Achtet ihr besonders auf eure neuen Sachen?

Wenn ihr etwas neues kauft (egal ob eine Bluse oder ein Auto), habt ihr da auch diese Phase am Anfang, in der ihr ganz besonders auf diese Sachen aufpasst, damit keine Flecken oder Kratzer oder sonst noch etwas entsteht?

Ich habe diese Phase sehr extrem. Ich habe vor einem Monat ein neues Motorrad gekauft, es war wirklich ganz neu, nicht einmal Staub darauf. Aber nach drei Wochen habe ich zufällig unglücklicherweise die Lackierung darauf beschädigt. Na ja, dann war das Motorrad nicht mehr neu, und es zu besitzen war für mich kein Reiz mehr und ich habe es verkauft. Meine Freunde sagen, ich spinne. Aber ich kann nicht glauben, dass es nur mir so geht.

Ja ich denke auch du spinnst, und hoffe das der Wertverlust zu verkraften ist. Klar passt man auf neue Sachen noch etwas besser auf, taten wir auch beim neuen Auto, aber es kam schnell ein Kratzer rein, und es ist ja nunmal ein Gebrauchsgegenstand. Also deswegen verkaufen, weil meine Psyche mir unterjubeln will, das ist nicht mehr toll? Ne bestimmt nicht. Also ich fände es etwas komisch, wenn mein Mann deswegen das Auto hätte verkaufen wollen.

Ich achte nicht nur auf meine neuen Sachen, sondern auch auf ältere Sachen , die mir am Herzen liegen. Und dass du dein Motorrad verkaufst, weil ein Kratzer drauf ist, ist in meinen Augen auch Spinnerei und ich kann das nicht glauben. Den Kratzer kann man wieder wegbekommen, wenn man sich erkundigt und hat dann nicht einen dermaßen großen Wertverlust, der in deinem Fall nicht groß genug sein kann, damit du mal nachdenkst, warum du es so gehandhabt hast.

Ich habe bisher immer an meinen Fahrzeugen so gehangen, dass es mir schwer gefallen ist, mich von ihnen zu trennen. Egal, welche Schönheitsfehler sie mittlerweile hatten.

Ich passe auf einen neuen Wertgegenstand sicher mehr auf als auf ältere, abgenutzte Sachen. Ich denke dass liegt im biologischem Sinn. Es wird niemand mit eben neu gekauften Schuhen durch einen Schlammberg laufen wenn er auch genauso gut ein paar Meter mehr außen rum wandern kann.

Das Beispiel mit deinem Motorrad fände ich extrem übertrieben, ich kann dich zwar verstehen aber dennoch würde ich nach diesem Schema nicht halten. Um länger Spaß an einem Gegenstand zu haben versuche ich die neuen Dinge ordentlich zu behandeln und gut zu pflegen.

Es wird niemand mit eben neu gekauften Schuhen durch einen Schlammberg laufen wenn er auch genauso gut ein paar Meter mehr außen rum wandern kann.

Aber mit alten Schuhen werde ich genauso wenig durch die Schlammpfütze laufen, wenn ich nur ein paar Schritte mehr drumherum machen muss. Ich passe auf alle Sachen gleichermaßen auf, alte wie neue. Denn auch von älteren Sachen kann man noch lange was haben, und Ersatzbeschaffungen sind teuer.

Andererseits passe ich auf neue Dinge, von denen ich ja "noch länger" als von den alten was haben könnte, auch nicht dermaßen besser auf. Natürlich beschädige ich nie etwas absichtlich oder so, aber ich bin da auch nicht unbedingt zimperlich. Wenn es draußen regnerisch ist und ich meine neuen Schuhe anziehen will, dann tue ich das auch. Früher oder später werden die Schuhe eh mit Regen in Berührung kommen, also warum nur diesen Moment weiter rauszögern?

Dass du ein Motorrad nicht mehr haben willst weil ein Kratzer drin ist kann ich überhaupt nicht verstehen und würde mir niemals so unterkommen. Aber wer sich das leisten kann...

Ich bin wohl teilweise auch übervorsichtig was neue Sachen angeht. Schon im Laden untersuche ich alles ganz genau auf fehlerhafte Stellen und wühle mich im Zweifelsfall auch erstmal durch den ganzen Stapel, um das beste Exemplar zu finden, das garantiert keine Schramme hat.

Wenn ich mir dann etwas gekauft habe, dauert es auch immer erst eine ganze Weile, bis das Produkt den "Neu" Status verliert und zum normalen Gebrauchsgegenstand wird, den ich behandle wie alles andere auch.

Neue Schuhe z.B. ziehe ich anfangs nicht bei Regenwetter an, damit sie nicht so schnell einschmuddeln. Oder ich stecke neue Klamotten vorerst nicht in den Trockner, obwohl sie dafür geeignet wären.

Ganz schlimm ist es bei Büchern, da bin ich wirklich überempfindlich. Da tausche ich auch schonmal ein ganz neu gekauftes Buch um, weil es bei der Lieferung geknickt oder an den Kanten schon abgestoßen ist. Immerhin habe ich den Neupreis bezahlt und möchte dann auch unbeschädigte Ware haben. Da habe ich dann aber auch gleichzeitig schon im Hinterkopf, dass so ein Knick bei einem möglichen Weiterverkauf bereits eine Wertminderung bedeuten würde. Natürlich gehe ich dann selbst mit meinen Büchern entsprechend pfleglich um, ich könnte z.B. niemals den Buchrücken knicken, da kriege ich schon beim Gedanken daran Gänsehaut.

Von einer meiner Lieblingsreihen habe ich einmal einen Teil verkauft und neu gekauft, weil ich das Buch im Garten vergessen hatte und es dann vom Regen aufgeweicht wurde. Das hätte ich so nicht mehr behalten wollen, also habe ich es gebraucht verkauft und mir dann ein neues Exemplar bestellt, das jetzt im Bücherregal steht. Allerdings ging es da auch nur um einen sehr kleinen Betrag, auch wenn man das Beispiel ansonsten ja schon mit dem Motorrad vergleichen könnte...

Ich fasse meine neuen Dinge meistens immer erst einmal mit Samthandschuhen an, aber nach einer Weile ist es mir dann doch relativ egal, wie ich sie nutze. Einzig Dinge, die man nicht mehr neu bekommt, behandle ich auch gut, selbst wenn sie älter sind. Neue Dinge sind einfach besonders spannend, so dass man sich oft mehr mit ihnen beschäftigt und einem Dinge wie Kratzer schnell auffallen. Deswegen kaufe ich häufig zu Kratzeranfälligen Dingen gleich eine Schutzhülle mit dazu, so dass gar keine Gefahr zu Kratzern oder anderen Dingen aufkommt.

Ich denke mal dieses Phänomen kennt wohl fast jeder, obwohl ich das Beispiel mit dem Motorrad vollkommen übertrieben und ehrlichgesagt auch ziemlich absurd finde. Schließlich ist das Motorrad ein Gebrauchsgegenstand und wirklich neu ist es nur solange wie es im Laden steht und niemand es benutzt.

Ich selbst kann dieses Phänomen bei mir auch beobachten: Wenn man gerade ein neues Handy hat, ärgert man sich eben umso mehr wenn es runterfällt oder einen Kratzer auf dem Display hat. Allerdings habe ich auch schon versucht mir das ein bisschen abzugewöhnen. So war ich früher z.B. bei meiner Bassgitarre so extrem vorsichtig, das ich fast einen Anfall bekommen habe, wenn die mal irgendwo gegen gestoßen ist und einen Kratzer hatte.

Ich gehe zwar heute immernoch vorsichtig und pfleglich mit meinen Sachen um (und das ist denke ich auch alles andere als schlecht, wenn man den Wert seiner Sachen noch zu schätzen weiß), aber ich übertreibe es eben nicht mehr so. Wenn meine Gitarre jetzt eine Schramme abbekommt, dann ärgere ich mich da nicht mehr drüber, schließlich habe ich sie ja um sie zu benutzen und dabei kommt sowas halt mal vor. Außerdem gibt es den Dingen einen Charakter.

Wichtig ist mir auch, ob es sich um Gegenstände handelt von denen ich weiß dass ich sie irgendwann wieder weiterverkaufen will. So gehe ich z.B. mit Notebooks u.ä. deutlich pfleglicher um, als zum Beispiel mit meiner Kleidung von der ich weiß dass ich sie einfach wegwerfe, wenn sie kaputt ist.

Allgemein würde ich aber auch sagen, dass ich mit allen meinen Sachen pfleglich umgehe und nicht nur mit denen die neu sind.

Ich habe vor einem Monat ein neues Motorrad gekauft, es war wirklich ganz neu, nicht einmal Staub darauf. Aber nach drei Wochen habe ich zufällig unglücklicherweise die Lackierung darauf beschädigt. Na ja, dann war das Motorrad nicht mehr neu, und es zu besitzen war für mich kein Reiz mehr und ich habe es verkauft. Meine Freunde sagen, ich spinne.

Ja, ich glaube auch das deine Freundin Recht hat. Ich kann ja nachvollziehen, dass der erste Kratzer am neuen Motorrad/iPod/Mobiltelefon/wasauchimmer ärgerlich ist. Aber die Freude daran verlieren? Kann doch nicht sein, oder doch?

Grundsätzlich ist alles was ich besitze Material das ich brauche. Das ist in Benutzung und darf auch entsprechend altern. Mein MacBook Pro ist jeden Tag im Einsatz, es hält sich erstaunlich gut, das Aluminium ist sehr zäh, aber des gibt doch Alterungserscheinungen. Und das ist auch OK so. Mein Mobiltelefon bekam am zweiten Tag eine fette Schramme, na und? Es ist ein Gebrauchsgegenstand, der Gebrauchswert war nicht eingeschränkt, also weiter gings. Mein iPod. Der muss Musik machen. Wenn der Kratzer bekommt, was solls? Er macht ja immer noch Musik. Warum sollte ich meinem iPod eine Hülle kaufen die den Gebrauch erschwert? Ich benutze das Ding bis es im digitalen Himmel landet, es ist voll in Gebrauch, da brauche ich keinen Gedanken an einen möglicherweise höheren Wiederverkaufswert zu verschwenden. Da wird man sonst ja seines Lebens nicht mehr froh!

Du könntest das aber trainieren. Kauf dir zum Beispiel einen iPod. Dann geh zu deinem Enkel oder sonst einem kleineren Kind in deiner Verwandtschaft und gib ihm das neue Ding zum spielen. Fünf Minuten reichen. So lernst du mit "Verlusten" umzugehen.

Ich finde auch das du spinnst, denn wegen einem Kratzer sein Motorrad wieder zu verkaufen, womöglich noch mit Wertverlust ist wirklich nicht mehr normal. Wenn man dann noch einen Wertverlust hat, dann hat man am Ende zwar Geld, jedoch eben nicht den Betrag, wofür man das Motorrad bezahlt hat und es fehlt einem etwas Geld für genau das gleiche Motorrad. Einen Kratzer kann man immer irgendwie entfernen bzw. lassen, sodass er nicht mehr sichtbar ist!

Ich achte bei neuen Sachen auch sehr darauf das ihnen nichts geschieht, auch schon dort wo ich es gekauft habe, untersuche ich alle Modelle, sodass ich eben das "beste" das mir zusagt erwische. Jedoch wenn es irgendwann mal einen Fleck, Kratzer o.ä. abbekommt, dann ist es eben so und man kann es nicht ändern oder willst du dein Motorrad in Watte und Hülle packen, nur damit es keiner anfasst und ihm nichts geschieht ?! Sonst kannst du es ja gleich in dein Wohnzimmer stellen zum "anschauen" und nicht "benutzen oder anfassen".

Wenn wir bei jedem Kratzer jeden Artikel oder Gegenstand verkauft hätten, wären wir wohl viele viele hundert bis tausend Euros ärmer. Außerdem sind das Motorrad für mich u.a. "Nutzgegenstände" die man benutzt und somit lässt es sich "niemals" vermeiden das das mal passiert oder einem ein anderer anrichtet.