ungesunde Essgewohnheiten alter Menschen?
Unsere Oma ist jetzt 80 Jahre alt, seit 10 Jahren Witwe und wohnt ca. 30 km von uns entfernt allein in ihrem Haus. . Meine Schwester und ich wechseln uns regelmäßig ab und gehen einmal pro Woche mit Oma einkaufen bzw. bringen ihr die Sachen nach Hause. In letzter Zeit mache ich mir aber doch Sorgen, ob sie regelmäßige Mahlzeiten zu sich nimmt. Der Blick in den Kühlschrank lässt die Vermutung aufkommen. Sie braucht zwar ständig Joghurt, Brot, Käse und Bananen, während andere Lebensmittel doch recht wenig benötigt werden.
Da die Entfernung zu meiner Schwester und mir zu weit ist, um sie unter der Woche zum Mittag- oder Abendessen einzuladen, bleibt nur das Wochenende, um Oma zu bekochen. Auch ist sie recht wählerisch was das Essen angeht, so dass ein mobiler Essensdienst eher nicht in Frage kommt. Müssen wir uns Sorgen um die Essgewohnheiten machen?
Hallo!
Ich denke, dass deine Oma schon weiß, was sie isst und wieviel sie isst. Alte Leute haben auch nciht mehr so viel hunger wie jüngere Leute. Und wenn sie Bananen und Joghurt isst und Brot und Käse, wird sie nicht verhungern.
Fragt sie doch mal, was sie mitgebracht kriegen möchte. Vielleicht hat sie ja mal einen besonderen Wunsch, was ihr einkaufen sollt und wird sich dann auch freuen, wenn sie etwas kochen kann, was sie besonders gerne mag.
Ich denke nciht, dass ihr euch Sorgen machen braucht. Aber in absehbarer Zeit sollte man sich Gedanken machen, ob sie noch alleine bleiben kann, wenn sie schon 80 ist und ihr so weit wegwohnt.
Ich denke, das alte alleinstehende Leute auch einfach keine Lust haben, stundenlang in der Küche zu stehen, und für sich alleine zu kochen. Und wenn sie dann noch gesundheitliche Probleme haben, ist das ganz schön anstrengend, wenn man kochen muss. Vielleicht könnt ihr ja ein paar Gerichte vorkochen, und sie kann sie dann einfrieren, wenn sie einen Gefrierschrank hat. So muss sie nicht kochen, und brauch sich die Gerichte nur in der Mikrowelle oder im Wasserbad erhitzen. Verschiedene Suppen, oder Fleisch kann man doch prima einfrieren.
Meine Oma zum Beispiel hat, wenn sie alleine war, nur Pellkartoffeln mit Quark, Hühnersuppe und Brot mit Marmelade oder Kochkäse gegessen. Wenn dann ihre Tochter kam, und diese dann mal richtig gekocht hat, hat sie es dann aber gegessen.
Diamante hat geschrieben:Ich denke, dass deine Oma schon weiß, was sie isst und wieviel sie isst. Alte Leute haben auch nciht mehr so viel hunger wie jüngere Leute. Und wenn sie Bananen und Joghurt isst und Brot und Käse, wird sie nicht verhungern.
Nur weil Alte Leute weniger Hunger und weniger Durst als junge Menschen haben, heißt das nicht dass sie weniger essen und trinken sollen. Es lässt einfach nur der Antrieb und das Gefühl dafür nach. Das ist sehr gefährlich. Da ist es wirklich wichtig da hinterher zu sein und drauf zu achten. Gute Worte helfen da nicht, da heißt es dann immer nur ja ich trinke ja schon immer soviel. Dabei ist es dann nicht mal 1 Liter am Tag. Beim Essen ist es oft das gleiche. Und das sieht man den Menschen dann auch an und auch der Gesundheitszustand ist oft schlechter als beim ausreichend ernährten Menschen.
Ich würde auch gar nicht soviel fragen, was deine Oma haben möchte, alte Leute sagen da oft nicht soviel, weil sie entweder nicht an alles denken oder sich nicht so aufdrängen wollen. Am besten ihr bringt ihr einfach immer genug Sachen mit, die sie gerne isst oder kocht einfach schon ein bisschen was vor. Genauso solltet ihr ihr auch immer genug trinken mitbringen und dann für jeden Tag mindestens 1 große Wasserflasche hinstellen, die dann leer gemacht werden muss. Das hilft auch eurer Oma, wenn sie dann sieht, was gegessen und getrunken werden muss, da ihr Körper dass eben nicht mehr vernünftig regulieren kann.
Diamante hat geschrieben:Ich denke, dass deine Oma schon weiß, was sie isst und wieviel sie isst. Alte Leute haben auch nciht mehr so viel hunger wie jüngere Leute. Und wenn sie Bananen und Joghurt isst und Brot und Käse, wird sie nicht verhungern.
Das sehe ich eben nicht so. Ältere Menschen haben vielerlei Gründe nicht mehr so viel zu essen und zu trinken. Zum Einen kann das wirklich die Antriebslosigkeit sein, aber es kann auch sein, dass ihnen andere Dinge zu beschwerlich sind. Beispielsweise, dass sie nach ausreichend Flüssigkeitszunahme einmal öfter zur Toilette müssen, ihnen das aber zu viel wird.
Wichtig ist für alte Menschen auf jeden Fall, dass sie genug trinken. Das aber durchzusetzen ist nicht einfach. Einkaufen für und mit der Oma ist toll. Vielleicht entdeckt sie dabei mal wieder andere Produkte, die vielleicht auch erst neu auf dem Markt und der Oma unbekannt sind. Ansonsten könnt Ihr vielleicht etwas vorschlagen, was Euch besonders gut geschmeckt hat und der Oma auch schmecken könnte.
Essen auf Rädern ist eine gute Idee, am besten ist sicher ein Dienst, bei dem die Oma aus zwei oder gar drei Menüs täglich wählen kann und die dann in einer Therme vorbei gebracht werden, so dass die Oma das Essen nur noch auf den Teller tun muss. Wenn die Fahrer nett sind, dann ist das auch für die Oma eine schöne Abwechslung und oft ermuntern diese Fahrer die alten Menschen auch zu einem gesünderen Essen, erinnern sie beispielsweise ans Trinken.
Gibt es in der Nähe der Oma einen Seniorentreff, den sie regelmäßig besuchen könnte. Auch das ist eine Möglichkeit, dass jemand anders zusätzlich ein wenig auf die Oma schaut und in Gesellschaft schmeckt es denn auch besser. Vielleicht lässt sich da etwas organisieren.
Es ist sicher zutreffend, dass viele ältere Menschen weniger Appetit verspüren. Das kann unter anderem daran liegen, dass die Anzahl der Geschmacksrezeptoren im Alter abnimmt. Neben diesem rein medizinischen Problem gibt es aber auch viele weitere Faktoren, die den Appetit beeinflussen können. Man kann das ja auch bei sich selbst feststellen. Wenn es jemandem schlecht geht, kann das ja auch auf den Magen schlagen. Manche Leute entwickeln regelrechte Fressanfälle, während anderen regelrecht der Appetit vergeht. Letzteres kann natürlich auch bei einem alten Menschen vorkommen. Viele ältere Leute sind einsam, traurig, fühlen sich ausgegrenzt oder haben richtige Altersdepressionen entwickelt. Solche Einflüsse sollte man auch immer bedenken.
Ich finde es unverantwortlich, wenn man diese alte Floskel vom abnehmenden Hunger aus den Urzeiten der Medizin immer unreflektiert nachplappert und damit alles erklären will. Der schwindende Hunger ist ein Symptom, aber keine Ursache! Man sollte immer auch die (möglichen) Ursachen im Blick haben. Wenn man nicht daran denkt, kann man einen älteren Menschen gar nicht angemessen pflegen. Leider ist es nämlich so, dass ältere Leute sich oft wirklich nicht mehr richtig ernähren und sehr oft hapert es auch an der ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme.
Habt ihr die Oma schon mal gefragt, ob sie Lust auf etwas Bestimmtes hat? Kann sie noch selbst kochen oder muss es schnell gehen, weil sie nicht mehr so lange in der Küche stehen kann? Vielleicht fällt ihr die Zubereitung ja einfach schwer, so dass sie überwiegend Dinge isst, die sie innerhalb von zwei Minuten zubereiten kann. Bananen sind schnell geöffnet und ein Brot kann man sich auch schnell schmieren. Eine warme Mahlzeit ist ja schon aufwändiger, selbst wenn sie teilweise mit fertigen Zutaten (Knorr Fix und Co.) zubereitet wird.
Isst eure Oma denn gerne das, was ihr am Wochenende für sie kocht? Falls sie dann mit gutem Appetit isst, sollte etwas passieren, damit die Oma auch unter der Woche etwas essen kann, das ihr schmeckt und das sie sich leicht selbst zubereiten kann. Vielleicht könntet ihr manche Dinge auch vorkochen, so dass die Oma die Sachen nur noch aufwärmen muss. Mit Eintöpfen und Suppen geht das meistens recht gut. Auch Aufläufe und Gratins kann man teilweise schon vorbereiten, so dass die Oma die Sachen nur noch zusammengeben und erhitzen muss. Zur Not könntet ihr euch auch verschiedene Lieferdienste anschauen und einen aussuchen, der ein großes Angebot an Speisen hat, die eurer Oma zusagen.
Wart ihr schon einmal zusammen mit der Oma einkaufen? Vielleicht solltet ihr das mal tun, falls ihr sie nicht regelmäßig mit in den Supermarkt nehmt. Dann kann sie sich selbst leckere Sachen aussuchen. Vielleicht bekommt sie ja mal richtig Heißhunger, wenn sie einen leckeren Blumenkohl oder frische Kräuter sieht. Ich finde gerade die Gemüseabteilungen von gut sortierten Supermärkten total inspirierend.
Sie braucht zwar ständig Joghurt, Brot, Käse und Bananen, während andere Lebensmittel doch recht wenig benötigt werden.
Finde ich persönlich noch relativ ausgewogen. Meine Mutter hat sich in ihrem letzten Lebensjahr von Kaffeestückchen und Keksen ernährt. Da gab es nur selten was anderes und meine Angehörigen waren froh, wenn sie überhaupt was gegessen hat. Ich persönlich denke ja, dass ihr die Kaffeestückchen mit Zuckerglasur nicht gut getan haben und das ihr ständigen Durchfall erklären würde.
Alles was breiförmig war, hat sie eh noch nie gegessen. Also alles nicht, was in irgendeiner Form Milch oder Sahne enthielt. Sonst wäre ihre Ernährung einfacher gewesen, weil sie halt zum Schluss auch Lebensmittel vorzog, die man kaum kauen musste und die man gut schlucken konnte. Ich denke deshalb bevorzugt eure Großmutter die genannten Nahrungsmittel.
Meine Mutter hat sich lange gegen Essen auf Rädern gewehrt. Sie wollte nicht abhängig sein. Hatte Angst sie muss Sachen essen die sie nicht mag und hatte halt Angst, dass ihr nun jede Woche sieben Essen geliefert werden und sie nur noch das Essen essen muss. Ich habe mich damals kundig gemacht. Hier läuft das so, dass man einen Katalog bekommt mit sehr vielen Menüs. Angefangen bei Vorspeisen, über einfache Gerichte bis zu ausgefalleneren Sachen. Nachtisch konnte man auch bestellen. Die Standardmenüs haben damals um die 5 Euro gekostet. Man bekam die halt geliefert und stellte die ins Eisfach und konnte die dann problemlos in der Mikrowelle erhitzen. Und man musste die Menüs nicht auf Dauer nehmen. Einzige Bedingung, pro Lieferung glaube sieben Menüs ( könnten auch fünf gewesen sein). Und da konnte auch die gleichen Menüs bestellt werden. Und die haben in der Straße in der meine Mutter wohnte halt Donnerstags ausgeliefert und wir hatten eine Abmachung mit den Service, dass meine Mutter bis spätestens Dienstag angerufen haben muss und dann halt Donnerstags die Lieferung kam. Und wenn da mal eine Woche oder zwei oder drei Wochen nichts bestellt wurde, war das auch kein Problem. Und die Auswahl war echt riesig. Ruft doch einfach mal bei den Anbietern am Wohnort eurer Großmutter an und bestellt mal einen Katalog. Dann sieht eure Großmutter was es alles gibt.
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