Abitur in Bayern ungerecht?

Ich werde voraussichtlich in 2 Jahren mein Abitur in Sachsen-Anhalt schreiben. Bei uns wird das Abitur zental vom Land Sachsen-Anhalt erstellt. Das bedeutet, dass jeder Abiturient die Selbe Prüfung schreibt. So gibt es aine allgemeine Gleichberechtiung. Nun habe ich aber gehört, dass es zum Beispiel in Bayern ganz anders abläuft. Dort kann, zu meinem Unverständniss, jede Schule das Abitur selbst erstellen.

Als ich das gehört habe, musste ich erst nocheinmal nachfregen, denn ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Ich finde es völlig ungerecht, wenn eine Schule das Abitur selbst erstellt. Die Schüler können auf diese Weise viel besser vorbereitet werden und so ist es im Prinzip kein Wunder, dass fast jeder in Bayern beim Abitur besser abschneidet als an anderen deutschen Schulen. Ich finde es einfach nicht fair, denn in anderen Bundesländern weis man vorher nur ganz grob, was in der Prüfung vorkommt. Was sagt ihr also zu diesem Vorgehen in bayrischen Schulen.

Findet ihr es auch ungerecht oder befürwortet ihr es?

Hallo,
ich finde es nicht ungerecht. Es ist höchstens ungerecht das wir es nicht so haben aber nicht, dass sie es haben. Wenn du verstehst wie ich meine. Aber weißt du eigentlich auch, dass trotz allem das bayrische Abitur viel schwerer ist als deines. Du solltest nicht nur vergleichen von wem die Prüfungsarbeiten kommen sondern auch mal vergleichen auf welchem Niveau die Länder in der Schule unterrichten.

Man kann sich das zwar nicht vorstellen aber wenn ein Bayer sein Abitur macht und nach Mecklenburgvorpommern studieren geht, ist das erste Semester ein Witz für ihn. Oder ein Bekannter von mir ist von deinem Bundesland nach Bayern umgezogen. Er war vorher auf dem Gymnasium später war er eine Klasse tiefer auf der Realschule. Es ist einfach Fakt, dass es an bayrischen Schulen viel schwerer ist trotz ihrer intern gestellten Prüfungen.
LG Tinke

Also sorry, aber diesen Mist von wegen das Bayrische Abitur sei ja soooo viel schwerer, als das vom Rest der Länder, kann ich einfach nicht mehr hören. Wir haben zur Abiturvorbereitungen so einige Aufgaben aus Bayrischen-Abitur-Prüfungen gelöst und ich fand da ehrlich gesagt keinen Unterschied zu den unseren.

Ich weiß ja nicht, worauf dieses Vorurteil basiert, aber es ist definitiv auch nur ein Vorurteil.

Außerdem finde ich es durchaus ungerecht, dass man sich in Bayern querstellt, was das Zentralabitur angeht. Die meisten Bundesländer hatten es entweder schon lange (vor allem die neuen Bundesländer) oder haben es in den letzten jahren eingeführt. Zentral gestellte Abituraufgaben sind schonmal ein erster Schritt zur Vereinheitlichung des Schulsystems, was natürlich nichts wird, wenn man sich dann, aus welchen Gründen auch immer, immer wieder querstellt.

Hi,

also Bayern kannst du da aber nicht so vergleichen, denn das Abitur, also das Niveau ist sehr viel höher als in Sachsen-Anhalt! Ob das jetzt Zentral oder nicht zentral gestellt ist, spielt hier keine große Rolle.

Wenn du von fair und unfair redest solltest du dir auf keinen Fall das deutsche Schulsystem anschauen. In Baden-Würtemberg muss man zum Beispiel Mathe als 4-stündiges Fach nehmen, was man zum Beispiel in Rheinland-Pfalz nicht muss. Dazu kommt das das Abitru mit Bayern zusammen die schwersten Deutschlands sind und dazu kommt das es in BW noch zentral gestellt wird.

Ich schreibe lieber ein Zentrales Abitru, denn dann kommt es nicht auf den Lehrer an, den man jetzt in dem Fach hat.

Also ich weiß ja nicht nicht woher du das hast, aber in Bayern wird das Abitur sicher nicht von den Schulen erstellt, sondern die Aufgaben kommen von zentraler Seite aus, das weiß ich, weil ich vor drei Monaten mein Abitur in Bayern geschrieben habe.

Das einzige, was die Schule selbst entscheiden kann, ist etwa in Chemie, dass die Schule zwischen jeweils zwei alternativen Aufgaben immer eine heraus suchen muss, aber Aufgaben selbst erstellen, das kommt auch in Bayern nicht infrage!

Lediglich das Colloquium, also das vierte und mündliche Fach wird vom Lehrer selbst gestellt, aber die drei schriftlichen Abiturfächer werden zentral vom Bundesland Bayern gestellt.

Nunja grundsätzlich davon zu reden, dass ein bayrisches Abitur schwerer wäre, als das anderer Bundesländer ist dich unsinnig. Das ist wieder ein Schwarz-Weiß-Betrachtung, die vernachlässigt, dass es dazwischen viele Grautöne gibt.

Zum einen gibt es zum Beispiel auch in Sachsen-Anhalt Gymnasien die deutlich über dem Bundesschnitt unterrichten und bei Studien wie Pisa auf bayrischem Niveau liegen, genauso wie es sicher auch in Bayern Gymnasien geben wird, die deutlich unter dem Bundesschnitt liegen. Ich kann natürlich nicht von der Hand weisen, dass die Bayern im Gesamtbild bei solchen Vergleichen immer sehr gut abschneiden, aber das sagt doch grundsätzlich nichts darüber aus, ob das Bildungsniveau nun sehr hoch ist oder nicht, sondern einfach nur, dass die Art und Weise wie man unterrichtet, sich sehr mit den Vorgaben von PISA deckt.

Um das zu veranschaulichen kann man sich ja den Geschichtsunterricht vornehmen. Das Ziel kann zum einen sein, dass jeder Schüler aus meiner Klasse genau weiß, wenn ich ihn Frage wann ein Krieg war, von wann bis wann der ging. Mein Ziel kann aber auch lauten, dass mein Schüler verstehen, warum der Krieg geführt wurde und wie man das in Zukunft verhindern kann. Ob er nun weiß von wann bis wann der ging, ist mir da erstmal egal. Wenn beim Bildungsvergleich jetzt aber nur der Zeitraum abgefragt wird, schneidet der erste Schüler klasse ab, obwohl er aus der Geschichte nichts gelernt hat, was er später in seinem Leben anwenden kann.

Genauso sagt ein Bildungsverlgleich wie PISA, der in einer 9. Klasse durchgeführt wird nichts darüber aus, wie gut die Schüler im Abitur sind oder gar wie schwer ein Abitur ist, sondern lediglich inwiefern die Schüler die Anforderungen erfüllen, die die Macher der Studien in dieser Klassenstufe erwarten. Wenn der Lehrplan dem nicht entspricht, sondern andere Vorgaben setzt, kann man bei diesem Test nur schlecht abschneiden.

Genauso kann ich auch das schwerste Abitur erstellen und meine Schüler schneiden trotzdem hervorragend ab, wenn ich genau weiß, was ich sie fragen werden und sie dann 1 oder 2 Jahre auf dieses Abitur vorbereiten kann, ohne dabei jedoch den allgemeinbildenden Charakter des Abiturs zu wahren. Das muss so natürlich nicht passieren. Aber es ist doch ohne Zweifel für einen Lehrer schwerer sein Schüler auf ein Abitur vorzubereiten, von dem er selbst nicht weiß, was nun gefragt wird und er seine Schüler auf nahezu jedes Thema soweit vorbereiten muss, dass sie das Abitur bestehen.

Und ob man nun beim Studium das 1. Semester nur rumgammelt, weil man eh schon alles kann, hängt wohl kaum vom Bundesland ab, in dem Abitur gemacht hat, sondern was man studiert und vor allem wie gut man selbst gelernt hat. Ich hatte trotz Medizinstudium und trotz "niveaulosem" Abitur in Sachsen-Anhalt auch mehrere Fächer im 1. und 2. Semester in denen ich wirklich rumgammeln konnte, genauso wie ich Kommilitonen aus dem Westen, selbst aus Baden-Württemberg und Bayern hatte, denen Medizinerphysik schon zu schwer war.

Also ich kann da Klehmchen nur voll und ganz zustimmen. Es ist nicht nur schulabhängig, sondern auch vom Lehrer abhängig und letzendlich am allermeisten vom Schüler abhängig, was er lernt und wie er es im Endeffekt anwenden kann. Ich persönlich finde das Zentralabitur gar nicht schlecht, weil es meiner Meinung nach einfach die gerechteste Variante ist, einen vergleichbaren Abschluss zu bekommen. Wir hatten zum Beispiel einen sehr schrecklichen Chemielehrer, wirklich der absolute Schülerschreck und wenn ich mir vorstelle, der hätte mein Abitur in dem Fach erstellt, dann hätte ich gewusst, wie das im Endeffekt ausgeht.

Von daher finde ich das Zentralabitur schon sehr gerecht. Ich habe auch Freunde aus anderen Bundesländern und teilweise keimte da bei mir auch ein leichter Ungerechtigkeitsgedanke auf, als mir eine Freundin erzählte, dass ihre Lehrer für sie das Abitur erstellt haben und sie in Englisch sogar vorher zwei Texte bekommen haben mit der Bemerkung, dass einer davon dann der Abiturtext wird. Ich meine, wo liegt denn da dann noch die Schwierigkeit? Aber man sieht ja auch regelmäßig, wie schlecht zum Beispiel Bremen bei Pisa abschneidet und deshalb sollte man sich fragen, ob man die Schulpolitik dort nicht umstellen sollte.

Und ehrlichgesagt war diese Freundin dann in der ersten Zeit des Studiums schon ziemlich hilflos, weil ihr eben nicht mehr alles vorgebrezelt wurde, sondern sie sich alles komplett und ohne Hilfestellungen selbst erarbeiten musste, worauf wir eben schon vorher vorbereitet wurden. Trotzdem kann man das nun eben nicht verallgemeinern denn auch in Bremen wird es sicher Gymnasien geben, an denen es strenger zugeht und wo das Abitur vielleicht sogar noch schwerer ist, als das Zentralabitur in Sachsen-Anhalt. Man kann es eben nicht vergleichen.

Hallo Ihr,
also mir ist es egal, was Ihr sagt: Das bayerische Abitur ist schwerer als das in zum Beispiel Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern. Und ich kann dass beurteilen, da ich nämlich in dieser Woche meine Abiturprüfungen habe UND aus Bayern komme. Gerecht finde ich es absolut nicht, jedoch darf man nicht alles in Bayern studieren, wenn man sein Abitur in anderen Bundesländern gemacht hat, andersrum ist es aber egal. Das ist der einzige Vorteil, aber ich finde es wirkllich ungerecht, dass ich die Prüfungen vom Kultusministerium machen muss, die sich irgendwelche alten Leute ausdenke, wo hingegen in anderen Bundesländern die Lehrer eine für ihre Schüler entwerfen können.

Und ich kann dass beurteilen, da ich nämlich in dieser Woche meine Abiturprüfungen habe UND aus Bayern komme.

Klar, und deswegen kannst Du auch beurteilen, wie es in anderen Bundesländern abläuft - sehr logisch! Dass Du das nicht kannst sieht man schon am fehlenden Hintergrundwissen. Das härteste Abi durchläuft man leider immernoch in Sachsen und Thüringen und schon lange nicht mehr in Bayern - was denkst Du wohl, warum viele in den Grenzregionen lieber in Bayern auf`s Gymmi wollen, so wie viele Bayern wenn sie die Möglichkeit haben nach Hessen oder BaWü ausweichen?

Das ist der einzige Vorteil, aber ich finde es wirkllich ungerecht, dass ich die Prüfungen vom Kultusministerium machen muss, die sich irgendwelche alten Leute ausdenke, wo hingegen in anderen Bundesländern die Lehrer eine für ihre Schüler entwerfen können.

Der nächste Schwachsinn - Prüfungen werden schon lange nicht mehr von den Lehrern gemacht, vor allem nicht in allen Bundesländern! Diese werden genauso zentral beschlossen! Was denkst Du wohl warum es Zentralabitur heißt.

Aber naja, in Bayern braucht man halt immer für alles länger als der Rest .

Hallo Ihr,
also mir ist es egal, was Ihr sagt: Das bayerische Abitur ist schwerer als das in zum Beispiel Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern. Und ich kann dass beurteilen, da ich nämlich in dieser Woche meine Abiturprüfungen habe UND aus Bayern komme.

Ähm wayne? Da ist irgendwie der Logikfehler drin das du keine Vergleichsmöglichkeit hast .

Ich schreibe zwar erst nächstes Jahr Abitur (NRW), aber wir haben uns in vielen Kursen bereits verschiedene Prüfungen der vergangenen Jahre angeguckt und ich muss sagen das ich sie immer ungefähr gleich leicht oder schwer finde. Zumindest in Chemie und Bio.