Ferrarri kaufen - realistisch bei Normalverdienst?

vom 25.10.2008, 12:49 Uhr

Moin,

ein Ferrari ist wirklich ein Traum, egal welcher. Ich kann dich in deinen Träumen aber nicht wirklich unterstützen. Tut mir leid, aber du wirst niemals einen Ferrari besitzen und vorallem nicht unterhalten können, niemals. Ausser du gewinnst im Lotto. Ein Ferrari ist für mich schon kein Auto mehr. Ein Ferrari ist viel mehr eine Leidenschaft, eine Lebenseinstellung, die unvorstellbar teuer ist. Ein Ferrari zu kaufen ist nicht wirklich schwer. Man spart Geld, sucht sich einen aus und man ist stolzer Besitzer.

Du schreibst, du wirst irgendwann einmal etwa 2000 Euro brutto verdienen und willst davon 500 Euro monatlich zur Seite legen. Ich frage mich, wie du das machen willst? Du hast Miete zu zahlen, Lebensmittel usw. Da bleibt nicht viel übrig. Auch wenn du nichts von den genannten Dingen zahlen müsstest, könntest du dir nicht einmal ansatzweise einen Ferrari leisten bzw. ihn unterhalten.

Wir spielten auch mit der Überlegung, uns einen Ferrari zu kaufen, natürlich nur für die Saison, da solch ein Fahrzeug für den Alltag etwas zu schade ist. Die Preise sind relativ, der Unterhalt der Hauptfaktor. Wir haben uns deshalb keinen gekauft, da alle Nebenkosten so extrem hoch sind, dass es keinen Spaß mehr macht. Das fängt bei den Spritkosten an und hört bei den Wartungsintervallen auf.

Ich mache mal ein knappes Beispiel. Wenn du für etwa 50.000 Euro einen Ferrari kaufst, musst du ganz locker die Hälfte davon für irgendwelche Reparaturen schon in der Tasche haben. Das wären 25.000 Euro, die du immer bereithalten musst. Die jährlichen Kosten wurden hier ausführlich dargelegt und sind aus meiner Sicht "nur" geschätzte Kosten. Nach oben ist natürlich kein Ende gesetzt. Selbst wenn du dir einen Ferrari kaufen würdest, kostet der Wagen dich mehr, wenn du ihn nicht bewegst, da Standschäden den Wagen mehr kaputt machen, als wenn du diesen fahren würdest.

Alternativ könntest du dich auf ein Porsche konzentrieren, zum Beispiel einen 924, 944 oder ein altes 911er Modell, was du noch aufbauen kannst und dir auch leisten könntest. Um dir mal klarzumachen, was solch ein Fahrzeug kostet bzw. was man dafür braucht, um es unterhalten zu können. Eine Studie besagte, dass der Durchschnittsverdienst eines Porschefahrers bei 8000 Euro netto liegt. Ein Porsche ist weit aus billiger, als jeder Ferrari ;)

MfG
Anders

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Anders hat geschrieben:Du schreibst, du wirst irgendwann einmal etwa 2000 Euro brutto verdienen und willst davon 500 Euro monatlich zur Seite legen. Ich frage mich, wie du das machen willst? Du hast Miete zu zahlen, Lebensmittel usw.

Wo ist da jetzt das Problem? 2000 Euro brutto sind irgendwas um die 1.300 bis 1.400 Euro netto. Wenn man davon 500 Euro wegpackt, bleiben immer noch 800-900 Euro über. Das finde ich persönlich nicht wenig Geld. Man muss eben seine Ansprüche anpassen. Wenn man allein lebt, reicht eine 1-2 Zimmer-Wohnung völlig aus und die ist, je nachdem wo man wohnt durchaus für 300-400 Euro warm zu kriegen inklusive aller Kosten vielleicht 450 Euro, ohne das man sich jetzt arg einschränkt. Lebensmittel reichen für einen allein auch 200 Euro locker aus, wenn man beim Discounter einkauft auch 150 Euro ohne große Abstriche machen zu müssen. Packste noch mal 150 Euro für Versicherungen bei Seite (das sollte ebenfalls locker reichen, sofern man sich nicht völlig überversichert, sind maximal 800 Euro weg, ohne das man große Abstriche macht . Je nach Lebenstil bleiben dann auch noch durchaus 100 Euro zum Verleben oder für Kleidung über.

Schränke ich mich da ein wenig ein, komme ich auch mit 500-600 Euro im Monat zu recht und man könnte auch deutlich mehr als die 500 Euro wegpacken. Ist eben alles eine Frage, wie sehr man seinen Traum verfolgt und bereit ist sich dem unterzuordnen. Wenn man natürlich auf nichts verzichten will und auch nicht auf einen gewissen Lebenstil, dann kann man natürlich von den 1300 bis 1400 Euro nicht viel wegpacken. Aber dann muss man auch nicht fragen, ob man sich je seinen Traum verwirklichen kann.

Ich mache mal ein knappes Beispiel. Wenn du für etwa 50.000 Euro einen Ferrari kaufst, musst du ganz locker die Hälfte davon für irgendwelche Reparaturen schon in der Tasche haben. Das wären 25.000 Euro, die du immer bereithalten musst.

Einen alten gebrauchten und ein wenig Schraubergeschick und diese genannten Kosten lassen sich schon reduzieren. Man muss ja nicht alles in der Werkstatt machen lassen. Manchmal gibt es ja auch Bekannte, die ein wenig Geschick und Ahnung mitbringen. Natürlich kommt man da nicht auf die Unterhaltskosten eines Kleinwagens, aber man kann schon an der Schraube drehen.

Um dir mal klarzumachen, was solch ein Fahrzeug kostet bzw. was man dafür braucht, um es unterhalten zu können. Eine Studie besagte, dass der Durchschnittsverdienst eines Porschefahrers bei 8000 Euro netto liegt. Ein Porsche ist weit aus billiger, als jeder Ferrari ;)

Und du meinst jetzt weil der Durchschnittsverdienst bei 8000 Euro netto liegt, wäre das ein Maßstab um zu wissen, was man an Geld braucht? Du meinst also, der Großteil dieser Leute geht nur arbeiten um sich ihren Porsche unterhalten zu können? Das halte ich doch für sehr gewagt und würde mal sagen, dass dieser Durchschnittsverdienst doch extrem verzerrt ist, wenn man sich überlegt, welche Leute sich in aller Regel einen Porsche, Ferrari oder andere Autos der gehobenen Luxusklasse anschaffen. Wenn da ein Josef Ackermann dabei ist, der 5 Mio Euro netto im Jahr kassiert, dann dürfen da schon 50 Leute dabei sein, die nur 1000 Euro netto kassieren um ich komme auf deinen Durchschnittsverdienst.

Das sagt im Grund nur aus, dass diese Autos in der Regel von Spitzenverdienern gekauft werden, nicht dass man zwingend Spitzenverdiener sein muss.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde es schön wenn man Träume hat, und wer weiß, vielleicht schaffst du es auch bei konsequentem Sparwillen dir eines Tages dein Traumgefährt anzuschaffen. Allerdings darf so ein Traum nicht mit so vielen Opfern verbunden sein, sonst vergisst man zu leben. Es kann auch durchaus sein dass du irgendwann das erforderliche Kleingeld dafür zusammen hast, du dann aber aus Altersgründen nicht mehr weißt wofür das Geld einmal gedacht war.

Du wirst dir ja schon selber ausgerechnet haben dass du mindestens die nächsten zwanzig Jahre jeden Monat 500 Euro sparen musst um ein taugliches Gefährt zu erwerben. Rechne lieber mit zehn Jahren mehr. Wenn ich daran denke dass vor zwanzig Jahren ein gutes Mittelklassefahrzeug 20 000 Mark gekostet hat und du jetzt mindestens 20 000 Euro auf den Tisch legen musst um ein ähnliches Auto zu bekommen dann weißt du wo der Weg und die Inflation preislich hingeht.

Wobei ich die Vorstellung hammerhart finde für die nächsten dreißig Jahre zu Fuß unterwegs zu sein, mir kaum etwas gönnen zu können, keine ausgedehnten Urlaubsreisen, vor allem keine Heirat und schon gar keine Kinder in die Welt zu setzen (wegen möglicher Scheidung und Unterhaltskosten-ist auch nicht so unwahrscheinlich wegen der Sparsamkeit, manche Frauen mögen dass nicht).

Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Vorhaben. Falls es Talkteria dann noch gibt dann melde dich doch noch einmal ob es geklappt hat.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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