Mit leeren Händen aus dem Haus gehen

vom 20.10.2008, 03:23 Uhr

Ich wollte gerade ein Päckchen abschicken und bin zur Post, um einen dicken Briefumschlag dafür zu kaufen. Als ich ihn gekauft habe, habe ich bemerkt, dass ich die Adresse daheim vergessen habe. Also ging ich heim und habe dort das Päckchen fertig gemacht, um an der Post nur abgeben und zahlen. Also gut, ich habe das Päckchen genommen, 10€ in die Hosentasche gesteckt, den Hausschlüssel genommen und bin los. Und als ich die Tür zumachen wollte, habe ich mich plötzlich an einen Film erinnert, den ich vor unglaublich langer Zeit gesehen habe.

Dort ist ein Mann genau wie ich mit gar nichts dabei aus dem Haus gegangen, um Zigaretten zu kaufen. Er war sicher, dass er in fünf Minuten wieder da sein wird. Stattdessen ist er in eine Auseinandersetzung von Außerirdischen geraten, wurde auf einen anderen Planeten gebracht, versklavt und kam erst nach Monaten wieder zurück. Es ist schon ein seltsames Gefühl, habe ich gedacht.

Ich bin so sicher, dass ich in 10 Minuten wieder heim komme, aber was ist, wenn nicht? Was ist, wenn das Gebäude, in dem die Post und die Zürich Bank liegen (sie haben sogar den gleichen Eingang) überfallen wird? Was ist, wenn ich einen Freund treffe, der dringend meine Hilfe brauchen wird? Wir sind uns unserer Routine meistens so sicher, dass uns das Leben jeder Zeit überraschen kann und wir sind unvorbereitet. Habt ihr jemals darüber nachgedacht?

» Renni » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,16 »



Ich habe über sowas noch nie nachgedacht, aber dein Beitrag bringt mich jetzt schon zum nachdenken. Ich meine es sind schlimme Dinge die in deinen Phantasien vorkommen und nichts schönes, wie ich treffe eine schöne Frau zum Beispiel mit der du Kaffee trinken gehst und sie kennen lernst.

In der Zeit wo du zur Post gehen wolltest, man darf das nicht so verbissen sehen und muss positiv denken. Ich denke sowas kommt wirklich selten vor das es passiert sowie du es schilderst. Ich denke da spielt auch sehr viel Aberglaube eine Rolle, dass dir das gleiche passieren könnte wie in diesem Film.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Du kannst auch vom Auto überfahren werden wenn du über die Straße gehen willst. es kann dir ein Ziegelstein auf den Kopf fallen, du kannst erschossen oder vom Blitz getroffen werden. Du weisst niemals was passieren wird. Und wenn kannst du dem eh nicht entgehen - das ist Schicksal. Und wenn du ständig darüber nachdenkst was wäre wenn dann verschwndest du nur deine Zeit - kein Mensch kann vorrausahnen was genau passieren wird. Außerdem kannst du es ja eh nicht ändern, verschwende also nich deine Lebenszeit :P

» tobi@s » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,18 »



Ich muss sagen, das Thema und der Gedanke darüber nachzudenken reizt mich schon sehr.

Was könnte alles passieren, wenn man zum Beispiel für 10 Minuten aus dem Haus geht. Man könnte einen Unfall haben, ein guter Freund könnte plötzlich Hilfe gebrauchen, ein Familienangehöriger oder die Freundin könnte plötzlich sterben, es könnte ein Erdbeben geben, ein Orkan könnte kommen, das Haus könnte in der Zwischenzeit abbrennen oder du könntest überfallen oder von Terroristen entführt werden.

Es könnten derartig viele schreckliche Dinge geschehen und man kann es eh nicht ändern. Dementsprechend Carpe diem - Lebe den Tag

» RIP1990 » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,06 »



Der Eingangsbeitrag ist schon recht aberwitzig - aber nicht von der Hand zu weisen. Manchmal gehen mir auch solche Gedanken durch den Kopf, nur kurz- dafür aber sehr intensiv. Neulich bin ich aus meiner Einfahrt rausgefahren und fuhr so auf der Straße vor mich hin. Das Fahrzeug vor mir wurde plötzlich durch ein Entgegenkommendes gerammt und von der Straße geschuppst und dabei ziemlich demoliert.

Was wäre gewesen, wenn ich beim Aufschließen der Tür nicht mein Schlüsselbund fallengelassen hätte und durch diese Zeitverzögerung ich mich nicht hinter diesem Auto eingefädelt hätte sondern davor? Entscheidet solch ein Zufall ob es ein schöner Tag wird oder ein schlechter, ob ich weiter Lebe oder ewig im Rollstuhl sitze.

Ich möchte betonen, dass ich an solchen Fragen nicht verzweifle, ich betrachte es eher als hypothetische und interessante Fragestellung die es sich lohnt mal näher zu betrachten.

Gegen alle Unwägbarkeiten kann sich niemand wappnen, wenn meine Karte gezogen wird dann ist es halt so weit. Ich versuche aber mich auf alles einzustellen bzw. vorbereitet zu sein (in diesem Fall meine ich die Airbags und eine sinnige Fahrweise).

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nö ist meine Antwort. Ich gehe aus dem Haus und weiß meistens, dass ich wo hin möchte und dann eh wieder wo anders lande. :D

Wenn ich einkaufen gehe, mache ich mir zwar einen Zettel, aber ich gehe grundsätzlich immer durch die Gänge und schaue hier und da und gerne auch mehrmals und da kann dann alles in meinem Einkaufswagen landen. Daher plane ich auch kaum, wie lange ich wegbleibe.

Selbst für die Uni habe ich mir einen Lernplan gemacht. Da weiß ich aber jetzt schon, dass ich da komplett andere Zeiten haben werde.

Da gehe ich auch aus dem Haus und sag mir, irgendwann heute komme ich von der Uni, aber das kann man nicht planen ;-) selbst wenn ich nur mal zum Bäcker gehen möchte, kann ich auch mal schnell in den Zeitungsladen und alle PC-Magazine durchforsten. Oder ich treffe ne Nachbarn und man unterhält sich. Alles nicht planbar und daher nichts, worüber ich mir einen Kopf mache!

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Auch wenn es etwas OT wird: der Eingangsbeitrag erinnert mich unfreiwillig an den Ratschlag, täglich frische Unterwäsche anzuziehen, man könnte ja unfreiwillig im Krankenhaus landen und dann wäre schmutzige Unterwäsche peinlich. :lol:

Aber so OT ist es dann doch nicht, beweist es doch, dass man sich schon lange mit diesem Thema beschäftigt. Dass aufsehenerregende Dinge ungeplant passieren, wenn man außer Haus geht, ist ja eher unwahrscheinlich. Allerdings gibt es ja tagtäglich kleinere Zwischenfälle: man trifft Bekannte und plaudert doch etwas länger oder setzt sich gleich auf einen Kaffee in das nächste Cafe.

Über Beides habe ich mir noch nie konkrete Gedanken darüber gemacht, was so passieren könnte wenn ich außer Haus gehe. Warum auch, das ist ja das Schöne an unplanbaren Vorkommnissen ist ja, man kann sich nicht darauf vorbereiten, also nützt es auch nichts, darüber nachzudenken, was passieren könnte. Das gilt auch für negatives, man kann sich vorher gar nicht "heiß machen".

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich erwische mich auch manchmal bei solchen Gedanken wie, was wäre wenn... Aber ich verwerfe diese schnell wieder. Denn ich glaube, dass ich so auf Dauer verrückt werden würden. Dann dürfte man ja gar nicht mehr aus dem Haus gehen, aus Angst, dass etwas passieren könnte.

Oft laufen ja Sachen anders, als man sie geplant hat. Aber das ist ja normal, was läuft schon wie geplant? Aber gerade das, macht das Leben ja auch spannender. Das eben nichts Vorhersehbar ist und man es nehmen muss, wie es kommt.

Ich habe auch ein Beispiel. Ich wollte nur gerade zu den Schwiegereltern fahren, die unten im Dorf wohnen. Ich dachte, es dauert ja nicht so lange und für die kurze Strecke brauche ich nichts mitzunehmen und habe meine Papiere und meine Geldbörse zu Hause gelassen. Ich habe nur den Hund eingepackt und bin los gefahren. Und prompt kam ich unten im Dorf in eine Polizeikontrolle. Also konnte ich wieder Heim fahren und meine Papiere holen. Wenn ich das vorher gewusste hätte, wäre ich wohl erst gar nicht gefahren. Vor einer Polizeikontrolle hatte ich immer Angst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe auch noch nicht darüber nach gedacht. Aber eigentlich habe ich immer meine Handtasche dabei und da sind alle wichtige Sachen drinnen. Auch wenn ich nur kurz zur Post gehe, habe ich meine Handtasche dabei, den man weiß ja nie was man brauchen wird oder wenn man trifft. Positiv gesehen, man kann ja auch eine gute alte Freundin treffen, mit ihr ins Gespräch kommen und einen Kaffee trinken gehen. Man muss ja nicht immer vom schlimmsten ausgehen.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss sagen, ich traue mich eigentlich nicht, ohne meine Papiere oder ohne mein Handy aus dem Haus zu gehen. Da ich einen kleinen Sohn habe und somit ohnehin meist dies und das benötige, habe ich immer eine Tasche dabei, wenn ich aus dem Haus gehe.

Und überhaupt bringt es mir ja auch nichts, wenn sich eine Katastrophe ereignet, wenn ich dann zig Sachen dabei habe, die ich rein theoretisch nutzen könnte wie mein Netbook oder dergleichen, denn wenn tatsächlich Außerirdische auftauchen würden, wäre ich wohl wie versteinert, was sollte mir da ein schnödes Handy oder ein Netbook nutzen?? Daher denke ich über solche hypothetischen Dinge lieber gar nicht nach. Ich habe bodenständige Probleme wie mein 2,5-jähriger Sohn, der momentan eine Trotzattacke nach der anderen hat, was manchmal schon Mini-Katastrophen in der Öffentlichkeit gleichkommt. :lol:

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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