Unfaire Klausuren in der Uni
Hallo!
Bei mir im Studium gibt es einige, die viele Vorteile bekommen. So dürfen sie ihre Klausuren z.B. auf dem Laptop schreiben und bekommen dort dann sogar noch drei Stunden Zeit (während die Anderen nur zwei Stunden Zeit haben). Würdet ihr so etwas auch unfair finden? Bei einigen (bei den Blinden z.B.) kann ich es ja verstehen, dass die mehr Zeit bekommen und anders als auf einem Laptop können sie ja gar nicht schreiben, aber bei einigen anderen verstehe ich das nicht.
Es gibt sogar einen in meinem Semester, der hat sich ein paar Tage vor einer Klausur einen Verband um die Hand gemacht und ist zum Professor gegangen und hat gefragt, ob er auch auf einem Laptop schreiben könnte (zusammen mit den Blinden in einem Raum), weil er sich angeblich die Hand verstaucht hätte. Das war natürlich eine Lüge, was er nach der Klausur groß rumposaunte und genüsslich seinen Verband entfernte und in den Mülleimer schmiss. Der Professor hat bis heute kein Attest von ihm gefordert und er hat auch hinterher keinen Ärger bekommen.
Wie findet ihr es, wenn jemand den Professor und die anderen so hintergeht? Würdet ihr denjenigen anschwärzen oder es auf sich beruhen lassen? Ich selbst habe in der Situation nichts gesagt, aber einige andere, trotzdem hat dies nicht geholfen.
Liebe Grüße!
Das klingt ja wirklich unfair, und der Kommilitone ist etwas, was ich schon fast als "Kameradenschwein" bezeichnen würde. Wenn der sein Hintergehen und im Endeffekt beschummeln im Nachhinhein so rumposaunt, dann finde ich das noch schlimmer als die Schummelei. Obwohl beides nicht in Ordnung ist.
Da bei mir keine Blinden in den Vorlesungen sind, kenne ich es nicht, dass man Klausuren mit dem Notebook schreiben darf. Aber so wie Du es beschreibst, finde ich es sehr verständlich, dass Blinde oder andere Gehandicapte das Notebook nehmen dürfen und etwas mehr Zeit bekommen. Nur sollte das natürlich gerechtfertig sein, sonst könnte ja jeder einen Verband um das Handgelenk machen. Als Prof sollte man wohl wissen, wer tatsächlich das Notebook als Unterstützung braucht und wer nicht. Und bei denen, die es durch eine verstauchte Hand oder so benötigen, würde ich als Prof auf alle Fälle ein Attest einfordern.
Habt ihr nicht so etwas wie eine Evaluation am Ende des Semesters? Bei uns bekommen wir anonyme Bewertungsbögen für Vorlesungen, und bei einem Fall, wie Du ihn schilderst, könnte man ja einfach einen Kommentar in den Bewertungsbogen setzen. Ich würde zwar keine Namen nennen, sondern nur einfach als kleinen Hinweis an den Professor, dass man ja aus Fairnessgründen den anderen Studenten gegenüber Atteste fordern sollte, wenn jemand die Klausur nicht regulär mitschreiben will.
pepsi-light hat geschrieben:Hallo!
Wie findet ihr es, wenn jemand den Professor und die anderen so hintergeht? Würdet ihr denjenigen anschwärzen oder es auf sich beruhen lassen? Ich selbst habe in der Situation nichts gesagt, aber einige andere, trotzdem hat dies nicht geholfen.
Liebe Grüße!
Was haben denn die anderen unternommen? Sind sie zur Leitung gegangen oder haben sie "nur" den Professor darauf aufmerksam gemacht?
Ich finde das auch sehr unfair den anderen gegenüber. Noch viel dreister fand ich es dann auch, dass er sich kurz nach der Klausur den Verband abgemacht & damit geprahlt hat. Vermute auch, dass er / evtl. einige andere auch, in Zukunft ähnlich handhaben um mehr Zeit raus zu schinden / sich Schreibarbeit zu sparen & das sollte schon unterbunden werden.
Mag sein, dass der Professor etwas gutmütig, ja vielleicht sogar auch eine Spur nachlässig war was das Attest betrifft, dennoch könnten solche Leute immer wieder mit derartigen "Aktionen" durchkommen & ich würde da zusammen mit anderen ( die diesen Vorfall ebenfalls beobachtet haben ) dagegen vorgehen.
Hallo!
Eine Evalutaion gibt es bei uns nicht. Wir hatten letztes Semester nur einen Fragebogen von der Uni bekommen, da ging es allerdings nicht um eine bestimmte Vorlesung, sondern um die allgemeine Organisation von vor Allem der Einführungsveranstaltungen. Aber das könnte ich mal bei der Fachschaft vorschlagen, dass die das organisiert bzw. anderweitig in die Wege leitet.
Also soweit ich weiß haben diejenigen das nur bei dem Professor dierkt kritisiert, der sagte dann, er wolle sich der Sache annehmen und würde das klären, aber da ist nichts passiert. Ich habe auch mitbekommen, dass bei dem, der das gemacht hat, die Note von der Klausur auf dem Schein stand. Wenn ich der Professor gewesen wäre, hätte ich die gestrichen und nur die beiden anderen Klausurnoten eingetragen.
Man muss sich ja nur mal vorstellen, diese Laptops werden anschließend nicht kontrolliert o.ä. Das bedeutet, dass man theoretisch seine gesamten Materialien speichern könnte und während der Klausur gemütlich nachgucken könnte, man hat ja sowieso noch eine Stunde länger Zeit. Bei uns kann man sich zumindest einige Lehrbücher als Ebook herunterladen, diese habe ich z.B. auch auf meinem PC (mit dem schreibe ich aber auch keine Klausuren).
Dass das bei unseren Blinden im Semester nicht passiert, weiß ich ziemlich sicher, die sind alle sehr nett und haben von sich aus auch angeboten, dass die Aufsicht in der Klausur mal auf den Laptop schaut, aber so ehrlich ist eben nicht jeder. Ob derjenige damals auch Materialien auf dem Laptop hatte, weiß ich nicht. Zuzutrauen wäre es ihm schon.
Liebe Grüße!
Das klingt schon alles sehr merkwürdig. Ein Professor, der einem Studenten (scheinbar) bessere Bedingungen genehmigt, und da wohl auch ohne Prüfung, ob diese Person tatsächlich gehandicapt ist. Genauso merkwürdig ist, dass wohl niemand kontrolliert hat, was sich so alles auf dem Laptop befindet. Neben Lehrbüchern in Form von eBooks könnten ja auch ganz andere unerlaubte Hilfsmittel auf dem Laptop gespeichert sein.
Was ich nicht so ganz verstanden habe: inwieweit die Klausurnote wichtig für das Bestehen des Kurses war (welche Wertigkeit) oder ob es "nur" eine Klausur für einen Schein war.
Ebenso unklar ist mir, warum man sich einerseits über das Vorgehen des Professors so ärgert (durchaus verständlich) und trotzdem nichts weiter dagegen unternimmt. Wenn der Professor selbst nicht einsieht dass seine Vorgehensweise streitbar ist, dann kann man doch höhere Instanzen anrufen.
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