Warum vergeht die Zeit so schnell?

vom 21.10.2008, 03:56 Uhr

Hallo,

meine Frage ist nicht neu. Jeder hat es bestimmt schon mal gemerkt, dass die Zeit mal langsamer und mal schneller vergeht. Wobei hier meine ich die Zeit als Kind und als Erwachsener.

Warum empfindet man als Kind die Zeit anders als mit 30 oder 50 Jahren? Gibt es hier plausible wissenschaftliche Erklärungen? Ich habe im Internet rumgestöbert, konnte aber nichts zu diesem Thema finden. Gibt es Tricks, damit man die Zeit langsamer empfindet? Ich habe manchmal das Gefühl, dass mir die Zeit richtig davon rennt. Kennt sich da jemand vielleicht aus? Das Thema würde mich brennend interessieren!

» Dienstag » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo!

Das Thema hatte ich letztens mit meinem Mann und wir haben auch beide gesagt, dass man, je älter man wird es mehr empfindet, dass die zeit schneller umgeht. Als Kind hat man ein ganz anderes Zeitgefühl und ich denke, dass es daran liegt. Man hat ja, wenn man Erwachsen ist schon sehr viel erlebt und die zeit, die hinter einem liegt ist halt die meiste zeit und irgendwie empfindet man vielleicht deswegen, dass einem die zeit davon rennt.

Ich bin aber beruhigt, dass es anderen genauso geht und mein Mann und ich uns das nciht nur einbilden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Und das erzählt uns jemand der in die zehnte Klasse geht? ;) Nimms mir nicht übel, aber als ich in der 10. war war ich jedenfalls noch lange nicht erwachsen. Nicht, dass ich es jetzt wäre, ich bin eigentlich írgendwo im Wechsel. Selbst ich sage über die Zeit heute, dass sie nur so weggerannt ist. Dabei ist das bei mir doch auch erst vier Jahre her.

Ich würde es so ähnlich wie Diamante sagen; Als Kind lagen noch nicht so viele Jahre hinter dir, an denen du vergleichen könntest. An die ersten Jahre erinnert man sich ja nicht mal als Kind, geschweigedenn noch als Erwachsener. Ein 8-Jähriger kann sich vielleicht ca. bis zu seinem 4. Geburtstag zurück erinnern (sag ich mal so pauschal). Macht also vier Jahre Erinnerungen. Als 34-Jähriger kann man sich vielleicht nicht mehr ganz so weit zurück erinnern, aber wie es in der Grundschule oder kurz darauf die Jahre war weiß man ungefähr noch. Das sind dann plötzlich schon 22 Jahre, auf die man zurückblickt - eine ganze Menge mehr eben.

Und eigentlich bist du doch "erst gestern" noch aus der Schule gekommen, wo sind all die Jahre hin?! Dazwischen liegt so viel, an das man sich erinnern kann, aber die Erinnerung an den Schulabschluss (als prägnantes Ereignis) ist auch noch relativ frisch. Man kann sich beinahe so gut daran erinnern wie an die banaleren Sachen, die man letzten Monat gemacht hat. Ab einem bestimten Bewusstseinspunkt verschwimmen Erinnerungen nicht mehr so leicht wie als Kind, und dadurch entsteht der Eindruck, dass die größere Zeitspanne dazwischen ja ganz schön kurz gewesen sein muss, denn als Kind konnte man sich nicht so gut daran erinnern wie es eigentlich im Kindergarten gewesen ist.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich kann nur für mich sprechen; ich bin 19 Jahre und auch mir kommt es vor, als würde die Zeit davon laufen.

Kaum stehe ich Montags auf um zur ersten Vorlesung zu gehen, ist auch schon wieder Freitag und das Wochenende beginnt, dann blinzle ich einmal und stehe schon wieder auf um zu ersten Vorlesung zu gehen. Für mich wirklich unbeschreiblich, aber einige Erklärungen hab ich mir schon zurechtgelegt.

Beispielsweise dass jedem zwar einzelne, bestimmte Stunden sehr lang vorkommen, aber dann rückblickend gesehen, ist die Zeit sehr schnell vergangen. Ich denke, dass das möglicherweise deswegen ist, weil man, wenn man wirklich darauf wartet dass spezielle Stunden vergehen und währenddessen nichts anderes macht, man ein komplett anderes Zeitgefühl hat, als wenn man rückblickend auf einen längeren Zeitraum blickt.

Wie sagte Einstein schon "Zeit ist relativ"

» cranki » Beiträge: 56 » Talkpoints: -0,11 »



Das ist mir auch schon aufgefallen. Damals habe ich die alten Menschen niemals verstanden, wenn sie gesagt haben, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Als ich zehn Jahre jünger war, dann kam mir ein Schuljahr vor, wie zwei Jahre heute. Meine These für dieses Phänomen ist, dass wenn sie eine Sache wiederholt, wir sie dann viel schneller verarbeiten. Beweisen tue ich das mit Filmen; wenn man sie beim ersten mal sieht, dann kommt es einen sehr viel länger vor, als wenn man sie danach noch einmal sieht, weil man ihn dann schon kennt und immer schon "vordenkt". So ist es bei mir jedenfalls.

Ähnlich ist es im Alltag, nur das sie dort manche Dinge hundert mal oder tausend mal wiederhohlen, also wird der Effekt noch mehr verstärkt. Der erste Schultag ist immer länger, vom Gefühl her, als der tausenste Schultag.

Vielleicht wächst mit unserem Alter auch unsere Fähigkeit Dinge wahrzunehmen und zu verarbeiten, also kommt es uns einfach so vor, als würde sich die Erde schneller drehen.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo Dienstag,

ganz grundsätzlich habe ich festgestellt - sowohl als Kind als auch als Erwachsener, dass die Zeit immer dann schnell vergeht, wenn man sich wohlfühlt, vielleicht etwas tut, das einem Spaß macht oder gut beschäftigt ist, sprich: immer dann, wenn man das Zeitgefühl ausblendet. Deshalb hat man ja auch das Gefühl, dass die Zeit gar nicht vergeht, wenn man sich langweilt.

Dass für Kinder die Zeit aber im Vergleich zu der eines Erwachsenenlebens noch etwas langsamer vergeht, liegt meiner Meinung nach daran, dass Kinder noch nicht so umfangreich über alles mögliche nachdenken. Ich hatte als Kind nie Zukunftsgedanken, nicht einmal an den nächsten Tag, habe mir insgesamt nicht über allzu viel Gedanken gemacht und immer die Situationen voll ausgekostet, in denen ich gesteckt habe.

Als Erwachsener habe ich sogar dann etwas "zu tun", wenn ich eigentlich nichts tue: Ich denke nach. Ständig, überall und über alles mögliche. Und auch so ertappe ich mich immer wieder, indem ich auf die Uhr schaue und mich wundere, weshalb jetzt schon wieder so viel Zeit vergangen ist, obwohl ich doch eigentlich gar nichts getan habe. Ich habe durch die viele Nachdenkerei einfach dieses Zeitgefühl ausgeblendet und irgendwie doch etwas getan, wenngleich das auch nichts Messbares war.

Vielleicht liegt es auch ein wenig daran.

LG,
moin!

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das haben ich und mein Mann auch festgestellt. Leider ist es so. Ich merke das immer an Weihnachten besondern. Denke in der Kirche immer daran das ich doch erst da war und es wieder ein Jahr her ist. Ich bin nun 31 Jahre und ich empfinde die Zeit als rassend. Ich habe aber auch täglich viel Stress und bin abends sehr müde und muß früh schlafen. Vielleicht liegt es auch daran.

Als Kind geht man ja auch früh schlafen, aber Kinder müssen nicht kochen, putzen, arbeiten und vieles mehr. Die können nach der Schule und den Hausaufgaben zum Freund oder zur Freundin gehen und dort spielen. Das gespielte ist dann so schön, daß es den Kindern als lange im Gedächtnis bleibt. Selbst wenn Kinder nur 30 Minuten spielen erleben sie das anderst als wir großen Leute.

Wir Erwachsenen haben verlernt die Zeit zu schätzen und rennen oft von einem Termin zum nächsten. Kinder dagegen leben in den Tag hinein und die Eltern müssen z.B. oft sagen das sie zum Zahnarzt müssen oder so. Sie sind noch unbeschwert und frei. Das muß wohl des Rätsels Lösung sein.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

aus meiner Sicht gibt es dafür eine ganz einfache Erklärung:

Als Kind hat man noch kein Zeitgefühl. Man lebt sein Leben jeden Tag und es ist einem eigentlich egal was für ein Tag ist. Dazu kommt, dass man auf besondere Anlässe (Geburtstag, Ostern, Weihnachten, Ferien) besonders sehnsüchtig wartet und es so scheint als würde die Zeit richtig langsam vergehen und diese Anlässe scheinen richtig langsam näher zu kommen.

Als Erwachsener hingegen hat man dieses Zeitgefühl und es ist besonders ausgeprägt. Man hat jeden Tag richtig viel zu tun und weiß gar nicht wie man alles in einen Tag packen soll. Außerdem plant man viel weiter voraus und somit kommen die geplanten Situationen sehr schnell. Man arbeitet viel und hat kaum Zeit für Freizeit. Man erlebt vieles als Pflicht und genießt viel zu wenig die Zeit.

Deswegen nimmt man die Zeit so wahr, als ob sie verfliegen würde.

Gruß

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dass Kinder noch kein so ausgeprägtes Zeitgefühl haben trifft es wohl ganz gut. Denn es ist ja wirklich so, dass Kinder sich auf die Gegenwart konzentrieren (können). Die Gegenwart können die Kinder ohne irgendwelche Einschränkungen genießen.

Erwachsene dagegen denken meist an die zu erledigenden Pflichten und Aufgaben, also an (oft selbst auferlegte) Einschränkungen. Außerdem haben wir Erwachsene vieles schon erlebt und die Eindrücke sind daher auch nicht mehr so tief, wie die eines Kindes, dass ja vieles zum ersten Mal erlebt oder eben bewusst wahrnimmt. Allerdings wird wohl jeder Erwachsene zustimmen, auch wenn wir etwas vollkommen neues kennen lernen, dann scheint die Zeit auch für eine Weile still zu stehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Zeit vergeht schneller, da die Stofwechselprozesse langsamer werden. Das heißt ein Kind schafft mehr als ein Erwachsener. Dadurch kommt dieser Eindruck. Deswegen leben große Lebewesen länger als kleiner weil es bei ihnen alles etwas länger dauert.

Eine interresantere Frage wäre ob es Zeit bei den absoluten Nullpunkt geben würde da Zeit nur das Messen von Bewegung ist, es aber dort keine Bewegung mehr gibt.

» DIKI » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,16 »


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