Raketenangriff von Russland auf Georgien?

vom 09.08.2007, 18:14 Uhr

Die Beziehungen zwischen Georgien und Russland sind ja sowieso nicht die besten, man denke nur an Ossetien und den von Russland wenig positiv gesehenen pro westlichen Kurs Georgien, sowie dessen Ambitionen zu einer NATO Mitgliedschaft.

Doch nach einem Raketenangriff auf das kleine Nachbarland steht Russland nun einmal wieder in der Kritik. Der georgische Präsident Michail Saakaschwili sah die "Bombardierung" seines Landes als einen offenen Akt der "Provokation" an, denn "Mit dieser Provokation sollte Panik ausgelöst, die Ruhe im Land gestört und der politische Kurs verändert werden“. Saakaschwili vermied jedoch eine direkte Schuldzuweisung an Russland im Gegensatz zu seinem Innenminister.

Das georgische Außenministerium sah den Vorfall ebenfalls als reinen "Akt offener Aggression und [als einen] Anschlag auf die Souveränität des Landes". Russland wies jegliche Meldungen dieser Art zurück und sprach von einer "weiteren Provokation" seitens Georgiens. Die besagte 1000 Kilo schwere Lenkrakete wurde am Montag von einem Flugzeug in der Nähe der Grenze der abtrünnigen Teilrepublik Südossetien - die von Moskau unterstützt wird - abgeschossen, explodierte jedoch nicht.

Noch streitet man über die Herkunft der Maschine, da unklar ist, ob es sich um eine russische oder georgische handelt. Von Georgiens Seite ist es jedoch weitgehend klar, schließlich bemerkte man auf dem Radar das Eindringen der Flugzeugs in den georgischen Luftraum von Russland aus - Russland sagte dazu, an besagtem Montag habe es keinerlei militärische Flüge in diesem Gebiet gegeben und forderte eine rasche Aufklärung von Georgien betreffs der Anschuldigungen.

Der Kommandeur der russischen „Friedenstruppen“ in Südossetien erklärte, das Flugzeug sei von Georgien aus gestartet und feuerte die Rakete nach einem Beschuss durch südossetische Rebellen ab. Georgien beschuldigte Russland bereits im März, seinen Luftraum verletzt zu haben.

Das Außenministerium der USA sahen den Raketenangriff als eine „Provokation“ an und man nahm Gespräche mit russischer und georgischer Seite auf um die Verantwortlichen rasch ausmachen zu können, aber: "Wir sind noch bei der Auswertung.

Wir haben ein wenig mit Georgiern gesprochen und mit Russen", Sean McCormack, Sprecher des US Außenministeriums. Man forderte beide Seiten ebenfalls zu einer Zusammenarbeit mit der OSZE auf, die eine tiefgehende Untersuchung des Vorfalls forderte - die Raketenteile werden übrigens momentan von der OSZE untersucht.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es ist gerade im Hinblick auf die Ukraine-Krise interessant, was Russland schon früher so alles "angestellt" hat, wobei der Westen mit seiner Kritik anscheinend nicht deutlich genug war.

Auch Georgien drängt in NATO und EU, obwohl es kein europäischer Staat ist und auch keine direkten Grenzen zur EU hat, weil es sich eben von Russland bedroht sieht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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