Wie lange Aktien halten bis zum Verkauf?
Vor ein paar Jahren gab es doch einmal so einen "Aktien-Papst", der überall erzählt hat, man soll die Aktien kaufen und dann unterm dem Kopfkissen lagern und alle Kurs-Turbolenzen ignorieren und am Ende wäre man dann reich. Ich meine, er ist damals sogar in der Harald-Schmidt-Show aufgetreten.
Mittlerweile ist er tot, aber ich würde gerne nochmal seinen Namen wissen, um mit posthum bei ihm zu bedanken, dass ich meine Telekom-Aktien nicht beim Höchststand von über 100 Euro verkauft habe, sondern immer noch mein Eigen nenne.
Danke, Herr XXX!
Wieviele Jahre muss die Aktien denn nun noch unter meinen Kopfkissen bewahren, um so reich wie sie zu werden?
Es tut mir sehr leid für dich, dass auch du mit deinen Aktien gerade Miese gemacht hast. Sorry, aber dein Text klingt trotzdem lustig, konnte mir gerade ein Lachen nicht verkneifen.
Meinst du den André Kostolany? Der hatte doch schon weiland 1998 beim damaligen Aktiensturz Tipps zur Hand.
Vermutlich würde er dir aktuell immer noch raten, einfach abzuwarten. Denn derzeit hast du ja "nur" auf dem Papier verloren. Was mich vermutlich auch wütend machen würde und um den Schlaf brächte, aber irgendwann müssen die Kurse ja wieder steigen, so Gott und die Börse will! Ich wünsch es dir.
Meine Güte, was du dich da jetzt drüber aufregen willst. Für Kauf oder Verkauf von Aktien bist doch immer noch du selber verantwortlich. Und Kostolany meinte sicher auch nie damit, dass man nie verkaufen soll, sondern zum Beispiel Krisen aussitzen soll, wenn das Unternehmen von dem man Aktien hat, relativ solide aufgebaut ist.
Ich weiß ja nicht wann du deine Aktien gekauft hast, wenn du zum Börsenstart der Telekom zugeschlagen hast, dann bist du wohl einfach nur zu gierig gewesen. Gewinne hat man erst, wenn man sie realisiert und die Börse ist keine Einbahnstraße. Einfach Weisheiten, an deren Umsetzung es aber meistens hapert.
Und sehe es doch positiv, die Telekom hat seit Jahresbeginn grob über den Daumen gepeilt nur 25-30 Prozent verloren, hättest du Aktien von der Hypo Real Estate oder anderen Banken, hättest du viel mehr verloren.
Yep, stimmt, Kostolany war der Name. Gut, Lompahondle, dass du dabei Lachen konntest, denn so war's auch gemeint.
Dennoch, Klehmchen, warten wir's mal ab, ab wann Kostolanys Tipp, die Telekom-Aktien, die damals für ca. 14 Euro ver/gekauft wurden, unter dem Kopfkissen zu behalten, auch nur annähernd den Gewinn eines erklärlichen Sparbuchs realisieren, das man damals angelegt haben könnte.
Und das hat gar nichts mit der jetzigen Finanzkrise zu tun. Es gibt da dieses Beispiel, dass die Investition in Fonds auch nicht mehr Gewinn bringt, als wenn ein Affe mit einem Dart-Pfeil wahllos X Aktien auswählt, die man dann kauft. Ich bin nur der Meinung, die Tipps sogenannter Aktien-Päpste sind genau so viel wert.
ko hat geschrieben:Es gibt da dieses Beispiel, dass die Investition in Fonds auch nicht mehr Gewinn bringt, als wenn ein Affe mit einem Dart-Pfeil wahllos X Aktien auswählt, die man dann kauft. Ich bin nur der Meinung, die Tipps sogenannter Aktien-Päpste sind genau so viel wert.
Na dann hättest du doch keine Probleme bekommen dürfen mit deinen Telekom Aktien.
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Natürlich kann niemand jeden einzelnen Aktienkurs vorher sehen, allgemein gültige Gesetzte gibt es da nun mal nicht. Aber du musst es ja im großen Kontext sehen und da hat Kostalany eben recht. Über einen langen Anlagezeitraum bringen Aktien die beste Rendite, dass es dabei aber immer wieder Anlagen gibt, mit denen du Verluste einfährst schließt das aber nicht aus.
ko hat geschrieben:Und das hat gar nichts mit der jetzigen Finanzkrise zu tun. Es gibt da dieses Beispiel, dass die Investition in Fonds auch nicht mehr Gewinn bringt, als wenn ein Affe mit einem Dart-Pfeil wahllos X Aktien auswählt, die man dann kauft. Ich bin nur der Meinung, die Tipps sogenannter Aktien-Päpste sind genau so viel wert.
Klar, deswegen gibt`s auch so merkwürdige Fonds die seit Jahren über 20 % an Gewinnen erwirtschaften und andere! Ich mach mich meiner Anlagestrategie auch seit Jahren um die 9 - 17 % Gewinn (mal läufts schlechter, mal besser).
Was Du hier ablässt klingt wie so typisches Kleinanlegergejammer - grad 2 - 3 Aktien gekauft, wenn überhaupt, und dann komisch gucken wenn nichts draus wird. Dann trifft das natürlich zu mit dem Affen an der Börse, nur das ist eben das Problem: Sowohl der durchschnittliche Kleinanleger als als der Affe haben keine Ahnung von dem was sie da machen, daher ist auch der eine nicht klüger als der andere!
Ohne ein gut durchmischtes Portfolio gibts auch keine großartigen Gewinne - und mit Volksaktien oder dem Ankauf von konservativen Werten kommt man auch nicht großartig über die Sparbuchverzinsung raus. Nur das ist den meisten dann eben wieder zu komplex, 15 - 20 Werte aus unterschiedlichen Bereichen zu beobachten und Infos aus den Branchen zu akkumulieren um Tendenzen deuten zu können. Auch wenn das immer noch wie das Lesen in der Glaskugel ist - nur wenn klar wird, dass der Kupferpreis abrauscht (wie vor kurzem) sollte man sich vielleicht nicht so stark an seinen Zertifikaten hängen.
Kostolany war (kann mich da Klehmchen nur anschließen) kein Freund von Panikverkäufern (Laster der meisten Kleinanleger) und vor allem nicht dann, wenn der Talboden erreicht war. Was auch völlig sinnvoll, ist denn wenn ich beispielsweise (ich bleibe mal bei Kupferzertifikaten) 60 % meines Geldes verloren habe, dann kann es kaum noch schlechter werden bzw. ich kann gar nicht soviel mehr verlieren. Selbst wenn man noch einmal 20 % verlieren sollte (von ursprünglich 100 %) hat man immer noch weniger Verlust gemacht als mit 60 % bzw. die Wahrscheinlichkeit weiter hoch zu verlieren sinkt tendenziell eher ab und die Chance dass es irgendwann aufwärts geht steigt.
Da würde ich aber auch nicht die Hand für ins Feuer legen, weil es immer darauf ankommt über welchen Wert man zu welcher Zeit redet.
Also Subbotnik bringt es da so ziemlich genau auf den Punkt. Entweder man verkauft bevor es den Bach runter geht oder wenigstens noch zum Anfang der Krise oder man lässt es sein. Da man als Kleinanleger meist nicht so auf seine Aktien achtet, kriegt man den Crash natürlich erst mit, wenn alle Welt drüber berichtet und man schon enorme Verluste erlitten hat.
Das mit dem gut durchmischten Depot stimmt natürlich schon, dass man damit weniger Sorgen hat. Aber der Großteil der Kleinanleger, hat oft nicht die entsprechende Kapitalbasis um breit genug aufgestellt zu sein. Bringt ja nichts aus jeder Branche 1 Aktie im Depot zu haben.
Deswegen ist das mit dem unters Kopfkissen legen ja an sich auch eine gute Sache für Kleinanleger. Man sollte das natürlich nur mit Aktien machen, bei denen auch ein gesundes Unternehmen dahinter steht und man sollte schon ab und zu drauf achten, dass es nicht Pleite geht.
Mein Onkel hat zum Beispiel von seinem Vater noch Aktie der Hermann-Göring-Werke. Die lagen aber etwas zu lange unter dem Kopfkissen um eine gute Rendite zu erzielen.
Ach, ich wollte doch gar kein Klein-Anleger-Gejammere von mir geben. Mein ursprüngliches Hauptanliegen war die Suche nach dem Namen "Kostolany ".
Ich bin dennoch der Meinung, dass sein Tipp, die (Telekom)-Aktien nicht zu beobachten, sondern unterm Kopfkissen liegen zu lassen, bis... - Zeitpunkt hat er eben keinen genannt, aber beim durchschnittlichen Lebensalter eines Kleinanleger von 70-90 Jahren, würde ich mal sagen, darüber sollte es nicht liegen - ziemlich daneben lag.
Bestimmt haben daher viele beim Kurs von 100 Euro nicht verkauft. Und ich bezweifle, dass die Aktie im Leben eines Kleinanlegers den Wert nochmal erreicht. Ehrlich gesagt, bin ich gespannt, ob die Aktie im Leben eines Kleinanleger überhaupt mal wieder merklich über den Emissionspreis kommt.
Und nochmal zu der Geschichte mit dem Affen: Ich glaube, Subbotnik hat mich gerade falsch verstanden. Es geht ja darum, dass der Affe, der mit einem Dart-Pfeil wahllos X Aktien auswählt, mit seiner Auswahl auch nicht besser oder schlechter liegt als hochdotierte Fonds-Manager.
Jüngst meine ich mal irgendwo eine Empfehlung für Index-Zertifikate gelesen zu haben, was in etwa auf das gleiche heraus kam. Da lagen Index-Zertifikate zirka gleichauf mit Fonds, die im gleichen Segment ihren Schwerpunkt setzen.
Ich will nicht Kleinanleger-Jammern, wenn ich überhaupt eine Aussage treffen möchte, dann die, dass ich der Meinung bin, dass Fonds allerhöchstens den Vorteil haben, über viele Aktien zu streuen, was man sich als Kleinanleger so vielleicht nicht leisten kann, aber ansonsten performen die Fonds mit ihren hochbezahlten Fonds-Managern auch nicht unbedingt besser, als wie wenn ein Kleinanleger den Fonds managen würde - oder ein Affe eben.
Das ist auch nur ein persönliches Gefühl, ich habe keine belegbaren Statistiken dazu gesammelt. Daher finde ich es ja auch gut, wenn andere eine andere Meinung haben und kundtun.
Das liegt ja aber eben auch daran, dass der Fonds wie du schon gesagt hast sein Anlagevermögen über sehr viele Aktien oder Anleihen verteil um das Risiko zu minimieren. Denn auch eine eigentlich gut aufgestellte Firma kann mal Pleite gehen, genauso wie bis vor 1 Jahr niemand damit gerechnet hat, dass zum Beispiel Lehman Brothers Pleite geht. Auch ein guter Fonds-Manager kann solche Papiere in seinem Depot gehabt haben.
Das man mit einer sehr breiten Streuung im Prinzip die gleiche Performance wie ein Index aus der jeweiligen Branche hinlegt, ist da dann auch nicht verwunderlich.
Als Kleinanleger, der vielleicht nur 2 oder 3 verschiedene Werte im Depot hat erzielt man natürlich schon mal riesen Renditen, wenn da zum Beispiel seit 2 Jahren VW mit im Depot liegt, da dieser Wert dann ja einen großen Teil deines Depots ausmacht. Wenn du aber zum Beispiel Aktien der HypoRealEstate mit im Depot hast, dann machst du auch gleich fürs gesamte Depot einen Riesenverlust. Diese Extrema gleicht der Fonds eben aus, auf Kosten der hohen Rendite.
Aber natürlich kommt es auch darauf an, ob der Fonds gut gemanagt wird. So gibt es ja wirklich auch viele Fonds, die wie Subbotnik schon geschrieben hat, die seit Jahren konstant gute Renditen einfahren, genauso wie es eben auch welche gibt, die trotz guter Performance der Aktienmärkte sich kaum bewegen. Da muss man dann eben schauen, dass man sich einen guten heraussucht und da gehört, dann halt auch etwas Arbeit dazu.
@ko: Doch ich hab Dich schon richtig verstanden - nur sind eben entgegen deiner Annahme die meisten Fondsmanager Profis, die auf einem sehr risikoreichem Terrain arbeiten und schon etwas von ihrem Handwerk verstehen (sollten). Und die haben im Gegensatz zum Affen mit den Dartpfeilen (gern auch das ähnliche Beispiel des Affens vorm PC) und dem 08/15 Kleinanleger schon etwas Ahnung wenn sie in ihre Kristallkugeln schauen, also 3 mm weiter blicken können.
Das liegt einfach daran, dass sie Zugang zu Insidertipps haben, Trends eher erkennen können oder den Markt beeinflussen können (Preisschwankungen durch Spekulationen), und und und...
Dazu kommen bestimmte Portfolios die sich Kleinanleger gar nicht in dem Umfang aufbauen können, die eine Mischung aus Hochrisiko und sicheren Werten (teilw. Arbitrage Handel) darstellen, je nach Fonds wird der Fokus mehr auf das eine oder auf das andere gelegt. Dazu kommen noch dutzende andere Möglichkeiten an Instrumenten um den Fond Gewinne erwirtschaften zu lassen.
Und während der Affe nur um den Nullpunkt herumkreist ohne große Gewinne können eben professionell gemanagte Fonds jahrelang hohe Gewinne abwerfen. Vor allem die Collegefonds in den USA (bestimmter Hochschulen) sind hier sehr gute Beispiele wie seit Jahr(zehnt)en ein gut abgestimmtes und angepasstes Portfolio sichere Renditen abwerfen. Gilt natürlich nicht für alle, manche wurden auch berüchtigt durch Geldvernichtung, z.B. weil man zu sehr auf HighRisk gesetzt hat, z.B. mit Junk Bonds oder den Subprimes bzw. CDOs.
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