Berufswechsel mit 38?
Hi! Was meint ihr: Kann man mit 38 Jahren noch einen radikalen Berufswechsel vollziehen? Ich bin derzeit als Berater in einem Möbelgeschäft tätig, träume aber davon, eine Kochlehre zu machen.
Nur: Würde überhaupt jemand einen so alten Koch noch nehmen? Und vor allem: Wie wäre es mit dem Verdienst während der Ausbildung? In meinem Alter hat man natürlich ganz andere finanzielle Verpflichtungen, als ein junger Hüpfer. Bei wem müsste ich diesbezüglich nachfragen? Es ist auch keine spontane Idee, sondern ich bin begeisterter Hobbykoch und habe das Verkaufen einfach gründlich satt! Ich würde mich über konstruktive Antworten, Tipps und Vorschläge freuen! Danke im Voraus!
Hallo...
Natürlich kann man in deinem Alter noch einen Berufswechsel machen. Bei uns in der Schweiz kann man am Abend in der "Migrosklubschule" eine Ausbildung machen. Dann kannst du am Tag in deinem jetztigen Beruf arbeiten, und am Abend wird dann die 2. Ausbildung in Angriff genommen. Mach das was du machen willst, dann man lebt nur einmal! Du wirst es sonst bereuen. Mein Vater bereut es auch, dass er nicht sein Traumberuf lernte. Ich hoffe du findest den richtigen Weg. Ich wünsche dir alles Gute bei deinem Traum als Koch.
Hallo,
ich bin auch der Meinung, das es nie zu spät ist. Erkundige Dich doch mal in Deiner Umgebung, ob und wo es einen Hotel-und Gaststättenverband gibt. Vor Jahren suchte ich auch soetwas wie eine Umschulung und ich fand in meiner Gegend den Hotel und Gaststättenverband der mir diesbezüglich auch sofort weitergeholfen hat. Wie das heutzutage mit der Bezahlung aussieht weiss ich leider nicht aber dennoch waren zumindest damals auch Leute in meiner Gruppe die Deinem jetzigen alter entsprechen.
Dank diesem Verbandes fanden wir nicht nur einen geeigneten Ausbildungsplatz, sondern anschliessend auch gleich einen Arbeitsplatz.
Ich finde auch, dass es für einen Wechsel nie zu spät ist und je nachdem was die Regierung in den nächsten Jahren im Bezug auf das Renteneinstiegsalter beschliesst hast du vielleicht noch 30 Jahre Arbeit vor dir. Das ist eine verdammt lange Zeit und auf jeden Fall eine zu lange Zeit um sie in einem Beruf zu verbringen auf den man keine Lust mehr hat.
Unter Umständen wird ja eine Umschulung gefördert, aber ich weiss nicht was für Voraussetzungen man dafür mitbringen muss. Also ich könnte mir vorstellen, dass das für jemanden der schon lange arbeitslos ist und dessen Beruf nicht mehr gefragt ist einfacher ist als für dich. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn du erst mal einen Beratungstermin bei der Arbeitsagentur machst. Dort können sie dir wahrscheinlich auch sagen, ob es in deinem Fall möglich wäre die zweite Ausbildung zu verkürzen. Denn das wäre ja auch nicht uninteressant für dich, wenn du die Kochausbildung in zwei oder zweieinhalb statt drei Jahren hinter dich bringen könntest.
Hallo Curie,
ich schließe mich den anderen Beitragsschreibern an und finde auch, dass es nie zu spät ist für eine berufliche Neuorientierung oder einen "Neustart". Wichtig ist doch, dass du dich wohl fühlst und dass du im Alter glücklich auf dein Leben zurück blicken kannst und nicht das Gefühl haben musst, etwas verpasst zu haben oder dir die Frage zu stellen: "Was wäre gewesen wenn...?".
Du sagst selbst, dass es keine spontane Idee ist, sondern dass das Kochen dein Hobby ist. Was gibt es schöneres, als eine Leidenschaft zum Beruf zu machen?
Sei mutig, probier es aus und mach aus deinem Leben das, was dich glücklich macht. Natürlich musst du den finanziellen Hintergrund berücksichtigen und vorher gut kalkulieren, ob du dich und gegebenenfalls deine Familie weiterhin ernähren kannst (ohne extremen Verlust des Lebensstandards). Aber wenn es zur Erfüllung deiner Träume beiträgt, kannst du doch sicher auch auf die Unterstützung von Familie und Freunden zählen, oder?
Ich stehe vor genau dem gleichen Problem wie Du. Ich bin 37, fast 38 und überlege genau das gleiche. Eine Karriere habe ich nicht in Angriff genommen weil ich sehr früh Nachwuchs bekommen habe. Mein Kind ist nun fast 15 und damit muß ich zwar nicht mehr ständig auf sie aufpassen, bin aber trotzdem auf das Geld, das ich jetzt verdiene angewiesen.
Würde ich einen Teilzeitjob annehmen und nebenbei eine weitere Ausbildung anstreben hätte ich einfach nicht genug finanzielle Mittel um sie und mich durchzubringen, da der Vater der Kleinen keinen Unterhalt zahlt. Ich weiß also auch nicht genau was ich tun sollte - es trotzdem wagen, zum Arbeitsamt zu gehen und mich dort zu erkunden oder in meinem Beruf bleiben in dem ich nur sehr wenig verdiene und in dem es keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt.
Traumjob mit Einzelbüro oder weiter im Großraumbüro? Eine schwierige Situation ganz allgemein. Curie, ich wünsche Dir dass Du zu einem für Dich akzeptablen Ergebnis kommst. Vielleicht kannst Du ja in einem Zweitjob als Koch arbeiten?
Alles Liebe,
Elissa
Hm, nicht einfach, ist klar. Grundproblem sind die Finanzen. Wie kriegst du deine lebensnotwendigen Mittel rein?
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du keine reiche Tante hast und bislang das Geld das reinkommt auch mehr oder weniger über den nächsten Monat verteilt wieder rausgeht (und kaum was übrigbleibt).
Dann würde ich dir grundsätzlich empfehlen zunächst einmal Kurse zu belegen. Wenn du dann immer noch findest das dies das Richtige für dich ist, dann versuche eine Teilzeitstelle (z.B. als Aushilfe über das Wochenende zu finden). Allenfalls lässt sich deine angestammte berufliche Tätigkeit etwas verringern. So kommst du "an die Front" und kannst dir ein vertieftes Bild schaffen.
Wenn das neue Geschäft gefallen an deinen Fähigkeiten findet, dann werden sich auch Wege zur Finanzierung der Ausbildung finden (z.B. via Teilzeitarbeit auf zwei Jobs, oder Darlehen oder...)
Kurz gesagt, langsam einsteigen.
Hallo Ihr,
Wenn Du wirklich was anderes machen willst, nur mal ran! Auch mit 38 Jahren hat man noch Chancen für ne zweite Ausbildung. Und nur falls Du irgendwann mal zu hören bekommen solltest, dass Du der Jugend die Ausbildungsplätze wegnehmen würdest- sorry für meinen Ausdruck aber ,, pfeif drauf". Ich habe auch erst letztes Jahr ne zweite Ausbildung begonnen mit immerhin 32 Jahren. In dem Ausbildungsgang der dieses Jahr begonnen hat ist die älteste 43 Jahre- na und? Der Vorteil von uns älteren Azubis ist, dass wir ganz anders an die Sache herangehen als die Kücken, wir können z.B. mal auf eine Party verzichten wenn es darauf ankommt und so gleicht sich so einiges aus! Das einzige was Du Dir bewusst machen musst ist, dass Du mit vielen Jugendlichen auskommen musst ( was wirklich manchmal ganz schön schwierig ist
Die Finanzielle Seite ist allerdings etwas schwierig, denn Du bekommst dann auch nur noch ein Ausbildungsgehalt, was mit Sicherheit für andere Sachen drauf geht, als für Kleidung oder CD's etc. Aber wende Dich mal an das Arbeitsamt. Eine Umschulung wird Dir mit Sicherheit nicht genehmigt aber Du hast Anspruch auf sog. ,, Aufstockende Leistungen" d.h. Du bekommst Dein Ausbildungsgehalt und zusätzlich vom Arbeitsamt Geld sodass Du zumindestens bis auf die Pfändungsgrenze hochgestockt wirst. Lass Dich ruhig mal beraten und sprich sie gezielt darauf an und vor allem, lass Dich nicht abwimmeln, denn, wie schon ein Vorredner gesagt hat, überlege Dir mal wie lange Du noch Arbeiten musst bis Du in Rente gehst. Ich wünsche Dir viel Erfolg, auf dass Du Deine Ziele erreichen wirst.
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