Während dem Essen spricht man nicht?!

Ich kenne diesen Ausspruch noch aus meiner Kindheit- wenn ich mich allerdings richtig erinnere aus dem Kindergarten und nicht von zu Hause. Ich denke, dass dieser Ausspruch früher sehr beliebt war und vor allem in Schulen und Kindergärten angewendet wurde. Denn dort war es wohl wichtig, dass die Kinder flott mit dem Essen fertig werden.

Für mich persönlich- als Kindergärtnerin- käme es nie in Frage, dass ich den Kindern verbiete während dem Essen zu sprechen. Lediglich, wenn ein Kind vor lauter Plaudern gar nicht weiter isst, sage ich dem Kind, dass es doch auch mal ans Essen denken sollte. Dabei sage ich aber nicht, dass es gar nicht sprechen darf.

Als Mutter eines zwei Jahre alten Sohnes muss ich sagen, dass ich es zu Hause sehr schön finde, wenn wir uns während dem Essen auch ein wenig unterhalten. Dennoch gilt auch hier, dass das Essen dabei nicht vergessen werden sollte.

Ich finde es ganz schrecklich, wenn man beim Essen nicht reden darf. In meiner Familie war das gemeinsame Abendessen immer die Hauptzeit, in der die ganze Familie zusammen saß und sich ausgetauscht hat - das hat dann teilweise auch anderthalb Stunden gedauert.

Kinder haben doch eigentlich noch ein natürliches Hungergefühl, warum sollten sie nicht genug essen, nur weil am Tisch auch ein Gespräch stattfindet. Gerade wenn es eine etwas größere Familie ist, reden ja auch nicht alle gleichzeitig, da kann hat man ja noch genug Gelegenheit zum Essen. Vielleicht dauert die Mahlzeit dann etwas länger, aber das ist doch eigentlich auch ganz schön, so verbringt halt mehr Zeit zusammen.

Was ich aber auch nicht richtig fände, wäre, wenn die Erwachsenen dann miteinander reden, es den Kindern abert verboten ist. Es gibt einfach keinen plausiblen Grund dafür, dass Erwachsene während des Essens reden dürfen und Kinder nicht. Deshalb wäre so eine Regelung einfach nur ungerecht und falsch.

Ich wurde sehr streng erzogen, meinem Vater war das gemeinsame Essen sehr wichtig und es gab bei uns jeden Tag um Punkt 19 Uhr Essen. Am Tisch durften wir auch nicht sehr viel reden, zumindest die erste Zeit haben wir hauptsächlich gegessen. Das Essen dauerte oft bis zu 1 1/2 Stunden. Gegen Ende sind wir dann oft noch beisammen gesessen und haben getratscht und über den Tag geplaudert.

Die Tatsache dass am Tisch also nicht geredet wird, finde ich gut da man während dem Essen nicht soviel Ablenkung haben sollte (daher ist ja auch Fernsehen nebenbei nicht optimal). Doch man sollte auf alle Fälle eine Zeit einplanen wo man mit den Kindern oder auch mit dem Partner sprechen kann. Bei uns war das ganz gut gelöst. An erste Stelle stand das Abendessen und danach konnte nach Lust und Laune geplaudert werden. Wenn diese gemeinsamen Abendessen nicht stattgefunden hätten, hätte ich viel weniger meinen Eltern erzählt.

Dass man den ganzen Abend am Tisch nicht reden darf, ist einfach übertrieben. Weil wann kann man den Kindern am besten zuhören? Wenn alle beisammen sind, kann jeder einen Teil zum Gespräch hinzufügen.

Hallo!

Ich habe zwar keine Kinder, aber ich finde, dass man beim Essen schon miteinander reden sollte. Gerade das macht es gemütlicher. Ich kann es mir gar nicht vorstellen, beim Essen nicht zu reden. Natürlich ganz nach dem Motto "mit vollem Mund spricht man nicht", aber man kann sich beim Essen ja was erzählen.

Ich kann mir vorstellen, dass das Essen bei dir sehr gezwungen gewirkt hat, weil es einfach nicht passt, wenn beim Essen gar nicht gesprochen wird. Meine Mutter hat mich früher beim Essen immer gefragt wie es in der Schule war oder ob es sonst etwas gibt. Da wurde dann halt darüber gesprochen, aber nicht alle Details, weil sonst wären wir nie zum Essen gekommen.

Ich finde auch, dass man gerade, wenn man Bekannte oder Verwandte zum Essen einlädt, mehr beim Essen spricht, weil man sich ja viel zu erzählen hat. Ich würde es verstehen, wenn es nach dem Motto "mit vollem Mund spricht man nicht" ablaufen würde, aber so verstehe ich das überhaupt nicht.

Ich finde, dass man beim Essen durchaus sprechen sollte, weil das ist meistens die einzige Chance mit der ganzen Familie auf einmal zu sprechen und so auch über evtl. Probleme zu diskutieren. Wenn man beim Essen spricht, kann man auch erkennen wenns jemanden schlecht geht. Und das ist ja auch sehr wichtig, um Konflikte frühzeitig zu entschärfen.

Ich kann es eigentlich nicht verstehen, wenn man beim Essen nicht reden darf, weil was ist denn daran so schlimm? Beim Essen dabei zu reden gehört einfach zum Essen dazu wie Tischmanieren.

Ich kann es eigentlich nicht verstehen, wenn man beim Essen nicht reden darf, weil was ist denn daran so schlimm? Beim Essen dabei zu reden gehört einfach zum Essen dazu wie Tischmanieren.

Vielleicht meinst du es jetzt anders als du geschrieben hast aber beim Essen zu reden, ist wieder was anderes. Das heißt für mich "mit vollem Mund" reden. Und das gehört sich nun wirklich nicht. Das sollte Kindern gar nicht angewöhnt werden und ich glaub daher rührt auch das ganze "beim Tisch/Essen nicht reden".

Ein Bekannter von uns hat da so eine Unart, immer wenn wir gemeinsam zum Essen sind redet er mit vollem Mund. Schrecklich wenn dann die Hälfte vom Essen durch das Reden auf den Tisch fällt. Da verstehe ich dass die Eltern beim Essen das Sprechen verbieten. Bei Tisch generell verstehe ich es aber nicht, weil man kann durchaus nachdem man den Bissen runtergeschluckt hat sprechen oder wie in meinem Fall nachdem man gegessen hat kann man am Tisch ja noch sitzen bleiben.

Hallo,

auch wir haben eine Tochter von vier Jahren.

Also bei uns darf am Tisch gesprochen werden. Wir nutzen das Beisammensein um uns auszutauschen und von unserem Tag zu erzählen. Dies gilt für uns Erwachsene genauso wie für unsere Tochter. Ich fände es nicht fair, wenn unsere Tochter dabei still sitzen müsste und uns nur zuhören dürfte. Sie ist doch auch schließlich ein Individuum und will sich einem mitteilen.

Eine klare Regel gibt es allerdings bei uns. Man darf nicht mit vollem Mund sprechen, da wir einfach keine Lust darauf haben, beim Gespräch den Inhalt des Mundes zu sehen. Auch darf unsere Tochter uns nicht im Gespräch unterbrechen, wenn wir Erwachsenen uns gerade unterhalten. Aber auch ich oder mein Mann dürfen ihr in ihrer Erzählung nicht das Wort abschneiden. Das finden wir ganz wichtig.

Wir würden es gar nicht aushalten, bei Tisch nicht zu reden. Find es auch zu sehr gezwungen und verstehen den Sinn darin nicht so ganz. Kann die Disziplin auch nicht ganz nachvollziehen.

Also ich finde es persönlich auch wichtig, dass man sich beim Essen unterhalten darf. Schließlich ist das heutzutage fast die einzige Gelegenheit, in der mal alle zusammen sind und jeder jedem zuhört! Zum Frühstück fehlt vielleicht ein Elternteil, weil er oder sie weiter fahren muss, um auf Arbeit zu kommen, vormittags sieht man sich eh nicht, nachmittags werden Hausafgaben gemacht und danach ruht sich jeder individuell für den nächsten Tag aus - da bleibt ganz speziell eigentlich oftmals nur das Abendbrot.

Natürlich ist es wichtig, dass beim Essen nicht gespielt wird, das nicht geschrien wird, dass nicht hastig geschlungen wird, aber dennoch kann man sich doch unterhalten! Das bedeutet doch nicht, dass man dann das Essen nicht genießen oder schätzen kann. Essen ist eine ganz kulturelle Angelegenheit, die alle verbindet. Das soll nicht jeder für sich selbst einnehmen, als wenn das Essen einfach nur zur Nahrungsaufnahme dienen würde. Nein, es lässt sich beim Essen wunderbar an einem Tisch kommunizieren! In jeder anderen Kultur wird das Essen dafür genutzt, nur die Deutschen hängen an ihren diktatorischen Mitteln.

Das macht doch keinen Spaß! Ich finde, dass essen Spaß machen sollte, unbedingt. Gerade in Familien wo nicht gesprochen werden darf, entwickeln sich schneller Essstörungen bei Kindern, weil das Essen dann oftmals nur als langweilig betrachtet wird. Man muss still sitzen und soll möglichst alles aufessen, da verliert man doch die Lust! Da ist es doch kein Wunder, wenn das Kind oder der Jugendliche auch mal eine oder mehrere Mahlzeiten einfach auslässt, indem er sagt, dass er keinen Hunger hat, woanders eingeladen ist oder schon gegessen hat und lauter solche Tricks. Das Essen wird dann einfach nicht als notwendig und auch nicht als schön angesehen. Es nimmt einen eher störenden Platz im Tagesablauf ein. Außerdem kann es auch passieren, das sich so schneller Abneigungen gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln entwickeln. Ist doch klar, oder: eine Kartoffel schmeckt nunmal einfach besser, wenn man nebenbei fröhlich von seinem Tag erzählen darf, als wenn man still sein muss und nur die Kartoffel in den Blickwinkel aller rückt. Es Kind hat es dann ganz einfach satt. Das ist nunmal so.

Man muss sich das mal überlegen, wenn der Erwachsene sich zum Essen mit einer Freundin oder einem Freund trifft, dann wird doch auch nicht geschwiegen! Man trifft sich, um sich zu unterhalten und beim Essen geht das einfach wunderbar. Wenn man sich nicht unterhalten und nur essen will, dann braucht man auch keinen Freund dazuladen. Da kann man sich auch alleine was kochen oder ins Restaurant gehen. Und ein Kind bildet darin keine Ausnahme.

Ich kenne es von zu Hause nicht anders, dass das Reden beim Essen erlaubt war. Mein Vater kam spätnachmittags von der Arbeit, dann wurde immer zusammen zu MIttag gegessen. Hierbei gab es auch immer die Gelegenheit, sich über den vergangenen Tag auszutauschen und zu erzählen, was passiert ist und was für den folgenden Tag geplant war.

Auch bei meinem Lebensgefährten und mir gibt es kein "beim Essen wird nicht gesprochen". Dass man nicht mit vollem Mund redet, ist für uns einfach selbstverständlich und das geben wir auch so an unseren kleinen Sohn weiter. Wir würden ihm aber nie generell verbieten, beim Essen zu sprechen. Ganz im Gegenteil finde ich den familiären Gesprächsaustausch äußerst wichtig und wo geht das besser, als wenn alle zusammen in Ruhe am Tisch sitzen?

Essen ist für uns Familienzeit. Wenn mein Lebensgefährte von der Arbeit nach Hause kommt, möchte er erst einmal gern ein wenig Ruhe und Zeit für sich haben und ein wenig vom Arbeitsalltag abschalten. Da ist das Essen danach ein guter Anfangspunkt, sich der Familie zu widmen, wichtige Sachen zu besprechen und sich interessante Begebenheiten anzuhören. Wir werden es auch in Zukunft weiter so halten. Ich könnte es mir überhaupt nicht vorstellen, das Essen schweigend in mich hineinzustopfen. Essen ist ja nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern hat durchaus auch gesellschaftliche Aspekte, die mir persönlich auch sehr wichtig sind.

Die Benimmregel, dass während dem Essen der Mund geschlossen bleibt, abgesehen vom Auf- und Zumachen, wenn man sich etwas in den Mund schiebt, wird bei uns eigentlich nie eingehalten. Ich fände es auch ehrlich gesagt ziemlich komisch, wenn man als Familie am Tisch hocken würde und sich nichts zu sagen hätte. Es werden immer ganz alltägliche Situationen besprochen und ich finde es auch wichtig, dass mich meine Eltern zum Beispiel fragen, wie es zurzeit in der Schule läuft. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, dass während dem Essen wirklich jeder seinen Mund hält. Es wäre einfach viel zu ruhig.

Dass das Reden anscheinend den Appetit anregt, ist mir auch schon aufgefallen. Argumentiert wurde in meiner Kindheit allerdings immer folgendermaßen. Wenn man während dem Essen redet, so hat man mehr Luft im Bauch und man bekommt auch weniger Essen hinein. Und ich finde, dass da schon etwas Wahres dran ist. Wenn man während dem Essen viel spricht, so wird nicht nur das Essen kalt und die Portion auf dem Teller nimmt kaum ab, sondern man wird auch automatisch schneller satt. Wenn man am Tisch viel spricht, so bekommt man auch weniger Essen in den Bauch und ist schneller satt, egal wie viel Hunger man zuvor noch hatte.

Ist an meinem Argument überhaupt was Wahres dran? Kann es auch teilweise daran liegen, dass man durch das Sprechen mehr Luft einatmet? Ich bin nämlich etwas irritiert von diesem Spruch, weil der Sauerstoff durch das Einatmen ja in die Lunge befördert und dort eine kurze Zeit später auch schon wieder ausgeatmet wird. Der Bauch ist davon ja eigentlich nicht betroffen.