Rezensionen zum Crashday Rennspiel

Ein ganz besonderes Rennspiel kam im Jahre 2006 auf den Markt und hört auf den Namen Crashday. Das Spiel war nämlich sieben Jahre lang in Entwicklung und entstand in den Köpfen von 2 Hamburger Schülern. Diese überzeugten einen Publisher von ihrem Projekt und bekamen ist Sache Grafik Engine ordentlich Hilfe. Nun war es endlich soweit und das Spiel konnte veröffentlicht werden, aber ist das Lebenswerk der Schüler auch gelungen?

Das herausragendste Merkmal des Spieles ist der namens gebende Zerstörungsfaktor. Crashs, Rempeleien und Explosionen gehören hier zur Tagesordnung. Schon im Hauptmenü werden die rabiaten Züge des Spieles deutlich. So kann man bei einem Einzelrennen zwischen Wrecking Match (Gegner möglichst effektiv zerstören), Stunt Show (je mehr coole Tricks, desto besser), Hold the Flag (Flagge abholen, Checkpunkte abfahren), normales Rennen, Pass the Bomb (Bombe weiterreichen), Bomb Run (wie beim Hollywood Kracher Speed: sobald man eine bestimmte Geschwindigkeit unterschreitet, ist man Schrott) und der Testfahrt wählen.

Die Minigames machen aber nur kurze Zeit Spaß. Hier könnt ihr euch Flatout ähnlich in kleinen Disziplinen um den höchsten Highscore schlagen. Wie zum Beispiel im Weitflug mit Nitro -einspritzung oder die altbekannte Checkpointjagd. Diese sogar in 2 unterschiedlichen Varianten, wobei die letztere erst in der Karriere frei gespielt werden muss.

Die Karriere ist mit gerade mal 24 Missionen recht kurz, bietet aber soliden Spielspaß. Von einem professionellen Erzähler bekommt ihr immer ein kleines Missionsbriefing und dann kann es ja losgehen. Dabei kommen die selben Renntypen wie in den anderen Spielmodi zum Einsatz. Für jedes gewonnene Rennen bekommt ihr Preisgelder und Respektpunkte gutgeschrieben. Beides sind wichtige Voraussetzungen für das Tuning eurer Karre mit tollen Tuning Teilen. Allerdings ist das sehr teuer und nimmt eine Menge Zeit in Anspruch, wo hingegen der Karriere Modus recht kurz ist.

Trotz der schwierigen, manchmal auch unfairen KI und des limitierten Zeitlimits sind die Missionen an einem Nachmittag abgeklappert und somit sehr schnell erledigt. Insgesamt stehen 12 Wagen zur Verfügung, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Sportwagen und fette Humvees fahren sich zum Glück auch komplett unterschiedlich und bieten damit eine Menge Abwechslung, auch in den Missionen. So kann die taktisch kluge Wahl des Fahrzeuges manchmal recht hilfreich sein.

Auch in Crashday gibt es einen umfangreichen, simpel zu bedienen Editor wie in Trackmania. Die werden aber nicht wie beim geistigen Vorbild aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt, sondern förmlich „gemalt“. Ihr wählt einfach aus einem 300 komplett unterschiedlichen Objekten wie Straßen, Loopings, Schanzen, Häusern oder Bäumen, markiert einen Startpunkt und zeichnet eure Runden mit der Maus. Mit einem zarten Druck auf die Enter Taste könnt ihr das dann auch gleich ausprobieren. Diese könnt ihr dann auch gleich abspeichern oder weiter schicken, damit auch anderen in den Genuss eurer Strecken kommen können.

Der Multiplayer ist für mich das Highlight an Crashday. Egal ob LAN oder Internet, alle Modi machen Spaß mit ein paar menschlichen Mitspielern. So entwickelt sich Crashday zum Geheimtipp für jede LAN Party und darf gerade unter Rennspielen Freunden nicht fehlen. Leider kommt es manchmal zu Abstürzen, aber da kann man drüber hinwegsehen.

Die musikalische Untermalung ist sehr gut gelungen. So reicht die Songpalette von rockigen bis zu chiligen Stücken. Treibende Techno Beats runden das Paket ab. Leider sind Wagensounds nicht ganz so gelungen. Die Wagenmodelle hingegen, sind auch heute noch sehr schick anzusehen und versprühen Geschwindigkeit. Auch die Explosionen sind eine absolute Augenweide und mit denen der Burnout Serie vergleichbar. Leider ist die Umgebungsgrafik aufgrund des Baukastenprinzips recht simpel und arg kantig gehalten.

Trotzdem kann man dieses Spiel zum Budgetpreis nur empfehlen.