Kind beim lernen unterstützen

vom 09.08.2007, 11:58 Uhr

Ich finde es ist immer eine Freude, einem Kind beim lernen zuzusehen. Kinder begreifen so schnell und auf eine ganz eigen Art, das ist doch einfach wunderbar.

Trotzdem kann man sein Kind ja beim Lernen unterstützen – zum Beispiel indem man ihm viele Bücher kauft, darauf achtet dass es nicht zu viel vor dem Fernseher sitzt, Ausflüge in Museen, Zoos, Zirkus machen.

Doch auch später, wenn es in der Schule ist, kann man das Kind beim lernen unterstützen – und wenn es nur das gemeinsame Hausaufgaben machen ist. Vokabeln kann man immer abfragen, die Matheübungen kontrollieren, generell das Kind halt so gut man kann unterstützen. Ich verstehe die Eltern auch nicht, die sich weigern, dem Kind bei den Hausaufgaben zu helfen bzw. behaupten, den Stoff nicht zu verstehen, meine Mutter hat sich halt regelmäßig, bevor sie mich abgefragt hat, in ihr nicht mehr so geläufigen Stoff (zum Beispiel Geschichts LK) eingelesen - wo ist da das Problem?

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» Player » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



hallo player,

sicherlich ist es wichtig sein kind zu unterstützen, jedoch sollte es meiner meinung nach nicht in zwang ausbrechen. meine mama hat sich auch immer die zeit genommen und mit mir hausaufgaben gemacht, bzw. es kontrolliert oder mich abgefragt.

warum das nicht alle mütter und vor allem warum es nicht mehr männer machen das weiss ich auch nicht. ein teil der mütter hat sicherlich nicht mehr die zeit wie früher, da sie oft mit 3 jobs belastet sind (einen normalen job, kindererziehung, haushalt) oder sie verstehen den stoff wirklich nicht mehr und möchten keine fehler machen.

witzig fand ich immer wenn meine oma mit mir englisch vokabeln gelernt hat, dabei konnte man einfach gar nichts lernen ! sie hat die wörter so komisch ausgesprochen, das es einfach nicht klappen konnte :lol:.

liebe grüße von der
laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ein interessantes Thema, das trotzdem immer wieder gern missverstanden wird. Sicher sollte man sein Kind beim Lernen unterstützen, doch das wie man unterstützt ist entscheidend

Player hat geschrieben:Trotzdem kann man sein Kind ja beim Lernen unterstützen – zum Beispiel indem man ihm viele Bücher kauft, darauf achtet dass es nicht zu viel vor dem Fernseher sitzt, Ausflüge in Museen, Zoos, Zirkus… machen…
Ich denke, dass Anreize einerseits schon eine gute Sache sind, aber gerade kleinere Kinder sollte man nicht nur damit nicht überschütten. Denn viel hilft nicht viel. Man sollte mit den Kindern auch das Erlebte besprechen. Denn oft bilden sich in den kleinen Köpfen Fragen, die man einfach beantworten kann und damit dem Kind weiterhilft.
Außerdem sollten Eltern nicht einfach hoffen, dass viel Förderung "einfach so" hilft, das Potential eines Kindes auszuschöpfen. Mindestens genauso wichtig ist es, dass die Eltern mit gutem Beispiel voran gehen.
Was nützen dem Kind viele Bücher, wenn es Mutter oder Vater nie mit einem Buch sieht. Was nützt dem Kind ein Museumsbesuch, wenn nur schnell durchgelaufen wird, weil eigentlich Keiner richtig Interesse hat. Dann lieber weniger Aktivitäten, aber diese wirklich gern.

Außerdem sollten wir doch alle mal davon abkommen, dass man sein Kind nur mit viel Geld beim Lernen unterstützen kann. Bei uns ist es beispielsweise so, dass ich sehr gern lese und viele Bücher aus der Bibliothek leihe, weil es sonst ein teurer Spaß wäre. Abgesehen davon, dass mit einer Mitgliedschaft in einer Bibliothek spart und auch nachhaltig handelt (immerhin kann ein Buch von sehr vielen Menschen gelesen werden), haben wir auch viel Spaß daran, richtige kleine Schätze zu entdecken, die man im Buchhandel sonst nicht (so ohne weiteres) gefunden hätte. Meinen Sohn habe ich schon zeitig mit in die Bibliothek genommen und seit er 4 ist hat er seinen eigenen Ausweis.

Aber wir sind nicht nur Bücherwürmer sondern fahren auch gern mit dem Rad unter anderem an die Elbe (das sind nur 2 km). Auch da kann man eine ganze Menge in ungezwungener Umgebung lernen. Ähnliches gilt für Waldspaziergänge und selbst die Beteiligung an Hausarbeit ist für die meisten Kinder interessant und lehrreich, wenn auch für die Eltern nicht immer hilfreich.

Player hat geschrieben:Doch auch später, wenn es in der Schule ist, kann man das Kind beim lernen unterstützen – und wenn es nur das gemeinsame Hausaufgaben machen ist. Vokabeln kann man immer abfragen, die Matheübungen kontrollieren… generell das Kind halt so gut man kann unterstützen.

Sicher ist es sinnvoll, das Kind mit den Hausaufgaben nicht einfach allein zu lassen. Ich finde es aber auch wichtig, dem Kind zu helfen, eine Lernkultur zu entwickeln. Dass es eben auch einige Dinge allein kontrollieren kann und eine gewisse Selbstständigkeit beim Lernen entwickelt. Das muss nun nicht gerade in den ersten Wochen nach der Einschulung sein. Aber für die weiterführenden Schulen ist es schon wichtig.

Laufmasche hat geschrieben:warum das nicht alle mütter und vor allem warum es nicht mehr männer machen das weiss ich auch nicht. ein teil der mütter hat sicherlich nicht mehr die zeit wie früher, da sie oft mit 3 jobs belastet sind (einen normalen job, kindererziehung, haushalt) oder sie verstehen den stoff wirklich nicht mehr und möchten keine fehler machen.

Letzteres ist sicher ein Grund und gerade deshalb finde ich es wichtig, dass den Kindern auch relativ früh Möglichkeiten zu zeigen, wie man sich schnell und einfach selbst Wissen aneignen kann. Frei nach dem Motto, man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Andererseits ist es sicher auch so dass einige Eltern denken, dass Kinder nur lernen könnten, wenn die Hilfen dazu kostspielig sind. Dazu hatte ich mich ja schon oben geäußert. Dem ist aber nicht so, das will uns gern die Industrie mit ihrer Werbung einreden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Sohn ist ja jetzt ein Jahr vor dem Abi und da kann ich auch nicht mehr helfen, aber bis zur 10 Klasse und auch heute noch manchmal habe ich ihm zur Seite gestanden.

Früher, damit er das strukturierte Lernen lernt und damit ich bei Fragen die natürlich kurz vor einer Arbeit kamen nicht ganz so dumm da stand, habe ich mich immer gleich für seinen aktuellen Stoff interessiert. Sehr bald hat sich heraus gestellt, für welche Fächer ich zuständig war und wo dann der Papa am Abend ran musste. Manchmal war ich auch nur ein guter Finder im I-Net oder in Büchern, wo ihm der Inhalt dann bei Schulproblemen weiter geholfen hat.

Und dieses ein guter Finder sein, macht sich auch heute noch bezahlt. Ich habe bei seinem Mathe LK echt keinen blassen Schimmer mehr und die Chemie, die er macht geht auch über meinen Horizont und dass, obwohl ich mal chemisch technische Assistentin gelernt habe, aber ich kann ihm zuhören, wenn er seine Problematik darlegen will und oft merkt er dann wenn er es mir schildert selber, wie es geht, oder ich mache mich mit den Stichworten im I-Net auf die Suche, während er in seinen Aufzeichnungen sucht.

Was mich bei der Begleitung meines Sohnes in der Schulzeit faszinierte, war, dass man selber wieder anfing zu lernen und Dinge zu begreifen, die man früher nicht verstanden hat. Ich kann es jedenfalls nur empfehlen, seine Kinder auf dem Weg zur Seite zu stehen, es ist eine Bereicherung für beide Seiten.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallöchen,

ich finde je jünger man ein Kind bekommt, umso leichter kann man mit ihm später lernen. Ich habe meinen Sohn mit 18 bekommen, also kurz nach der Schule und habe demnach 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes meine Ausbildung angefangen und sie auch mit einem sehr guten Durchschnitt beendet, d.h. für mich ist es noch extrem leicht mit meinem Sohn zu lernen.

Er kommt nun nächstes Jahr in die Schule und ich erfreue mich jetzt schon mit ihm später zu lernen und mit ihm zu versuchen die Dinge auf spielerische Art und Weise beizubringen bzw. zu erlernen. Gerade bei dem Fach "Englisch", das er nun schon im Kindergarten hat, wird es mir eine Freude sein ihm dies beizubringen, da ich ein großer Englisch Fan bin und ich diese Sprache liebe :)

Mein Kleiner freut sich schon total auf die Schule und kann es kaum abwarten, genau wie ich. Auch zuhause frage ich ihn jetzt schon ab, wie dies und jenes auf englisch heißt, das er kurz zuvor im Kindergarten durchgenommen hat und er hat auch großen Spaß daran. Ich denke, wenn man ihnen dies auf eine spielerische Art beibringt macht es den Kindern auch Spaß. Es sollte natürlich ohne Zwang statt finden und nicht aufeinmal einen ganzen Batzen, nur um in einem Buch ein Ende zu finden, sondern vorab nur soviel wie das Kind selbst möchte. Es wird noch genug Zeit später mit dem lernen verbringen.

In die Bücherei gehen mein Sohn und ich auch immer wieder. Er darf sich dann immer Bücher, Spiele und CD´s ausleihen und ist immer ganz beigeistert, wenn er wieder eine Menge an Büchern und Spiele gefunden hat, die ich ihm zuhause dann vorlese und mit ihm bespreche. Ich denke das ist auch eine Förderung, wenn man mit seinem Kind schon frühzeitig in die Bücherei geht und ihm die vielen Sorten von Bücher zeigt, die man "kostenlos" ausleihen kann.

Ich weiß auf jeden Fall, das wenn mein Sohn in die Schule kommt, ich am Mittag zuhause sein werde und ihm helfen werde, sodass er beim Lernen und Hausaufgaben machen Hilfe bekommt. Da steht er voll im Vordergrund und wenn ich von meinen 30 Stunden die Woche die ich arbeite mich herunterstufen lasse, aber da ist mir mein Sohn extrem wichtig, das er beim Lernen Hilfe bekommt!

lG,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


SybeX hat geschrieben:ich finde je jünger man ein Kind bekommt, umso leichter kann man mit ihm später lernen. Ich habe meinen Sohn mit 18 bekommen, also kurz nach der Schule und habe demnach 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes meine Ausbildung angefangen und sie auch mit einem sehr guten Durchschnitt beendet, d.h. für mich ist es noch extrem leicht mit meinem Sohn zu lernen.

Dem kann ich so nicht zustimmen, wie in vielen Dingen ist auch hier nicht das kalendarische Alter entscheidend. Meine Ex-Schwägerin hat ihr erstes Kind mit Anfang bekommen und war damals schon "ziemlich alt", mein Bruder war 24 und hatte auch nicht so das Interesse an Lernen etc. Bei meinem Bruder hat sich das einige Jahre später wieder geändert und er hat nochmal die Schulbank gedrückt, um seinen Meister zu machen und hat dadurch wieder ein besseres Gefühl für's Lernen bekommen, was auch seiner Tochter sehr viel nützt.

Ich dagegen habe mein Kind erst mit Ende 20 bekommen. Habe aber nie wirklich mit dem Lernen aufgehört und mir immer wieder neue Dinge angeeignet und Ende des Jahres werde ich wieder eine längere Fortbildung machen. Vielleicht kann ich meinem Sohn später in der weiterführenden Schule nicht mehr so helfen (trotz Mathe- und Physik-LK am Gymnasium wird es mir ähnlich gehen wie bijin), aber der Spaß am Lernen und dass man einem Kind eben andere Hilfestellungen als "pures Pauken und Kontrollieren" geben kann, ist für mich wichtiger.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Und was ist, wenn das Kind keine Unterstützung will? Ich würde wahrscheinlich schreiend davon laufen, wenn sich meine Mutter einbilden würde, sie müsse mir jetzt bei meinen Hausaufgaben helfen ;) Sie hat mal versucht, mir beim Vokabeln-Lernen zu helfen, indem sie mich abgefragt hat, und irgendwie war ich in der Abfrage dann total schlecht. Lerne ich die Vokabeln für mich selbst, kann ich sie mir viel leichter merken.

Und meine Mutter könnte mir auch nicht mehr in der Schule helfen. Sie hat nur einen Hauptschulabschluss, ich gehe auf ein Gymnasium und auch Einlesen würde herzlich wenig bringen, weil sie nicht weiß, was die Lehrer hören wollen. Auch hätte sie nicht die nötige Zeit, für mich zu lernen, weil sie arbeiten geht und ich auch ständig weg bin und höchstens am Abend ein wenig lerne, wo sie meistens schon schlafen gegangen ist.

Bei einem Grundschulkind ist das sicherlich interessant, zuzuschauen, wie das Kind lernt und ihm das Schreiben beizubringen. Das kann ja noch fast jeder. Aber wenn es dann in der höheren Schule mit Mathe und so anfängt, denke ich, kommen viele Eltern nicht mehr hinterher und haben eben auch Angst, ihren Kindern etwas Falsches beizubringen.

Aber du hast schon recht, man kann sein Kind auf jeden Fall beim Lernen ünterstützen. Meine Mutter hat mir mit 5 Jahren das erste Buch vorgesetzt, dass ich dann auch eifrig gelesen habe. Auch hatten wir jahrelang keinen Fernseher und während meine Freunde eben fern geguckt haben, habe ich gelesen. Ich denke schon, dass mir so etwas geholfen hat.

Insofern sollte man seinem Kind die Hilfe nicht aufdrängen, besonders, wenn das Kind auch so in der Schule schon ganz gut ist. Jedoch kann jede Mutetr oder jeder Vater etwas tun, um sein Kind beim Lernen zu unterstützen - eben, indem man ihm zeigt, wie man lernt und es auch zum Lernen anregt...

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Problem liegt eindeutig an der Zeit der meisten Eltern. Entweder sind sie beruflich verhindert oder sie müssen eben sehr viel im Haushalt tun. Bei mir in der Familie ist es zum Beispiel so, dass meine Mutter schon Zeit dafür hätte oder gehabt hätte, aber es dann bei sechs Kindern auf einmal hätte machen müssen und wenn sie dass dann bei jedem Kind nur eine halbe Stunde macht, dann kostet das schon locker 3 Stunden und das nur für Hausaufgaben.

Sicher ist das nicht ganz verkehrt, aber der Schuß kann auch nach hinten losgehen, wenn die Eltern sich nämlich zu sehr in die Materie einlesen und den Kindern das Denken abnehmen und ihnen indirekt alles vorsagen, auch wenn sie das nicht wollen und es ihnen gar nicht auffällt. Ich bin also dafür, dass Kinder ihre Hausaufgaben alleine machen, denn ich habe es immer so gemacht und hatte niemals Schwierigkeit und wenn ich welche hatte, dann habe ich mich so lange hingesetzt, bis ich die Lösung meines Problems gefunden habe. Dabei lernt man viel mehr, als wenn man einfach Mami oder Papi fragt.

Die Überprüfung muss bei den meisten Kinder eigentlich auch gemacht werden, die Hausaufgaben nicht für nötig halten, was ja ein Großteil der Schüler ausmacht. Aber wenn man von seinem Kind weiß, dass es immer seine Hausaufgaben macht, dann reicht es eigentlich schon, wenn man abends einmal fragt, ob es die sie gemacht hat. Wenn das zu oft vorkommt, dann machen die meisten Lehrer das ja auch so, dass sie die Eltern kurz darüber informieren, telefonisch oder durch kleine Notizen im Heft.

Ob Schüler Hilfe brauchen kommt eben immer auf die Schüler an; es gibt Kinder, die begreifen alleine und es gibt Schüler, denen man es eben öfters erklären muss und da bietet sich ein Elternteil als Nachhilfe sicher an, aber man muss aufpassen, dass man dem Kind nichts vorsagt und das Denken abnimmt, denn dann schadet man dem Kind mehr, als dass man es hilft. Es gibt auch Elternteile, vor allem Väter, die dann schnell ziemlich rasend werden, wenn das Kind es nicht so schnell versteht und dann ist es auch ziemlich unangenehm für das Kind, weil es dann einem starken Druck ausgesetzt wird und Angst bekommt.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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