Unverschämte Händler in der Türkei
Ich war in den Herbstferien in der Turkei, erstmal so richtig entspannen. Ich lag fast jeden Tag am Strand und immer kamen irgendwelche Leute oder Händler, die mir etwas verkaufen wollten, wie Kokosnüsse, Ananas, etc. An einem Tag wollte mir ein Mann Parfum verkaufen, was auch sehr billig war. Es war Parfum von Chanel und hat nur 5 Euro gekostet.
Natürlich war ich mir sicher, dass es "gefälscht" war. Ich überlegte tatsächlich, ob ich mir das kaufen wollte. Bis mein Vater kam. Er hat ziemlich viel Ahnung von Chemie, hat die Naturwissenschaft auch studiert, glaube ich. Er hat sofort gesagt, dass ich lass sein lassen solle und den Händler weggeschickt. Mein Vater meinte, das Parfum bestünde nur aus Alkohol und Wasser!
Seitdem habe ich nichts mehr am Strand gekauft. Ich finde das wirklich unverschämt, dass die Leute so ihr Geld verdienen wollen, indem sie andere Leute auf gut Deutsch verarschen!
Ich war auch schon mehrmals in der Türkei und habe ähnliches erlebt. Immer wenn wir in die Stadt wollten um z.B Getränke zu kaufen glich das einem Spießrutenlauf. Auf 10 Meter wurde man dreimal angesprochen und jeder Verkäufer setzte seinen Ehrgeiz daran uns in den Laden zu locken. Nichts hat geholfen, weder am äußersten Rand des Fußweges zu laufen noch ein paar russische Wörter. Ich wurde immer wütender und konnte mich kaum noch beherrschen. Zurück sind wir dann mir dem Taxi gefahren. In einigen arabischen Ländern wird es aber noch ärger getrieben.
Bei unserem letzten Türkeiurlaub haben wir "Allinklusiv" gebucht um dem Stress zu entgehen. Das war richtig entspannend, denn kein Händler hatte dort Zugang. Völlig den Händlern kann man aber nicht entgehen, wir hatten fünf Touren gebucht und prompt an fünf Teppich-, Leder- und Schmuckfabriken Halt gemacht.
Ich habe durchaus Verständnis für die zumeist sehr jungen Händler, denn sie müssen ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Manchmal kaufe ich auch eine Kette oder ähnlichen Nippes, auch meine Lederjacke stammt von dort. Aber offensichtliche Fälschungen oder gesundheitsgefährliche Artikel müssen nicht sein, zumal es später beim Zoll richtig Ärger geben kann.
Wobei ich aber wirklich nicht verstehe, warum es immer noch Leute gibt, die eine Rollex oder teures Parfum für wenig Geld kaufen. Das müsste sich inzwischen überall rumgesprochen haben, dass das Zeug nichts taugt.
Andere Länder, andere Sitten würde ich mal sagen. Wobei das Parfüm nicht nur aus Wasser und Alkohol besteht. Das hat uns ein Parfümhändler damals in Ägypten mal erklärt und auch gezeigt, wie man gutes von gestrecktem unterscheiden kann. Mit Alkohol oder Öl wird da nur gestreckt. Der Geruch ist dadurch weniger intensiv und es gibt auch Tricks wie man es testen kann.
Aber es ist nunmal so, das in diesen Ländern auf offener Strasse, oder eben Strand, so einfach gehandelt werden darf. Genauso, wie dort keiner grossartig kontrolliert ob das nun Originalprodukte sind oder halt nicht. Man sollte sich halt generell nichts aufschwatzen lassen.
Das ist nun mal das Los der Touristen Ich kann es schon irgendwo verstehen, dass in den Touristenhochburgen jeder ein Stück vom Kuchen oder besser vom Geld der Touristen abhaben möchte. Das ist doch in anderen Ländern nicht anders. Selbst in Deutschland kann man das beobachten, auch wenn man es dort vielleicht nicht so offensichtlich mit dreisten Abzock-Versuchen zu tun hat.
Natürlich gibt es unverschämte und aufdringliche Händler, die in so ziemlich allen Touristenzentren lauern, aber ich muss auch sagen, dass manche Touristen arg naiv sind. Ich meine, wenn mir ein Parfüm für 5 Euro angeboten wird, das in Deutschland locker das zehnfache kostet brauche ich kein Chemiestudium um zu wissen, dass das gefälscht ist und dass es natürlich von minderwertiger Qualität ist. Für ein gutes Parfüm bezahlt man hier ab 30, 40 Euro aufwärts und wenn es möglich wäre das gleiche Parfüm für 5 Euro herstellen zu lassen würden es die Firmen hierzulande doch auch machen. Die haben ja auch ein Interesse daran viel zu verkaufen und dank Globalisierung wäre eine Fabrik in der Türkei zu bauen ja nun wirklich kein Problem.
Mir ist es aber auch schon öfters in arabischen Ländern passiert, dass ich einem Händler gesagt habe, dass ich nichts kaufen will und dass ich das was er verkauft auch gar nicht mitnehmen könnte und er mich trotzdem auf einen Tee eingeladen hat. Ich weiss nicht ob die einfach nur nett sein wollten oder ob denen langweilig war oder ob sie es vielleicht auch einfach geniessen sich mit einer Frau unterhalten zu können, die nicht den gleichen kulturellen Beschränkungen unterliegt wie die einheimischen Frauen. In der Türkei bekommt man bei solchen Gelegenheiten auch regelmässig die Geschichten aus Deutschland und über die Verwandschaft, die immer noch da lebt, erzählt. Komplett mit Bildern.
Gefälschte Artikel sorgen am Zoll übrigens nur dann für Ärger wenn die Zollbeamten vermuten, dass man damit Handel treiben könnte (oder natürlich wenn man über den Freibetrag kommt und die Artikel nicht angemeldet hat). Also wenn man zum Beispiel 5 mal das 5 Euro Parfüm von "Chanel" dabei hat bekommt man wahrscheinlich eher Ärger als wenn man ein Parfüm, eine Sonnenbrille und 3 Kleidungsstücke mitbringt.
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