Nichtbenotung in Schulen sinnvoll?
In einigen europäischen Ländren wie in Finnland, ist es bereits gängige Praxis. Dort werden Schüler bis zur 10en Klasse nicht benotet, da so eine bessere Einstellung zur Schule entsteht und kein Schüler demotiviert wird, wenn seine Leistungen nicht so gut sind. Andererseits ergeben sich dadurch natürlich auch Problematiken. Es kann natürlich sein, dass ide Schüler nach der 10en Klasse mit den Noten gar nicht zurecht kommen. Zudem kann die Disziplien darunter leiden, da der Lehrer kein richtiges Druckmittel mehr hat.
Ich habe schon mehrfach überlegt, ob es sinnvoll währe auch an deutschen Schulen die Nichtbenotung einzuführen. Man hätte viel weniger Stress und ich denke, dass die Disziplien uf einer vernünftigen Schule auch nicht darunter leiden würde.
Was müsste eurer Meinung nach beachtet werden, damit eine sollche Reform eingabracht werden könnte? Würdet ihr dieses System unterstützen?
Hallo!
Ich würde dieses System nicht unterstützen. Ich war schon nicht dafür, dass erst ab der driten Klasse benotet wird. Bei mir war es noch so in der Schule, dass man ab ersten Schuljahr auch Noten bekommen hat. Die Kinder sind oft dann in der dritten Klasse schon mit der Notengebung überfordert, weil sie es nicht gewohnt sind. Uns hat die Benotung ab erster Klasse nicht geschadet. Ich denke sogar eher genutzt, weil man sich von anfang an an einen gewissen Druck und Disziplin in der Schule gewöhnt hat.
Die Benotung erst ab der zehnten Klasse zu geben finde ich persönlich völliger Schwachsinn, weil die Schüler dann absolut nichts mehr tun würden um eine gute Leistung zu bringen. Denn die schlechten Noten haben doch schon einen gwissen Einfluss auf den jeweiligen Schüler und er wird sich mehr auf die Hinterbeine setzen, um besser zu werden, als wenn er nur irgendwelche Beurteilungen bekommt.
Ich finde Noten auch eher sinnvoll. Zwar mag ich es selber nicht wenn ich mal schlechte Noten schreibe, aber ich lerne dann daraus und mach es bei der nächsten Klausur dann besser. Ab der dritte Klasse Noten zu vergeben finde ich schon ok, da die ersten beiden Klassen zur Eingewöhnung da sein sollten, aber viel später fände ich es auch nicht gut. Noten sollen ja ein Ansporn sein gute Leistungen zu bringen und eine Kontrolle für den Arbeitgeber. Wenn es keine Noten geben würde, dann würden sich ja auch die Schüler ja nicht so stark anstrengen, weil es für sie keine Konsequenzen hat, wenn sie schlechte Noten schreiben.
Wenn wie in Finnland erst ab der 10. Klasse benotet wird, dann werden die Schüler zunächst überfordert sein und sind ab da dann gewzungen gute Leistungen zu bringen. Das wird aber denke ich schwer, da sie, wenn sie voher aufgrund von nichtbenotung auch nicht gelernt haben und so viel zu großen Nachholbedarf haben.
Ich denke nicht, dass Schüler ohne Noten nichts tun würden und ich denke auch nicht, dass Noten als "Druckmittel" wirklich sein müssen. Unser Schulsystem beibehalten und einfach die Noten abschaffen funktioniert natürlich nicht, aber wenn die Art zu Lehren und zu Lernen geändert würde, könnte Schule auch ohne Noten funktionieren.
Die klassische Methode mit Frontalunterricht, Hausaufgaben, büffeln für die Arbeit, Arbeit schreiben führt doch eh nur dazu, dass die Schüler den Stoff schon nach kurzer Zeit wieder vergessen haben. Statt Klassenarbeiten schreiben und Noten verteilen für die Reproduktion von passivem Wissen wäre es doch viel sinnvoller, wenn man Wege finden würde, wie die Schüler Wissen erfahren können und wie man Unterrichtsfächer miteinander verknüpfen könnte. Eben um zu vermeiden, dass das meiste von dem, was die Schüler gelernt haben sofort wieder vergessen wird sobald die Arbeit geschrieben ist und man im Buch das nächste Kapitel aufgeschlagen hat.
Und wenn man zum Beispiel mal in Projektgruppen arbeitet wird man feststellen, dass die Schüler selber dafür sorgen, dass jeder seinen Anteil an der Arbeit hat und dass jeder Schüler seinen Beitrag leistet. Die Gruppe reicht da als Druckmittel völlig aus.
Hi,
also ich kann es mir nicht vorstellen, dass Schulen gut funktionieren würden ohne Noten. Als Druckmittel sollen Noten aber schon rein gar nicht dienen, was sie aber nun leider sind. Ich würde allerdings vielleicht das Notensystem verbessern, einheitlicher machen und fairer gestalten. Da es ja nun leider stark von der jeweiligen Lehrkraft abhängig ist, wie die Noten sind, sollte diese doch wenigstens mehr Noten zu Verfügung haben, um die Leistung der Schüler zu bewerten.
Da wäre zum Beispiel das 15 Punkte-System, wie in der Oberstufe. Allerdings gibt es ja in den restlichen Stufen des Gymnasiums das Viertel-Notensystem. Allerdings wäre ich ganz einfach für ein System mit Kommanoten von 1,0-6,0.
lg, weeedy
Mir ist dieses Schema irgendwie noch nicht ganz klar, denn wie bekommen die Schüler eine Bewertung, wenn nicht durch Noten. Es ist doch schlecht, wenn der Schüler nicht weiß, wie er steht und sich deshalb vielleicht auch denkt, dass seine Leistungen reichen, wie sie sind.
Allerdings habe ich schon sehr viel Positives von den Lernmethoden aus Finnland gehört, zum Beispiel, dass die Kinder dort nicht in Klassen unterteilst sind, sondern das gesamte Schema in der Grundschule, eher einem Kindergarten ähnelt, wo der LehrerIn sich um jeden einzelnen viel mehr kümmert und das auch von der Zeit her schafft, weil die Klassen sehr viel kleiner sind, als in Deutschland. Daraus haben sich sehr gute Ergebnisse von den Kindern ergeben und deshalb denke ich, dass auch diese Methode nicht nur ein einfacher Einfall ist, sondern ein durchdachtes Verhalten, der Schüler vorausgesagt wird.
Ich hab zum Beispiel schon oft beobachtet, dass Schüler, wenn sie eine schlechte Zeit durchleben und schlechte Noten schreiben oft sehr demotiviert sind und denken, dass es sich soweiso nicht mehr lohnen würde zu lernen, weil man sowieso nicht mehr eine gute Note schreiben könnte. Das deutsche Schulsystem ist wirklich sehr extrem auf Noten ausgerichtet. Manche Lehrer stufen ihre Schüler wirklich in Notenblöcken; also gibt es die Lieblinge, welche die Schüler sind, die dauernt einsen schreiben und die Problemfälle. Wenn es also keinen Noten mehr geben würde, dann würde auch nicht mehr so ein schrecklicher Druck auf den Schülern lasten. Die Angst vor Klassenarbeiten wäre dann sicher auch weniger.
Wenn Schüler aber auch sehr gute Noten schreiben, dann denken sie gleichzeitig, dass sie nicht mehr lernen müssen; also schon perfekt sind, so wie sie sind, weil sie ja eine eins haben. Ich persönlich lerne auch weniger für ein Fach, wenn ich eine gute Note geschrieben habe und dann in der nächsten Arbeit schreibe ich dann meist wieder eine schlechtere Note und der Lehrer sagt mir genau das, was ich selber wieder mal beobachtet habe.
Der negative Aspekt wäre, dass der Schüler nur schlecht eine Reflexion seiner erbrachten Leistung bekommen würde. Durch die Noten kann man sich untereinander sehr gut vergleichen und sich ggf. auch gegenseitig helfen, wo man selber besser ist. In einem System ohne Noten ist es schwer sich selber einzuschätzen, weil ich mich als Schüler natürlich besser einschätze, als der Lehrer mich. Der Lehrer müsste sich auch unglaubliche viel merken können, weil er nun keine Noten hat, an die er sich richten kann. Also müssten die Klassen kleiner sein, wie sie in deutschen Schulen oft sind.
Eine Sache wird hier vergessen: Schulen in Finnland - ohne Noten bis zur 10 Klasse - sind besser und haben ein deutlich höheres Leistungsniveau als die deutschen Schulen - mit Noten.
Die eigentliche Frage lautet also: Warum eine Schule mit Noten? Warum die zweite Wahl, wenn wir die erste haben können? Vielleicht wird ja ohne Noten "verstanden und gelernt" und mit Noten nur "gepaukt und vergessen"?
Das System in Finnland ähnelt sehr dem System einer Waldorfschule (leider durch Klishees oder Vorurteile oft abgewertet bzw. nicht ernst genommen), die ich seit 13 Jahren besuche (dieses Jahr Abitur).
Auf dieser Schule ist es üblich seine komplette Schulzeit (1-12.KLasse) in einer Klasse zu vollbringen. Das herkömmliche "sitzenbleiben" existiert in diesem Sinne nicht, was auch damit zusammen hängt, dass man bis zur Oberstufe (9. KLasse) keine Noten erhält. Dagegen wird ein Zeugnis schriftlich ausformuliert, wodurch Stärken bzw. Schwächen des einzellnen Schülers herrausgehoben werden. Ein Notendruck bzw Leistungsdruck gibt es nicht. Die Pädagogik legt großen Wert auf die individuellen Fähigkeiten und versucht diese nicht nur in den herkömmlichen Fächern, sondern vorallem auch im künstlerischen/musikalischen Bereich zu förden. Das lernen soll Spaß bringen. In der Oberstufe bekommt man zusätzlich zum ausformulierten Zeugnis ein Notenzeugnis. Man wird so schließlich in der 12. Klasse auf den Realschulabschluss vorbereitet, bei ausreichend guten Noten direkt in das Abitur geschickt (13. Klasse).
Nachteil dieser Form ist, die staatliche Überprüfung fehlt, was sich z.B. vorallem im Abitur dadurch zeigt, dass wir 8 Prüfungsfächer besitzen (4 schriftlich, 2 mündlich, 2 Überprüfungsfächer).
Ich als Schüler der elften Klasse eines Berufskollegs würde so ein System auch nicht willkommen heißen. Eine Benotung ist die Bewertung der eigenen Leistung. Eine gute Note ist eine Belohnung für eine gute Arbeit. Deutsche Schulen sind auch so schon leicht genug, eine nichtbewertung der Leistung würde nur Faulheit zur Folge haben.
Ein solches System wäre zudem nur sehr schwer umzusetzen - zurecht wie ich finde!
Hallo,
ich würde dieses Nichtbenotungs-System ebenfalls nicht gut finden, und glaube auch kaum, dass es bald mal eingeführt wird, da es meiner Meinung nach total Schwachsinn ist.
Wenn die Schüler erst ab der 10. Klasse Noten bekämen, dann hätten sie doch viel zu wenig Zeit, um sich erstmal an die Noten zu gewöhnen, und würden sich wahrscheinlich nicht so sehr auf das Wesentliche konzentrieren, und würden die Noten dann noch stärker als Druckmittel empfinden, als es jetzt ist. Außerdem glaube ich auch, dass die Noten wichtig sind, damit man immer den aktuellen Leistungsstand weiß, und sich so verbessern kann. Ich denke, die Noten fördern bei vielen Schülern die Disziplin, und wenn man jetzt plötlich das von dir vorgeschlagene System einführen würde, dann würde sich die Disziplin erstmalsd enorm verschlechtern.
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