Jagd mit Pfeil und Bogen?
Ich habe eben einen Artikel über Verhandlungen zur Jagd mit Pfeil und Bogen in Deutschland gelesen. Ich finde das sehr kurios .
Jäger möchten das Wild in Zukunft nicht mehr auschließlich mit dem Gewehr töten, es steht zudem der Pfeil und Bogen zur Debatte. Die Jäger begründen die Vorteile in der lautlosen und tierschutzgerechteren Tötung. Pfeil und Bogen wird zum Töten von Wild derzeit nur im Ausland erlaubt (unter anderem Dänemark). Die Jäger versichern dass der Tod schmerzlos erfolgt indem die Pfeilspitze den Lungenflügel durchtrennt. Die Jagdbehörde ist anderer Auffassung und meint dass dem Tier unnötigen Schmerz erspart werden muss.
Mir kommt da ein wenig Robin-Hoof Feeling auf, jedoch nicht der Beruf eines Jägers. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich von der Jagdmethode halten soll.
Was meint ihr dazu?
Hallo!
Wenn man mit Pfeil und Bogen auf die Jagd geht, dann muss auch sehr viel Können und Sachverstand dabei sein. Ansonsten kann es zur Qual für das Tier werden. Aber selbst das Schiessen mit dem Schrotgewehr halte ich für Quälerei, weil mit Schrot selten sofort getötet wird und das Tier jämmerlich verblutet und Schmerzen erleidet.
Deswegen würde ich eher zu Pfeil und Bogen tendieren, wenn der Jäger auch wirklich geschult ist und auch gezielt trifft. Bei größerem Wild ist das aber bestimmt nciht einfach, weil der Pfeil dann auch ziemlich kräftig sein muss, um auch ggf. durch die Rippen zu kommen um wirklich so zu treffen, dass das Wild auch sofort erlegt ist.
Ausserdem hat man beim Essen nciht die Schrotkugeln im Wildschwein oder Hasenbraten.
Eine Jagd mit Pfeil und Bogen ist doch schon sehr kurios. Ich kann mir da auch kaum einen Vorteil vorstellen, außer dass es eben recht leise ist. Weniger gequält wird ein Tier dadurch auch nicht. Ob man da nun geschult ist und einen Lungenflügel treffen kann ist doch dabei egal. Sofort tot ist ein Tier davon auch nicht. Es merkt dabei genauso dass es grad dabei ist zu sterben, als wenn man mit einer Schrotflinte schießt.
Ich könnte mir nur vorstellen, dass sich die Jäger vielleicht versprechen, damit mehr Geld zu bekommen, da man mehr hochwertiges Fleisch hat, wenn keine Schrotkugel mehr im Tier sind und weder Jäger noch Koch erst nachschauen müssen ob alles raus ist.
Hi,
Schmerzloser wird es für das Tier dadurch sicher nicht. Ein Tier ist ja keine Zielscheibe die fest in den Boden gerammt ist und sich nicht bewegt. Ich denke auch viele Jäger müssten erstmal etwas länger mit Pfeil und Bogen trainieren um einigermaßen treffscher zu sein.
Wahrscheinlich kriegen die Jäger aber wirklich mehr für höherwertiges Fleisch. Was ich mir auch vorstellen könnte wäre, dass man für den Bogen keinen Waffenschein braucht. Doch da bin ich mir nicht allzu sicher.
nick1 hat geschrieben:Mir kommt da ein wenig Robin-Hoof Feeling auf, jedoch nicht der Beruf eines Jägers.
Wer ist denn Robin Hoof? Und Jagd mit Pfeil und Boden?
Beruf des Jägers? So ein Käse, der Großteil der Jäger in Deutschland sind vielleicht alles mögliche von Beruf, aber garantiert keine Jäger! Von der Jagd allein kann man auch kaum leben, die Jagd ist ein Hobby was Geld frisst anstatt welches zu erwirtschaften.
Zuerst: Auch bei uns im Jagdverband wurde das ganze schon diskutiert und ich bin hier gespaltener Meinung - zum einen jage ich in den USA fast ausschließlich mit Pfeil und Bogen oder der Armbrust, was daran liegt, dass es dort eben erlaubt ist und ich ungern mit einer Waffe schieße, die ich vorher nicht ausreichend einschießen konnte, ist ein bißchen wie ein verstellter Autositz. Zum anderen benötigt die Jagd mit Pfeil und Bogen schon etwas mehr Erfahrung um einen sauberen Blattschuss hinzubekommen was ich als größten Kritikpunkt sehe.
Hauptkritikpunkt: Schuss oft unsauberer wenn auf lange Distanz geschossen, gerade bei schwierigen Wetterverhältnissen. Es gibt jetzt schon "zuviele" Durchläufer, die den Jagdschein oft wieder abgeben müssen, weil man nach der Ausbildung den Rest gerne vergisst.
Wuff hat geschrieben:Was ich mir auch vorstellen könnte wäre, dass man für den Bogen keinen Waffenschein braucht.
Ja hier spricht mal wieder der Experte . Einen Waffenschein hat kaum eine Privatperson, warum auch? Und eine Waffenbesitzkarte braucht man so oder so und in die muss man keinen Bogen eingetragen, da er hierzulande ein Sportgerät ist und keine Waffe.
Klehmchen hat geschrieben:Es merkt dabei genauso dass es grad dabei ist zu sterben, als wenn man mit einer Schrotflinte schießt.
Diamante hat geschrieben:Aber selbst das Schiessen mit dem Schrotgewehr halte ich für Quälerei, weil mit Schrot selten sofort getötet wird und das Tier jämmerlich verblutet und Schmerzen erleidet.
Unsinn!
1. Mit Schrot wird Niederwild wie Wild wie Ente, Hase, Gans, Kaninchen, Flugwild, Füchse oder Raubwild/Raubzeug gejagt. Ggf. auch Schalenwild, hier aber mit Flintenlaufgeschossen und hauptsächlich bei der Drückjagd.
2. Durch den Streueffekt wird ein Nervenschock beim Tier ausgelöst was es sofort sterben lässt - nichts mit Verbluten & Co.
Ich bin als Jäger weiterhin gegen die Bogenjagd und auch gegen das Bogenfischen - hier wird nur auf die "Abenteuerlust" einiger Hobbyjäger gesetzt, die sich davon vielleicht einen besondern Kick versprechen, einen echten Vorteil gibt es nicht und die Gefahr negativer Presse durch gerade am Anfang zu erwartende Komplikationen erhöht. Wir haben hier keine Jagdkultur (mehr) mit Pfeil und Bogen und mangels Erfahrungen bezweifle ich, dass diese auf einem ähnlich hohem Niveau wie die bisherige Jagd umgesetzt werden kann.
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