Wie viel Trinkgeld geben?
Hallo,
ich musste mich vor kurzem mit meinem Mann darüber unterhalten wie viel Trinkgeld angebracht ist. Wie waren bei einem Italiener, der bei uns in der Nähe ist und haben dort einen gemütlichen Abend zu zweit verbracht.
Die Rechnung machte dann 47,60 Euro aus und mein Mann hat kein Trinkgeld gegeben. Das war mir irgendwie peinlich. Natürlich sind wir nicht verpflichtet Trinkgeld zu geben, aber irgendwie wissen alle, dass ca. 10 % vom Rechnungsbetrag „fällig“ werden. Mein Mann sagte, dass er es nicht einsieht für eine Leistung mehr bezahlen zu müssen, als für die Leistung verlangt wird.
In meinen Augen klingt es zwar vernünftig, aber auch spießig. Was meint ihr?
Servus,
die Sache mit dme Trinkgeld ist eine freiwillige "Abgabe", da stimme ich deinem Mann zu. Dennoch ist es hier üblich 5-10% Trinkgeld zu geben, jedoch nur wenn man mit dem Service zu frieden war. In eurem Fall als wenn das Essen geschmeckt hat und die Bedienung freundlich war. Ich selbst war auch schon in einer Kneipe und habe kein Trinkgeld gegeben, weil es einfach saumäßig dort war.
Heutzutage kann man jedoch auch verstehen, wenn das Geld nicht mehr so locker sitzt und man sich jeden ausgegebenen Euro dreimal überlegt. Es ist also keine Schande kein Trinkgeld zu geben udn schon gleich gar nicht spießig.
gruß
Hallo,
mit dem Trinkgeld ist das so eine Sache. Natürlich ist es hier in Deutschland eine freiwillige Angelegenheit. Trotzdem finde ich, dass es sich einfacht gehört jemandem Trinkgeld zu geben. Natürlich immer nur dann, wenn der Service passt, das sei vorausgesetzt. Konkret zu deinem Beispiel finde ich es sehr peinlich (für deinen Mann) bei dieser Summe kein Trinkgeld zu geben. Ist nicht böse gemeint, aber kennt er den Sinn des Trinkgeldes? Die Leistung, die er bezahlt, geht zum größten Teil an den Inhaber des Restaurants. Trinkgeld ist dafür da, den Angestellten, die meist nicht sonderlich viel verdienen, zu helfen, ihr Gehalt etwas aufzubessern. Es ist eine Geste dafür, dass man mit dem Service zufrieden war. Man bedankt sich praktisch nochmal speziell bei der jeweiligen Servicekraft. Ich finde, das hat einfach ungemein viel mit Wertschätzung zu tun. Und man beweist Stil.
Wenn man sich generell mal etwas gönnt, zum Beispiel eben einen schönen Abend beim Italiener, kommt es nicht auf 1 oder 2 Euro an. Das ist bei jedem drin, der Essen gehen kann, denke ich. Von daher kann ich da nicht zustimmen, was mein Vorredner da sagt. Klar sitzt das Geld vielleicht insgesamt nicht mehr so locker. Aber in dieser Situation ist das kein Argument.
Ihr seht, dass ich da recht eingefahren bin. Liegt wohl daran, dass ich nebenbei bei einem Lieferservice arbeite. Ein Phänomen, dass ich im Laufe der Zeit beobachten konnte und euch nicht vorenthalten wollte ist, dass es meistens die Leute sind, die Trinkgeld geben, die es offensichtlich nicht so "dicke" haben. Und das ist eine Tatsache. Dort gibts oftmals mehr oder überhaupt Trinkgeld. Bei großen Häusern mit diversen Autos vor der Tür ist es oft anders. Diese Herrschaften zahlen gern mit 100ern und runden dann gerne mal von 19,40 auf 19,50 auf. Das fasse ich persönlich schon als Beleidigung auf. Wie gesagt. Nicht immer, es gibt auch nette Leute mit Geld. Trotzdem finde ich es schon merkwürdig und irgendwie traurig.
Hallo!
Das Thema ist schon mehr und ausführlich und oft hier diskutiert worden.
Trinkgeld in Restaurants
Wie viel Trinkgeld gibt man ?
Trinkgeld - Wem und wofür?
Fixes Trinkgeld ja oder nein?
Trinkgeld geben - Immer oder leistungsbemessen?
Ich persönlich gebe in Restaurants immer ein Trinkgeld. Doch die sogenannten "üblichen" 10% gebe ich nur, wenn mich das Essen, die Freundlichkeit des Personals und der Service im Allgemeinen wirklich überzeugt haben. Das ist kein starkes Eingrenzkriterium sein, um die 10% zu vermeiden, aber richtige Gastfreundschaft treffe ich eben nur bei ca. einem Drittel der besuchten Speiselokalitäten an. Wenn mir die Bewirtung oder das Essen eben nicht wirklich gut waren, dann runde ich den Betrag auf volle Euro auf - aber mehr gibt es dann von mir nicht. Das ist dann eine Geste, dass man mit dem Restaurant nicht wirklich zufrieden war, aber angesichts der schlechten Bezahlung der Kellner doch noch etwas freiwillig dazugibt.
Zehn Prozent an Trinkgeld habe ich hier in Deutschland noch nicht gegeben, meistens runde ich etwas auf so dass ich ungefähr 1,50 bis 2 Euro mehr bezahle als auf der Rechnung steht. Eigentlich gebe ich immer ein Trinkgeld weil die Kellner auch nicht so üppig bezahlt werden. Bei größeren Familienfeiern gebe ich auch schon mal etwas mehr, aber nie mehr als vier Euro.
Natürlich ist Voraussetzung dass ich mit dem Essen und dem Service zufrieden war, aber auch dann gehen die Kellner meistens nicht unbedingt leer aus. Du schreibst dass du für zwei Personen 47,60 Euro bezahlt hast, das finde ich für einen Italiener schon recht üppig und würde deshalb auch auf so eine Art In-Gaststätte tippen. Aber auch hier hätte ich nur auf 49 Euro aufgerundet.
Ich halte es so mit dem Trinkgeld. Ist der Service einigermaßen gut und die Bedienung nett lasse ich mich schon mal hinreißen etwas mehr zu geben. Es kommt aber darauf an wie aufmerksam das Personal ist und wie schnell man bedient wird. Dazu muss ich aber sagen das ich dann auch nur den Betrag abrunde.
Es ist doch immer eine persönliche Sache, wie man das nun handhabt als einzelner Mensch. Wenn nun jemand kein Trinkgeld geben möchte, dann lässt er es eben und ich kann auch deinen Vater sehr, sehr gut nachvollziehen, wenn er auch einmal überhaupt nichts gibt, schließlich steht auf der Speisekarte ja auch nicht drauf, dass man unbedingt noch massenweise an Trinkgeld da rein investieren muss, sondern dein Vater hat ja absolut Recht, aber es gehört sich eben nicht unbedingt, überhaupt nichts an Trinkgeld zu geben, vor allem nicht in feineren Restaurants.
Ich gebe grundsätzlich ein Trinkgeld, wenn ich mich in einer gastronomischen Einrichtung befinde, in der ich von Servicekräften bedient werde und übrigens auch beim Friseur. In einem Restaurant oder im Café achte ich auch jeweils tatsächlich darauf, dass ich die empfohlenen zehn Prozent gebe, allerdings beherzige ich das nicht immer und runde insofern auch manchmal etwas auf oder ab, wenn ich es dann entsprechend passend habe und die Servicekraft mir mein Geld nicht wechseln muss.
Dass das Trinkgeld eine freiwillige Leistung ist, steht wohl außer Frage und auch ich kann nachvollziehen, dass so manch einer es nicht einsieht, welches zu geben. Allerdings kenne ich genügend Menschen, die in der Gastronomie arbeiten oder gearbeitet haben und weiß insofern auch, dass die Gehälter dort teilweise wirklich sehr niedrig sind, in der Regel aber so bemessen, dass der jeweilige Kellner mit dem Trinkgeld, sofern er es behalten darf, auch wirklich etwas anfangen und sich vielleicht sogar nur dadurch selbst über Wasser halten kann.
Weil man allerdings in der Regel als Kunde nicht weiß, wie die Trinkgeldgabe in den einzelnen Häusern intern gehandhabt wird, finde ich es ganz schön, wenn man der Servicekraft das Trinkgeld wirklich extra gibt. In anderen Ländern, vor allem in Frankreich, habe ich es so kennengelernt, dass man seine Rechnung auf einem kleinen Tablett übergeben bekommt, in der Regel verborgen von irgendwas auf der Quittung liegendem, also eher diskret. Man legt sein Geld also ebenfalls unter diese Abdeckung und, wenn man geht, noch ein paar einzelne Münzen für die Servicekraft dazu.
Diese Lösung finde ich deshalb ganz gut, weil ich insofern eher sicher gehen würde, dass mein Trinkgeld auch dem Kellner zukommt und nicht intern irgendwie so aufgeteilt wird, dass auch Servicekräfte davon profitieren, denen ich vielleicht aufgrund ihrer Art gar keines gegeben hätte. Ich möchte nämlich auch nicht mehr für mein Essen bezahlen als mir vorgegeben war, allerdings aber so manch einer Servicekraft, die ihren Job wirklich gut gemacht hat, ein kleines Extra als Anerkennung und Dank überreichen. Das ist auch wirklich der Grund dafür, dass ich so gut wie immer Trinkgeld gebe und ganz selten und nur in wirklich schweren Ausnahmefällen ganz absichtlich darauf verzichte.
Es kommt immer darauf an, wenn ich einen besonderen Abend hatte und die Kellner etwas damit zu tun hatten, dann gebe ich gerne Trinkgeld und auch mal etwas mehr als 10%. Aber manchmal gibt es auch kein Trinkgeld, wenn die Bedienung einfach unmöglich war.
Zum Beispiel haben wir eine Männerrunde und dort einen Stammtisch, jeden zweiten Donnerstag sind wir da und wir geben immer Trinkgeld, weil es ein cooler Laden ist und eine gute Bedienung. Aber einmal war eine neue Bedienung dabei, die war so unglaublich unfreundlich, hat ewig für unsere Getränke gebraucht und wollte uns noch bescheißen. Da haben insgesamt 9 Leute kein Trinkgeld gegeben.
Ich finde es kommt immer auf die Situation an, wenn Kellner nett und freundlich sind, dann sollte man Trinkgeld geben und sich dafür bedanken.
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