Prolog bei Büchern

vom 15.10.2008, 05:41 Uhr

Ein Freund von mir hat sich neulich beklagt, dass anscheinend viele Leser den Prolog in einem Buch nicht lesen. Ich war überrascht, das zu hören, weil ich die Prologe immer lese. Ich habe eine andere Freundin gefragt und sie hat bestätigt: sie hasst Prologe. Ich bin jetzt etwas verwirrt. Sagen wir mal, ihr geht in einen Buchladen und schaut euch Romane an (keine Sachbücher, sondern Bücher, in denen es spannende Handlung gibt).

Würdet ihr dann den Prolog lesen (wenn es den einen gibt) oder würdet ihr ihn einfach überblättern? Und was ist, wenn darin etwas stand, was für die Handlung wichtig war? Ich will eure Meinungen dazu. Erzählt mir, wie ihr das macht.

» Krawinkel » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,00 »



Bei vielen Prologen fällt es oft schwer, den direkten Bezug zum Buchinhalt zu finden. Von daher finde ich es nicht unbedingt weiter tragisch, wenn viele den Prolog überblättern, denn sie werden ja auch ohne ihn in der Lage sein, den Romanhergang zu verstehen.

Ich selbst lese den Prolog eigentlich immer mit, aber erst in Ruhe daheim, denn in der Buchhandlung schaue ich mir hauptsächlich den Klappentext an und lese in wenige Textstellen hinein, um festzustellen, ob mir die Sprache und der Stil des Autors überhaupt zusagt.

» Fantasia2009 » Beiträge: 405 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss gestehen, ich lese auch nicht jeden Prolog, wenn es mir zu abwegig wird überfliege ich den Text nur um schneller zur eigentlichen Geschichte zu kommen.

Aber es gibt ja verschiedene Arten von Prologen. Die einen beziehen sich relativ direkt auf die Handlung. Man bekommt zum Beispiel einen Einblick in die Kindheit der Hauptfigur, die im eigentlichen Roman schon erwachsen ist. Dieser Prolog ist nicht wichtig für die Handlung, aber für das Verständnis des Charakters der Hauptfigur. In anderen Prologen wird ein Ereignis beschrieben, das auf den ersten Blick überhaupt nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat und oft auch aus einem anderen Blickwinkel beschrieben ist, aber nach einigen hundert Seiten taucht dieses Ereignis wieder auf und dann ist es schon gut, wenn man den Prolog gelesen hat.

Aber dann gibt es auch die völlig überflüssigen Prologe, wo der Autor erzählt wie er das Buch geschrieben hat und wem es gewidmet ist und eben lauter solche Sachen, die eigentlich nur die Fans interessieren, aber nicht die Leuten die einfach ein gutes Buch lesen wollen. Und ganz schlimm finde ich es immer, wenn der Prolog aus irgendwelchen Zitaten besteht, die wohl in irgendeinem Zusammenhang zum Buch stehen sollen aber vor allem den Eindruck hinterlassen, dass der Autor damit zeigen will wie belesen er ist, so nach dem Motto "Ich schreibe zwar Vampirromane, aber schaut, ich habe Shakespeare gelesen". Das sind für mich Sachen, die unter "Vorwort" oder noch besser als "Nachwort" abgeheftet werden sollten, aber nicht als Prolog.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ja, ich bin ein Immer-auch-den-Prolog-Leser und bekenne mich dazu! Ich lese die immer und fand sie bisher auch immer interessant. Was ich nicht mag, sind Vorworte, wo der Autor nur rumfaselt, wem er alles was zu verdanken hat. Die überfliege ich dann nur, um sicher zugehen, nichts Wichtiges zu verpassen. Finde ich auch ok, wenn Autoren so was schreiben, nur eben nicht so spannend für mich.

In Prologen, vor allem auch in Sachbüchern habe ich schon so viele interessante Informationen entdeckt. Nicht unbedingt Sachen, mit deren Hilfe man das Buch besser versteht, aber ich fand immer schön zu wissen, warum das Buch geschrieben wurde, wann die Erstauflage war, etc. Außerdem gibt es ja noch Prologe, die bei Romanen zur Handlung gehören. Meist weiß man erst nicht, warum und irgendwann geht einem beim Lesen ein Licht auf.

» lilo » Beiträge: 17 » Talkpoints: 0,06 »



Auch wenn ich zugeben muss, dass sich manche Prologe etwa zu lang hinziehen und oft auf den ersten Blick gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, finde ich es doch sehr wichtig, auch diesen Teil von einem Buch zu lesen. Der Autor wird schließlich nicht umsonst einen Prolog verfasst haben und irgendwann stellt sich dann ja auch meist heraus, dass das Wissen, was man in dem Prolog bereits erfahren hat, für die Handlung des Buches wichtig war.

Ich denke zwar nicht, dass man überhaupt nichts mehr versteht, wenn man diesen Teil nicht liest, aber meiner Meinung nach sollte man ein Buch doch lieber ganz lesen, als nur Teile davon. :wink:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich lese Prologe normalerweise schon immer, zumindest, wenn sie etwas mit der Handlung des Buches zu tun haben. Zieht sich der Prolog über sehr viele Seiten hinweg und ist nicht relevant für die Handlung, lasse ich normalerweise auch lieber diesen Teil des Buches weg. Jedoch ist das schon seit langer Zeit nicht mehr vorgekommen.

Beispielsweise bei den Büchern von Dan Brown sind die Prologe ausschlaggebend für die Handlung und somit auch wichtig, um das Buch zu verstehen. Bei anderen Büchern dient der Prolog mehr der Verständlichkeit der Charaktere.

Bei anderen Büchern ist der Prolog mehr eine separate Erzählung des Autors. Diese Prologe finde ich für gewöhnlich recht langweilig und überfliege sie meistens. Im Grunde braucht es zwar nicht lange, diese paar Seiten zu lesen, aber trotzdem komme ich gerne direkt zur eigentlichen Handlung, ohne davor noch Unnötiges zu lesen.

Insofern lese ich Prologe meistens, weil sie manchmal auch für die Handlung wichtig sind.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich lese nicht alle Prologe, wie ich zugeben muss, aber zumindest lese ich alle Prologe an.

Beim Lesen merke ich dann recht schnell, ob ich weiterlesen muss, weil der Prolog wichtig für die Handlung des Buches ist. Ist das nicht der Fall und der Autor erzählt im Prolog nur, wem er das Buch widmet etc, aber nichts, was den Inhalt betrifft, dann breche ich ab und spare mir den Rest des Prologs.

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ja diese Sache mit den Prologen. Ich finde oftmals sind sie auch recht langweilig geschrieben und manche sind auch länger als nur ein bis zwei Seiten. Ist der Prolog gut geschrieben stört einen das nicht, aber ist er langatmig und man erkennt den Sinn nicht darin, dann muss man sich echt durchkämpfen, also kann ich verstehen wenn einige diese Seiten überspringen. Man bekommt die Handlung ja letztlich doch mit.

Ich selbst lese die Prologe aber immer auch wenn sie manchmal quälend sind. Hin und wieder hat man ja dann doch wichtige Hintergrundinformationen oder Vorgeschehnisse drin die einem beim Verständnis helfen und außerdem gehört das doch zum Buch dazu und wenn ich ein Buch lese dann richtig.

Allerdings lese ich nicht in den Prolog rein, wenn ich mir ein Buch in der Buchhandlung angucke. Da verlass ich mich dann eher auf den Klappentext und lese dazu immer noch die letzte Seite, denn ich ich finde der Prolog an sich gibt zwar Infos sagt aber selten etwas über den Schreibstil des Autors oder das Buch direkt aus.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Prologe lese ich eigentlich immer mit, da sie eine gewisse Situation beschreiben und mir auch einen Überblick über den Schreibstil geben. Schließlich soll der Anfang spannend sein und den Leser dazu verleiten, weiterzulesen. Auch wenn er an sich für den Anfang nicht sonderlich wichtig ist, mag ich den Prolog eigentlich. Vielleicht kommt es auch daher, dass ich nicht viele Bücher lese, die dann tatsächlich einen Prolog enthalten. Deswegen ist es für mich wahrscheinlich eine nette Abwechslung während andere es für nervtötend halten. Aber wenn es schon einmal etwas gibt, was man an dem Buch auch noch lesen kann, dann lese ich meist alles, auch die Nachworte.

» sandrilene » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,08 »


Die letzten Bücher, die ich gelesen habe, hatten (wenn überhaupt) nur recht kurze Prologe, die recht schnell gelesen waren und auch gut auf die eigentliche Handlung eingestimmt haben. Die habe ich dann natürlich auch gelesen.

Allerdings habe ich schon Bücher in der Hand gehabt, deren Prologe sich über 30 Seiten hinzogen. Da habe ich dann unter Umständen auch aufgegeben bzw. den Prolog dann nur noch überflogen, weil es einfach nur langweilig war. Gerade bei den Büchern, bei den ich nur noch flüchtig gelesen war, war es auch so, dass ich mich fragte, ob der Prolog nicht besser eine eigene Kurzgeschichte gewesen wäre.

Übrigens auch bei bestimmten Reihen lese ich den Prolog nicht mehr, weil ich da aus Erfahrung weiß, dass da eh immer das gleiche steht, zuletzt ist mir das bei der Scheibenwelt-Reihe aufgefallen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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