Mein Nachbar arbeitet schwarz - melden?

vom 15.10.2008, 05:39 Uhr

Ich habe mitbekommen, dass mein Nachbar sich laufend schwarz etwas dazu verdient. Er handelt mit Autos, d.h. er kauft gebrauchte Fahrzeuge, richtet sie ein wenig her und verkauft sie zu einem besseren Preis wieder. Ich bin nicht neidisch oder so, aber ich finde es einfach nicht richtig, dass er die Tätigkeit nicht anmeldet. Im Gegenteil, er prahlt bei mir noch damit, dass er brutto gleich netto verdient. Ich fände das ja nicht mal so schlimm aber er kassiert nebenbei auch noch staatliche Leistungen ab (Hartz 4) und macht sich ein schönes Leben.

Das finanziert unsereins ja irgendwie mit! Soll ich ihn beim Zoll wegen Schwarzarbeit anzeigen (anonym) oder findet ihr das unfair? Wir sind nicht befreundet, haben aber auch keinen schlechten Draht zueinander. Was meint ihr?

» Fachdienst » Beiträge: 4 » Talkpoints: -0,01 »



Beim Zoll? Ich würde es beim Hartz 4 Amt machen. ;)

Ich weiß nicht so recht. Warum redest du denn nicht mal mit deinem Nachbarn? Wenn das nicht hilft und er sich uneinsichtig zeigt, kannst du immer noch zum Amt gehen. Aber erst mal würde ich mit dem Nachbarn mal reden und ihm sagen, dass es strafbar ist.

Es ist ja so, dass der nachbar nicht nur die Gelder gekürzt bekommt, sondern auch noch eine saftige Strafe und auch Rückzahlungen leisten muss und wenn er mit dir befreundet ist, dann wirst du wahrscheinlich die längste Zeit sein Freund gewesen sein, wenn es rauskommt, dass du dahintersteckst und anonym ist so eine Sache. Könntest du deinem Nachbarn noch in die Augen sehen, wenn du ihn anonym angezeigt hast?

Sicher ist es deine Pflicht etwas zu sagen. Aber erst mal würde ich versuchen, es mit ihm zu klären, ohne das Amt einzuschalten, dass er es lassen kann oder eben anmeldet.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@Diamante, du glaubst doch nicht wirklich, dass der Nachbar jemals erfahren wird, dass Fachdienst ihn gemeldet hat. Den Tag möchte ich erleben, dass eine "Petze" dazu stehst jemanden gemeldet zu haben. Da Privatleute auch Autos kaufen dürfen, wird es ohnehin schwer sein zu beweisen, dass er mit den Autos gewerblich handelt. Er kann ja 1000 Ausreden haben, warum das Auto wieder verkauft werden musste.

Und @Fachdienst, Hartz4-Empfänger würde dein Nachbar wahrscheinlich ohnehin bleiben, auch wenn du ihn verpetzt. Und wenn du das Finanzamt informieren möchtest, dann steh dazu und mach mal nichts anonym. Das wäre genauso hinterhältig, wie Schwarzarbeit.

» Joumana » Beiträge: 32 » Talkpoints: -0,01 »



Ich kann gut verstehen, dass du das Ganze nicht in Ordnung findest und handeln möchtest. Ich denke, wenn du etwas machst, dann würde ich beim Sozialamt anonym anrufen. Die Damen und Herren dort werden sich dann schon darum kümmern und schauen, ob an deiner Aussage etwas dran ist. Leider verdienen sich immer mehr Menschen durch unseren Sozialstaat eine goldene Nase indem sie Hartz 4 einstreichen und schwarz arbeiten.

Ich könnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Sage mal, wie gut kommst du denn mit deinem Nachbarn aus? Seid ihr befreundet?

» Audimaus1 » Beiträge: 106 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Beim Zoll? Ich würde es beim Hartz 4 Amt machen ;)

Natürlich beim Zoll, schließlich handelt es sich bei Schwarzarbeit in erster Linie um Steuerhinterziehung! Die reichen den Sachverhalt automatisch an das "Hartz IV Amt" weiter, gemeinhin besser bekannt als ARGE oder Agentur für Arbeit! Die ARGE würde hier so oder so den gleichen Schritt machen.

Diamante hat geschrieben:Sicher ist es deine Pflicht etwas zu sagen.

Nein ist es nicht, woher nehmt ihr immer diesen Unsinn?

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde sofern ich mitkriegen würde, dass mein Nachbar schwarz arbeitet und noch nebenbei Hartz VI bezieht, dass auch wohlbemerkt ich ihm zahle durch die ganzen Steuern, die man an sich zahlen muss, würde ich ihn anonym melden. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Freundlichkeit, Hass oder Neid zu tun, sondern man sagt ja auch so schön: " Bei Geld hört die Freundschaft auf " , da er sich im Grunde, ich sage es mal so wie ich denke assozial gegenüber anderen verhält. Er macht sich ein schönes Leben mit dem Geld, welches wirklich Bedürftigen zusteht oder man anderweitig benutzen könnte.

Ich sehe darin jetzt keine Rache, wenn man jemanden meldet der Sozialbetrug begeht, bloß weil dieser mehr Geld einstreicht und verdient als ein normal arbeitender, denn man sollte überlegen, das diese Leute sich mit dem Geld von anderen Leuten ungerechtfertigt ein schönes Leben machen und der Staat immer weiter in Schulden versinkt.

Ich denke es wäre übertrieben wenn jemand sowas ein- oder zweimal macht, aber wenn eine Regelmäßigkeit auftritt und auch noch damit geprahlt wird, dass er doppelt kassiert, sollte man schon einschreiten und ihn bei den betreffenden Ämtern melden, allein wegen dem natürlichen Gerechtigkeitssinn.

Benutzeravatar

» Mafia » Beiträge: 161 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke wenn er die Autos nur kauft und wieder verkauft, ohne sie anzumelden, also selbst zu gebrauchen, kann es ab einer gewissen Wiederholfrequenz sicher als gewerbliche Handlung angesehen werden. Man muss ihm halt nachweisen, dass er nicht die Absicht hatte das Auto zu behalten. Wenn das innerhalb eines halben Jahres vielleicht 3-4 mal passiert ohne dass er eines der Autos angemeldet hat, dann ist das sicher nicht mehr gegeben...

Ich würde wohl erstmal nicht "petzen", vielleicht von einem fiktiven Bekannten erzählen, der das in soundso auch gemacht hat und wieviel er dann ans Amt zurückzahlen musste, als er erwischt wurde...vielleicht jagt ihm das einen Schrecken ein. Und sonst: Wenn ihr nicht gut befreundet seit, er aber trotzdem mit seinen illegalen Machenschaften so offen prahlt, dann ist es bestimmt nur eine Frage der Zeit bis er dran ist, denn dann bist du nicht der Einzige dem er das erzählt und irgendwann vertut er es sich mit jemandem und derjenige hat dann einen echten Grund die Sache zu melden.

Ich versteh das echt nich, wenn sich solche Leute immer für so clever halten, warum machen sie dann nicht was legales? :lol:

Benutzeravatar

» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde, wenn er zu wenig Geld hat um sich Kleidung, Essen und Trinken zu kaufen finde ich das okay. Ich weiß auch wenn es ziemlich schlecht für das Land ist, aber wenn es so wäre, würde ich ihn nicht melden. Aber das er damit rumprahlt verstehe ich nicht, schließlich gibt er ja sozusagen zu das er Schwarz arbeitet.

Bevor die ihn melden würdest, würde ich erstmal mit ihm ein persönliches Gespräch suchen und ihm sagen das er sich strafbar macht und das er sich von den Steuern der anderen ein schönes Leben macht. Und falls es rauskommt das du der Tipp warst, hättest du ein ziemlich großes Problem.

Mein Rat ist das du mit Ihm das persönliche Gespräch suchst und versuchst ihn zu bewegen, das er entweder aufhört oder es anmeldet.

» ksk2008 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,03 »


Das ist deine Entscheidung, lass dich nicht von anderen beeinflussen. Du solltest wissen, welches handeln von dir richtig ist oder nicht. Meiner Meinung nach würde ich es aber lassen. Dieser Mensch verdient sein Geld.

Unehrlicherweise, aber nicht so unehrlich, wie als hätte man andere menschen "direkt" beklaut. Jeder Mensch braucht seine Einnahmen, wenn jetzt diese Einnahme von ihm wegfällt, dann wird er eine andere Methode finden Geld zu verdienen. Und nach seinen eigenen Erfahrungen auf unehrliche Art Geld zu verdienen, wird er härtere Maßnahmen ergreifen um an Geld ranzukommen. Deswegen solltest du es dir mal überlegen, ob du diesem Mensch damit hilfst oder ihm einen großen Stein auf seinen Weg legst.

» ufuk » Beiträge: 328 » Talkpoints: 3,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nun, da steht nun die Frage im Raum, wie viel verdient er neben dem Hartz 4, macht er das wirklich schon professionell oder eher als Hobby?

Wenn er jetzt pro Jahr zwei Autos aufmöbelt und mit etwas Gewinn verkauft, sehe ich da nichts verwerfliches dran (moralisch zumindest, rechtlich mag das anders aussehen). Ich finde es besser, wenn ein Arbeitsloser mit einem Hobby noch ein paar Euro verdient, anstatt dass er den ganzen Tag mit Bier vor der Glotze verbringt (um mal ein Klischee hervorzukramen).

Ist es nun tatsächlich so, dass er im Jahr zwei Autos aufmöbelt und damit dann 500 oder auch 1000 Euro Gewinn macht, würde ich ein Auge zudrücken und auch dass er davon erzählt nicht als Prahlen darüber verstehen, dass er die ARGE an der Nase herumführt, sondern einfach als stolz darauf sein, dass er nicht nur arbeitslos herumhockt, sondern etwas auf die Reihe bekommt.

Da gibt es echt schlimmere Leute, die aus Langeweile ständig Ärzte abklappern, saufen, dealen oder sonst was machen.

Benutzeravatar

» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^