Raucher & Nichtraucher

vom 15.10.2008, 21:07 Uhr

Es gibt viele Meinungen über das Rauchen, und ich schreibe hier, damit jeder, der etwas sagen will, sich äußern kann. Bitte, keine Vorurteile oder Beleidigungen, nur Meinungen!

Ich hasse das Rauchen, aber ich bin eine Raucherin. Und glaubt mir, ich wünschte, ich könnte aufhören. Ich bin in einer Familie von Nichtraucher aufgewachsen, wie ist es also passiert? Ich habe angefangen, als ich 16 war und bin jetzt 32. Ich kriege nicht nur dann Panik, wenn ich eine letzte in meiner Schachtel habe, sondern auch dann, wenn meine Tochter mich fragt: Mama, warum rauchst du? Würdest du für mich aufhören? Mein Gott, ich kann nicht einmal für mich selbst aufhören, wie kann ich für sie aufhören?

Die meisten Nichtraucher verstehen nicht, wie schwer es ist, aufzuhören. Sie denken, dass alle einfach aufhören sollten und in den letzten Jahren gehen sie alle diese “ihr tötet uns durch passives Rauchen” Routine durch. Auch wenn es für die Nichtraucher schwer zu verstehen ist: es war nicht meine Absicht, die Hälfte der Erdbevölkerung zu töten, als ich anfing. Ich bin abhängig und habe schon ALLES versucht. Ich meine wirklich alles, was es zu versuchen gibt. Ich weiß, dass das Rauchen schlecht für mich ist, aber ich kann nichts dagegen tun.

Das ist meine Situation. Äußert eure Meinungen, vielleicht können wir uns dann besser verstehen.

» Merkelator » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,00 »



Also ich bin "passionierte Nichtraucherin". Ich habe mit ca. 13 Jahren das erste Mal eine Zigarette probiert. Bis ich ca. 20 war habe ich vielleicht insgesamt 2 Packungen "gepafft" (auf Lunge habe ich noch nie geraucht). Zu meinem Glück hat mir das Rauchen aber nichts gegeben. Es hat mir eigentlich gar nicht gefallen. Besonders den Geruch an Fingern, Haaren und Kleidung fand ich widerlich. Wenn ich davon abhängig geworden wäre, weiß ich auch nicht, ob ich hätte aufhören können. So hat sich dieses Problem für mich aber nie gestellt.

Was mich am meisten an Rauchern stört:
- wenn ein Raucher seinen Besuch an eine Raucherlaubnis (in der Wohnung) knüpft. (Ist in meinem Freundeskreis noch nie vorgekommen, aber meinen Eltern schon passiert)
- wenn Eltern ihre Kinder (und dann möglichst noch im Auto) vollqualmen
- der Geruch nach kaltem Rauch in der Wohnung
- wenn sich Raucher nach dem Kino (möglichst noch in der Tür vom Kinosaal) gleich eine Zigarette anstecken müssen und man dann durch die Qualmwolke muss (selbiges gilt für Theater, Restaurants etc.)
- wenn Raucher keine Rücksicht auf Nichtraucher nehmen

Auf die Raucher in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und auf viele andere Raucher treffen die o.g. Punkte nicht zu. Aber es gibt leider auch andere, auf die sogar alle Punkte zutreffen.

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» allesgut » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,54 »


Ich bin seit mittlerweile 2 Jahren 'Ex-Raucher'. Ich bin in einem Raucherhaushalt aufgewachsen, habe selber mit ca. 15 Angefangen und dann mit 23 aufgehört. Zuletzt waren es selbst gestopfte Zigaretten bei denen am den Überblick verliert wie viele es eigentlich waren, ich schätze aber mal es waren 2 Schachteln und mehr.

Was mich zum aufhören bewegt hat war damals mein ungeborener Sohn. Wir haben und schlicht und einfach dazu entschlossen nicht mehr in der Wohnung zu rauchen, das Wetter und die Kälte im Oktober erledigten dann den Rest. So war ich binnen 3 Tagen rauchfrei, die letzte Zigarette an Tag 3 schmeckte nicht nur schlecht, mir wurde auch schlecht und alles hat sich gedreht.

Vor ca. 1 1/2 Jahren ist dann noch mein Vater an verschlepptem Lungenkrebs gestorben, ich denke das reicht für mich um nie wieder anzufangen.

Seitdem sind mir einige komische Sachen widerfahren, zum Beispiel kann ich in an einem Tag neben dem Chef meiner Frau in seiner Kneipe sitzen während er raucht, am anderen Tag stört es mich wenn zwei Tische weiter einer auf der Terrasse raucht. Ich bekomme dann ein richtig mulmiges Gefühl im Magen, so als ob ich mich übergeben müsste. Ich bin sicher kein militanter Nichtraucher, sondern halt ein 'EX-Raucher'. Trotzdem gehen Freunde bei uns, wenn sie denn ihrer Sucht nachkommen möchten, gefälligst auf den Balkon.

Ich kann die Sucht eines Rauchers durchaus nachvollziehen, verstehe aber teilweise die nicht vorhandene Rücksicht nicht, ich habe mir auch als Raucher nie ungefragt in Gegenwart eines 'Nicht-Rauchers' eine Zigarette angesteckt. Es fehlt ganz einfach die gegenseitige Rücksichtnahme.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Was rauchen für Folgen haben weiß wohl jeder selbst, vorallem die Raucher, weil sie es dauernd vorgehalten bekommen, größtenteils wohl auch von den Nichtrauchern. Ich bin selbst auch "Raucher", will es aber eigentlich nicht, ich denke jeden Tag daran aufzuhören ,aber schaff es einfach nicht. Ich hab es auch in meinen Schwangerschaften nicht gepackt. Hab es zwar stark reduzieren können aber aufgeben, ging nicht. Hab auch schon verschiedene Möglichkeiten versucht,aber die sind gescheitert. Ich würd auch alles dafür geben um einfach aufhören zu können.

So einfach klappt es aber nicht. Ich merke selbst wie beeinträchtigt meine Gesundheit davon ist und habe Angst vor irgendwelchen Folgen,trotzdem geht es einfach nicht ohne Zigaretten. Auch in meiner Familie gab es schon ein Lungenkrebsopfer wegen des rauchens. Wenigstens hat es jetzt mein Mann geschafft damit aufzuhören und ich arbeite noch daran.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge



War mal Raucherin und hab vor vier Jahren mit aufgehört, indem ich einfach nicht mehr geraucht hab. DAS war aber auch der einfache Teil davon, nicht mehr sich die Dinger in den Mund zu stecken und nicht auf einen Ersatz wie Pflaster auszuweichen. Der schwierige Teil war die Neutapezierung meiner Bude, weil ich die ersten Wochen regelmäßig die Wände hochging, das mancher Raucher das nicht durchhält ist mir schon klar. Daraus dem armen Tropf einen Vorwurf stricken? Nicht zwanghaft. Mich überall vollqualmen lassen? Hm - auch nicht zwanghaft.

Wenn ich irgendwo sitze und einen Kaffee trinke find ich es nett, wenn ich danach nicht mit dem Odur der Verqualmtheit rumlaufe (umbringen tut es mich aber auch nicht). Bei mir daheim stehen auch einigen Aschenbecher rum, weil ich 1. ganz oben wohne, was teilweise einer Bergbesteigung nahekommt 2. Ich mag meine Freunde und will sie nicht in die Lungenentzündung treiben, immerhin leben wir hier im Harz (stürm-schütt-stürm) und 3. Wenn man nicht gleich die menschliche Nebelmaschine mimt macht es mir auch nichts aus, ich kann danach ja lüften.

Ich denke das vielen Nichtrauchern es echt nicht bewusst ist was für ein Horror es ist vom Nikotin runter zu kommen und das manche es wirklich nur sehr schwer oder gar nicht schaffen. Denn zu sagen "Dann hör doch auf" ist ja so einfach - und irgendwie auch ne Spur ignorant gegenüber den Leiden des anderen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Merkelator: Ich muss erstmal sagen, dass ich es sehr mutig von dir finde, solch einen Beitrag zu verfassen, zumal du offensichtlich wirklich eine nicht überzeugte Raucherin bist.

Ich selbst habe noch nie geraucht und würde es auch niemals anfangen, weil es für mich mit das Ekligste ist, was man machen könnte. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass es sehr viele Raucher wie dich gibt, die unheimlich gern damit aufhören würden, es aber einfach nicht schaffen- aus welchen Gründen auch immer.

Natürlich gibt es viele Raucher, das habe ich zumindest persönlich schon erlebt, welche einfach sehr rücksichtslos und egoistisch gegenüber uns Nichtrauchern sind und deswegen habe ich solche Menschen auch immer verurteilt. Ich habe jedoch auch schon von Leuten wie dir gehört und versucht, mich in ihre Lage zu versetzen. Auch wenn ich selbst der Meinung bin, man kann alles schaffen, wenn man es nur richtig will, gibt es nunmal Menschen, welche nicht die Willensstärke haben, ihre Ziele durchzusetzen. Ich denke, man sollte diese Leute nicht dafür verurteilen, sondern eher versuchen, sie zu unterstützen.

Du scheinst wirklich sehr mit dem Rauchen aufhören zu wollen und bist offensichtlich bereit, vieles dafür auszuprobieren. Auch wenn ich dir nicht sagen kann, wie du dieses Laster loswerden kannst, wünsche ich dir auf jeden Fall, dass du dein Ziel schaffst und irgendwann damit aufhören kannst.

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Rauchen? Ist für mich reine Geldverschwendung. Ich meine wie sind denn die Preise pro Schachtel, 5 Euro, wenn ich mich nicht irre? Das ist doch Wahnsinn, wenn man das mal hochrechnet. Mein Vater raucht am Tag gut eine Schachtel, das macht dann 5 Euro pro Tag. Sind schon 150 Euro im Monat. Daraus werden 1800 Euro im Jahr, auf 10 Jahre gerechnet also gut 18000 Euro. Ich mag auch meine Laster haben, aber da geb ich doch lieber mein Geld für anderes sinnloses aus.

Gut ab und zu hol ich mir mal eine Schachtel Mango Zigaretten, dass ist aber auch schon alles. Die reicht dann ein viertel Jahr und wird nur auf Feiern benutzt. Gesundheitsschädlich ist es auch.

Ich bin nicht klar dagegen, aber ich finde es einfach sinnlos.

» Rubyking » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,39 »



Mit der Sinnlosigkeit des Rauchens ist das so eine Sache. Klar, rauchen ist gesundheitsschädlich, teuer und per se "unsinnig". Aber leider ist es genauso ein Suchtmittel, das die Konsumenten dazu bringt, weiterhin zu rauchen, auch wenn diese sich oftmals wünschen, damit aufzuhören.

Ich für meinen Teil bin Nichtraucher und habe nach zwei Jahren Beziehung meine Partnerin dazu bekommen, ihr Versprechen umzusetzen und auf Zigaretten zu verzichten.

Seit Anfang des Jahres (also fast elf Monaten) hat sie das auch durchgehalten. Ich denke, wir sind beide stolz dass dies gelungen ist und dass bei ihr noch keine zu starke Abhängigkeit eingetreten war (das Rauchpensum schwankte aber auch "nur" zwischen fünf und zehn Gewohnheitszigaretten).

» Elbling » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,22 »


Ich muss mich leider auch zu den Rauchern zählen, rauche seit bald 2,5 Jahren regelmäßig. Davor hab ich ab und zu mal geraucht, aber es war nie eine Sucht für mich. Habe bisher einen ernsthaften Versuch aufzuhören hinter mir, der leider misslungen ist. Mein Freund raucht seitdem wir zusammen sind leider auch wieder und wenn er dann raucht ist es natürlich noch schwerer standhaft zu bleiben.

Ich hoffe ich werde es irgendwann schaffen, denn ca. 1 Schachtel am Tag geht einerseits ganz schön ins Geld und andererseits habe ich natürlich auch Angst vor gesundheitlichen Folgen.

Ich bin aber kein rücksichtsloser Raucher. Das heißt, ich frage immer wenn ich woanders zu Besuch bin, ob ich in der Wohnung rauchen darf bzw. wenn ich bei jemandem mitfahre ob es in Ordnung ist, wenn ich eine rauche. Habe dann auch kein Problem damit auf die Zigarette zu verzichten,

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» Fainne » Beiträge: 633 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bin NOCH-Raucher aber bei mir ist das eine recht komische Sache. Ich HASSE Zigaretten aber Wasserpfeife rauchen tue ich gern. Hab auch kein Problem damit weil das wenigstens schmeckt und damit wenigstens Geschmack gibt und der viele Rauch ist auch noch ein Pluspunkt.

Naja back2topic: Ich habe im Grunde nichts gegen Raucher sofern diese zumindest ein wenig Rücksicht auf ihre nichtrauchenden Mitmenschen nehmen, d.h. denen nicht regelrecht ins Gesicht pusten und neben Kindern oder bei einem Zuhause unerlaubt rauchen. Die Suchtsituation solcher Menschen kann ich zumindest ansatzweise verstehen da ich mich ja auch in so einer befinde, wenn auch nicht so extrem wie es bei manchen der Fall ist was wohl daran liegt, dass ich nur ungefähr einmal pro Woche rauche.

Trotzdem ist es keine schöne Sache, das Rauchen. Ich möchte damit auch aufhören sobald es in Richtung Familiengründung geht.

@Merkelator: Ich hoffe für dich das du es schaffst damit aufzuhören. Und mach dir keinen Kopf darüber wenn Leute mit Unverständnis für dein Problem ankommen. Diese Menschen wissen es einfach nicht besser und es ist auch wirklich schwer vorstellbar wenn man noch nie unter einer Sucht gelitten hat.

» diohcysp » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,48 »


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