen werden sollen, weil sie ja noch okay sind. Vielleicht versteht sie es und ist einsichtig.
Naja, ein bisschen kann ich die Reaktion verstehen, da spielt sicherlich der Stolz eine Rolle. Es könnte ihr peinlich sein und vielleicht macht sie sich auch Sorgen, da die beiden Mädchen vermutlich in die selbe Klasse gehen, dass die Mitschüler das Kleid wieder erkennen und die Kleine dafür auslachen, dass sie alte Sachen von jemand anderem trägt.
Aber an sich finde ich gerade bei Kinderkleidung auch nichts Schlimmes daran. Ich habe Pullover von meinem Bruder aufgetragen und als Jugendliche sogar alte Sachen von meiner Mutter (80er-Klamotten waren eben gerade wieder cool ), und meine Sachen wurden auch an die Kinder von den Freundinnen meiner Mutter und an meine jüngeren Cousinen weiter gegeben.
Selbst jetzt noch, wenn ich meinen Kleiderschrank ausmiste und ein paar zu kleine Sachen oder Fehlkäufe dazwischen sind, für die sich die Mühe mit eBay nicht lohnt, nimmt meine Mutter den großen Beutel mit und gibt in ihrer Arbeitskollegin. Die steht finanziell auch etwas schlechter da und ihre Tochter ist etwas jünger als ich, aber ihr passen all meine Sachen wunderbar und sie freut sich immer wie ein Schneekönig. Die Tochter selbst weiß auch darum, dass ihre Mutter es sich einfach nicht leisten kann ihr ständig Klamotten zu kaufen, und deswegen freut sie sich umso mehr wenn meine Mutter dann was mitbringt. Ihr ist das auch nicht peinlich.
Hallo!
Wenn das nur eine flüchtige Bekannte ist und nicht mit dir gut befreundet ist, kann ich die Reaktion verstehen und ich hätte da wahrscheinlich ähnlich reagiert. Vor allem können Kinder da auch "gemein " sein. Wenn die beiden auch nur in die gleiche Schule gehen, könnte deiner Tochter dann doch rausrutschen "Das war mal mein Kleid, was du da anhast" und das wäre mehr als peinlich. Denn Kinder erkennen ihre Klamotten immer wieder.
Ich würde mich bei der Frau entschuldigen und ihr sagen, dass du es nciht böse gemeint hast, aber sie vielleicht doch verstehen kannst.
Ich habe früher auch gebrauchte Klamotten bekommen für meine Kinder. Aber von Leuten, die ihre Kinder nicht auf der gleichen Schule hatten , wo meine Kinder waren oder eben aus dem Second Hand Laden.
Früher war es doch total normal, dass Kinderkleidung innerhalb einer Familie oder eines Freundeskreises weiter vererbt wurde- immer wenn wir kleinere Kinder zu Besuch hatten hat meine Mutter denen eine Tüte Kleidung mitgegeben. Nicht wegen einer finanziellen Not, sondern einfach aus Achtung vor dem Material oder einfach aus ökologischen Gründen. So ein Stück Kinderkleidung wurde ja wenig getragen, da die Kinder schnell wieder heraus wuchsen.
Ich weiß nicht wie das heute der Fall ist, Kinderkleidung gibt es ja sehr billig in Discountern und Billigmodeketten, da fällt so ein Pulli wahrscheinlich eher in sich zusammen, als dass die Kinder herauswachsen können. Wenn aber auf Qualität geachtet wird, finde ich es absolut legitim, wenn die Kleidung weiter gegeben wird. Schadet vielleicht auch nicht darauf zu Verzichten die Kinder schon vor der Pubertät als Modepüppchen zu drillen.
Ich gebe die Kleidung meines Kindes eigentlich immer an andere weiter, wenn sie nicht mehr passt aber noch in Ordnung ist. Manches hab ich auch verkauft, aber vieles einfach so weiter gegeben. Entweder innerhalb der Familie oder auch mal meiner Nachbarin oder einer Freundin für ihr Kind. Über Almosen hat sich da jedoch noch niemand bei mir beschwert.
Wüßte auch nicht warum man das machen sollte. Ich finde es immer viel zu schade das Zeug wegzuwerfen. Die Kids wachsen da so schnell raus und oft sind die Sachen wie neu. Bisher haben sich alle drüber gefreut (bilde ich mir zumindest ein). Auch Leute, die eben nicht viel Geld haben und ihren Kindern nicht mal eben neue Klamotten kaufen können.
Oft geb ich auch einfach nen großen Beutel aussortierter Sachen weiter und sag dazu "schau durch was noch gut ist und schmeiß den rest weg".
Wenn sich jemand bei solchen Angeboten abgewertet fühlt könnte man ihm natürlich auch anbieten, ihm die Klamotten zu verkaufen. Wer unbedingt Geld geben möchte, kann das ja tun.
Für mich ist es total normal, dass Kleidung die noch gut ist weiter gegeben wird, gerade bei Kindern, die ja unter Umständen schon nach wenigen Monaten aus etwas herausgewachsen sind. Ich mache das auch heute mit meinen Sachen so, bevor ich etwas in die Kleidersammlung gebe frage ich rum ob es nicht jemand haben möchte und genauso denke ich mir auch nichts dabei, wenn eine Freundin mit einer Jeans ankommt die ihr nicht mehr passt und fragt ob das nicht meine Grösse ist und ob ich die Jeans nicht will. Ich empfinde das nicht als Almosen sondern als sinnvoller, ökologischer Umgang mit den Dingen. Aber ich bin eh ein entschiedener Gegner der Wegwerfmentalität.
Allerdings kann ich die Mutter des Kindes auch irgendwie verstehen. Wahrscheinlich weiss sie selber, dass sie ihrem Kind nicht alles bieten kann was sie gerne möchte und da ist es ihr natürlich peinlich, wenn sie von jemandem anders durch so ein Angebot daran erinnert wird.
Ehrlich gesagt finde ich eine solche Reaktion total überzogen. Ich nehme auch gebrauchte Sachen an, wenn die soweit OK sind. Lass die Frau machen und wenn du die Sachen wirklich weitergeben willst, wird sich bestimmt auch jemand finden, der sich drüber freut.
Ich selbst habe dieses Jahr in der Beziehung aber auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die Familie hat 7 Kinder einen Hauskredit an der Backe und die drei jüngsten Töchter sind alle kleiner als meine beiden Mädels. Die Mutter war sich auch zu fein gebrauchte Sachen anzunehmen.
Naja bei meinem letzten Kurs war dann auch eine Frau dabei die zwei Kleinskinder hat und die hat sich wie verrückt über einen grossen Karton mit Kindersachen gefreut. Auch wenn zum grössten Teil nur die Tochter was davon haben wird.
Also ich habe schon oft Kleidung bekommen, für mich und auch für meine Kinder, und habe das nie als Almosen empfunden. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn ich Geld sparen kann. Deswegen kann ich die reaktion jetzt nicht wirklich nachvollziehen. Als Almosen würde ich es nur sehen, wenn es echt schlecht erhalten wäre oder seit Ewigkeiten aus der Mode
ich gebe auch die Kleidung meiner Mädels weiter, wenn sie noch gut erhalten ist und freu mich, wenn sie noch jemandem nützt.
LG
Ich habe selber ab und zu Kleidung von meiner Cousine aufgetragen und sicherlich hat meine Mutter früher auch noch von anderen Leuten Kinderkleidung für uns bekommen. Ich verstehe nicht was daran so schlimm sein soll. Kinder befinden sich nun mal in einem ständigen Wachstum, weshalb Kleidung nicht allzu häufig getragen wird und sich noch in einem sehr guten Zustand befindet. Sollte ich mal Kinder haben könnte ich mir auch vorstellen gebrauchte Kinderkleidung von Anderen anzunehmen.
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