Freundschaftsbücher - Im späteren Leben von Wert?

Viele kennen sie: Die Freundschaftsbücher. Die schnuckligen kleinen Bücher, mit Steckbriefvordrucken zum ausfüllen. Idealerweise von Klassenkameraden oder Freunden. Besonders beliebt sind diese Freundschaftsbücher bei kleinen Mädchen (manch Junge hätte sicher auch gerne eins) im Grundschulalter.

Was denkt ihr, sind diese Bücher eventuell später von Wert? Ich rede hier natürlich nicht materiellen Dingen, sondern von persönlichen meist vergessenen Erinnerungen?

Ich selbst habe zwei kleine Schwestern, die ebensolche Freundschaftsbücher besaßen und in die damals aus Spaß Freunde von mir (ich war damals in etwa 16.) geschrieben haben. Als mir neulich dieses Buch wieder in die Hände fiel und ich so las, was diese Freunde damals, vor einigen Jahren so geschrieben haben kamen viele emotionale Erinnerungen auf. Ich hab zu den meisten auch keinen Kontakt mehr gehabt. Es war in dieser Situation auf jeden Fall seltsam für mich.

Hat solch ein Buch allerdings auch einen Wert bei Kleinkindern, die später als Jugendlicher oder Erwachsener reinsehen? Schliesslich baut man nicht unbedingt tiefgehende emotionale Bindungen zu seinen Mitschülern in der Zeit auf. Freundschaften sind in der Grundschule eher flüchtig und man hat maximal 1-2 "beste Freunde".

Was ist eure Meinung dazu?

Ich finde diese Steckbriefdinger ehrlich gesagt ziemlich scheusslich. Einfallsloser geht es kaum, als seine Adresse, seine Lieblingsbands und -tiere aufzulisten. Ich sehe keinen Sinn dahinter, ausser vielleicht spaeter darueber zu lachen, welche Musik man gut fand, oder welche Serien man geschaut hat.

Ich habe ein richtiges Poesiealbum, in das ein Gedicht geschrieben und ein Bild gemalt werden muessen. Darin haben sich alle meine Schulfreunde eingetragen und richtig Arbeit dahinein investiert. Das blaettere ich immer wieder gerne durch, weil in meinen Augen ein echter Teil der eingetragenen Personen darin steckt und nicht nur ein Fragebogen ausgefuellt wurde.

Dieses Buch ist eine schoene Erinnerung fuer mich und hat einen grossen ideellen Wert, aber mit den Steckbriefteilen die heute so modern sind, kann ich wirklich gar nichts anfangen.

Ich habe auch noch irgendwo bei meinen Eltern im Haus so ein Buch rumliegen, weil ich es nicht wegwerfen wollte. Ist ja ein Erinnerungsstück und sowas schmeisst "man" doch nicht weg.

Aber ehrlich gesagt, ich habe dazu eigentlich überhaupt keinen Bezug mehr. Ich finde es zwar ganz drollig und teilweise auch sehr lustig was die Mitschüler von damals in dieses Buch geschrieben haben und es ist natürlich interessant zu sehen was damals alles so angesagt war. Aber ich habe zu keinem meiner Grundschulfreunde noch Kontakt und bei manchen kann ich mich nicht mal mehr daran erinnern wer das den war und wie derjenige aussah (dabei bin ich doch noch gar nicht so alt ). Meine Abizeitung ist da wesentlich interessanter, den bei vielen der Leute, die da mit Steckbrief und Bild vertreten sind weiss ich eben was die heute machen und stehe auch mit einigen noch in Kontakt.

Ja, diese Freundschaftsbücher sind damals in der Klasse in bestimmten Phasen wirklich dauernd herumgegangen. Irgendwann hatte ich zum Geburtstag ebenfalls mal eines geschenkt bekommen. Allerdings haben mich diese Bücher schon früher nicht sonderlich begeistert, so dass ich aus einem reinen Pflichtgefühl gegenüber der Person, die mir das Freundschatfsbuch geschenkt hatte, ein paar Leute habe ihre Einträge machen lassen.

Bei dem letzten Umzug ist das Buch, nach einigem Überlegen, dann aber in den Müll gewandert. Irgendwie kann ich damit heute ebenso wenig anfangen, wie damals als Grundschülerin.

Ich denke, dass diese Freundschaftsbücher dass sind, was Poesiealben für uns früher waren und ich würde so ein Buch nicht wegschmeißen. Ich habe 2 Poesiealben aus meiner Schulzeit noch hier zu Hause und ich lese manchmal noch gerne darin. Allerdings muss ich auch sagen, dass diese Freundschaftsbücher irgendwie unpersönlich sind. Alles ist dort so aufgelistet und ohne viel Einfallsreichtum alles reingeschrieben. Da finde ich die guten alten Poesiealben doch schöner.

Emotionalen Wert allerdings werden beide Arten von Büchern irgendwann mal haben. Denn die Erinnerung kommt denke ich bei beiden Arten von Bücher wieder hoch, wenn man sie liest. Außerdem ist so ein Freundschaftsbuch auch eher zu gebrauchen, wenn man jemanden von früher wiederfinden will. Denn da stehen oft Anhaltspunkte drin, wie eine Telefonnummer, Adresse usw. was in einem Poesiealbum nicht steht und man auch meist vergessen hat.

Musste gerade etwas schmunzeln, da ich heute morgen am ausmisten war & mir dabei diese Bücher in die Hände gefallen sind. Es waren 2 dieser Freundschaftsbücher & irgendwo müsste ich auch noch 1-2 Poesiealben haben.

Habe mich dann auch gleich hingesetzt & in den Büchern geblättert. Finde das schon eine sehr schöne Erinnerung an alte Zeiten, zumal es mit vielen heute ja gar keinen Kontakt mehr gibt & einer leider auch schon gestorben ist.

Ausgefüllt wurden meine Bücher vor etwa 10 - 12 Jahren & ich habe mich schon sehr amüsiert, da auch viele Fotos mit eingeklebt wurden. Für mich sind die Bücher echt eine schöne Erinnerung an damalige Freunde & ich bin auch sehr froh, dass ich sie damals angelegt hab'.

Diese Freundschaftsbücher haben insoweit auch bei kleineren Kindern den Wert, dass man sich gemeinsam mit ihnen erinnern kann, wer was wo war und was so passiert ist. Manchmal fallen einem nämlich die Namen und Geschichten erst wieder mit den Gesichtern ein, und da ist es schön, auf einmal Erinnerungen zu haben, die sonst vom Gehirn nicht mehr ausgegraben worden wären.

Das gleiche ist es mit Klassenfotos: Ich schreibe auf Klassenfotos meiner TÖchter gleich nach Erhalt hinten mit einem Kugelschreiben alle Namen, wenn möglich mit Nachnamen, denn es hat sich herausgestellt, dass man oft schon 2 Jahre später den einen oder anderen Mitschüler nicht mehr namentlich ganz sicher zuordnen kann - wie soll das dann in 5-10 Jahren sein?

Ich finde diese Freundschaftsbücher toll, besonders wenn ich mich mit meinen Freundinnen aus der Zeit dann auch mal hin und wieder treffen, schnöven wir doch ganz gerne mal in diesen Dinger und lachen uns kaputt. Interessant z.B. ist auch was aus den damaligen Berufswünschen geworden ist.

Also ich finde diese Bücher göttlich. Interessant ist dann auch immer die Reihenfolge der Freundinnen und wie diese sich mit der Zeit ändern, die beste Freundin kam ja immer zuerst

Für mich haben diese Bücher schon einen großen Wert. Ich nehme sie gerne nochmal in die Hand und schaue mir an, was meine Mitschüler und Freunde damals reingeschrieben haben. Oft muss man dann ja auch lachen, welche Rechtschreibfehler gemacht wurden oder welche Interessen und Musikgeschmäcker angegeben wurden.

Ich frage mich dann oft, was wohl aus den Kinder von damals geworden ist. Was sie heute machen und wie es ihnen geht oder wo sie leben. Ich finde, dass solche Freundesbücher eine tolle Erinnerung sind.

Für mich haben meine Freundschaftsbücher keinen übermäßigen Wert. Ich habe sie zwar sicher irgendwo in einem Schrank verstaut, doch schon seit Monaten keinen Blick mehr hinein geworfen. Das liegt daran, dass sie aus der frühen Grundschulzeit stammen. Meine Freunde von früher sind längst Vergangenheit, da der Kontakt sofort nach dem Verlassen der Grundschule abgebrochen wurde, beziehungsweise einfach nicht mehr aufrecht erhalten wurde. Außerdem steht in den Büchern nicht wirklich etwas besonderes drin, sondern es sieht eher ein wenig dahingeschludert aus und ist mit ziemlich vielen (und teilweise auch nicht so schönen) Stickern beklebt.

Mein Poesiealbum dagegen schaue ich mir auch heute noch gerne ab und zu einmal an. Viele meiner alten Lehrer haben sich mit netten Sprüchen darin verewigt und auch einige meiner Verwandten, die jetzt längst verstorben sind. Ich finde solche Poesiealben viel schöner, da sie an den Besitzer persönlich gerichtet sind und nicht irgendwelche Fragen, nach Lieblingsfarbe und -tier beinhalten.