Prolog bei Büchern

vom 15.10.2008, 05:41 Uhr

Gerade bin ich schockiert. :o Einen Prolog nicht zu lesen ist doch idiotisch. Ein Prolog ist richtungweisend und immer wichtig für die Handlung. Manchmal steht da fast schon das wichtigste drin. Lesen manche Menschen auch den Epilog nicht?

Eine Unart, die ich von Bücherfreuden kenne ist das Lesen des Endes vor dem Buch. Ich war damals auch schockiert wie man so was tun könnte. Sich selbst das Ende zu verraten grenzt ja schon an Selbstbetrug. Inzwischen springe ich selbst manchmal zum Schluss.

» Len4ik » Beiträge: 97 » Talkpoints: 0,51 »



Meistens kaufe ich Bücher, die keinen Prolog enthalten. Erwische ich aber trotzdem ein Buch mit Prolog, dann lese ich immer die ersten Zeilen. Entpuppt er sich dann für mich als langweilig, überschlage ich ihn. Die wichtigen Sachen werden im eigentlichen Buch auch noch mal erklärt. Sind die Prologe allerdings gerade mal eine Seite lang, dann lese ich sie vollständig. Es kommt also immer auf die Länge der Prologe an. Ich lese sie aber erst zu hause.

In der Buchhandlung lese ich mir immer den Klappentext eines Buches durch oder lese die ersten 1-2 Seiten des Buches, um zu entscheiden, ob es den Kauf wert ist oder nicht.

» stardust » Beiträge: 93 » Talkpoints: 5,05 »


Ich muss ehrlich sagen, dass das bei mir immer davon abhängt, wie lang der Prolog ist. Kurze Prologe lese ich meistens mit, aber Prologe, die über fünf Seiten lang sind, lasse ich fast immer weg. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass im Prolog meistens nichts drin steht, was man für die Handlung des Romans wissen muss. Allerhöchstens erhält man noch ein paar weitere Informationen, aber wirklich wichtig ist es nie.

Bei Fantasyromanen lese ich den Prolog grundsätzlich nicht, weil dort immer die gesamte jahrtausendelange Vorgeschichte beschrieben wird, deren relevante Teile dann aber mit Sicherheit auch noch mal im eigentlichen Roman aufgegriffen werden. Wenn ich wissen wollen würde, wie vor siebentausend Jahren die entsprechende Welt entstanden ist, hätte ich mir ein Buch darüber ausgesucht und nicht das Buch, das nun vor mir liegt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich lese immer den Prolog mit. Schließlich gehört der Prolog zum Buch und somit zur Handlung. Der Autor überlegt sich ja etwas, wenn er einen Prolog schreibt. Diesen zu überblättern würde mir nicht einfallen und ist mir bisher auch nicht eingefallen. Wenn der Prolog schon langweilig ist, wieso ist der Rest des Buches für euch nicht langweilig? Es hat doch der selbe Autor geschrieben und gehört zur selben Geschichte :wink:

» TheOneAndOnly » Beiträge: 164 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Krawinkel hat geschrieben:Würdet ihr dann den Prolog lesen (wenn es den einen gibt) oder würdet ihr ihn einfach überblättern? Und was ist, wenn darin etwas stand, was für die Handlung wichtig war?

Etwas für die Handlung wichtiges wird im Prolog nicht stehen, jedenfalls nicht so, dass der Roman ohne den Prolog nicht verständlich wäre. Prolog und Epilog bilden einen Rahmen. Wenn man sich einen Roman wie ein Bild vorstellt, dann ist das Bild ja auch für sich schön und man kann es eigenständig betrachten. Durch einen Rahmen wird etwas darin aber zusätzlich hervorgehoben.

So ist das auch bei einem Roman. Der Prolog deutet meist etwas an, aber der Text funktioniert auch ohne ihn. Gilt genauso für den Epilog, weshalb viele Autoren große Zeitsprünge bei diesen Passagen machen. So ist der Prolog oftmals viele Jahre vor der eigentlichen Handlung angesiedelt und der Epilog dann viele Jahre später.

Wenn ich ein Buch in die hand nehme und anlese, wähle ich dafür den Anfang, also eben auch den Prolog, wenn einer vorhanden ist. Denn um zu wissen, ob mir der Schreibstil des Autors zusagt, ist es egal, ob ich den Prolog oder das erste Kapitel anlese.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meinen Erfahrungen nach ist der Prolog meistens eine Aufmachung, die die Spannung am Anfang des Buches erst einmal aufbauen soll, bevor sie zum eigentlichen Handlungsaufbau für eine Weile wieder sinkt. Das steigert zum einen die Lust am Lesen und zweitens sind viele Informationen enthalten, die erst viel später im Buch erklärt werden und an Bedeutung gewinnen. Deshalb ist es meiner Meinung nach Quatsch, den Prolog einfach zu überblättern.

Natürlich muss das im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden. Was ich mich aber frage, wenn der Prolog einfach überblättert wird, ist, wieso man sich dann überhaupt an ein Buch setzt und es zu lesen beginnt, wenn man nachher nur so wenig wie möglich lesen will. Das widerspricht doch der Sache an sich - so als wolle man kochen, aber nicht essen.

Benutzeravatar

» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Muttersoehnchen hat geschrieben:Was ich mich aber frage, wenn der Prolog einfach überblättert wird, ist, wieso man sich dann überhaupt an ein Buch setzt und es zu lesen beginnt, wenn man nachher nur so wenig wie möglich lesen will. Das widerspricht doch der Sache an sich - so als wolle man kochen, aber nicht essen.

Unsinn, es ist so, als wolle man essen, aber nicht kochen. Das kann man zwar auch schlecht finden, aber es ist eben nicht unverständlich. Der Prolog kann zwar interessant sein, ist aber für die Handlung nicht unverzichtbar - sonst stünde der Inhalt ja im ersten Kapitel und nicht im Prolog. Wenn ich ein Buch lesen, interessiere ich mich für die Handlung und nicht für irgendwelche Nebensächlichkeiten. Mein Ziel ist es dabei nicht, so viel wie möglich zu lesen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Muttersoehnchen hat geschrieben:Was ich mich aber frage, wenn der Prolog einfach überblättert wird, ist, wieso man sich dann überhaupt an ein Buch setzt und es zu lesen beginnt, wenn man nachher nur so wenig wie möglich lesen will. Das widerspricht doch der Sache an sich - so als wolle man kochen, aber nicht essen.

So würde ich das nicht sehen. Wenn überhaupt, dann kann man das eher mit Filmfans vergleichen, die sich zwischen der Kinofassung und dem ungekürzten Dircetors Cut (oder wie auch immer diese Lang-Versionen richtig heißen mögen) entscheiden. Oder wenn einer DVD als Bonus-Material die gekürzten Szenen eingefügt sind. Der Film funktioniert auch ohne sie, aber zum besseren Verständnis oder weil man einfach spaß daran hat, guckt man sie eben.

So ähnlich ist das dann beim Prolog, wenn da etwas beschrieben wird, das später im Roman erwähnt wird, dann weiß man das halt schon vorher. Ein Beispiel wäre, wenn der Prolog einen Krieg in einer Fantasywelt beschreibt, bei dem der Held seine Eltern verliert und nur knapp überlebt. Die eigentliche Romanhandlung setzt nun zehn Jahre später ein, der Held ist inzwischen ein junger Mann, es wird auch sicherlich erwähnt, was mit seinen Eltern geschah und warum er seinen Erzfeind vernichten will. Das weiß man durch die Erwähnungen im Roman, im Prolog aber wird es einem in einer Szene nahegebracht.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Morgaine hat geschrieben:So ähnlich ist das dann beim Prolog, wenn da etwas beschrieben wird, das später im Roman erwähnt wird, dann weiß man das halt schon vorher. Ein Beispiel wäre, wenn der Prolog einen Krieg in einer Fantasywelt beschreibt, bei dem der Held seine Eltern verliert und nur knapp überlebt. Die eigentliche Romanhandlung setzt nun zehn Jahre später ein, der Held ist inzwischen ein junger Mann, es wird auch sicherlich erwähnt, was mit seinen Eltern geschah und warum er seinen Erzfeind vernichten will. Das weiß man durch die Erwähnungen im Roman, im Prolog aber wird es einem in einer Szene nahegebracht.

Und genau das ist der Grund dafür, dass ich den Prolog vor allem in Fantasyromanen nie lese. Die Geschichte des Prologs wird immer noch mindestens zehnmal während der Geschichte erzählt - natürlich werniger ausführlich, aber trotzdem ausreichend -, es wird immer wieder darauf eingegangen und der Prolog ist einfach nur langatmig und überflüssig.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich lese immer den Prolog in einen Buch, genauso wie den Epilog. Man erfährt dann ja noch etwas mehr über die Geschichte und ich denke, dass man schon ein Stückchen der Handlung weglassen würde, wenn man den Prolog nicht lesen würde.

Oft erfährt man ja am Ende des Romans, was im Prolog gemeint wurde. Ich fände es aber auch nicht wirklich schlimm, wenn jemand den Prolog nicht lesen würde. Die eigentliche Handlung erfährt man ja erst im Buch selbst. Aber wie Morgaine schon schrieb, bilden der Prolog und der Epilog den Rahmen der Geschichte und auf diesen würde ich nur ungern verzichten wollen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^